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Dresdner Nachrichten : 19.06.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188306191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-06
- Tag1883-06-19
- Monat1883-06
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.06.1883
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M! I «»«».'««oe. st« «ich» voÄndllch »noonaen für «n» nehme» «»> Wile-LM^ekW- «n slhrUhi — »,». »»«» t, Magdeburg; — 8. Wnrck öd G»> t» Ha»,; — ««»«««in Hamburg <K.uc«lt.)T< SiMvv» ««»«i, «»ritNiwah« U «1 «ich». » u»t an»««»««, «V»»«,M RI MiÜ»M»Uhr. Sn Tagrökatt für Politik, Unterhaltung Geschäftsverkehr. SSrse»btricht,^rem-eiMt. ttgtgc «ktschet»« drr Jnsergt» wir» »ich» »urwieti» Tnnonc«»» glnsträg« tnserlera »tz nur gegen «rt»u, ««»«»»». A«»l»»,Hnrch «ries, marken oder Kostelntabiung. «ch« «llben kosten k» Psg. Inscratesüi die Moaiag». Nummer »der inrch «inem zestiag« di« Petttteil« «Vf. vi« I»viWtzrie-Ull«sUftir Ilartmrum L 8»»m, Seklo»s-8tr»»»v Kr. »7, eoxonüdsr äem XVmxl. Leklosss, drttot um LeLcdtuux ikror L^rvls« In» 8vl»»«t«i»8tvr. »iSILS^S« LbdUckkUlKSU , l» EN», „ >» e»dl,et-korm»t8taelk 1b?f., is btlle» loel. Ele^vter LI»pve 1SI.7L kt. eLklnotblläor, Lp«7 u'-' LuikiUrrUvlr« Murtrüi» 1'rou.IiKon revi<ioo groinr »dgsgvdvu nll-1 v»ck »nnvört» krauoo voroanckt. » F. v»»rrai> k«»I,n», Vrvticks», Vlltttlrulrvrvlr. 21k. u. ttopklonvtr. «t am kostplutr. f,z V-»S 6rV8vI»Slt8- u. ^V!r1!»8(;It»1t8-LllvI»er, f ciiavae» l'aiirileat. I.»g«r rvo llaapv- a tv»»edlloder», A«ed»»l»e«»tre»vtv. «io. LpocloliUtt: t^rplrddeder u. vücher5Urk»»ä>e>rtd»«h»kr. >'rraoiekarNgnaeov . zoävr Lei oelmvU nnii «rrrvt. I'rmcix. Leoio« tl»- U>«N»>re. toriai, out« mui rvrlüt-lrclro ^rbort. v. n. kellkelü L 8vlm, Vreuäsu-A, ünurtstr 24. rndrlk-LtndUssemsllt vlos»ok«r mick sloßskier Lwckor-Knräsrodo M Llsxsvckvr kkUipsoka HV»«tI»e»nrtt«v Nkr Iin»I»ei» voa 4 üturk uo, 1«1« ^ HV»»<4,IlI«1aör SltlUvl»»» »rttIi^»1»r«,.^NTU«rv uu6 I'ulelot« für Ximken dis 16 3abr«». I4I«1Ä«r, k»Ivtv1» unä Isvxvuiutlut«;! kür üliillckell dis 16 3-lbro. V t-'ul»»» tiutvuder«), Li»iti»Le«s«- Rk. 170. 28. Iahrgav-. Auflage: 38,000 Lrpl. Aussichten für den IS Juni Scvivacher undcslimniter Wind, avnehincnde Bewöltiuig, ctwab Niederschlag. Temperatur wärmer. Dresden, 1883. Diettstllg, 19. JMli. verantivorMcher Rcdacteur für PlNitischt» De. «mtl vjere» in Lrelden. Den Rest der preußischen Landtags-Session füllen vornehmlich jwei Gegenstände auS: die Eisenbahn« und die Kirchen-Vorlage. lieber die Ersiere ist nicht viel zu sagen. Bis auf einige wenige unbedeutende Lokalbahnen kauft der preußische Staat den Rest der in seinem Gebiete bestehenden Privatbahncn auf. DaS Gcheimnisj war diesmal besser als früher gewahrt worden: die Börse wurde durch die Bahn-Ankäufe völlig überrascht, in Folge dessen unterblieb auch das frühere übliche AktiencourStreiben, so daß der Staat ziemlich billig in den Besitz werthvoller Linien kommt. Minister Manbuch hat die Verstaatlichung der Bahnen damit zum Abschluß gebracht. Die Machtsülle, die er damit in seiner