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Dresdner Journal : 09.09.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185909098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18590909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18590909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1859
- Monat1859-09
- Tag1859-09-09
- Monat1859-09
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- Dresdner Journal : 09.09.1859
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SSW»W»^»»^»»WWW»rWssI»I-, 1^1'1^ Nichtamtlicher Theil. Ueverstcht. Lrle-rapblsche Rachrichtru Atltuagßschau. (Nürnberger Korrespondent. — Natio- nalzeitung, — Gt. Petersburger Zeitung.) Ta-e-geschichte. Wien: Tagesbericht. Ausmünzun- gen. Herr v. Grüner. — Lemberg: Brand in Czernowitz. — Venedig: Heimkehr der Verdächtigen. Austernkrankhcit. Versenkter Lloyddampfer gehoben. — Berlin: Neuer Minister des königl. Hauses. Volkszählung. Denkmal Schill's projectirt. Die außer» ordentlichen Professoren. Katholische Stiftung. Ober forstrath Pfeil f. — Breslau: Paßkartcnverweigc- rung. — München: Vom Hose. Festungsbau. Liebig verunglückt. — Hannover: Officiöse Beur- theilung der Bürgervorsteherwahlen. — Oldenburg: LandtagSabschird. Synode geschlossen. — Aus Mit teldeutschland: Die Eisenacher Agitation. — Aus Thüringen: Neue Versammlung der „Nationalpar tei". — Frankfurt: Königin der Niederlande. — Altona: Illegitime Gedenkzeichen entfernt. Herr v. Rumohr removirt. — Paris: Victor Emanuel'sAnt wort an die toscauischc Deputation. Des Kaisers Rückkehr. Maritime Rüstungen. Tagesbericht. — Brüssel: Befestigungsgesetz vom Senate genehmigt. — Madrid: Ultimatum an Marokko. — London: Großfürst Konstantin. Armstronggcschütz. Allgemeine Industrieausstellung projectirt. Vermischtes. — Stockholm: Abgeorduetcnwahlrn. — Von der rus sischen Grenze: Libaucr Hafenbauten. — Bel grad: Wutschitsch nicht vergiftet. — Alerandrien: Vom rothen Meere. Suezcanal. — New-Bork: Sclavenhandelbekämpfung. Neueste Post. Aus Kan- saS. Aus Merico und Rio Janeiro. vreS-uer Rachrichtru. Proviuzialnachrichtru. (Chemnitz. Zwickau. Glau chau. Zittau. Großenhain. Leisnig. Löbau. Radeberg. Frankenberg.) Gerichtsverhandlungen. (Dresden.) Telegraphische Nachrichten. Bologna, DkenStag, «. September.*) Die Rationalversammluna hat folgenden Antrag an genommen: „Wir Repräsentanten der romaano- lischen BSlftr erkläre«, indem wir Gott zum Zeu ge« für di, Aufrichtigkeit unsrer Absicht«» an rufen, da- die rvmagnolifchen Völker dre weltliche Herrschaft de« Papstes nicht mehr wollen." Bologna, Mittwoch, 7. September. Der Antrag auf Annexion an Piemont ist von der Nationalversammlung einstimmig angenommen wor den. Außerdem hat dieselbe den Beschluß gefaßt, an den Kaiser Napoleon, sowie an den König Victor Emanuel Adresten zu Gunsten der Mar ken und Umbriens zu richten. Parma, DieuStaa, 6. September.