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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.04.1925
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250410017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925041001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19250410
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925041001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-04
- Tag1925-04-10
- Monat1925-04
- Jahr1925
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.04.1925
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Gegründet 18SK Freilag, 10. April ISA Dradlonichrill: Nachricht»« Der,»«». Jernlpricher. Sammelnummer: 2S 2-tl. Nur Mr Nachlgetprüche: 20 011. vllml.l»sI5.2lprUIE>de> läglichzwelmalzgerZusleUung ,re« Kous I.SOlSoldmark. TILZUAs->2lL11UI)1 PoltdczugsprelL >ür Monat Ühirii Z Gotdmorl«. «iiizelnnmwe» N> >votd»tea»tg. Dle Anzeigen werden nach Goldmart, verechnel: die ..«Ntpaltloe M mm vrelte geile Zo Plg «iir auswärts ZS Plg yam«ttenan»e,ge» uns SteUengetuch: rckne ^illA6lAblI-^?l"iI". Aabatl IN Plg„ auhertiald 2N Ptg„ dl« on mm drein Ncdlnmezeu» ISN Ptg., aus>erdald 2NN Plg vsserlenaebukr IN Ptg Ausw Autlroae neuen DorousdezoSI Schntlleliunq und KauptgetchättslleLe: Mar«ens!rad» 3S Druck a. tag oon lltepsch » Aetchardl m Dresden, potvcheck-Konto 1O6S Dresden. Nachdruck nur m» deutlicher SuollenanuaNc «..Dresdner N<ichr."l zutällig. Uiwerlangte Schr«>tsliicke werde» mch> i«i'>>e>ual,rl. 26 S^rL° kkeganler «eisegepSek ARÜtSV Feinsle kllermaeen 26 Bayern rükkhaltlos für Hindenburg. Ein Verlrauensvolum mit 290 gegen 24K Stimmen für Kernst in öer Kammer. Das Ziel -es -eulschen Sicherheilsangebols. — Die Unmöglichkeit eines Achtstundenlagsgesehes in England: Bayern un- die Wahl Kindenburgs. München, !». April. Ter Au sin ursch der Parteien für den zweiten Mahlgang zur Rcichspräsidenlschast in Bauern sieht nunmehr fest. Darüber ist kein Zweifel, baß für Hindcn - bürg bestimmt folgende Parteien und Verbände einlrcten werden: Dentschnationalc. Teutschc Volkspartei, Bancrische Volksvartei, alle »öltischen und nationalsozialistischen rcäits- stehenven Organisationen und Verbände, iowie auch der Bayerische Bauern- und Miitelitandsbinid. Das« die Demokraten, Sozialisten und der rechte ,ju>j,e! der christlichen Gewerkschaften in Bauern riicht unter aüc» Ninständcn für Mar»' stimmen werde», kann man schon des halb annehnikn. weil bis in die Kreise der Arbeiter«sl:„s> !i>n- ein auch in Playern der Paine hindenburg frei von jeder Pakteibelastnng ewpsniiden iniri«. Die „M n n ch c n - A >l g s b u r g e r Abendzeitun g" schreibt: Jxtzt habeti wir den Kandidaten, und der heisst Hindeiibtirg. (5s gibt keinen Mann in Deutschland, der so dem ganzen Volke gehörte, wie er. Wen» eine Einigung ans ein großes Ziel überhaupt noch mögti ist, dann nur im Zeichen und unter der Führung Hindenburgs. Wenn der Gedanke der Volksgemeinschaft, die alle wahren Deutschen umfaßte. sich personifiziert hat, dann in, Felömarschall Hindenburg. Die „M ti n chner R e u e st c n Nachrichte n" schreiben: Jarres hat sich als das erwiesen, als was er von jedem, der ihn kannte, immer geschäht wurde, nämlich als ein Mann, dem die Nation über alle pcrsünlichen Interessen geht. Will man mit einer kurzen