Land vereinigt, ist grob genug, um sich daran genügen lassen -u können. DaS StaatSbalm- Snsiem kann seinen Nutzen zur allgemeinen Wohlfahrt vollkommen entwickeln, ohne -u dem ungeheuerlichen NcichSeisenbalm-Prosektc auSjuwachscn. — DaS ftirchengcsctz hat in der betreffenden Kommission de, preußischen Abgeordnetenhauses mehrfache Abänderungen zu Gunsten der Ansprüche der Katholiken erfahren. Windthorst hat damit einen neuen Sieg erfochten und darf nunmehr getrost mit den Seinen für den also „verbesserten" Entwurf stimmen. Trotzdem gab er als schlauer Diplomat eine Erklärung ab: er misse noch nicht recht, ob er dem Entwürfe zustinimen könne. Das ist nur eine nichtssagende Redensart. Um die Besiegten nicht zu sehr zu demüthigen, gicbt sich Windthorst. der Frühaufsteher, den Anschein, als ob er mit dein Erreichten eigentlich höchst unzufrieden sei. In Wirklichkeit übersteigt eS seine kühnsten Erwartungen. Mittlerweile hat in Hamburg eine höchst charakteristische Nach wahl zum Reichstage stattgefunden. Es handelte sich um Ersatz für den durch Selbstmord geendeten fortschrittlichen Abg. Sandtmann. Die Partei präsentirte als Kandidaten den Essighändler Rade juu. Bei den letzten allgemeinen Wahlen im Octobcr 1881 erhielt der Sozialdemokrat Rittinghauien 7306 Stimmen; ihn schlug Sandtmann mit 10,636 Stimmen. Letztere waren natürlich nicht ausschließlich fortschrittliche; mehrere Tausend wurden von Liberalen und Konservativen für den Fortschritts-Candidatcn abgegeben, um« den gemeinsamen sozialistischen Gegner auszuschließen. Bei der letzigen Nachwahl stellten nun die Sozialdemokraten Herrn Bebel auf» ver bekanntlich bei den allgemeinen Wahlen in keinem der vielen Kreise, in denen er aufgestellt war, durchzudringen vermocht hatte. Jetzt erhielt er in Hamburg 9077 Stimmen, also 1800 mehr als 1881 sein Parteigenosse. Die Ordnungsparteien aber erlaubten sich den thörichten LuxuS, sich zu zersplittern; in Folge dessen brachte es der Fortschrittler Rabe auf 6469, der Secessionist Roscher auf nur 4555 Stimmen. Für letzteren gingen die gemäßigt Liberalen und ein Theil der Konservativen ins Zeug. 13,000 Wähler aber, ein volles Drittel der Wahlberechtigten, blieb den Urnen fern. WaS sollten sie sich auch echauffiren? Ob sich ein Abgeordneter auf die JortschrittSbänke oder unter die Secessionisten setzt, es bleibt doch nur dieselbe Farbe, aber in blau. Ob einen Stich dunkler — was thut's? Es ist auch vorauSzusehen, daß die Stichwahl mit einem Siege Bebel's endet. Zwar hat der außer Cours gesetzte Candidat Roscher seinen Anhang gebeten, bei der Stichwahl nunmehr für Rabe zu stimmen — aber kann man es ernstlich den Konservativen und Handwerkern zu« muthen, für einen Fortschrittsmann die Kastanien aus deni sozialdemokratischen Feuer zu holen ? ES ist richtig, daß die Stuben hocker und Faulpelze bei einer Wahl diesenigen sind, die, wenn die Wahl in einem ihnen unbequemen Sinne auSsällt, hinterher am heftigsten raisonniren. Aber eS wird auch durch die Häßlichkeit und Heftigkeit der Wahlagitation Tausenden von Mensche» die Wahl- betheillgung