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Dresdner Nachrichten : 28.05.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187105283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-05
- Tag1871-05-28
- Monat1871-05
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.05.1871
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Erscheint: «lgllch früh 7 Uhr. Inserate »rrdri, angknommrn: diö Abenbö 6, SomttaaS: dis Mittags 12 Uhr MarienftrastcL»; in Neustadt: B u ck d r» cf e > e i »»n Job. Pasiler, gr.-rloftergasserr. Mazeiqcii in dies. Blatte Gode» eine erselqreiche Berdieitung. Auslage: DVFXtt» Eremplare. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. ^ Druck und Eigenthum der Herausgeber: ^»tkpsklf ^ — Verantwortlicher Redacteur: ?nl!nö Skiffs,kpstj. Föonnement: Bietteljabclich MNgr. bei unent^eldlichcrAr» serung in'« Haus Durch di: stönigl Post vienelj?':., 22>/üNzr. Ein ..re Nuunnero 1 Ngr Anseraienpreise: Für den Raun« einer gespaltenen Zeile: t Agr. Unter „Eingesandt" die Zeile 2 Ngr. Nr. 148 Sechszehnter Jahrgang. Drcsteu. 28. ?Nai. — II. MBI. trr König und die Königin »verden mit der Frau Herzogin von Genua iünitigc Mittwoch in Pillnitz ibre» L»»i»iclnll'cliti'a!t „cbmen. — Des Kricket' Stürme ruben, der Friede ist definitiv obstetet,losscn und frei, wie von einem 'Alp erlöst, athmct r'tllcS am. Mit stolzer Gcimgtblllmg taim unser Vaterland aus die ernmgeiic» Eriolge zurückblicken; sie sind mit schweren Opfer» eickumt und redlich verdient. Jetzt, wo die Fackel des Krieges ausgclösclst, wo alles glücklich vcentistt. wo wir, >m Gefühle unserer Bkackst, unserer stcwonncncn Selbstständigkeit, eiegründetc 'Ausfickst ans einen laust dauernden Frieden l aden, kann ec- nicht leisten, das; ein Jeder srov und zuversichtlich der 'Zukunft cntstesttnscl'ant und mit erneutem Mutt'e sei» Tagewerk ,wieder aufnimint. Fast alle Oscschästsbrancbcn nehmen einen «uigewöbnliehcii 'Alnickneung und wir sehen, wie in richtiger Grkcniitnis, der Zeit, ein Unternehmen um das andere entsteht. N»n Ist es allerdings wcstst inöglich, das, bei der strotzen Menge neuer Proiccte, die letzt heraus kommen, manches mit unterlaufe» kann, wo eine künftige Rentabilität in Fräste steht. Nock' rnben aber wobt fast alle der in der letzten Zeit gegründeten industrielle» Unternehmungen auf einer soliden Basis und so manche Branche bietet noch Ebanccn bober Ren tabilität bei entsprechender Ausnutzung durch genügendes «apikal. Tie Papierbranche ist jedenfalls eine derjenigen, die, an und für sich durchaus gesund, einer grotzcn Entwickelung entgegcngeht und die bei solider Ausnutzung sich um jo mehr kür Acticnuntcrnchinungen eignet, als sie sau nur bei einem Betriebe in grotzcm MaMabe, der meist Privatmittel übersteigt, rcnkiren kann. Ter ungemeine Erfolg, den das neue Ebemnitzer Papieruntcriiehmen gefunden, beweist, datz das Publikum tws -rickstig erkannt und cs stetst zu erwarten, das, die, nächste Woche zurSubscription kommenden Acticn. der Frcibcrzer Papierfabrik M Wcitzcnborn niclst minder günstig ausgenommen werten. Letzteres Unternehmen bietet den grotzcn Porti,eil, da wir es nicht mit einem unfertigen, sondern mit eine», nahezu vollen. Teten, dc>i höchsten Anforderungen der Neuzeit entsprechenden