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Dresdner Nachrichten : 24.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-24
- Monat1879-05
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.05.1879
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» Ar t» d„«i»»dlu», Gl»t«i. Il>l««»n> 10 Ps». *»sl—«34000 »l«l. Ufti »te >»<««»» »tn,e> l»»I,e« Ift««userl»l, ««chl sich dt» «edocti»» lUch» »eeblndUch. Sigrr«te«>«nn»»«e,ul» Gärt»: H««Ienft»Ii>««» »»^l»»1nH-mdur,. «rr- II», «ie», LeipUg, «alkl. Grell»», tzrinksurt». w„ — «u». M»N» tn G«r„n, vr,»»,». Wie», H,«dur,. ßrankuirt a. M., Mltn- chkN. — »oud» ch a». tn granklurl «. M. — vurcauj d .Ln»«»»,«, »an»".- >»»«, l.»Nlt«, „»Utir ch e«. t»«»ei»7 Tageblatt für MM. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenltste. Mttredacteur: vr. Ln,» Ni«,-«?. Druck und Staenthum der Herausgeber: Verantwortl. Redakteur: Kür das Feuill«: Lmlvtx H»rtni»nn. I Ivpnvk ^ Lret^Iinri» l» Dresden. H»lnrieli L^ndlentt in Dresden. t»,««: »rofte »l»fter,atze Nr. ä dl» Nach«. 4 Udr. — v«r Raum einee clii- s»alli»«n Prtittklle kostet t» Pia». Sm,klan»t dti Seil» »v PIge. ttnc Garaulle flir da» » öchftli>»ige Sricheineie drr Inftral» wird «ich» »«»eben. »urwittilgc ilmioacen. »xfträsc van un» uqte- l«ant«n Firmen und Per- j»ne« >»ikr,r«n mir »u» «r,e» Pränumeran»«, Aaftlung durch vriek» »arten oder Poftctntah» Umg. Acht Lttbcn lallen I» Plae. Jnierate IN, dt, Montag». Nummer »der «ach einem Feillaa, dt» töelilt-lle 20 W»e. ^^/V^a^allor8t»ät8p»plers^?saiisdttefv, ^otlsn^te^XuEk^ Innb alterLoui«n8. I7oenff-eIU.Lonti'oIsäerVsrIoo»ung»lIei4Vortti- f' ul»»»i I L t SankgeaokSN, ^ . ^Sclilcmimt.r. G ^o^nllb. ä. SpowrxZ papiere. ^lleöaucti mit liriefll-IikmK^o vomIollitellvfilrVsoiiLSl Olsleiden unä l'onsion von 1(6it>>tkräo», 1 niw,e8c lurron, tioir-^ ; unterriolit lnr Dämon n. Iffroon in ,>or xnoxxon Slanoxo u.ckvr i st «t < - r» «e»r »i r von kä. putrke, Zroithalimitr.akno lalio CnvnI.-1irts.ff troion lioilkalm. Iiffc-b-stV l'toisto u. (iok-öiffrrv. Kü^ifto Ni öj-lö'^ Mk.144. 21. 1879. Witterungsaussichtcn: Meist wolkig mit Neigung zu Gewittern mit Niederschlägen. AktHIitl!. Für den Monat Funi «erben MonncmentS auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße 13, zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 95 Pfennigen angenommen. Politisches. In den dritten Tag zieht sich die Reichstagsdebatte über die Kornzölle. An sachlichen Erörterungen und Ausklärungen hat sie der Interessanten mancherlei zu Tage gefördert. Speziell Fürst Biimarck hat über die deutschen Gctreidehändler, besonders die in Danzig und Königsberg, ihren Geschäftsbetrieb, ihr Getreidemischen so eingehende Detailmittheilungen gegeben, als hätte er selbst einmal in der Kornbörse am Pregel gefixt oder im ArtuShof zu Danzig an der hölzernen Getreideschüssel gestanden. Handelte es sich blos darum, auf den CentnerRoggen einen Zoll von 25 Pf., oder auch von 50Pf. zu legen, so würde der Reichstag auch über das so ungemein schwierige Thema verhältnißmäßig rascher hinwegkommen, als es ihm jetzt möglich ist. Die vielstündigen Debatten