Formel die Gegensätzlichkeit der Kandl- datur Hindcnbnrgs und Marx' zeichnen, so mutz man sagen: hindenburg ist der Kandidat der nationalen Zutnnstsentwick- lnng, wie er der Mann gewesen ist, der den Bestand des Reiches in den trüben Novenibertugen t!K8 gewährleiste« hat. Mari dagegen ist der .Kandidat ienes Denkens in Deutsch land, oaS, angcfangen von der berühmten Reichstagsresolu tion 1917 bis zu den sozialdemokratischen Machenschaften im Jahre 1918 und in der Reuolution, immer die Parteiintcresscn über die nationale Zukunst gestellt hat. Auch die Hannoveraner für Hindenburg. Hannover, 9, April. Das Direktorin!» der Deutsch- hannoverschen Partei veröffentlicht in der „Hannoverschen Landeszcitung" eine Erklärung zur Wahl des Reichspräsiden ten, in der eS den Parteifreunden empfiehlt, ihre Stimme für den ltzeneralfeldinarschalt v. Hindcnbnrg abzuaeben. Die Drachensaal Ser Linken. Berlin, 9. April. Tic Proklamier»!!«» der Kandidatur Hindenburg hat die Anhänger des Linksblocks in die unan genehme Notwendigkeit versetzt, den Wahlkampf von jetzt ab mehr sachlich zu führen als sich in persönlichen Vernnalimpfun- gen zu ergehen. Sollte die Linke aber doch zu solcher Kanipsesweise ihre Zuflucht nebincn. so darf man gewiß sein, dah sie dadurch sich selber am meisten schaden wird, da Hindenburg überall, bis weit in die Reihen der Sozialdemo kratie hinein, größte Sympathie genießt. Es bleibt der Lin ken als einzige Zuflucht lediglich die Hosianna aus Uneinig keit bei den anderen, in diesem Falle aus eine Verstimmung der Bvlksparlci. Zar res war aber nie Partei kandidat der Volkspartei, während sich Marx heute noch in erster Linie als Vertrauensmann seiner Partei suhlt. Jarres Verzicht kann danach auch nicht als Svrenapnlvcr für den Reichsblock wirken. Hindenburgs 77 Jahre müssen den Gegnern hcrhaltcn, um „Bedenken" gegen seine Kandidatur zu äußern, die darin gipfeln, daß ein Mann in solchem Alter nicht mehr die nötige Elastizität zur Ausübung eines so verantwortungsvollen Amtes besitze. Demgegenüber weist die „München - Augsburger Abendzeitung" mit Recht darauf bin, daß Clämcnceau und Giolitti im gleichen Alter ihr Lebensmerk durch eine starke Tat gekrönt hätten. Wir brauchen die Beispiele gar nicht so wett zu suchen, sondern nur an den zu denken, dessen 110. Geburtstagsfeier wir am 1. April in weihevollem Gedenken begangen haben. Bismarck mar mit 75 Jahren noch ein Ries^ an geistiger und körperlicher Kraft. Es gibt eben Ansnahmenatnren. die dem Gesetz des Alterns nicht in dem gleichen Maße unterliegen, wie gewöhnliche Steibltchc. und denen der Lauf der Jahre nicht leicht etwas Ernstliches antun kann. Svlche besonders Erwählte ragen um Haupteslänge über die Menge empor und bewahren sich noch eine erstaunliche Frische, wenn ihre weniger bevorzugten Altersgenossen schon längst entweder hinllbergegangen sind in das Land des großen Schweigens oder nur noch als Ruinen unter den Lebenden wandeln. Hindenburg gehört auch zu diesen Privilegierten. Er erfreut sich einer tadellose» Gesundheit, und das deutsche Volk kennt heute nur den einen heißen Wunsch, daß sie ihm noch lange erhalten bleiben möge. Trotz seiner 77 Jahre istHindcn- burg noch ein ganzer Mann vom Scheitel bis zur Sohle, der alle Lasten seines Amtes als Reichspräsident