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Dresdner Journal : 29.05.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186805297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-05
- Tag1868-05-29
- Monat1868-05
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 29.05.1868
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WW" - " 1868 Freitag, den 2S. Mai igev sollte, Dres-nerImnMl »»srrawvrttst: Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. von Falkenstein. Mr. Nichtamtlicher Theil. > MLei mdlhtilr, »a- seaUich« Ber- » konzeutrirte »Wall»», io Dresden, 25. Mai. Se. Majestät der König haben dem Nebenschullehrer Karl Friedrich Nöbel in Zschack- witz die zum Verdienstorden gehörige silberne Medaille zu verleihen geruht. Landtage. Soiree Berlin: Reichs- Der Zollvertrag »a»««rk»N» »e» Noraa. s«u»a«> k»»t u»a öustm, scheu Svrache nem größeren Bedingungen irende wollen igen Angaben it iu der Ex- er Chiffre U Qualität ) Ngr. > Leder) chLndeu von end — Uederstcht. Telegraphische Nachrichten. Lag,»g-schichte. Dresden: Vom beim Minister des Jnnerni — tagssitzung. Vom Bundesrathe. rrscheiara: »it äer Sona noä r«t,rt»U», ' ^d«oa» Nir a«u kolgnaLan r»U. latr 21 d, n-lt r. an. I-Vnnuist zr. an. in« :. an. ntvIatoK«, Telegraphische Nachrichten. Wien, Mittwoch, 27. Mai, Nachmittag». (W. T. B.) Da» Abgeordnetenhaus beschloß heute, die ve« rathung der Finanzvorlage i» der Sitzung am näch sten Mittwoch zu beginnen. Wien, Mittwoch, 27. Mai. (Tel. d. Boh.) Tar« dinal Rauscher glaubte bereit» die Haffuung »ulspre» che» zu dürfe», daß die Weisungen au» Ra» ihm, sriuru eigenen Wünsche» e»tspreche»d, gestatten »er de», eine» rechtlich allerdings nicht anzuerkennenden, aber sartisch befriedigende» Aust»»d s»r Kirche »»d Staat zu gestalten. wir», Mittwoch, 27. «ai, «achmitt»»». (T B. f. N.) Da» Abgrordnetentzau« hat die VesetzeSdor- lage», betreffend die Regelung der Eisenbahntarise und die Orgauifirung der Handel», «» Gewerbe« kawwer, a»gr«o»«e». Prsth, Mittwoch, 27. «ai, Abend». (T.B.f.N.) In der heutige» Sitznug der Deputirtrntasrl bean tragte der SrntraltMnitS, in de« »it dem Avllverei» abgeschlossenen Haadel»»ertrag solgrudr» «ajeßät», titel Platz greisen ,» lasten: „Kaiser »an Oesterreich »nd apostolischer Kiuig »«» Ungarn." va» Seite» de« Ministerium» wurde eine drpuUive Las»»g der Ditularsrage »«gesagt Die kroatische Deputatio» erkr»»t di« Staatteiu« heit Ungarn» mit Kroatieu a». Loudo», Donner»tag, 28. «ai, (W.T.BZ Der „Herold" dementirt aus da» vestiunuteste die Angabe der Wiener „Neuen freie» Presse" bezüglich ei»er durch Lord Stanley angeregte» Friede»»erklaruug aller Kachle. Bukarest, «ittwoch, 27. Mai. (W. T B ) Die Depatirtenkammer hat da» vom Senate glrichsall» de» rrit» genehmigte Gesetz angenommen, »onoch Terra« lirn au» de« An»laude zollsrri in die Donauhase» ringeführt werde» dürfe». Washington, «ittwoch, 27. «ai. (T.B.f.N.) Stanton hat seine Entlastung eingrrricht. General Dhamar wird die Stelle de» Krieg»»laister» intrri» mistisch versehen Tagtsgeschichte. Dresden, 28. Mai. Die Erste Kammer trat heute Vormittag 11 Uhr in Anwesenheit der Staats minister Freiherr« v. Friesen und Or. Schneider, 'so wie der Negierungscommissarc GeneralstaatSanwalt vr. Schwarze, ach. Finanzrath Roch und Finanzrath Freiherrn v. Pohlandt zur Schlußsitzung zusammen. Vor Uebergang zur Tagesordnung theilte Präsident Freiherr v. Friesen ein Schreiben des