haben die Thatsache wohl außer Zweifel gestellt, daß solch ein mäßiger Kornzoll leine Brod- vertheuerung zu bewirken braucht. Kornpreise und Brodpreise stehen in keinem irgendwie nachweisbarem Verhältnisse. Bei viel höheren Kornpreisen war früher daS Brod billiger; es ist jetzt bei wesentlich niedrigeren Kornpreisen erheblich theucrer. Die Schuld daran trägt einmal die Beseitigung der amtlichen Brodtaxen, zum Anderen die Unmassen von Zwischcncxistenzen, die sich zwischen den Landwirth und Importeur ausländischen Getreides einerseits, und die Müller, Bäcker und das brodkaufende Publikum andererseits drängen. Keiner von diesen Zwischenhändlern wird wesentlich reich ; das liegt an ihrer zu großen Anzahl, an dem sich gegenseitigen Abjagen des Verdienstes. Bleibt aber für den Einzelnen nur ein geringer Nutzen übrig, so summiren sich diese Einzelverdiensie doch .für das brodessende Volk zu einer so beträchtlichen Ziffer, daß schließlich das Brod unnöthig theuer wird. In seinem höheren Preise muß die Unterhaltung aller jener zahlreichen, so wenig produktiven Existenzen mit bezahlt werden. Wie Dr.Frege mittheilte, kostet jetzt der Eentner Roggen 7 Mark, ein Fünftel des Roggens geht als Kleie zurück, so daß der Centner Roggen eigentlich 5 Mark 50 Pf. kostet. Aus 100 Pfund Roggen werden mittelst Wasserzusatzes 105 Pfund Brod gebacken; diese kosten durchschnittlich in den Städten 10 Mark; es bleiben also dem Zwischenhändler, Müller und Bäcker noch 4^ Mark übrig. Auf dem Lande liefert häufig noch der Bäcker für l00Pfund Roggen, die er vom Bauer erhält, diesem nach und nach 100 Pfund Brov zurück und befindet sich wohl dabei. Der Bäcker soll verdienen, die Müllerei soll blühen, aber der Verdienst, den der Zwischenhandel macht, ist völlig unnöthig. ES bedarf keiner weiteren Ausführung, daß ein Zoll von 25 oder selbst 50 Pf. nicht das Brov zu ver- theuern braucht, sondern daß er völlig in dem schwankenden Roggen- preise verschwindet, resp. bloS vom Handelsgewinne der Zwischen händler abgeht oder von dem amerikanischen, russischen und donau- ländischen Kornbaucr getragen werden muß. Wohl aber liegt die Besorgniß nahe, daß jeder Kornzoll von der Spekulation als Vorwand, wenn auch nichtigster Art, gcmiß- braucht wird, um das Brod zu verteuern. Es ist die gehässige Natur gerade des Zwischenhandels, unscheinbare und ganz unmerk liche Zollerhöhungen sofort in übertriebenen Verhältnissen auf die Maaren zu schlagen. Winzige Bruchthcile von Pfennigen, die aus einer Zollerhöhung erwachsen, rundet der Zwischenhandel sofort zu ganzen Pfennigen ab und wirft sie am liebsten als Nickclsüns- pfenniger auf die Waare. Je höhere Kornzölle man einführt, desto mehr tritt die Wahrscheinlichkeit, die das einzige und stärkste Argu ment gegen Kornzölle ist, ein: sie vertheuern dann wirklich dem Volke das Brod. Was von hervorragenden Landwirthen, wie Günther, Vr. Frege und Fürst Bismarck, zur Besserung der Lage der Landwirthschaft gesagt wurde, muß bei Allen, die Gerechtigkeit auch gegen die 20 Millionen bei der Landwirthschaft beschäftigten Menschen anstreben, auf fruchtbaren Boden