in vollem Um fange wahrzunehmcn vermag. Sein Alter aber bürgt gerade dafür, daß er das höchste StaatSamt, das Deutschland zu ver geben hat. mit vollendeter überparteilicher Ruhe und Ab geklärtheit verwalten wird. Sturm und Drang sind dort, wo Hindenburg stehen soll, nicht am Platze. Deshalb ist sein Alter nicht ein Nachteil, sonder« ei« Vorzug! Das Märchen öer autzenpoMischen Gefahr. Eine Fefkslettunll -er „Zeit". Berlin, 9. April. Zu der in der Linkspresic anf- äeworfcncn Frage, ob die Mitglieder des ReichSkabinctts der Meinung seien, daß die Ausstellung Hindenburgs eine Vernichtung ihrer außenpolitischen Ziele bedeute, be merkt die „Zeit", das Organ Strescmanns: Die Außenpolitik der RcichSrcgierung ist international scstgelcgt, und es ist ganz selbstverständlich, daß diese Außenpolitik sortgcsühri werden wird nnd sortgesührt werden muß. Das Rcichö- kabinett kann in dieser Politik nur vom Reichstag dcoavouicrt werden, dem die letzte Entscheidung über die Verträge zu steht. die sich aus der Außenpolitik ergeben können. Juwic- scrn Hindenburg im Falte einer Wahl diese Politik durch kreuzen sollte, ist nicht erfindlich. Die Franzosen sür Marx! Paris, 9. April. Tie Kandidatur Hindenburgs wird von dem „Temps" in einem Leitartikel besprochen. Er nimmt die ilm» von der deutschen Linken gebotene Parole ans und ichreiibt: Die Lage ist wenigstens jetzt klar geworden. Am W. dkpril wird durch die Volksabstimmung cnischieden werden zwischen der Republik und der Monarchie, zwischen -er Konsolidierung der Weimarer Verfassung und der Wieder- ausrichtung des Kaisertums der Hvhenzollern. s!t Allerdings, so vem er kt der „Temps" weiter, es sei keineswegs gesagt, daß die Kandidatur Hindenburgs die Aussichten der Rechten wesentlich erhöhen werde. Dadurch, daß die „konservativen" den Namen des .Feldmarschalls gewonnen haben, wollten sie die lnryrischcn Volkspartcilcr. die Wirtschaslsparteilcr und die Hannoveraner sür sich gewinnen. Man ninß abivartcn. ob die Masse dieser Parteien der Kandidatur Hindenburgs die Unterstützung bringen werde, die zum Erfolg notwendig ist. Die Furcht vor dem Abenteuer kann die Kandidatur Marx nur begünstigen. Noch einmal hat das deutsche Volk sein Schicksal in seiner Hand. Marr und die sranzösischen Nationalisten ziehen an einem Strang! Das kennzeichnet treffend die Lage und was dem deutschen Volke nvttut. Die Franzosen gerade der Richtung des „Temps" haben fast sieben Jahre lang dem deutschen Volke gezeigt, was cs nicht nur unter einem sozialisti schen Reichspräsidenten, sondern auch unter gleichzeitigen rein sozialistisch-pazifistischen Kabinetten von Frankreich für Ver günstigungen erhält. Für wahr, noch einmal hat das deutsche Volk sein Schicksal in der Hand, aber das, was uns frommt, ist sicher nicht das, was die französischen Lhaumntsten wünschen. Hin-enburg un- -ie Kriegsschul-srage. Ter Anfklärilugsausschilß betreffend die Kriegsschuld- trage, Langcbrück bei Dresden, Herniannstraßc 9. veröffent licht einen Ausruf an alle Deutschen ohne Unterschied der Partei, in dem er zunächst daraus binweist, daß sich in der Pcrsvn des Reichspräsidenten eine Fülle von Macht verkörpere und daß bei ihm die Entscheidung liege, ob das deutsche Volk die schweren Folgen der kriegsschnldlüge, der die innere Zer