Cultusministers mit, daß aus Anlaß des Landtagsschlusses Sonnabend, den 30. d. M., Vormittag ^9 Uhr in der evangeli- schen Hofkirche ein feierlicher Gottesdienst stattfinden ; Saale. ! «he»»>tl». »t»rhe»dr z der Bersro- a »V vade. IV«nmarM»»rrtft-. >—I»^I INI»»» tritt anderer Gegenstände nach Uhr der Schluß der Sitzung erfolgte. Näheres morgen. Die Zweite Kammer hat gestern in einer Nach mittagssitzung den Antrag der Vereinigungsdeputation bezüglich der Wahlgesctzvorlage angenommen und der Regierungsvorlage über die Crcirung einer neuen vierprocentigen Staatsanleihe in der Höhe von 20 Millionen Thaler zu Eiscnbahnzwecken ihre Zustimmung ertheilt. (Vergl. dle Beilage.) Heute Mittag 12 Uhr hat die Kammer in Gegen wart der Staatsministcr vr Freiherr v. Falkenstein und v. Fabrice, sowie des Rcgierungscommifsars Gcne- ralstaatsanwalts vr. Schwarze ihre Schlußsitzung gehalten, und ist in derselben sämmtlichcn Vorschlägen der Vereinigungsdeputation bezüglich der Criminalvor- lagen beigetreten. (Siehe oben.) Hinsichtlich der No velle l zum Strafgesetzbuchc, die Abschaffung der To desstrafe betreffend, wo eine Vereinigung nicht gelun gen war, fand auf Grund der Bestimmung in 8 83 der Verfassunasurkunde eine auderweite Abstimmung statt, und beschloß die Kammer mit 40 gegen 24 Stim men bei ihrem frühern Beschlusse auf Annahme der Novelle I stehen zu bleiben. (Gegen die Abschaffung der Todesstrafe stimmten: Seer. Schenk, dir Abgg. v. Criegern, Adler, Steiger, Seydel, v. Schünberg-Bor- nitz, Vogel, Roßberg, Haupt, Seiler, v. Reinhardt, Golle, v. Salza, Surr, v. Carlowitz-Maxen, Frhr. v. Burgk, Pötzsch, Uhlemann, v. Carlowitz-Falkenhain, Ehrenberg, Sachße, Ballmann, Schade und Heinze.) Nach vollendeter Abstimmung erklärt Präsident Haber korn, daß daher nach tz 92 der Verfassungsurkundc No velle l nicht als verworfen anzusehen sei. (Bravo in der Kammer). Hierauf trägt Seer. vr. Loth eine Uebersicht über die Thätigkeit der Zweiten Kammer während des gegenwärtigen Landtages vor, woran Präsident Haberkorn den Vorschlag knüpft, dem stän dischen Archivar Gottwald, welcher in wenigen Tagen sein 25jähriges Dienstjubiläum als ständischer Beam ter begehen werde, für seine ersprießliche Thätigkeit und den. Mitgliedern des stenographischen Instituts für ihre Leistungen während des Landtages den Dank der Kammer zu Protokoll zu erklären, »aS einstimmig be schlossen wird. Da hiermit die vorliegenden Geschäfte erledigt sind, ergreift Präsident Haberkorn das Wort, und richtet folgende Ansprache an die Kammer: „Meine Herren! Wir sind am Schluffe de» ordentlichen Landtag- angekommen, und haben die Arbeiten deffelben auch längere Zeit in Anspruch genommen, so ist derselbe doch auch reich au Erfolge«. Die Staatseinnahmen und Ausgaben für di« laufende Fi- nauzperiod« sind im Budget geordnet, und ist der Ausgleich durch einen immerhin noch mäßigen Zuschlag zu den Sleuern und Abgabe» ermöglicht worden. Durch Berwilligung der zum Bau von Staatseasernen er forderlichen Mittel ist in gerechtester Weile die einseitig drückende Mililäreinguartierungslalt weniger Garnisonort« dit- sen entnommen und alS allgemeine Slaatslast anerkannt worden. Neue Eisenbahnen sind in Aussicht genommen und dem Verkehre neue Wege eröffnet worden; ist damit auch selbst b«- rechtigten Wünschen noch nicht völlig Genüge geschehe», so «er- trauen wir doch der Zukunft, welche auch diese nicht unerhört lasten kann und wird. Eine