fallen. Klagen, wie die vr. Frege'S, daß der kleine Bauer sein Korn nicht zu den offiziellen Marktpreisen los werden kann, die Bemerkung Günther's, daß man den Bauer kaufkräftig für die Erzeugnisse des städtischen Gewerbefleißes erhalten muß, die Wahrnehmung Bismarck s, daß un« so viel fremdes Getreide zugeführt wird, daß es auch zu Schleuderpreisen unabsetzbar ist, daß die Danzigcr und Königsberger Getreidehändler schlechteres russisches Korn mit nahrhafterem deutschen mischen und die Mischung, d.h. Fälschung, dann zum Schaden Deutschlands auf fremden Märkten als deutsches Getreide verkaufenunddamitdaSheimischeProdukt imAuslandcdiskreditiren— Alles dies ist wohl beachtlich. Wenn Fürst Bismarck bemerkt, daß er in FriedrichSruhc „nur russisches Brod esse", so lachte der Reichs tag aus vollem Halse — ein Glück, daß der Leiter der deutschen Politik diese Bemerkung selbst machte — aber sie enthält einen Kern von gerechter Beschwerde. Nicht minder freilich wahr ist es auch, daß die deutsche Landwirthschaft nicht ihr Ziel in dem Zurückgehcn auf den Körnerbau suchen soll, sondern daß ihr in rationellerer Vieh zucht, in der Molkereiwirthschaft, im Obstbau, im Anbau von Gartengewächsen und Handelspflanzen größerer Verdienst winkt als im vorzugsweisen Getreidebau. Ebensowenig zu bestreiten ist es auch, daß der Verkaufswerth und die Pachten der Landgüter auf ihrer jetzigen Höhe unmöglich zu halten sind. Alle diese Fragen jedoch treten zurück vor der einen Thatsache, daß sich Fürst Bismarck in seiner zweistündigen Rede als den natür lichen Hort, Vertreter und Vorkämpfer der Landbevölkerung hin streiten; ohne Weiteres sei zugegeben, daß niedrige Kornpreise nicht das Glück, den Wohlstand und die wirthschaftliche Blüthe eines Volkes nach sich ziehen, daß hohe Kornpreise unter Umständen die allgemeine Entwickelung eines Landes nicht aufzuhalten vermögen; ja die Geschichte der Kulturvölker lehrt, daß Perioden hoher Korn preise häufig mit einer besonders energischen gewerblichen Thätigkeit zusammenfielcn — aber ebenso wahr ist es, daß eine Verthcuerung des Getreides, zumal wenn sie auf künstlichem Wege herbeigesührt wird, keine dauernd befruchtende Wirkung auf das wirthschaftliche Leben eines Volkes zu üben vermag. Und cs ist eine unumstößliche Wahrheit, daß das materielle Gedeihen eines Volkes feste, dauernde wenigstens für einige Jahre giltige wirthschaftliche Unterlagen er fordert. Weder Handel, noch Industrie, noch Landwirthschaft ver trägt eine fortdauernde Erschütterung und Veränderung der in der Gesetzgebung niedergelegten Bedingung ihres Daseins. Wenn nun der Kanzler in zweistündiger Rede sich nicht darauf beschränkte, für mäßige, Ordnung in den Getreide-Bau und -Zufuhr bringende Roggcn- zölle zu plaidircn, sondern in dunklen Andeutungen ganze Um wälzungen des ganzen Erwerbslebens ankündigte, so ist leichter zu sagen, wo man ansängt, als wo und wie man endet? Der Zoll tarif soll doch endlich Ruhe für einige Jahre schaffen; wenn aber jedes Jahr das Spiel mit Tarifveränderungen beginnen soll, so wird eine seiner heilsamsten Wirkungen verkümmert. Hierzu die fieber