setzung und die Revolution, das schmachvolle und vernichtende Versailler Diktat bis zum Dawes-Plan folgten, bis zum gänzlichen Untergang weiter durchkosten soll oder nicht. Dann fährt der Ausruf n. a. sorl: Einem Manne aber wie Dr. Marx, der als Reichskanzler nicht die Kraft besaß, unsere» Feinden gegenüber seine einmal ausgesprochene Meinung über die Nichtschnld Deutschlands am Weltkriege zu behaupte«, der in hochtönenden Worten in seinen jetzt gegebenen Richtlinien auf die Währung und Pflege der christlichen deutschen Kultur hinweist, sich gleich zeitig aber zum Sklaven der Gottesleugner der Sozialdemo kratie ansliefert, einem solchen Manne kann das deutsche Volk niemals sein Vertrauen schenken! Deutsche Männer nnd Frauen! Freut Euch und seid stolz daraus, daß unser Gcneralfelümarschall in seinem Greisenaltcr auch in dieser schweren Zeit uns vorangehcn will. Er gibt uns die Gewähr, das deutsche Vvlk wieder zur Ehr furcht vor der christlichen Religion, zum Nationalst»!-, zur Achtung vor Staat und Oiesetz, zu Ehre und Pflichtgefühl, zur Ordnung, zur Redlichkeit und Unbestechlichkeit, im Staats nnd Privatleben ansznerzichen. Lein Heldenmut, seine Weis heit und Ersahrung geben uns das Vertrauen, daß er an der Spitze des wiedcrgecinten Volkes dasselbe von der Schmach der Uricgsschnldlvgc befreit nnd gegen das Versailler Diktat erfolgreich ankämpsen und dem deutschen Volke vor sich selbst »nd dem Auslände die Achtnng znriickgewinncu wird. Das Wiedererwachen -es Mittelstands. Löjährigeo Jubiläum der Handwerkskammern. Zu den verhällinsmäsjig wenigen erfreulichen Erscheinun gen unserer Zeit, die mit Annehmlichkeiten nicht allzu reiüj- lich gesegnet ist, gehört das Wiedererwachen des Mittelstandes, der, durch die Nackeiischtäge der Inflation zerborsten und zer mürbt. völlig zerschlagen und zerschmettert zu sein schien. Man mußte eine Zeitlang wirklich ernstlich befürchten, der Mittelstand werde in der neuen sozialen Schichtung, die. zu nächst durch den Krieg und die Geldentwertung ins Leben g«e- rusen worden war, ganz verschwinden: oben die der geistig-ästhetischen Kultur ermangelnden Neureichen, unten eine ungestüm vorwärts drängende Arbeiterschaft, und da zwischen die kümmerlichen Neste des einst so glänzend und achtunggebietend dastehenden Mittelstandes im verzweifelten Kampfe mit einer übermächtigen, schicksalsvollvn Entwicklung, die alles Mittlere und Ausgleichende unerbittlich zu zerreiben drobtc. Es wäre ein schweres, nationales und soziales Ver hängnis sür Deutschland gewesen, wenn das ungünstige Horo skop. das man in der ersten Zeit nach der Umwälzung dem Mittelstände stellen mußte, sich bewahrheitet hätte. Der deutsche Mittelstand, der sich in den Grenzen einer bescheidenen mittleren Lebenshaltung bewegt und der unter dieser Vor aussetzung außer der Bauernschaft und dem Handwerk auch die Intelligenz, die Beamten und Angestellten soivic den heraus gehobenen, national und bürgerlich empfindenden Teil der Arbeiterschaft umsaßt, ist seiner ganzen Struktur nach dazu berufen, der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht zu sein. Er mar im alten Deutschland der Faktor des sozialen Ausgleichs, indem er nach oben hin eine wirksame Hemmung gegen das Ueberwuchern einer plutokratischcn Lebens- und Ltaatsaussassung