aufs äußerste verleidet. In Hamburg aber mußten sich di« Konservativen geradezu angewidert fühlen durch das Treiben und den TerroriSmuS der Fortschrittspartei. Wer verdächtig war. maßvoll liberalen oder gar (brrr l) konservativen Anschauungen zu huldigen. Wer als Gewerbtreibender Bedenken trug, der fortschrittlichen Parole zu folgen, wurde in der gröblichsten Weise beschimpft, ver dächtigt und als ein schlechter Kerl hingestellt» der um jeden Preis, auch um den der Wahrheit, unschädlich gemacht werden müsse und jedes ferneren Vertrauen» seitens seiner Mitbürger unwürdig sei. Die fortschrittliche Agitation war effektiv nicht mehr zu unterscheiden von dem wüsten Partcltreiben, das bis zum Sozialistengesetze so ost von der Sozialdemokratie ausgesührt wurde. Es war crne aller Fesseln entledigte Demagogie; sie wühlte ein friedliches Gemein wesen in feinem Grunde aus; die Stützen der sozialen Ordnung, als deren Dertheidiger sich die Fortschrittspartei so gern ausspiett, wurden in der leichtfertigsten Werse angegriffen; das Vertrauen und die gegenseitige Achtung, ohne welche ein Gemeinwesen dauernd nicht exrstiren kann, fanden sich untergraben. EineTnrannei schlimmster Sorte wurde auSgeübt und den stolzen Hamburgern wollte eS mit Recht gar nicht in den Sinn, daß die fortschrittliche Parteileitung Eugen Richter's von Bcr in aus sich erdreistete, sich in die inneren Verhältnisse der unabhängigen Hansestadt zu mischen.^ Mit Be war zu toll. Aber auch dielen ernsten Bürgern muß man die Frage vorlegen: glaubten sie wirklich, den lästigen Fortschrittö-TerrortSmuS abzuschütteln, wenn sie Nichts Besseres als einen Sezessionisten in kvtto hatten? Ob ihr Kandidat Herm Rickert und nicht Eugen Richter als Häuptling willig folgt. Wer könnte da, und wär eS selbst mit einem Kometensucher, einen groben Unterschied herauS- finden? JortschrtttSkanbidaturen sind erfolgreich nicht durch Se- »eistonisten, sondern entweder nur durch vertrauenswürdige Konser vative oder durch Sozialdemokraten zu beseitigen. Wie die Dinge ln Hamburg verrannt und verfahren sind, mutz man gewärtig sein, daß der in der KönigSstadt an der Oberclbe unterlegene Bebel jetzt auS der republikanischen Stadt an dcr llnlerelbe dis Boot geliefert bekommt, auf dem er die Spree auswärts fährt, um vor oem Reichs tage in Berlin zu Landen. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 18. Juni. Die „Norddeutsche" schreibt: oatz Wiederholt haben die das zweite Kind des Herzogs Berlin , Zeitungen die Thatsache besprochen, da Paul Friedrich von Mecklenburg, die Algier geborene Prinzessin durch den dortigen Erzbischof getauft worden ist und daraus hin hat man die Vcrmullnmg lancirt. der Herzog sei zur katholischen Kirch,.