Etablissement, zu tbun haben. Wie wichtig dieser Umstand ist, kehrt die (Erfahrung bei so vielen srühcrn Unternehmungen, die zwar heute glänzend dastehcn, die aber um deswegen Jahrelange schlechte Perioden durchzumachen gehabt loben, »veil ihre An lagen zu Anfang verfehlt, oder — wie dies bei Actienunternchinen w oft vorkommt — zu thcuer waren. Beides ist bei der Frci- lvergcr Fabrik nicht der Fall und vielleicht nur der Vorwnrs ihr zu machen, datz ihre Anlage und'Ausführung eine zu solide, rvle man sic wvlst selten bei Actiettnntcrachmungrn findet. DaS Grundeicment der Papicrfabrikatio», Wasser, ist in seltner Reinheit und antzergewöhnlicher Stärke durch die obere, hier durchaus ungetrübte Mulde geboten: ans,erden, sielst die Fabrik ohne (Gefahr für Ucbersck'neinnuingcn, aus einer Art Insel, wo überall bei bereits st Futz Tiefe das reinste Filrrirwasser ln ergiebigster Menge und tiefer Ouestwasscr vorhanden ist. Auch 4.khrt die fest beschlossene, demnächst zu erbauende. Balm in oclingcr Entfernung vorbei. Endlich sind für die technische Heining sowol, alS auch für die mcrkantilischc, zwei anerkannt Mchtigc Fachmänner neben anderen züchten gewonnen, kurz «o liegen alle Verl'äünisie s§, um dicieö Papiernnternelnici, zu «ine», viel versprechenden, das man mit Rcclst dcr Ammert, kfgmkeit des Publikums empfehlen kann, zu machen. — Dein Vernehmen nach wird in den nächsten Tage» der MücnranSporr der hier noch internirten französische» (stci'an Menen nunmehr ernstlich in Angriss genommen werden. Es »cfiuce» sich zur Zeit in Dresden noch 6800 Gefangene an »wesend. — Ge w erbcvcrci n. 'Am 6. Juni lNachinittags findet »!e erste Eren,sie» Natt und zwar nach Raceberg. Dort >oird ,na»> die bcdentcndstcn Fabriten besuchen, nämlich die Walz werke und Eisenbahn Bedansgegenstänee Fabrik Saxonia. die Dratbnägelfabrlk von E. A. Häntzschc, die Holstglasiabrik von «dtisch, die Taselglasiabrik von Hirsch, die Eigarientisten und «Ngarrenformemabrik von F. 'A. Gnanck und die Holzleisten- und Banbcdarssfabrik von G. Hock. — ES ivird nickst auSblciben. das,, uste in früheren Jahren, so auch zu diese« Pfingsficicrtage» gewisse Fremde hierher kom men. die we»,igcr kurck, ihren Sinn für tNalnr und ihrcSck'ön- Leiten dazu bestimmt, vicimebr auS andere > nnlautercn t'ib- sichten verleitet werde», hier einen luerativen Eons' auözn- führen. Zu meist bereisen sie auch die sackst. Schweiz und macken sich dort unerkahreucn Reisenden aufdringlich. Wir »bitten nicht unterlassen, vor Ihnen rechtzeitig zu warnen. . < "7."^ wir hören lässt fick, dcr diesjährige Fremdenver kehr hier recht gut an. Einzelne Hotels, insbesondere ersten Ranges, find bereits überfüllt mit Fremden, namentlich mit englischen und amcritanischc» Familien. — Beim Zerhacken eines FeicrtagSbratenS in hiesigen Dol'- naischen Fleischbänken wurde ei» Fleischer von seinem Eollegr» tadurch erheblich an cincin Arme gestern früh verletzt, datz zu fällig das Beil vem Stiele sprang. Da ein ziemliches Stück Fleisch vom Arm herabhing. so mutzte chirurgische Hilst in An spruch genommen werten. — Vorgestern hinkte ei» ansci'clncud verwundeter Ulan an einem Stocke durch die Sidonicnstratze. Ein ihm entgegen kommender Unteroffizier crtanutc indes, in im» erneu' schon mehrmals