bildete, während er nach unten zu einen festen Tamm gegen den sozialdemokratischen Radikalismus darstelltc. Fleiß, Tüchtigkeit. Solidität der -gebariing, streng sittliche Weltanschauung und Lebensführung, bürger liche Schlichtheit waren seine hervorstechenden Eigenschaften. Eine gewisse Enge -es Horizonts wurde reichlich ausgewogen durch die befruchtende Kraft, die von ihm durch die Pflege echt deutschen Wesens auf die ganze Nation ausstrahltc. Er war ein Stand, an dem sich der Segen eines steten unbeirrtcn Festhaltens an altehrwürdiger Tradition und goldener Mittel linie in reicher Fülle offenbarte. In der letzten Zeit hat sich nun der Mittelstand aus der Betäubung, ln die ihn das herniederpraffelnde Gewitter der Umwälzung und der Inflation versetzt hatte, in bemerkens werter Weise erholt und sich, allen schlimmen Befürchtungen und Prophezeiungen zum Trotz, in einer Weise wiedcrauf- gcrichtet, die den klaren Beweis liefert, dah seine Lebenskraft noch unerschöpft ist und daß er noch in vollem Maße die Fähigkeit besitzt, seine politische, wirtschaftlich-soziale und nationale Aufgabe auch in Zukunft zu erfüllen. Ein inter essantes Zeugnis dafür, wie sehr die Mittclstandsidce wieder an Zugkraft gewonnen hat, ist die Tatsache, daß die vater ländische Mission des Mittelstandes zwei seiner Vorkämpfer, Dr. Wilhelm nnd Willy Schlüter, zu einem Werke begeistert hat. das seinem Kerne nach eine von hoher Warte aus ge- formte Wcs'ens- und Slandeslchrc der in Betracht kommen den Kreise darstellt. Das Buch trägt den Titel „Die Mts sion des Mittelstands" und ist im Verlage von Oscar Laube in Dresden erschienen,- Herausgeber ist Engen Fabri eins. Ter Mittelstand wird darin in allen seinen Entwick lungsstufen, Gegcnwarts- und Zuknnstsmöglichkcitcn bc '«indelt und ihm aus zeitgemäßer Grundlage die Ausgabe der Erneuerung des gesamten Volkskorpers zugemiescii. Es wird gezeigt, wie er über alle politischen Parteien binansragt, wie er den Klass-enkamps überwinden, die Versöbnnng des Kapitalismus mit dem Sozialismus herbcisnhrcn und als Träger der nationalen Zukunft wirksam werden kann. Das Wesen des Mittelstands ist aristokratisch, weil er in alter Tradition wurzelt und den Adel der Gesinnung vertritt. Unter seiner Führung wird daher „der vom Volke gewünschte Aristokratismus der Verantwortung durch gehobenes Pflicht bcmußtscin und gesteigerten Sachverstand" zur Geltung im öffentlichen Leben gelangen. Gewissen „demokratischen" Vcr- ir-etcrn der neuen Zeit gegenüber darf man ja von Arisio kratic nicht sprechen. Sie geraten dann in die Wolle und sagen ihre Phrasen von Freiheit. Gleichheit und Vr-i^exlich keit her. Diese Elemente tun so. als ob der Begriff Aristo kratie gleichbedeutend wär-e mit mittelalterlichen StandeS- vvrurtcilcn und politischer Reaktion, während die Dcm"kratie nach ihrer Meinung alles in sich schließt, was wahrhaft modern, aufgeklärt und zeitgemäß ist. Diese Auffassung ist grundfalsch. Auch eine Demokratie kann des aristokratischen Einschlages nicht entbehren, wenn sic Bestand haben will. Die athenische Republik unter Pcriklcs war eine Demokratie von ausgesprochen aristokratischem Zuschnitt und brachte gerade dadurch den Staat zu höchster Blüte. Als aber nach
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