*) Die Wah le» sind beendigt. Die Nationalversammlung ist zusammengetreten. London, Mittwoch, 7. September. (Wolffs Tel. Bur.) Der Großfürst Konstantin ist heute nach Kronstadt abgereist. — Der heut^e „Globe" glaubt an daS Zustandekommen eines Congresses. — Der „Great-Eastern" hat glücklich die gefähr lichsten Stellen der Themse pasfirt und ist in Woolwich eiugetroffev. *) Wiederholt, weil gestern nur in einem Lheile der Auflage. Dresden, 8. September. Vor kurzem brachte die „Weser-Zeitung" die auch in unser Blatt (vgl. Nr. 202) übergegangene Nachricht, die von der BundeSversanunluug mit der Ausarbeitung eines allgemeinen deutschen Handelsgesetzbuches betraute Commission habe den auf den Vorschlag Bayerns ihr gleich falls ertheilten Auftrag, einen Entwurf über Erleich terung der Recht-Verfolgung (wenn bei gerichtlicher Geltendmachung von Forderungen Gläubiger und Schuld ner verschiedenen Staaten angehören) aufzustellen, er füllt, und der betreffende Gesetzentwurf sei bereits von der Commission an die Bundesversammlung gelangt und von dieser den einzelnen Regierungen mitgetheilt worden. Wie dem „Nürnberger Korrespondenten" aus Mitteldeutschland geschrieben wird, soll diese Nachricht verfrüht sein, indem erstens rin Entwurf der Handels gesetzcommission noch nicht an die Bundesversammlung gelangt und zweitens die Frage über den Modus der weiter« Behandlung ihrer Elaborate, ob auf dem Wege freier Vereinbarung unter den verschiedenen Regierungen (wie Preußen wolle) oder auf dem für Bundesangelegen- heiten vorgezeichneten Wege, noch nicht entschieden sei. Wie wir aus zuverlässiger Quelle vernehmen, ist der erste Theil dieser Berichtigung allerdings begründet, doch wird der betreffende Entwurf binnen kurzem der Schluß- berathung im Plenum der Commission unterzogen werden, um hierauf der Bundesversammlung überreicht und nach vorgängiger allseitiger Zustimmung als Bundesgesetz publi- cirt zu werden. Dagegen ist nicht abzuschen (und sieht fast wie eine Verdächtigung aus), woher Preußen, wie in dem gedachten Artikel angrdcutet wird, Veranlassung nehme« sollt«, zu verlangen, daß der bundesverfassungs mäßige Weg (etwa au» Abneigung gegen denselben?) verlassen und der Weg freier Vereinbarung unter den verschiedenen Regierungen eingeschlagen werd«. Die Eisenacher Erklärung hat in der Presse nicht den Erfolg gehabt, welchen sich ihre Urheber viel leicht davon vasprocheu hatten. Selbst die Blätter der Parteien, welche in Eisenach vertreten gewesen sind, wagen nicht, große Dinge darauf zu bauen. E» findet sich eine gewisse Unsicherheit, die Erklärung zu erörtern, welche wohl erklärlich ist, wenn man bedenkt, daß die Erklärung em Kompromiß zwischen Demokratie und Gothanerthum bildet. So mögen denn die Blätter der letzter» Partei nicht die Erklärung als eine für ihre kleiudeutschr Lieb- lingsidre günstige interpretiren, au» Brsorgniß, bei der demokratischen Presse damit anzustoßen, und die letztere wieder mag mit ihren letzten Gedanken bei dieser Ge legenheit auch nicht herausrücken, befürchtend, es könne den Gothanern klar werden, wozu man sic mal wieder ge brauchen will* Die Berliner „National-Zeituug", welche halb nach beiden Seiten hinüberschirlt, bringt einen Artikel über die Eisenacher Erklärung, in dem sie demokratische Tendenz mit preußischen Hegemoniegelüsten möglichst zu verbinden sucht. Sie läßt jetzt auch wieder die „Nationalvertretung" gelten, vorausgesetzt, daß sie nach preußischem Zuschnitte ist. Dir Eisenacher Erklä rung ist ihr aber deshalb wichtig,, weil sie die Volks meinung herausliest, daß ohne Preußens Führung di« Freiheit der deutschen Staaten und die Macht Deutsch lands nichts seien. Die jüngste Vergangenheit soll dies dem deutschen Volke klar bewiesen haben. „Ohne Preußen — sagt die „NatioualrZeitung" — giedt es für Deutsch land keine Freiheit im Innern und keine Macht nach außen — das ist die Lehre, die wieder einmal