descrtirtcn. kerngesund,'» Soldaten und versicherte »ich seiner Person. Wie wir hören, soll fick' dieser Schwindler schon einige Zeit in Dresden »ml,er getrieben nnb alö angeb lich verwundeter Soldat gar nickst unerhebliche Geldbeträge von mitleidigen Personen eiugesammclt haben. — Wiederum haben sich in den lrtzten Tagen hier zwei Subicctc herum getrieben, die „ntcr verschiedene» unwahren, «über haarsträubenden Schilderungen über ihre und ihrer Fa- tmilicn elende Lage für sich Erstickte gemacht haben. Sic stam mten auö de», Grvsjhcr.zvgtbum Posen und ans Böhmen; ihre Bekanntschaft haben sic unterwegs gemackst, als sic sich zufällig 'Vinn»» auf gleichem Wege getroffen; seitdem betreiben sic ibr Geschäft gemeinschaftlich und durchwandern schon seit Monaten die Welt. Die reichliche Baarschast, die sic bet sich geführt haben sollen, als sich die Behörde Ihrer Personen versichert. Mitredacteur: Theodor Droinsch. MM IMWIMIIWW» IW«» dürste den Beweis dafür ablegen, das, sie sich de, ihrer umbcr streick'cndcn Lebensweise ganz wolst gefühlt und gut gestanden haben. — Meteorologische Notizen und Wettcrpro phezeit',, ng. AuS einer vierzig Jahre <1828 bis i867, ,„»- sck'Iiesiendcn fftcihe zu Dresden gcmaclstcn mctcvrologiscl'cn Beo back,klingen crgicbt sich als mittlere Temperatur des Monats Mat I t', Grat R. I» 26 Bkai-Monatcn war die miulere Temperatur wenigrr als 1'-- Grad von der angegebene» linkt lcrcn Gröke abweicl'ent. In einigen Iabren aber war die Ab weich,,ng bedeutender. Solche scbr abweichende mittlere Mai- Tcinperatnren iandcn statt in den Iabren: Grat I8st, mit 15, > Grad I86st mit 9 IN,:, 15. 185,1 I R',5» Ist- » - 18:16 9" > I8st7 Ist' 1^,'R I8st2 Ist - 185,8 10 1862 - Ist 1861 10 INI-, - Ist - In dem genannte» Zeiträume waren die wärmsten Mai tage: l8.il der I8ll der 22.. 1847 der 2st., 18',7 der 22. und 18»',.'» der :«>. P!ai mit 25, Grab R., di: kältesten Maitage: lNtl dcr 15,., I8:;8 der II. und I8st8 der 2. Rtai; cs ernie drigte fick' die Temperatur bis unter de» Eispunkt und zwar bis t Grab Ziälte. — In dieser Wocbe wcrdrn in den ersten Tagen dichtere Gewitterwolken entstehen, dann wird nach stärkerer Luftströmung in der zweiten Hälfte der Woche zeit weilige Trübung LcS Himniclo stattfinde». Itm-mm-tt-,',,--. — Vorgestern crbiett ein Dicnfimann in dcr Wilsdruffer Vorstadt cine.ZZistc mit de», Auftrag, solche an einen ibm näh r bczcichnete» Ort zu tragen. Derselbe nahm denn auch die ZUstc an, die Schulter und mackste sich mit ihr auf den Weg. Er war indes, noch nickst weit gegangen, als er eine ganz intensive, schmerzhafte Wärme auf seinem Rücken fühlte, und bat babcr einen .stameraben, ibm seine Last abnebmen zu betten. 'Run stellte sick' bcrauS, datz in bcr .Kiste Schwcseisciure verpackt war, eine Flasche mochte zersprungen sei» „nt batte sick, ibr Inbatt durch die .Kiste gesickert, wodurch dem Dienstmannc die Kleidung tbestwcise verbrannt und selbst die Harrt an einzelnen Stetten verletzt worden ist. Be, derartigen Transporten wäre cs zu wünschen, datz dcr Auftraggeber den betreffenden Boten aui den gefährlichen Inhalt des Eolli auiincrksam mackste. — Der Kreuztburm, der seit Eintritt dro schönen Wetters in den freundlichen blauen Hiinmct bineiuragt, wird aste Jahre an den