neue Kirchenvorstands- und Svnodalordnung wird ihren Segen über die ganze evangelische Kirche Sachsens ver breiten, sie giebt den Gemeinden die längst ersehnte Selbststän digkeit und schafft in der Synode ein Organ, welches den inner» und äußern Ausbau der evangelischen Kirche vollen den kann. Eine neue Bergordnung regelt die Interessen des Erz- und Kohlenbergbaues im Geiste der Autonomie, und ist geeignet, neuen Aufschwung in diese wichtigen industriellen Unter nehmungen zu bringen. Geschworne werden künftig nach geläuterten Grundsätzen des Strafrechts und Strafproeeffes bei den schwersten, Schöffe« bei den schwerer« Verbrechen concurriren, ihr Verbiet wird zu einer Todesstrafe nicht weiter sühreu. Die Freiheit der Gewerbe ist weiter extendirt, den Ge meinden durch die Füglichkeit der Errichtung von Localbau- ordnungen im öffentlichen Interesse größerer Spielraum ge gönnt worden. Durch ei leichterte Erlangung der Rechte einer juristische« Person wird das wichtige Afsocrationswesen befördert, weiter gekräftigt und ausgebildet werde». Durch ein Emeritirungsgesetz ist die Zukunft der Schul lehrer sicher gestellt, dadurch zugleich aber auch für die Pro sperität der Schulen selbst am besten gesorgt worden albernen Pathos vorzulesen, bis es voll schlug, dann wurden die überzähligen vertheilt und die Stunde war aus. In der Geschichte theilte derselbe Lehrer aus dem sogenannten kleinen Pölitz in den unteren Classen und aus dem großen Pölitz in den oberen Classen mit, was da gedruckt war, meistens vorlesend, und da in diesen beiden Büchern kein einziger Gedanke gefunden werden dürfte, so kann man ermessen, was eS für einen Ein druck machte, wenn diese ausgepreßten und dürren Stoffe eben so trocken und gedankenlos her- und nachgeplap- pert wurden. Von einer Wiederholung auch nur der hauptsächlichsten Thatsachen, von einem Lernen und Einpräaen der Geschichte konnte auch um deswillen keine Rede sem, weil der Lehrer selber in der nächsten Stunde durchaus nichts mehr von dem wußte, was er in der letzten Stunde hrrgelesen hatte. Oft zeigte eS sich bei einer gele gentlichen Unterbrechung, daß er in derselben Stunde nicht wußte, was eben voraekommen war. Der Mann war eine völlige Maschine. So gaben denn natürlich auch die Schüler nicht acht, jeder las und that, wa- er wollte, und wenn es zu arg wurde, so schalt er einmal da zwischen, sagte, sein Unterricht wäre eben so gut, wie der der Professoren in Güttingen, wo er studirt hatte. „Ich könnte eben so gut ein Heft dictiren, wie Herren, aber schreiben sie wohl nach, Keiner schreibt nach", dann ging die Mühle weiter, wenn er nicht etwa durch die Zwlschenrede ganz und gar den Faden verloren hatte, wa» auch vorkam, da er dann nicht wußte, auf welcher Seite er stehen geblieben war. Er fragte dann in die Classe hinein: „Wo waren wir doch?* und wenn Kei ner antwortete, so stand er da, wie Butter an der Sonne. Er hatte eine groß« Angst vor einem Gewit ter. Die Gcsch'chlsstunde war aber die letzte des Nach mittags. An sehr heißen Tagen ward zuweilen der Anzug eines Gewitters fingtrt, hie »nd da brummle werdr. Hierauf zeigte Hofrath v. Könneritz an, daß man im Vereinigungsverfahren bezüglich des einzigen Differenzpunktes bei § 4b des Gesetzentwurfs, die Veräußerungen unter Ehegatten u. s. w. betreffend, be schlossen habe, dem Beschlusse der jenseitigen Kammer beizutrrten, wonach die dem Sachwalter für den Haupt- proceß ertheilte