aus frischer Erfah rung spricht, und wie früher vielfach, so ist auch jetzt wieder in nichtpreußischcn Bundesstaaten zuerst und am nachdrück lichsten daran erinnert worden, welche Pflichten für die Regie rung unser» Staates aus diesem Verhältniß entspringen. Wird jetzt ein Parlament gefordert, so kann dies also mit besserer Zuversicht als früher aus dem Grunde ge schehen, daß die Regierung Preußens nunmehr aus einer Widersacherin eine Freundin des parlamentarischen Sy stems geworden ist. Wie die Eisenacher Erklärung in diesem Punkte Nichts, was jetzt noch unerfüllbar wäre, begehrt, so ist sie auch in einem zweiten nicht auf Sand gebaut. Wenn sie für den Fall, daß Deutschland vor Errichtung einer festen Centralgewalt von außen bedroht werden sollte, die Uebertragung der militärischen und diplomatischen Leitung an Preußen aufstellt, so kann sich der Particularismus gegen einen solchen Antrag aller dings stemmen; er kann aber die Ereignisse und Erfah rungen nicht Hinwegschaffen, welche diesem Anträge zu Grunde liegen und für ihn sprechen. Dir Frage ist, ob Preußen eine solche Auszeichnung verdiene, und diese Frage wird durch die offenkundigen Erlebnisse dieses Jahres bejahend beantwortet. Der Wille der Nation hat sich in dieser Kriegszeit als eine wirkliche Macht erwiesen, er hat von der Regierung Preußens wie von der aller andern Bundesstaaten berücksichtigt werden müs sen, eine ßede mußte, sich scheuen, sich mit ihm in Wi derspruch zu setze« ; aber der Unterschied war, daß, wäd rend Preußen sich neben ihm geltend machte, die andern Regierungen in ihren Schritten theilS von Preußen, theils von ihren Bevölkerungen beherrscht wurden und kein« Bahn nach ihrer Wahl zu verfolgen vermochten." — Die„Nat. -Z." beweist hiermit jenes diplomatischeTalent, wel ches sonst die demokratische Presse stets an den Pranger zu schlagen pflegt, indem sic erst den Willen der Nation hochstellt und es dann Preußen noch höher anrechnet, „neben" diesem Willen gegangen zu sein in seiner Po litik. Was die „Freiheit" aber betrifft, so haben wir uns im übrigen cvnstitutionellen Deutschland schon viele Jahre lang sehr wohl befunden, ehe in Preußen der „Umschwung" eintrat. In Betreff der cvnstitutionellen Entwickelung hat Preußen noch nicht den Vortritt, son dern es muß erst noch die Wege nachholcn, welche andere deutsche Staaten schon lange durchlaufen sind- Wir erwähnten schon vor einiger Zeit an dieser Stelle einer Reihe von Artikeln der „St. »Petersburger Zeitung", in denen sich dieselbe mit der deutschen Vrrfassungsreform in einem Sinne beschäftigt, der vollständig mit den Tendenzen der gothaschen Partei harmonirt. Das russische Blatt zeigt im weiter» Ver laufe dieser Aufsätze mit Aufgebot aller bei uns satt sam bekannten kleindeutschen Phraseologie, daß Oesterreick ein durchaus „undeutscher" Staat sei, der mit Deutsch land, selbst mit den süddeutschen Staaten, welche doch die deutschen Gothancr noch so gnädig sind, äußerstenfalls im Zusammenhänge mit Oesterreich lassen zu wollen, auch gar Nichts mehr zu thun haben dürfe. Alles was Preu ßen Oesterreich bei der Reform der öffentlichen Verhält nisse Deutschlands zugeftchen könne, ist nach der Mei nung des russischen Parteigängers für die Politik Gotha: „die Berücksichtigung der deutschen Besitzungen Oester reichs nach Maßgabe seiner Kopfzahl." Gebe Oesterreich seine Rolle als deutsche Großmacht auf, so