Pfingskfi'icrtagcn und namentlich in de» Morgenstunden, wenn die Sonne noch nicht mit voller Hauptkraft wirkt und arveitct, von einer Mengc Besucher freancittirt. die von dieser lustigen, freien und sehr begnem zu erreichenden Höhe herab einen weiten Fern und Umblick über Dresden und weit dar über binaiis gcnlrtzen. Zn Fützc» liegt die Stadt im Feicr- tagsgcwande und durch die Stratzc» und Gasten und über Plätze ziehen die Blasien im Festrock, von oben geichen, wie Zwerge dem hoben rbarme gegenüber. Das bemühe Evclo- raina der Residenz, belebt durch Gärten mit den Gische» Bäu men „nd Strälick crn, den Blumen ans kn, zierlichen Beeten breilct sich ringsum vor dem Beschauer ans „nt von der Ferne herüber winken die blauen Berge bcr sächsischen Schweiz, sowie die grünen Höhen dos Plancu-chen Grundes mit alle» Schattirniigc», die nur die Statur ertackst. Ein Bück vom Kreuzt»,',» ist ein Biäck in die R.inir und das Leben. Ucbcr Land und Meer! Das war die Loofinig, die am vergangenen Donnerstag in Lripz.'g zwei etwa l«'> Iabr alte Schüler ans Falkenstein bciccltc, die mit dcm Bairischen Zage irüb cingetroffen waren. Uincre Reiselustigen hatte» die Ad sielst, über Bremen nach 'Amerika zu segeln, obgleich ihr Ge sa»,mtrciscgeld ans nur zehn Dole,» bestand. Indes,, nickst bios der schwache Inhalt der.Kais, länderte ibr Wcitertommc», auch der Teiegrapbentrat!' ick'Iug sick' um die beiden kübnc» Wcitnmiezier, inten, er der Leipziger Polizei schon ibrc Ankunft gemeldet batte. Die allezeit fertigen Wackster des Gesetzes über der Menschheit nahmen sick' alsbald liebevoll der beide» F-rane- tireuro an „nd schafften sic in jenes Haus, wo die Wett „fit Brettern bcr'chünvn ist. — In Bezug au! den gestern erwähnten reichen Fischfang 5, In Petrus an Onkel To»,'s Hütte, wo der 21 Pilink schwere .Karpfen in s Retz ging, können wir übrigens nachträglich noch ansübren. datz im' Jahre I8.'t7 ein noch grötzcrer Karpfen, näm lich ein 28 Pfund schwerer, gefangen wurde. — In Leipfig sind abermals Imitationen von prentzischcn Zcbiitt'alcrschcine» anfgctauckst. Btan besehe sich daher die Pa piere »äber. — Die Dresdner Marktpoüzei hat wieder einmal Gefangene lrelgclassc», die in mächtige», Fluge über die Däckier jubelnd binwegsauslcn. Es ,raren ries eine Anzahl Singvögel, die von Landlcutc» cingciangc» nach der Stadt, trotz des bestehenden Verbots, gebracht worden ,raren. Es ist dieses Wcgfaiigcn dcr Vögel um «o rrher, als jetzt die Brutzeit ist. — Rcpertr > r dc s K ön ig l. H ot tl, ca tcrS. S rnn- tag: Tie Meistersinger von Nürnberg. 'Anfang »', Ubr. — Btrntag: Prcciosa. 'Anfang 7 Ubr. — Dienstag: Margarctbe. -- '.'A'ittirrch: Eine Parthie Pignct. Die Braut ans dcr Re sidenz. Famiiicnzwifi. Donnerstag: Dco Teufels Aiilheil. — Freitag: Die Journalisten. Sennabend: Lucia von Lam me,moor. Lucia: Frl. Orgcni a. G. — Pirna bat seit dcm 2k. d.MtS. einen..Kaiscrplatz" und eine „Sicgeo'.'