Vollmacht denselben zugleich auch für den Jnterventionsproceß legitimircn soll. Die Kam mer genehmigte einstimmig diesen Beschluß und wurden sodann mehrere ständische Schriften vorgetragen. — Erster Gegenstand der Tagesordnung war der münd liche Bortrag der ersten Deputation (Referent: Geh. Rach v. König) über die Resultate des Vereinigungs- Verfahren» bezüglich der Differenzpunkte bei dem Ge setzentwürfe, dre Aufhebung bez. Abänderung einiger Artikel des Strafgesetzbuchs betreffend. Bei Novelle I (Aufhebung der Todesstrafe) ist eine Einigung nicht zu Stande gekommen. Die Mi norität der diesseitigen Deputation (Referent: v. Kön- neritz) und die Minorität der jenseitigen Deputation (die Abgg. v. Criegern und Sachße) sind bei Ableh nung von Novelle I stehen geblieben. Bei nament licher Abstimmung stimmten für Annahme der Novelle, mithintzfür Abschaffung des Todesstrafe >16 (Viccprä- sident Pfotenhauer, Secretär Wimmer, Se. königliche Hoheit der Kronprinz, vr. Heinze, Graf Wilding, vr. Keil, ».Nostitz-Wallwitz, Müller, Hennig,jLöhr, v.d.Pla nitz, Elauß, Hirschberg, vr. Koch, Graf Hohenthal und Kraft), während für Ablehnung, mithin für Beibehal tung der Todesstrafe, 20 stimmten (v. Watzdorf, Frhr. v. Hausen, v. Könneritz, Forwerk, Graf Schönburg, Hempel, Meinhold, Frhr. v. Schönberg, v. Böhlau, v. Rochow, Rittner, v. Zehmrn, Kasten, v. Metzsch, v. Erknannsdorff, Graf Stolberg, v. Watzdorf-Störm thal, v. König, v. Einsiedel und Präsident v. Friesen). Bei Novelle XII bis XV trat die Kammer dem Be schlusse der jenseitigen Kammer bei nnd nahm dieselben unverändert an. — Hieran schloß sich der Vortrag der selbe« Deputation (Referent: Bürgermeister Hennig) über da» Resultat de- Vereinigung-Verfahrens bezüg lich der Differenzpunkte bei dem Gesetzentwürfe, Abänderungen der Strafproceßord- n u n g betreffend. Die Kammer trat ohne Debatte dem Vorschläge der Vereinigungsdeputation einstim mig bei. — Dasselbe galt in Betreff der einzigen Differenz bei 8 16 Absatz 2 des Gesetzentwurfs, die Bildung der Geschworneulistrn und der Ge- schwornenbank brtr. (Referent: Prof. vr. Heinze), sowie der Differenzen bei Ktz 2, 3, 4, 6, 23, 89 , 93d nnd dem Anträge deS Abg. Schreck (die stenographischen Niederschriften betrffd.) zu § 101 des Gesetzentwurf», das Verfahren in den vor die Geschwornen- gerichte gewiesenen Sachen betr. (Referent: Prof, vr. Heinze). Den gedachten Schreck'schen Antrag be schloß die Kammer an die Staatsregierung zur Erwä gung abzugeben. — Sodann folgte der mündliche Vor trag derselben Deputation (Referent: Bürgermeister Müller) über das Resultat des Vercinigungsverfahrens bezüglich der Differenzpunkte bei dem Gesetzentwürfe, die Wahl von Gerichtsschöffen rc. betreffend. Die einzige Differenz liegt bei § 25 vor, wo von der Er sten Kammer beschlossen worden war, daß unter den zur Verurtheilung eines Angeklagten erforderlichen 5 Stimmen sich mindestens die Stimmen von 2 Richtern befinden sollen. Die Majorität der Vereinigungs deputation schlägt vor, diese Einschaltung fallen zu lassen, da in derselben ein Mißtrauen gegen die Schöf fen gefunden werden könne, und § 25 unverändert an zunehmen, während die Minorität (Geh. Rath v. König und Prof. vr. Heinze) die Beibehaltung dieses Zusatzes empfiehlt. Nachdem vr. Heinze für das Minoritäts votum gesprochen, nahm die Kammer § 25 gegen 9 Stimmen unverändert an. Sodann hat die Kammer nach längerer Debatte den Gesetzentwurf