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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 05.06.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-186906053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18690605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18690605
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-06
- Tag1869-06-05
- Monat1869-06
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- MllkenIieMr Rachrlchtsdlatt und Bezirksanzeiger Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal- Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehe» durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. ud. warzen Vermischtes. 4 iuse der ' Thier- ke M' Friedrich Ludwig chiebler. chwartze. t. Karl Heinrich Gustav Mozart, c Töne, umler; in der lkstroh. isvd. ends 8 Bespre- iftlichen er enz v., LouiS Fried- inhardt. Saupe. idtage vor- .cht minder enen Fort bekannt ist. >errn ungsperiode den frühe- itiaung ein walmng, die Agitation, das Reisen, die Presse u. s. w. noch ein erkleckliches Sümmchen. Welche Partei thut soviel iüc ihre Sache wie die Las. saleaner? die es freilich auch für ihre Sache zu thun glauben, während sie in Wahrheit fast Alles nur einigen Personen zuwenden. Wahr haftig! Die Karriere auf den Arbeiterpräsidcn- len los ist eins dec lucralivsten Geschäfte der Neuzeit und eine viel sichere Spekulation als an ter Börse. Sicher deshalb, weil eS im Gan in Folge ermit eine >end indu- doch nicht so gemein machen, mit dem Publv kum, das zweiter, dritter oder gar vierter Klaffe fährt, in Berührung zu kommen! Mende Hal außerdem noch seinen Secrelär und mehrere Diener bei sich. Manche zerbrechen sich den Kopf, woher das Geld zu einer Verschwendung kommt, wie sie sich kaum ein Mann von jähr lich 10,660 THIrn. Rente erlaubt. Ganz ein fach auS den Arbeitcrfünspfennigern. Die Ar beiter zahlen die Woche einen halben Neugro- schcn in die Kaffen ein, macht im Jahre 26 Reugroschen. Damit ein Arbeilerpräsident jähr lich 1660 Thlr. zu „verzehren" hat, bedarf -S also einer regelmäßigen Steuer von ungefähr 1260 Arbeitern. Nun gehen zwar die Steuern nicht regelmäßig ein, wie mir einmal Seine Hochwürden . der Arbeiter - Oberrabiner vr. Schweixer auSeinandersexle, indem er sein Mor- genpastelchen frühstückte und seinen Old Sherry behaglich schlürfte; theils sind die Arbeiter zu lässig, theilS können sic diese kolossale Steuer zeitweilig nicht erschwingen, eS brennt wohl einmal auch ein Kasfirer mit etlichen Hundert Thalern durch u. s. w. Nur das Viertel der Steuern geh, ein, die eigentlich nach der Mst- glicderzahl eingehen sollte, meinte Schweitzer. Also, damit der Präsident, die Viccpräsidenlcn, die Deparlemenlschess und wie die andre Hie rarchie heißt, jährlich über Ivvv Thlr. zu ver- fügen haben, sind ungefähr 5606 Laffaleancr nölhig. Wie viele derselben aber nur ter männ lichen Linie angeboren, kann man daraus ent- nehmen, daß das Einkommen des Präsidenten . Schweitzer auf 5660 Thlr., das beS früheren l CigarrenalbeuerS Fritzsche auf 3060 Thlr. gc- schätzt wird. Außerdem, verlangt doch die Ver- e, Wit- O ? r k ! i ch e S. Frankenberg, 4. Juni. Zu der heutigen Wahl eines Abgeordneten für die II. Kammer md in hiesiger Stadt 265 Stimmen abge- zebe» worden, von welchen 248 Herrn Kauf mann und Fabrikbesitzer Bernhard Krüger in Freiberg zufielen, 15 auf andere Persön lichkeiten sich vertheilten, 1 für mangelhaft be- zeKhnÄ gefunden wurde und 1 für ungültig erklärt werden mußte. -Frankenberg, 4. Juni. Gestern Abend in der 11. Stunde wurde von unserm Thürmer in der Richtung rechts von Chemnitz eine Feuers brunst beobachtet. Webermeisters Franz Laver Rewitzer zur Erde ' bestallet, und folgten dem Sarge wohl über 5VÄ seiner Freund« und Verehrer, ja nicht nur auS Chemnitz, sondern auch ankere Städte und na- menilich die Gewerbeveleine der umliegenden Die Arbeiterpräsidenten. Die Bcralhung der Gewerbeordnung ging im Norddeutschen Reichstage vor sich, ohne baß au ßer dem einzigen Hasenclever ein Socialift im Reichstage sich sehen ließ. Fabrikordnungen, Arbeitstag, Recht zu sinken, Kranken-, Sterbe- und Jnvalidenkaffen ic., Alles wurde erledigt, ohne daß einer dec, Herren an den Beschlüssen Theil nahm. Herr Fritz Mende, der in Ber iin anwesend ist, kam während der ganzen Steuer- und Gewerbedcbalte glücklich einmal bis in das Büffet deS Reichstags, frühstückte ein Wenig und fuhr bann mit seinem Zweispänner wieder fort. Auf seinem und FLrstcrling's Platz, auf denen von Schweitzer und Fritzsche wirb nächstens Gras wachsen. D!