öl'e" und bei Gründung dieser für ewige Zeiten bestimmten Situation den 21. Mai zu einem wahre» Festtag gemacht. Z» gleicher Zeit wurde eine Fricteneeichc in den 'Anlagen gcpfianzt, zu welcher Manipulation auch zwei Vcr ,rundete zugezogen wurden. Pirna bat ri» glänzenderes Fest wrlst nie gesehen. ES dauerte an 2 Stunden und halte seinen Grund in der am Tage vorher staltgciuntcncn Absck.stictznng des Friedens zn Frankfurt a/M. — Am Mittag dcö 26. Mai begriff,ste In Kamenz eine freu dig harrende Versammlung die sich schon bis zum Lcssingstift nahende erste Locomotibc „Lnsatia". Zwei weitzgekleircte Jung frauen übcrrcickstcn tabc! Kränze und Gulrlandcn. und >v„rdc sofort die Maschine festlich geschmückt. Zn Kürze wird nuu auch am nahen Tunnel dcr Schlutzstcln eingesetzt werten, und Somttirg, 2^. Mar 1871. da aut dem Babuboie der »Sütcrbotcn. dcr Biasck'inensck'nvpcu „nt das iiiterimistische Stationsgebäude zu, Vellentung sicht bar bvrwärto schreiten, so dürste der 'kZetricb der Bahn Rave berg-Kamen; zum t. Oktober in .krait treten — In der Salzgane kamen bergestcrn Rachinitta i zwei grotze Statten aus einer Schleuste und liest» in ein Haus, hier vernichten sie durch rin KeUeriock'. vor dcm ein :< jädrige» Mädchen fast, zu schlüpfen. Während die eine Ratte auch ohne dem Kinde zu schaden hindurch Muckste, sprang die andere an dem Mädck'en hinan, und bist es i» s Gciiclst, inbr dann unter dic Röctehe» des Kindes und verwundete solches noch an einem Beine. Ovschon die Ratte vatt durch länziigecitte Personen getkdkct wurde, so war das Kind doch so erschrecken, das, cs fieberhaft aufgeregt längere Zeit phantasirtc. — Am ,7. Mai wurde ans dcr Hüttcnstratzc i» Frciverq ein Lo»n des Bergmanns E. A. Stratzbcrger von einem vier spännigen Geschirr übcrsabrc», so datz sein Ted soiort criolgte. »Am I'.». ist in Harten, bei Zittau die :> Jahre alte Tockster des Bergarbeiters E. 'Neumann in ihrem Bette, weiches in Brand gerätsen war. erstickt. — 'An demselben Tage fiel in Königs- Hain bei Löbau die lt Jahre alte Tochter tcö Tagearbeiters Riedel, gen. Müller in ein Wasscrloch und ertrank darin. — Am 2«>. sind in Bernstadt 5 Wohnhäuser und 6 Scheunen ab gebrannt. Oettent! ichc GcricdtSsi tz „ n g a m 25>. Bk a i. Im „goldncn Ring" ans der Akaricnstratzc war als Scheuerfrau baufig die <>:! Ialwe alte, neck' „nbestrastc Ebristiane Caro- linc nricdcrite verwittwcte Richter ans Gsttcrsce beschäf tigt: in demselben Hotel diente nun mich im Iabrc 1866 die „nverebelickste Ebristiane Wilbcimine Schüffel. Diese batte sich t2 Elte» Leinwand gckaust, „in sich Hemden daraus machen zu lassen und übergab, aut Bitten der Richter. dieser daö Lei nen zur Verarbeitung. Trotz verschietentlicben Mahnungen lieferte aber die Scheiiersta», die in ziemlich bedrängten Ver hältnissen lebte und Unterstützung ans der Armcncasse erhielt, weder die Hemden, noch die Leinwand wieder ab, selbst nicht alo die Schüssel den Dienst im „Ringe" verliest und ihr brief lich khre neue Wohnung anzcigtc. Die Beschädigte machte von diesem Handel den, Dölstcner GerickstSamt Anzeige und stekte einen, später wieder zurückgcneinincnen, Strafantrag. Dke Richter gab an, datz sie die Leinwand, da sie wegen Krankheit keine Hemden habe machen können, einer „laugen Frau", mst dcr sie öfter im „Ringe" gescheuert, die sic aber nicht dem Na men „ach keime, zue Besorgung übergeben bade, da die Frau die Wohnung der Lchüffel gekannt habe; übrigens verwickelte fick' die Angeklagte bei ihren Vcinchinniigen in mehrere Wi dcrsprüche, so l abe sie nur 2 Ellen Leinwand erhalten, dann gab fic später 12 Esten zu u. s. w. Stach