wegen Crcining einer neuen vierprocentigen Anleihe im Bettage von 20 Millionen »u Eisenbahnzweckcn in Ueberelnstim- mung mit den Beschlüssen der Zweiten Kammer ein stimmig genehmigt, worauf nach Erledigung mehrer mit Oesterreich. Ausgaben für die Consulate. Mi litärisches. — Kiel: Preßprocesst. — Ko bürg: Dementi. Orden aus Abessinien zurück. -Alten- bürg: Pulverexploston. — München: Vom Hofe. VerfassungSfeier. Vertrag mit Nordamerika. Zur Schulfrage. — Wien: Vom Reichsratbe. v. Bergmüller f. Mühlfcld'S Leichenbegängniß. — Prag: Von den Handelskammern. — P esth: Aus der kroat. Reanicolardrputation. Bon der Deputirtrntafel. Ministerielles. — Paris: Reise des Pr. Napoleon. Aufregung im „Quartier latin". Zei tungspolemik. — Bern: Zur Frageüber die Todes strafe—F lorenz: Struerangelegenheit—L issabon Finanzielle Projecte. —London: Vom Parlamente. — Stockholm: Der König nach Schonen. — Warschau: Jnsurgentenbanden. — Washington: Zum Präsidentenproceß. B e t l » g e. L»dtag»»erhandl«»ßr». (Sitzungen vom 27. Mai.) Dre»der Nachrichten. Provinzialaachrichten. Gericht»oerha»dlung. «La« on d« r IHk Dingen, namentlich auch vor Mäusen. Zur Zeit der Maikäfer steckte man eine ziemliche Anzahl derselben in eine Düte von steifem Papier, die man irgendwo in der Klasse verbarg. Wenn sie anfingen zu kriechen und zu kraspeln, so entging das dadurch entstandene Geräusch seinen sehr fein ausgebildeten Ohren nicht. Er glaubte sofort an nagende Mäuse, und so ging dann ein neuer Spectakel in der Klaffe loS. Dieser oder der Schüler sollte einmal fest mit den Füßen tre ten, damit die Mäuse fortliefen; aber sie liefen nicht. Es war kein Ende an diesen Komödien, welche in immer neuer Gestalt aufgrführt wurden. Eine andere Angst, die ihn freilich niemals verließ, wenn sie auch zu Zeiten ganz besonders stark aufttat, war die» daß thn der Schlag rühren möchte, wozu nicht der geringste Anlaß war. Wenn diese Angst aus irgend einem Grunde, namentlich wenn er hörte, daß ein Mensch irgendwo in der Wett am Schlage gestorben war, wie der über ihn kam, so trank er ein Glas Zuckerwaffer nach dem andern, fühlte sich beständig den Pul» und lief von einer Ecke ln die andere. Er ist aber fast 80 Jahre alt geworden und nicht am Schlage gestor ben. Er hatte noch viele andere Aengste und eS könnte ein eigenes Buch über alle seine Vorsichtsmaßregeln geschrieben werden, wodurch er sich gegen alle denk baren Vorkommnisse zu schützen gedachte. Da» Schlimmste für ihn aber war, daß er auch für andere Personen, die ihn weiter -ar nicht angingen, alle möglichen Nöthe, worin sie gerathen könnten, befürchtete. Den Raseur cajolirte er ganz besonders, denn der könnte ihm ja sonst den Hal» abschneidcn. Schon auf der Universität hatte er, nach seinen eignen Mlttdkllungen, ein heimliches Gewerbe daraus gemacht, jedes inten- dirte Duell, davon er irgend hörte, dem Prorector «nzuzetgrn. Er hofft« dadurch, diese böse Sitte auS- . . »»seratrnannotz«« a»s«är1«: r». OomnUootonle üe» Orriäaer Douros!»; Sllr«»«, etvool.»» »lom; Lr,»,»: x 8e»l.»^r»s Lr—8rL»a>!^', ^i>o»i»e,»bur«Lu, »i^ -co. SLo«,,«, ttLVL», Lvl.l.1», t (ö, kl»«« ü« I» üoai^); k». Lmi,«:«', LueßU.; Vt«». Xi.. Oi>r»l.r«. Herausgeber: Lüoigl. Lipsäitioll ü«, vresüase Fouraal», ve«»ü«o, K». 