- übcrgetrclen, ober beabsichtige dies in nächster Zeit zu thnn. Daß das Gerücht wahrhcitsnndrig, wird für Niemand zwerfclhast sein, der den Vorgang der zu dcnisetr.cn Anlaß gegeben, kennt. Als Herzog Paul Friedrich durch das Ableben des Großhcrzogs von Mecklenburg gezwungen war, nach Schwerin zu eile», begab sich aus seine Bitte die Schwester seiner Gemahlin, die Gräfin Mocenigo von Venedig, nach El-Bekir, um die Helzogin bei der bevorstehenden Niedertunit zu pflege». Gleich nach der Geburt, während die Herzogin noch das Bett hüten mntzte und der Herzog in der Ferne weckte, hat die Gräfin Mouccnigo die junge Priiuejstn durch den Erzbischof von Algier taufen lassen. Der Herzog hat erst nach seiner Rückkehr nach Algier von dem Akt, drr ohne seinen und seiner Gemahlin Willen staltgcsnndcn, Kenntniß erkalten und beabsichtigt eine Rcmcdur eintreken zu taffen. — Der „Nationalzcitung" wird aus Madrid berichtet, daß die Verhand lungen über den deutsch-spanischen Handelsvertrag fortvaucrten. Der Herzog von Monlpcnsicr habe aus der Durchreite »ach Moskau in Berlin für die Beseitigung von Hindernissen des Abschlusses ge wirkt unv man hoffe in Madrid noch immer ans ein Zustandekommen des Vertrags. — KraSzewSkt befindet sich nach dem Tageblatt in Moabit, wohin er von Holet Kaiscr- dcr „Nationalzeitung" dagegen wäre gebracht worden. Jedenfalls ging die Verhaltung ohne Aussehen vor sich. Zuverlässige Mitlheilungen sind nicht zu erhalten. Bert i n. lieber den Aufenthalt des chinesischen Botschafters Marquis Tsenc hier und dessen Verkehr mit dem auswärtigen Amt wie dem Vertreter Krupp's meldet der Berliner Korrespondent des „GaulotS" ganz schauerliche Dinge. Gotha. Hier circuliren Gerüchte, wonach Bennigsen zum herzoglichen Minister als Nachfolger des Herrn v. Seebach aus- ersebrn fei. (Klingt fast wie schlechter Witz!) Kissingen. Der zur Kur hier anwesende russische General Todtleben ist an de», grünen Staar beider Augen erkrankt. Aus G " > »' «.>,>.» «>» mcuenbvgeiiuaul lluvicyneillen r große Hoffnung für das Gelingen der Operation. W i e n. Der galizische Landmarschall Ziblikiewicz bcaab sich von Lemberg nach Wlen. um die Intervention des Kaisers zu Gunsten Kraszcivski'ü anzurufen. — Morgen beginnt die Schluß Verhandlung in der TiSza - Eüzlacr Maire vor dem Gericht zu N>>irag»l,aza. Paris. Bei der Garibaldifeicr im Eirnus ä'lckvor ging der hier ansässige italienische Journalist Naquoni, der früher längere Zeit in Berlin gelebt, in seiner Begeisterung soweit, den Franzosen 100,000 Rothhemden zur Wiedercroberung Elsaß-Lothringens zu versprechen, was mit großem Jubel ausgenommen wurde. Auch der Schwiegersohn Garibaldi's, Canzio. erklärte, daß die italienische Nation mit der sramösischcn in Allen, einig und gleichsam ver schmolzen wäre, in Allem und Revanche mit einbegriffen. London. Von Ncw-Uork sind 8000 Gewehre und 2000 Kisten Patronen nach Shanghai abgegange». Die Berliner Börse eroffnete fest, doch war der Verkehr wenig lebhaft. Dann schwächten sich die Eourse ab, was wieder die Kauflust anregtc. So gewann die Börse einen schwankenden Charakter, um so mehr als sich die Bewegungen ziemlich rasch voll zogen; zuletzt überwog feste Haltung. Die »» verstaatlichenden deutschen Bahnen hielten sich im Hintergründe, behaupteten ihre letzten Notirnngen, nur Rechte Oderufer gaben weiter »ach. Ost- vreußen. Marienburger waren angebotcn. Oestcneichischc Bahnen waren im Ganzen schwach. Ocstcrrcichlsche Prioritäten wenig ver ändert. Banken schwankend, deutsche Bank wichen um l'/e Prozent. Für Bergwerke bestand gute Stiiiunuug» auch andere Industrien theiliveis aut genagt. Deutsche Fonds nicht ganz fest. Fremde Renten still, behauptet. keanriur« n. I«. Juni, Rdeiw-. Lrcv»! 