hafte Hast, mit der den Einzelstaaten ihr guter Besitz an den Staats bahnen entwunden werden soll — wohin treiben wir mit dieser Be unruhigung aller auf Ziegelmäßigkeit und Stätigkeit angewiesenen Erwerbszwcige? Was ist nicht schon Alles verloren gegangen infolge des Sperr gesetzes! Mag cs abgelehnt werden oder nicht — sein bloßes Ein dringen hat die wilde ungesunde Spekulation aus's Sträflichste cr- muthigt. Es soll nicht auf Tabak angewendct werden; die großen Spekulanten haben längst ihr Schäfchen in's Trockene gebracht und nur die zweite, dritte Hand würde jetzt durch die Tabaksspcrre ge troffen, die Großhändler erhielten noch eine Reichsprämie. So gcht's auch beim Kaffee undjanderen Artikeln. Der legale Handel wird durch solche vom Himmel schneiende Einfälle geradezu auf die ihm fremden Pfade des tollen SpekulirenS gedrängt. Schließlich bezahlt das Publi kum die Zeche. Das groß« WirthschaftSprogramm, vom Volke mit Freuden begrüßt und trotz bedenklicher Einzelheiten im Ganzen gut geheißen, wird unter Umständen und mit Perspektiven in's Leben gerufen, die schwere Sorgen um den künftigen Gang des deutschen Staatslebens Hervorrufen müssen. Neueste Telegramme ver „Tresdner Nachrichten." Berlin, 23. Mai. An ter heutigen Sitzung dcö Reichs tags wurde ein Telegramm des bisherigen Vicepräsideuten Frbrn. v.Stauffcnbcrg verlesen, wonach derselbe wegen crueutcr heftiger Erkrankung ,?) seine Stelle alö I. Viccpräsident nicderlcgt. Dann folgt die Fortsetzung der G c tre i d e zö l l e. Abg. V.Czar- linSki bofft für die Laudwirtdschalt keine wirksame Hille von den Gelreidezölleii, die vielmetzr die Landwirthsehatt und den Handel Polens, Ostpreußens und Wesiprcußeiis schwer schädige» würden. Abg. Schröder lLippstatis sagt, die Anteresscn der Seestädte müßten vor dem Gciammtiiitcrcssc Deutschlands, das vorwiegend ein ackerbautreibendes Land sei, zurücktretcn. Schröter beantragt, alle UnkeramcntemcntS an die Tarllkommlssion zu verweisen und nur den Antrag aut Erhöhung ver Getreitezölle anzuncbmcn. Abg. Flügge idcutsch-koni'ervativs ist gegen scdcn Zoll auf nncnt- bchrliche Lebciiemiltel. Der BimdcSkommiffar Geh. Rath Ticdc- mann widerlegt die einzelnen AuSüchrungen Deibrück'o, v. Saucken'S und F-Iüggc'S und sühn aus, daß Russland nach Eiiuührnng der Gctrcidezelle die Ausfuhr nach Deutsch- land nicht verringern und den Zoll ruhig bezahlen werde. Der Elsässer Protestler Abg. Grad verliest eine schriftliche Er klärung zu Gunsten der Getrclrezölle und des Zolltarifs über haupt. Abg. 1>r. Braun gegen Zölle, er bekämpft die Aus führungen dcr Abgg. Grad und Schröder, des Fürften BiSmarck. Buiideokommissar Tiedemann sucht seinerseits wieder Braun zu widerlegen. Abg. v. M irback' für seinen und deö Abg Günther-Sachsen Antrag aut Erhöhung der Kornzöllc. Abg. LaSker gegen die Ungeschlagene Gctrcidczollpolitik und die Methode, womit man tadei zu Werke gehe. Der Appell deö Reichskanzlers an die Lankwirtbschatl am Schluss seiner vor gestrigen Rede habe eine schwierige Acra cingelcitct. ES gelte jetzt kür die Liberalen, den allgemeinen Friede» zurückzuftibrcn, er warne vor unheilvollen Entschlüssen. Debattenschluf,. Der Reichs tag lehnte nun in namentlicher Abstimmung mit gegen t«;i Stimmen den Antrag Mirbach und Günther auf Erhöhung der Getreitezölle ab und wurden nachträglich die in der Regierungs vorlage vorgeschlagencn Getreidczollsätzc mit 220 gegen 10t) Stimmen genehmigt. Breölau, 2:i. Mai. Der socialdemokratische Ncichökagsab- georkmtc Reinderö ist gestern gestorben. London. 