dem letzten Ver hör der Richter erhielt eines 'Abends die Schüsse! per Dienst- man!! 12 Esten Leinwand zugestellt, aber nickst mehr im Gan zen. sondern n, mebrcrc ödeste zerschnitten, auch ist nicht er mittelt »'orten, ob diele Leinwand mir dcr identisch war. die sic ltst Schüssel, der Richter übergeben batte. De, Dienst plan», batte angegeben: eine Frau bade ihn, das Paket über geben. Das Gericht erster Instanz entschied gegen die Richter und veriirkheilte sic wegen Unlerschlagnng zu:> Wochen Ge- iäligni,,. IhrEinipruch wurde heute durch die Königt. Staats- anwattschaik sl.»r. Francte- „ntcrstützt, drr ,'ür Straüreisprcch- ung pialtirtc. da die Unterschlagung in keinerlei Weise rmah- gewiese» sei. Dcr Gerichtshof weilte diese Auffassung. — Die Verhandlung wider Ernst Emst Huste auS Rammenau »'egen Betrugs mit Beleidigung wurde vertagt. — Vom GerickstSamt Radcburg wäre» dcr Bäckermeister Gustav Birke a„S Stein bach und dcr Schneidermeister Johann Gottfried Zocher eben daher wegen Holzdiebs,alsto zu st Wochen Gciängnitz vcrurtbeitt. Sie waren beschuldigt und auch geständig, aus einer dem Gute besitze,' Grütze gehörigen „nb in Rai»idoncr Revier gele genen Waibparzcstc 2 tieiernc Stangen iWcrtb >6 Rgr.) cnt- ivcndet zu haben, wobei sic sick' einer Säge und eines Sck'Iebe- bocko bedient batten. In ihrem Einspruch hoben die beiden 'Angeklagten bervor, datz nur die grotzc 'Notb, die strenge Kälte „nd de, geringe Verdienst sie m jene» Vergeben verleitet tobe „nd wiesen am ibrc bisherige Unbescholtenheit tnur Zocher Et wegen einiger kleinen Ucbcrkrcttmge» bcstratt». Aus Antrag des Staassanwaltschasts Assessor l»r. Hartman» sprach das Bezirksgericht Bestätigung des crstlickstcrücbcn Bescheids aus. — Glbhblw: Sonnabend Mittag 1° 9" unter 0. Dresden, den 27. Mai. Schon fünf Tage wüthen Ausstand, Straßcnkampf. Fcucrsbrüiche, Aschenregen, Petroleum dunst in dcr unglücklichen Weltstadt. Wiederum allzuvoreikig hat Thiers der Welt die baldige Erstickung der Jnsurrection annetündigt; zn den, einen Tage, an dein unbedingt der Auf stand zu Ende sein solle, gesellt sich täglich ein anderer. Die Versailler Telegramme, welche über die Verwüstungen in Paris berichlen, sind mertwnrdig schweigsam über den Umfang der Verivüstuiuzcn. Selbst über das Schicksal des Louvre, dessen Sammlungen nicht bl,'s das Eigenlhun, Franlrcichs, sonder» der ganzen gebildeten Welt sind, erfährt man noch keine Emzel heiten. Offenbar tastet der Druck des entsetzliche» Unglücks mit einer Wucht auf dcr Versailler Regierung, das; sie kaum der Welt den Umfang der Gräuel zu berichten vermögen. Gleich zeitig richtet sich wahrscheinlick, ihr ganzes Dichten und Trachten auf das Eindämmcn der Verwüstungen. Man erfährt jetzt 'Näheres über die Sitzung der Nationalversammlung, in welcher Thiers über die Unthaten in Paris berichtete. Die Scene war unbeschreiblich. Viele Abgeordnete weinten, Andere lärmten, ThierS selbst berichtete mit von Thronen erstickter Stimme. Bald machte sich jedoch eine unendliche Erbitterung gegen dir Generäle geltend, welche an, 'Abende Siegesvepeschen fortsandten und den Truppen Ruhe ließen, damit aber den Communisten Zeit gewährte», ihr Teufelswcrk in Scene zu setzen. Wir
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