2S2. Kkaoltdoiin 282'/,. Lom- borden IM'/,. »Scr Loose —. Ocil. SilbcrreMe —. Popierrciit« —. Kalitier 25g',,. OeNerr. Goidrcnie —. «°/, Unx. Goldrenle 76>/,. 77cr Ruiie» —. Mer Rusen —. 2.OriciuonIeiI>i —. Neue»« Ungar. KoUranlcibe 8. Lrienla„Icil,e —. Ungar Pavierrenle —. TiSconi» —. »addier . Aolibarbbabn >22. gesi. «Vien. 18. Juni, »idend». «ircdit 208,60. Ciaaitb. —. Lombarden — Nordwesbabn —. Marknote» —. >I„a. SredN —Unaar. Gold 8S.W. v«»>« IS. Juni. «Schluß.i Rente 78.80. Anleihe 108,30. Italiener R.lis. Staaktbah» 707.L». Lombarde» SLo.SV. do. Trirruliien 2»». Sgddler »7b. vekierr. »oidrente 8i>/,. Behandle«. V«r«» «Hirodnllen», 18. Juni. «Schluß.! wehen Juni 2S.S0. Scvlcmbee- December 27.Lv. matt. Svirlnio Juni «SM. Leptember-Tecember bv,7i>, still. NUbbl Juni 101,so. Cevlemver-Teceinber 7S.be. still. «mftekdom «Produllenl, 18. Juni. «Schlicht. Wehe» Nosdr. 270, weichend. Roggen Ociodcr 172, fest. Lokales nnd Sächsisches. — Gestern, am 18. Juni, waren cs 30 Jahre, daß Ihre Kgl. Majestäten ehelich verbunden wurden. Anläßlich dieses Jubi läums brachte in srübcr Morgenstunde daS Musikchor des König!. Sächs. Leib-Ärenadier-Regiments Nr. 100 unter Direction des Königl. Musikdirektor Ebrlich im Schloßgartcii zu Pillnitz eine Morgenmustk. Zur Aufführung gelangten: ein Choral, der Hoch zeitsmarsch auS dem SommcrnachtStraum. d>e Fesi Ouvcrture von Rietz, daS Vorspiel zu Parsifal, ein Walzer vonMillöcker, Wotan- Abschied und Feuerzauber von R. Wagner, Ouverturezu Mignon unv eine Conccrt-Polka für Oornot ü pivton. Se. Majestät ver König geruhte sich sehr anerkennend über die Leistungen der Kapelle auszusprechen und namentlich wurde von den allerhöchsten Hörern WoianS Abschied mit beifälligen Acußeriliigcn ausgezeichnet. — Sämmtliche Mitglieder der nach Moskau entsendeten säch sischen KrönungSdepntation haben russische Orden «hatten, und zwar der Kgl. Generaladjutant Generalleutnant Prinz Georg v. Scböndurg den Weißen Adlcrorden 1. Kl., drr Geh. Rath v. Watzdorf den StaniSlausorden 1.KI., der Flügeladjutant Oberst v. Minckwitz den Annenorben 2. Kl, der Garderriteileutriant Gras Seebach und der Carabinierleutnant Prinz Schönburg den Annen- ordrn 3. Klaffe. — Am Sonnabend den 16. Juni begannen die Vermäh lungs-Feierlichkeiten des jungen Henn von Kap Herr, Lieutenant im Kgl. baiinövcrschcn Reiterregiment mit der Comtcffc von Bünau in Kockwitz im Kcciie hoher geladener Gäste. Während des Abends konzertirte die Kapelle des hannövcrschcn lUancii- regimentS Nr. 13 (bei weicher die beiden Söhne des Herrn Baron von Kapherr auf Lockwitz in Hannover dienen) und das Sänger chor des hiesigen MilitäivrieinS I. in den Räumen des Schlaffes und PnikeS Kockwitz. DaS Programm der schönen Feier dcö Polter- nbends bestand ans einem Gartenfest, einen« Souper, welches in meistcrhaster