7. « »alt a. H. ichteteS Hau' I , großen Gn- I versichert aas < alber verkauft i IsbrSdm, 1868, I kkvavig! , die öußrlft« che die vruk- a Franr Stoll »Saeübt haben,! n langwierig!! uSwurs, w«l> e raubte und Kittel weichen em ich einige ruft-vontoi« gen waren tie erschwungen irheit im Ja- in Forren,. . per Packet in Haupt-Depot, mtliche« «pa- , Neustadt am am Elbberg; r; wolvemar entert, Kreuz- Maternistr.; l ^1tvud«rg! ag» Vaschaltz; er; Lol,»«»: Apoth. Her»; ; 1Vl1»»ruD Amtlicher Theil. Ansage. Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät de- Königs wird der feierliche Schluß des gegenwärtigen Landtages G«»»»ht»d, de« 30. Mai 1868, Mittags 12 Uhr, in den Paradrsälen des Königlichen Schlaffes stattfindrn. Die Herren Staatsministrr, sowie sämmtliche Herren der ersten und zweiten Classe der Hofrangordnung, ingleichen die nicht im Dienste befindlichen Königlichen Kammerherrrn und Flügeladjutanten, versammeln sich Mittags <12 Uhr in den Zimmern Sr. Majestät deS Königs, zweite Etage des Königlichen Schlosses, um von da Sr. Ma jestät dem Könige vorzuttetrn, wenn Allerhöchst Die selben Sich zum Throne und von demselben zurück begeben. Die Herren der dritten, vierten und fünften Classe der Hoftangordnung, sowie die am Königlichen Hofe vorgestclltcn, in der Hofrangordnung nicht begriffenen einheimischen Herren haben sich . Mittags nach 11 Uhr in der zweiten Etage des Königlichen Schlosses einzu- sindcn und bcgeden sich unmittelbar in den Eck-Parade- saal, an die ihnen dort anzuweisenden Plätze. Anzug: Uniform sOala). Dresden, am 28. Mai 1868. Königliches Oberhofmarschallamt. General - Verordnung an sämmtliche Sircheninspertlmirn, die Einsetzung der Kirchenvorstände betreffend. An das unterzeichnete Ministerium ist von ver schiedenen Seiten die Anfrage gerichtet worden, ob wegen Von,ahme der Wahlen von Kirchenvorstehern nach Maaßgabe der Kirchcnvorstands- und Synodal- ordnung ä. ck. 30. März 1868 noch eine besondere Anordnung zu erwarten sei. Diese Frage ist schon durch die Fassung von Punkt I. der Verordnung, die Einsetzung der Kirchenvorstände rc. betreffend, vom 30. März d. I. erledigt, indem danach die Kirchen- inspectioncn „unverweilt" die nöthigen Einleitungen zu den gedachten Wahlen treffen sollen. Um jedoch icden Zweifel hierüber zu beseitigen, wird den Kirchen- inspectionen zur Nachachtung hiermit noch ausdrücklich eröffnet, daß sie eine weitere Anordnung wegen der Einsetzung der Kirchenvorstände nicht zu erwarten ha ben. Vielmehr ist den Vorschriften der angezogenen Verordnung, wo es noch nicht geschehen sein sollte, sofort nachzugehrn und auf eine beschleunigte Vornahme der erstmaligen Wahlen der Kirchcnvorsteher Bedacht zu nehmen, damit insonderheit auf dem Lande wenn irgend möglich noch vor dem Beginn der Erndte die Einsetzung der Kirchenvorstände erfolge. Diese General-Verordnung ist in den Amtsblättern auf Grund von K 21 des Gesetzes, die Angelegenhei ten der Presse betreffend, vom 14. März 1851 abzu- drucken. Dresden, am 25. Mai 1868. Ministerium de- Cultus und öffentlichen Unterrichts. FeuMeton. A« der Schule. (Schluß aus Nr. lrt.) Wollte aber Jemand die Frage aufwerfen, wie es doch kam, daß ein solches Gymnasium einen Ruf hatte, so liegt der Grund theils darin, daß es um andere Gymnasien noch übler aussah, theils aber darin, daß rin tüchtiger Lehrer gerade mit meinem Eintritt für immer erkrankt war, vor Allem aber darin, daß rin außrrordrntlich tüchtiarr Director neue-Leben gebracht und geweckt hatte. Dieser aber regierte nur in den ober» Klassen und ich hatte vorläufig nicht Gelegenheit, von seinen eminenten