2:). Mai. Z» Einen der deutschen Kaiserin fand gestern beim Prinzen von Wales ei» Diner statt, welchem die Kronprinzen von Dänemark und Schwede», Graf und Gräün von Flandern, der deutsche Botschafter Gras Mülittcr, Graf Schnwaloff, Graf K'arolvi, Lord Beacoiwsteld, Marauiö oi Sa- IlSburv und der Schatzkanllcr Rortbeote beiwobntcn. Bei dein daraus folgenden Einpsa'nge waren die Mitglieder der königlichen Famllie, der Großbcr.zog und dieGroßhcr,zogst, von Meeklenburg- Strelitz, sowie das diplomatische Korps anwesend. Die deutsche Kaiserin wird heute Abend abrciscn. stellte und zu erkennen gab, daß den Kornzöllcn noch ganz andere l unterscheidet Maßregeln folgen würden Locale- nnv Sächsisches. — Gestern Nachmittag 4 Ubr reiste die zum Besuch am hiesigen kgl. Hole anwesend gewesene Prinzessin 'Antoinette von Toskana nach München ad. AA. MM. der König und die Königin sowie ZA. kk. HH. Prinz und Prinzessin Georg wann zur Verabschiedung mit auf dem Böhmischen Bahnhos cingctrokfcn. — Der neue ReichStagö-Präsidcnt v. Sepdewttz gcherr, wie man nnS auö Berlin schreibt, seinen ganzen Anschauungen nach zn den 'Anhängern der buridcsstaalll be» Richtung und sich darin ganz scharf von scincin. dem Einheits staat anhäiigcnden Amtövorgängcr. Die Landwirtbicbast bat keinen direkten 'aat anpäiigcndcn Amiovoraangcr. >vcrr v. Lcvdewitz ist 1^18 ,,nä kündint Anl,attischen geboren, er ist letzt Landeshauptmann der preu- drutzen von den jetzigen Kornzollen, sagt der Kanzler und tuncngt Obcrlausitz, Vice- und Landtagomarschall des schlestsch-en zugleich höhere an. Uebrr die Wirkungen der Getmdezölle mag man! Provinzlallanttagö, Präsident der Obcrlausitzcr Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz. Die Stelle eines Oberpräsitentcn der Provinz Schlesien hat er s. Z. auSgeschlagen, um sich den kom.- munalsländlschen Arbeiten der Lausitz ausschließlich zu widmen. Herr v. Sepdewltz gehört zu jenen 12 „Aubelgrcttc»". die seit 1807 ilnlmtcrbroci'e» dem norddeutschen und jetzt dem deutschen Reichstag angehören und bei keiner Wahl dnrchgcsaiicn. vielmehr stet« wieder gcwäblt wurden. Von den Abgeordneten deo ersten norddeutschen Reichstags wurde diese Ehre nur noch >2 Pcrionen zu Tbcll, zu denen ». A. die Abgg. 1)r. v. Schwarze, Günther- Saalbansen, Bcbcl, Wincthorst und v. Forckcnbeck gehören. - Der 'Abg. sür D ö b e I n - W a i t h e t m . Geh. Rath von König, hat nicht gegen, sondern tür die Einführung der Eisenzölle gestimmt. Der Parlamentöbcricht Berliner Blätter hatte zuerst viegegenlheilige, mische Mitrheilunggebracht. — Zwischen dem Königreich Sachse» und dem Fürstenthuin Neuß ä. L. war bieder die Landeshoheit über drei in Netzschkaucr Flur am linken