Weise von Herrn Hostraiteur Carl Siegel hier arran' airt war, Illumination und Feuerwerk und spater Ball. Die Jugend von Lockwitz hatte zu Ehren des Brautpaares einen aller liebsten Lampionzug daigcbracht. Von Dresden sah man die be kanntesten und distiiigllirteiien Persönlichkeiten der Aristokratie betlinligt, unter anderen .Herrn Gral Platen, General v. Rudorfs. Gras Hohenau nebst Gemahlin, viele Gardcofsizierc aus Dresden und Berlin. Am Sonntag fand im Union Hotel das BermählungSdiner statt, wogegen das folgende Souper wiederum inLockwitz servirt wurde. — Vlll. Mitteldeutsches Bundcsschützcnfest. Gegen VeüUhraiii Soiiickag iiitonirtcdas Trompctcrchordcs K. S. 1. Feld« artilleriereginiciits dir. 12 unter persönlicher Leitung des Hrn.Stabs- trompetcrs Baum deilBuiidcsschützcn-Fcstniarsch vonMerzdors und da mit war zugleich daS Signal für vcn Beginn des Festbanketts gegeben. Ai» großen, mit Blattpflanzen oder Bvuqucts festlich geschmückien Taselrcihcn waren in sehr geichmackvoilen und zugleich praktischen Arraiigcmcnls die Gedecke für lOOO Personen vorgesehen» welche bis aus eine geringe Anzahl von den nach leiblicher Er frischung lechzenden Lchützenbrüdern in Beschlag genommen wur den. lieber den Büffets hatten die Jahnen der meisten im Festzug vertretene» Schützencorporationen Ausnahme gefunden, darunter auch das 150 Jahre alte orangesarbige Banner der Laubaner Schützen, eine bewunderungswürdige Kunstarbcit, welche 1733 hier in Dresden angcfcrtigt wurde. An der Ehrentafel batten sich der Ehrenpräsident des Bundesschießens, Hr. Oberbürgermeister Ilr. Stü- bei, Hr. Stadtverordnetenvorstcher Geh. Hosrath Ackermann, die Mitglieder des Mitteldeutschen Bundes, des Centralcomites u. s. w. niedergelassen. Zum ersten Toast nahm Hr. Oberbürgermeister 1)r. Ltübct das Wort in »ngcführ »olgcndcr Weise: Vor Allem gezieme cS, niit einem guten Wort der Feier die Weihe zu geben. Welches deutsche Schützenfest könnte in Szene gehen, ohne des erhabenen greisen Hcldenkaisers zu gedenken, der nicht nur als ein starker Fürst des Krieges, sondern auch als ein Fürst des Friedens segensreich seit mehr als einem Decennium an der Svrtzc des geeinigten Deutschlands steht. Aber man wird sich auch des Fürsten erinnern, in dessen Residenz heute das Fest gefeiert wird, dessen Huld die BundeLbrüdcr heute kennen zu lernen Gelegenheit hatten, Sr. M. des Königs Albert, des Protektors der Dresdner Schützengilde, dem es wesentlich zu danken sei, daß das Fest so glänzend in Szene gelirn kann. Se. Nt. der Kaiser Wilhelm und ve. M. der König Albert, Sie leben hoch! Brausend durchhalltcn die Hochrufe drr begeisterten Frstversaniinlung die Festhalte. Den zweiten Trink spruch brachte Hr. Stadt». Rechtsanwalt 1)r. Höckner auf die Schützen iu folgender Weise aus: Um einer ßochehrknoollc» Slusoabe z« neu »ge», ßa« sich »ir Söniol. H«n»t> Mid Residrnzsiad« Dresden in ihr beste« Aestgcwau» «irhLllt, daden Tnusendc und Abertausende froher Herze» de! Ihrem Kommen Ihnen znaejnbelt nn» wallende ssahnen, -esihmlickic Straßen, eine festlich bewegte Menschenmenge, Alle» t« Leretne