Lehrgabcn zu profitiren. Es kam weiter hinzu, daß bald zwei Lehrer abgingcn und durch neue tüchtige Nachfolger ersetzt wurden, sodaß wenig sten» drei sehe tüchtige Lehrer da waren, welche denn den übrigens nach semem Leben und Wandel achtbaren RrligioEehrrr und jenen wunderlichen Franzosen ins Schlepptau nehmen mußten. Im Vergleiche zu dem ctzigen Stande der evangelischen Gymnasien blieben reilich immerhin viele Wünsche übrig. Urber die Ma ren traurig staub r» auch in de» höhern Klaffen um >en Unterricht in deutscher Sprache und Literatur und um den Geschichtsunterricht. Von einer Etnsührung in die deutsche Literatur alter «nd neuer Zeit war gar keine Rede. Deutsch« Aufsätze wurden freilich gemacht, aber die Art der Beutthetlun- und die Torrectur war eine überaus erbärmliche. ES »ar immer dasselbe. Der Lehrer hatte sich im Ganzen gefreut über die Aufsätze der Primaner, eS waren ihm hie und da selbst ganz neue Wendungen vorgekommen, auch ganz neue Gedan ken. Mit diesem Uriheile Hub jede Stunde an, eS gin gen damit fünf Minuten verloren, den Rest der Stunde brachte er dann damit zu, so viele Aufsätze mit gnßem ag über da- bezüglich deS 1r der Ver- Sitzung der :rst bei N d, zerSgrün. :ür die B,. tte aber »x, Linie CH«»» ziebt seinem ; im Stande r in Bezug halten. ES dieses Land« i geschädigt, mg eine bc- Abg. He- achten Vor- tten werde, ltat erreicht t eingeaan- vort: „Wer it macht in rß die herr- - die Depu. gsvorschlage Abg. Jor. Antrag fal- jrdvch gegen n Beschlusse hne Debatte nmig bei. hr.) HcdrUvd: «rulr. — rl«. „ IS „ und summte es. Sofort lauschte er und fragte, ob etwa rin Gewitter aufsteige; es war ganz still, wenn er aber wieder anfing, so summte es wieder ein wenig und so bald wirklich Wolken am Himmel standen, ließ er die Schüler sich möglichst auseinander setzen, fing dann wie der an, brach aber bald wieder ab und ging von dan nen. Wenn nun gar wirklich ein Gcwttter kam, so ward er feuerroth, der Angstschweiß stand ihm auf dem Gesich e, er ließ nach allen möglichen Tbüren und Fen stern chen, und wußte nicht, wo er bletben sollte. Ich babc hn einmal in der Nacht beobachtet. Er hatte sämmt iche HauSAenoffen wecken kaffen, namentlich auch alle seine Kostgänger. Zwei von diesen nahm er mit sich hinunter auf die große Flur, sie mußten ihm zur Seite bleiben, mit ihm leise auf- und abgrhen. Der Eine, jetzt rin hoher preußischer Staatsmann, hatte in der Nie einen seiner Rcckschöße mit in das Beinkleid gestopft, während der andere herabhing. So gingen sie auf und ab, den Lehrer beruhigend, der unter andern Aengsten auch diese hatte, daß schließlich ein Erdbeben aus dem Ge witter werden möchte. Denn eS lebte ja in der Stadt ein Kaufmann, der einmal rin Erdbrbcn «lebt hattr, frri- lich nicht hier, sondern in Amerika unter dem Aequa- tor. Warum sollte aber hier nicht auch rin Erdbebrn rntstehen können, unmöglich sei das gar nicht. ES war eine überaus komische nächtliche Scene. Irden Augenblick fragte er die Treppe hinauf, wo die an dern Schüler versammelt waren, ob da» Gewitter noch nicht Nachlasse, denn oben waren mehrer« Fenster, durch die da» Gewitter bester wahrgenommen «erden konnte. Er erhielt aber immer sehr untröstliche Antworten, denn r» waren Schelme darunter, die kein Mitleid mit ihm hatten. E» war aber diese Grwitterangst nicht etwa eine Idiosynkrasie, er fürchtete sich vor tausend andern
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