Göltzschuier gelegene Waldgrund- stückc streitig. Das Odcrappellatiöiwgcrlcht zu Lübeck hat jetzt die Landeshoheit über die fraglichen Grundstiickc der Krone Sachsen zugeiprochen, welche di; bei» 8ürstcnthiim Rens, vor- bchaliene» Rechte des Grundstcuerbczugs und der freiwilligen Gerichtsbarkeit abzulösen hat. Der Spas, kostet blos 2.',» Mk. — Die Folgen der gewerblich schlechten Zeiten zeigen sich u. A. auch durch die vielen, und zwar berechtigten und begrün deten Bittgesuche an öffentliche Stiftungen; namentlich treten solche in diesem Frübjahrc lebhafter als sonst auf de», Gebiete des Vadc-Kurwcscns hervor. Die l8li gegründete „Sächsische Badcstiftung", unter Verwaltung des Ministeriums deS Anncrn stehend, sieht sich demnach wiederum zu einer dringenden öffentlichen Bitte veranlaßt, denn die Hilfesuchenden haben sich an Zahl gewaltig gesteigert. Ans den bis setzt für lautendes Jahr zu Gebote stehenden Mitteln der Stiftung haben 225 Ge suche berücksichtigt werden können, cingclaufen sind aber bis Ende 'April überhaupt 418, darunter 2:18 sür Bad Tcpiitz und 132 sür Elsterbad, und alle diese Gesuche sind ärztlicher- und obrigkeit- licherscits als dringende empfohlen. Da sind denn menschen freundliche Gaben allerdings am Platze! Der ungünstige, lange Winter mag freilich auch nicht wenig zur Steigerung der Zahl der Badekur-Bedürftigen bcigctragcn haben. — Die vorgestrige L u i ls ch i t s sa h r t des Herrn Helm vom Lincke'schcn Bade auS bat wiederum gelehrt, daß das städtische Gaö zu Ballonsüllungen nicht geeignet ist. Es kann dies kein Vorwuri iür die Gab'abriken sein, denn diese bereiten eben Leucht gas und nicht Füllungögaö sür Luftballons. Leichtes für letzteren Zweck geeignetes Gas gilt sogar a!S minberwertbigeö Leuchtgas. Herr H. entledigte sich Alles dessen, was ibn nur Irgendwie be schweren konnte; er zog nicht nur den Ueberzieber aus, er legte auch die Ubr re. ab. Ec stieg ohne allen Ballast a»i, waö kein Aeronaut ohne die höchste Roth timt, weil er bann ben Ballon beim Fall nicht regulircn kann. Der Helin'sche Ballon Ist kleiner alö der des Luirichlffeis Sceuriuß; er scheint schon manchen Sturm erlebt zu baden, da er arg gestickt ist. Hätte die Sonne daö im Ballon befindliche GaS erwärmt und dadurch erweitert, so würde die Fabrt erfolgreicher gewesen sein, d. h. Herr H, würde eine größere Strecke zurückgelegt haben. So aber zerbrach die -oiine erst de» Wolkciilchlcier, als der Ballon auisticg. Ein hübsches Bild gewährten die beiden Elbuier, die dicht mit Neu gierigen besät waren, während au» dem Strom selbst die leichten Kähne der Ruderklubs hin und wieder schollen. - 'An beide» bevorstehenden Pstngsllcicrtagen wird die D u r - B o d c ii b a ck' e r Eisenbahn außer den 0 regelmäßigen Personenzügcn noch 0 Separat-Persoiicnzüge im Anschluß an die Züge tcr Sächsischen StaaiSbahn von und nach Dresden Ver kehren lassen. Abfahrt der Scparatzüge von Bodcnbach Staaiö- bal'iihos: K Uhr 4«> Minuten Vormittags, 3 Uhr 5 Minuten Nachmittags und !) Uhr 35 Minuten Abends. Ankunst der Se- paratzüge in Bodcnbach Staatöbahnboi: 8 Ubr 14 Minuten Vor mittags. 