wird dei Ihnen — so hoffe» wir — die Ucberzengnug geweckt haben r „Hier sind wir an einem echten, deutschen gestört, hier sin» wir willkommen!" Und, «i. H.. willkommen, dochwillkonimcn sind Sic »»«> Alle»! Verschwunden Ist das bange Zaaen. mit dem wir siiner Zeit da» schwierige Werk, ei« »eutsche« Schiihensest witrdig auSznrichtrn, begonnen haben, gebannt «ft die gnrcht, o» es Dresden und seinen Bürgern gelingen werde, auf seine herzliche Einladung hin so zahlreiche Zusage» z« erhalte», und erweckt ist endlich die Hoffnung: daß eS Ihnen hier arlallen werde! Möge diese Hoffnung sich erfüllen! — Und wer von Zhuc», vom geslPlahe «nd seinem lauten Treiben weg nach Abwechselung suchend, sich erhebe» will anS dem Alltäglichen zu den höchsten Idealen, »er besuche die Weihrftätten der Kunst, i» denen edle sächsische Fürsten die hehrste» Gebilde goltdeauadeter Künstler aller Zeiten anfgeftell» haben, Stätte», welche Königliche Huld Ihne» unbeschränkt geöffnet hat; «er eine durch Natur und Kunst reich geschmückte, gewcrdsteißige Stadt kenne» lernen will, der »urchftreise die Straßen Dresden«, der mit dem schönen Beinamen Elbflorenz beehrte» Residenz, auf «eiche Sorthe't schöne Worte hassen: „Land «nd Ufer, Fluß und Höhe» Muhmen seit geraumer Zeit: So Dein Komme», wie Dein Gehe» Zeuge« Deiner DH»titelt!" Wer ater don Ihnen rnitNcheii will „aus dem Druck von Gletel» und Dächer», an« der Straße» wirre« Gedränge", drr wandere hinan» in unsere schattig, kühlen Dhäler, der besteige unsere sonnlg hrllen Berge und kehre von »ort gestärkt zurück zum frohe« Waffcnspiele! So seid denn Aste, Alle hrrzlich gegrüßt, Ihr liebe« »rnlschrn Schuhe», die Ihr auf unseren SIns so zahlreich herveigeeil» sei» aus allen Ganen DenischlanbS, sei» Ihr aber vor Alle« gegrüßt, Ihr liebe» dentschen Schübcnbrüdrr ans Lesterreich; denn mit Stolz und Freude Vars Euch Dresden zurrst hei einem drnlsche» Feste in ihren Mauern »IS Glieder eiiic« Staates begrüße», dessen erhabener Herrscher, geleite« von einer versöhnlichen, weisen Poliiik, sich vor Kurzem mit nnierm greisen Helbenkaiscr verbnnve« hat zn Sch»» »nd Tr»h. In Zuknnst, wenn — WaS Gott «»äbig verhüten »vlle — auf »cittichcS Land, brutsche Ehre, bentsche Sitte rin Angriff «rwagt «erde» sollte, wird endlich das kamPfbcwährte schwarzgrlbe Banner vereint mit unseren sieggewohnten deutsche» Föhnen im Felde flatter», »erben bribe kaiserliche» Adler ihre Schwingen gemeinsam entfalten nn» die gemeinsam tezogrne» Wachte» am Rhein wie an derDoiiau werben diese »enischen Ströme fest «nd treu flehen», behüt«»! Gerade deshalb «der könne» mir heute »nser Willkomm«» begeistert an eine gemcinianic Adresse richte«, wenn wir rnsen: Zum Wiiikommcngruß, ein lautet Hoch ertöne: Euch Schuhe» gilt«, die all' Ihr sei» Gcrmaniat Söhne I Herr Karl Fröhlich auS Wien dankte dem Vorredner bezw. der Stadt Dresden NamcnS des Wiener Schützenbundes in einem ungemein herzlichen Toaste für die brüderliche Ausnahme in Dres den, welche ihm ein Beweis sei für die innigen Sympathien, welche die Sachsen mit den Deulsch-Oesterreichern