« letzteren Beiden waren in Kassel, wo sie beim Empfang auf dem Perron mit bengalischem Rolhfeuer in das rechte Licht gesetzt und vom jubelnden Volke mitHurrah! begrüßt wurden. Auch als sie im Zweispänner nach der Stadt fuhren, fiel nicht das schlechteste Licht auf sie. Der Zweispänner ist nämlich von dem Begriff eines «rbeitcifüh rerS jetzt unzertrennlich. Er gehört eben so zu dem nothwenbigen Lebensgenuß einer Arbeiter, ercellenz, wie die Reise in erster Klaffe auf der Eisenbahn, vc. Becker hatte vollständig Unrecht, wenn er meinte, nur die Finanzbarone führen erster Klasse. Das thun die Arbeiterbarone Mende und Schweitzer auch; sie werden sich 18«». zen kein allzuschweres Kunststück iß, Arbeiter-' - führe- zu werden. Die Arbeiter waren bisher i in den. gesetzgebenden Körpern wenigstens nicht - direkt vertreten.. Man kann auch die Gesetzge- > bring unsrer Zeil nicht von dem Vorwurf frei» ; sprechen, daß- sie für die Lage der unterste« Klaffen der Gesellschaft nicht genug gethan hat» Dringende Hilse thul noih, eine erleuchtete Ge setzgebung möge diesem Theile eine eingehende Fürsorge zuwenden. Der Arbeiter fühlt, daß ihn der Schuh drückt; nun kommen die Agita toren und dielen sich ihm als Führer aus der „Wüste", wie es Lassalle in seinen gewohnte» Hyperbeln nennt, an. Die niederen Volks- klaffen, bisher fast noch gar nicht gewöhnt, an ber Gesetzgebung des SlaateS sich zu be- «heiligen sind vielfach noch ohne Kritik, sicher noch ohne Uebung. Warum sollen sie nun eine» Agitator zurückweisen, ber ihnen verspricht, ihre ganz speciellen Interessen zu vertreten? Miß griffe in der Wahl ihrer Führer sind daher bei jedem Beginn dieser neuen Epoche unausbleib lich. Niemand wird die Arbeiter darum schel ten; denn sie bezahlen das Lehrgeld für ihr» Mißgriffe wahrhastig lheuer genug. Möchten doch bald sich gereifte Männer an die Spitzt der Arbeileibewegung stellen, Männer, deren lautere Vergangenheit Bürgschaft für die Rein heit ihrer Absichten bietet. Männer mit einem Herz für den Arbeiter, mit klarem Blick und mit Erkenntniß der Dinge, wie sie sind. Dann würden bie Scandalscenen, die man in Berlin erleben muß, das Schwelgen mit dem Schweiße deS Arbeiters, oushöien! (Dr. N.) Chemnitz, 2. Juni. Gestern Nachmittag» Uhr wurden bie irdischen Uedcrreste des durch sein vielseitiges Wirken im öffentlichen Leben weil über SachfenS Grenze hinaus bekannten K» I « Der Turnverein zu Frankenberg, im steten Bestreben, getreu seiner Ueberzcugung seine Pflicht gegen seine HeimathSgemcinde zu erfüllens in der Hoffnung, dadurch für die zuständigen Kreise manche- in den jeweiligen örtlichen Verhältnissen liegende Hinbeiniß zu beseitigen und da» gleiche Ziel leichter und rascher erreichbar zu machen, wird von Montag, den 7. Juni an, regelmäßige Turnstunde» für die hiesige», Schulkinder einführen. Dieselben werden vorläufig für Mädchen MomagS und Donnerstags je von Nachmittags ^5 bis ^6 Uhr, für' Knaben MoniagS und Donnerstags je von Nachmittags 6 bis 7 Uhr in der Turnhalle, bez. im Turngartcn abgehalten werden. Da der Turnverein in keiner Weise ein pccuniäres Interesse dabei sucht, sondern lediglich bestrebt ist, durch Abhaltung dieser Stunden euteiN'gefühlten Bedürfnisse abzuhelfen und Jedwedem, auch dem Unbemittelten, eS möglich machen will, seine Kinder turnen lassen zu könnens » wird derselbe für die zu beschaffenden Lehrkräfte nur bie Entschädigung von monatlich 2 Ngr. pro Kind, welche in monatlichen Raten gezah»! werden kann, beanspruchen und ersucht darum seine Mitbürger, die Anmeldung ihrer an den betreffende» Stunde» thcilnehme» Mende» Kinder bei dem Tnrnwart des Vereins, A. Metzler (Töpferstraße308, I.), bis zu oben bemerktem Tage bewirke» « wolle«. Der Turnverein hofft, eine besondere Begründung seiner Absicht schon mit Hinweis auf den Aufsatz „Das Turnen in der Volksschule" in den Nummern 63 und 66 d. Bl. sich ersparen zu dürfen. Frankenberg, Juni 1889. Der Vorstand des TurnvereiuS.
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