2 Uhr 20 Minuten Nachmittags und 12 Uhr 29 Mi nuten 'Nachts. Diese Züge bieten eine passende Gelegenheit zu Auestügcn nach de» vielen längs ticscrBabn gelegenen reizenden Orten: Eulau iSchneebcrg), Kulm, Rosenthal-Graupen. Tcpiitz (Eichwaids. Kosten, Osscgg, Effenberg, Görkau lRothcnhauSs :c. — DaS in Frciberg garnisontrcnbe I. kgl. sächs. Jäger» bataillon Nr. 12 wurde am Mittwoch vom Generalmaior und Commaiidcur der 45. Anlantcriebrigade v. Ruborff, welcher sich in Begleitung seines Brigade-Adjutanten nach kort begeben hatte, einer spcclcllcn Aiispicirung unterworfen. — Der erste Preis bei der Eo „ currenz der Entwürfe zur Errichtung eines zweiten städtischen GvinnasilimS ist dem Projekt der Herren 'Architekten Rudolph Hcvn und Richard Eck hier znerkaiint worden. Die beiden anderen Preise fielen den 'Architekten Kloic und Walter in Liegnitz und den hiesigen Archi tekten Sommcrsä'lih und Rumpel zu. Eiiigegangcn waren über haupt 105 Entwürfe. - Am Hiiiimcllahrtstage und schon am Nachmittag vorher hat sich endlich auf den hiesigen Bahnhöfen ein lebhafterer Verkehr entwickelt und ganz besonders war cS wieder der böh misch« Bahnhof, aus welchem ein last unablässiges Gedränge herrschte. Donnerstag '/eio Ul r Vormittags war so starker An drang, daß 51 vollbesetzte Wage» in zwei Zügen abgclassen wur den; Abend« io Uhr folgte dem auf Bodenbaber Linie bicr an- gekomiiicnen Pcrsoncnzugc ein 20 Wagen starker Ertrgzng. Auf der Tbarandlcr Linie verkehrten cbciffglis einige Pcrsoncn- Ertrazügc. - Der O bcrarzt der IrrensicchenaIIstalt z» Hoch- weltzschcn bei Eolditz, U>-. Huppert fand neulich bei der Sek tion eine« an Baiickstellciftzündiiiig aestorbcncii Irren eine Näh nadel im Herzen, welche die läutere Wand tcr linken Herzkammer schräg von oben nach unten und vorn durchbohrt batte. Der Kranke erreichte ein Alter von 52 Jahren, und Hille, tntz er Stadel im Herum, bis zur letzte» Krankheit sich körn.lich Immer wobl bciundcn,insbesondere nie über ein Herzleiden geklagt. Wie die Stadel in« Herz gekommen, ist iiiienträthsclt geblieben. (Sestern Vormittag traf eine Wagenladung von 2<!06ent« nern schwere» Feld- iRing-i G r a ii c> tc ii, Eonstructlon 70» von der Effengle' erci in Gröditz aui hiesigem Leipziger Bahnhof ein. Die Uebeisühriing dieser Geschosse nach dem Laboratorium, woselbst die Gcbraucl'ssäblgkclt noch fertig zu stellen ist. erfolgte lm Lame des Nachmittags. - Am Sonntag findet das erste der diesjährigen öffentlichen Eoneertc aus der Festung K ö nlgstei » statt. DaS Eniree von 50 Pf. gestattet zugleich eine freie Besichtigung der vielen Denk würdigkeiten tcr Festung. - Bei jetziger Reisezeit empstehlt sich für Tourist;,,. Militär. Fußgänger wie Reiter, sowie iür Alle, deren Beruf vieles wrhen bedingt, und tür den Hausgebrauch der in der Schelcher'schcn Arotbckc zu DrcSden-Strchleii zusanimenaestellte balsamische Sal icNl < äuretalg. Wer an übermäßigem Fußschweiß und schmerzbaitem Wi»,direkten der Füße. Wmitscin der Hautstächen tAufrcitcn. Wundsein der Kinder) leidet, spröde und aufgerissene
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