verbinde. Dres den wachse und gedeihe für unv für! Herr Gastbalter Trietschier- Leipzig dankte Namens des mittetveutschcn Schützenbundes für die freundliche Einladung der Stadt Dresden, für den herzlichen Empfang und für die Aufmerksamkeit und die Theilnalime der Äe« wolniüischast, welche durch überreichen Schmuck zur Erhöhung des Festes dcigctragcn haben. Der Redner wan. te sich hieraus zu Herrn Oberbürgermeister 1)r. Stübcl und übe.reichte demselben das präch tig ausgcsührte Diplom der Ehreniilitgliedichast deS mitteldeutschen Schützcubundcs. Der also ausgezeichnete Ehren», äsident dankte wiedeium herckichst und schloß mit einem dreifachen Hock aus den deutschen Schützenbund. Hierauf betrat Herr Geh. Hosrath Acker mann das Rednerpult und nahm da- Wort zu folgendem mit stürmischem Beifall und Hochrufen ausgenommenen Toast: „verehrte Frstgenoffrn! Feste »er Ar«, wie »a» Ihrig«, waren und sind auch heute »och von »aeioualer Bedeutung. Al» Dentichland »och gespalten wnr, da kamen zu uns aus alle» deutschen Gauen dieSänger nn» legten Zeugnlß ab von dem Sehnen deS Volkes nach der alten Mache und Herrlichkeit de» deittsche» Reiches, »ach der Einigung der Fürsten und deS Bolkra in rlnen ewige» Bund jimi Schuhe de» Vaterlandes »nd »es in Ihm gütigen Rechte», zur Pflege de» Glucke» und der Wohlsahr» »er Nation. Und siehe da. wa« in sene» Festtagen gerränm» und grh.fft wurde, er ist »userftanden groß und gewaltig, stark und geeint. Und, waS da» deutsch« Lied zum Säugersefte ans unsere» Siraßen, aus unseren Fluren drsnngen ha«, da» haben wir wahr gemacht, da» haben »liiere Söhne und Enkel wir zu Hermann'» Zeilen fertig gebracht »nrch Ausdauer und Geduld, durch Mannrokraft und Tapferkeit. Und beute sin» »na zu nuS gekommen die Schuhen ans »er Mitte Deutschland» und an» dem. Gott sei eS gedankt, «reu befreundeten und eng verdnndene» Oesterreich und wir habe» sie in unseren Mauern willkommen geheißen und haben »»» mit ihnen verbunden zn scstlichrn Tagen. Sin» diese Festlichkeiten nur ei» Erbeben über das gewöhnliche Leben, ein LoSlösen von »er Alltäglichkeit, eine Enifeffelnn, des Geiste» von Mühe und Arbeit, ein, Befreiung »es Herzen» von Kummer »nd Sorge? Handelt c« sich nur um Eiholnng. nur um Aitt-üdnug »k» »rn Menschen ziistehenbr» Rechtes g»s Freude? Run ja, wir töimen die Feste nicht entbehren. „Der Felttag soll u»S stärken zu unsere« Werktag» Werken." lind wem da« Leben nur Kerbholz ist, »in daraus Alltage zniamme» z» rechnen, »nd wer dabei nichts weiter bria», rechne« als eine Re,ne von Heike» Tage», der hat bas Lebe» nicht verstände», der ha« in der Welt sich geinühi »Nd geplagt, aber die Sonne in ihrer Schönheit und Pracht ist ihn, nicma!« ausgegangen. Rein, nnser Fest ist mehr, unser Fest hat eine höhere Bedeutung UN» erhält erst dann »I, rechte Weihe, wenn wir ii»S dieser Bedeutung w.ihrhäst bcwns,« werden. W» heute deutsche k),' ä i> n c r zusammen kommen, da gedenke« sie mit Stolz de« <r»ukv„ii»I dro Bünde» i», Kaiser «nd Niich, der Wiedlkgusrichinnh he«B>i»>r-
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