erhalte Deutsch land eine Basis, „die es vollkommen unüberwindlich ma chen werde." Ob Wohl im Ernste ein russisches Blatt den Deutschen die besten Mittel angeben möchte, „un überwindlich" zu werden? So viel Sclbstvcrläugnung möchte man kaum dem russischen ^iachbar zutrauen. Preu ßen also, fährt das russische Blatt fort, müsse die mili tärische und diplomatische Beherrschung Deutschlands über kommen, womit zugleich ein Parlament —ein solche» würde dann wahrscheinlich auch in Moskau sich versammeln — ver bunden werde. Endlich bewachtet die „St. P. Ztg." auch „den geeigneten Zeitpunkt für eine Initiative Preußens" zu diesem Zwecke. Dieser hänge ab von der Stärke des gel tend gemachten „Nationalwillens" und der äußern poli tischen Lage Deutschlands. Wenn die letzter« günstig w«rdr, müsse Preußen mit Oesterreich darüber verhandeln, ob letzteres sich gutwillig aus Deutschland packen wolle oder nicht. Wenn nicht, so müsse Preußen „mit Klarheit und Offrnheit" vor di« Nation treten, und c» werde sich dann zeige«, ,,wi« viel der Nationalwille für die In teressen Deutschlands zu thun im Stande ist." Dieser Rath de» russischen Blatte» in einen praktischen Fall über setzt, würde ungefähr so lauten: Wenn Rußland die orientalische Frage wieder einmal ausnimmt, so ist der äußere Moment für die innere Reform in Deutschland gekommen, denn Oesterreich, daS „undeitsche", wird im Oriente stark beschäftigt. Anstatt dann einig zu sein mit Oesterreich über ein« Verhinderung der Lösung der orten tauschen Wirren im russischen Sinne, fangt in Deutsch land Streit an, stellt Oesterreich, das ja keine „deutschen" Interessen im Orient gegen Rußland vrrtreten kann, daS Ansinnen, sich von Deutschland zurückzuziehen, und wenn eS nicht will, so macht Revolutionen. Das macht dann Deutschland «nichtig und „unüberwindlich". Tügesgeschichtc. Wie«, 7. September. (W. Bl.) Der Erzherzog Lud wig Victor, jüngster Bruder Er. Majestät des Kaiser», ist von seiner Reise nack Deutschland und Belgien wie der in Ischl ««gekommen. — Der Erzherzog Marimi- lian Este ist vorgestern mittelst Westbahn von hier ab gereist und begiebt sich demnächst nach Schlesien. — Während mehrere in- und ausländische Blätter Herrn Ritter v. Hock in Zürich am grünen Konferenztische sitzen lassen, ist derselbe soeben von einer Erholungsreise au- Salzburg uach Wien zurückgekehrt. — Die in den kaiserlich österreichischen Münzstätten nach den Bestimmnngen des MünzgesetzeS vom 10. Sep tember 1857 bis zum 31. October 1858 bewirkten Au» münz ungen haben zusammeik 00,260,444,»» Fl. östr. W. betragen. — (N.Pr.Z.) Der kais. österr. Generalkonsul Grü ner aus Leipzig, welcher vor einiger Zeit hierher berufen wurde, wird nicht an den Ort seines frühern Amtes zu- rückkehren, da er dem Vernehmen nach zu einem wich tigen (die Preßangelegenheiten betreffenden) Posten im Polizeiministerium designirt ist und denselben auch angenommen babcn soll. Zugleich widerlegt sich damit vollends das Gerücht von der bevorstehenden Ernennung tzcS MinisterialratheS Theodor Weiß v. StarkenselS zum Sectionchef im Polizeiministerium für Preßsachen. Die Berufung Grüner's, der als ein wohlwollender, geschäfts kundiger und kenntnißreicher Mann bekannt ist, machte guten Eindruck. Lemberg, 2. September. (O. A.) Der Brand, der unlängst in Czernowitz stattfand, hat wieder einmal die Mangelhaftigkeit unsrer Löschanstalten auf dem Lande gezeigt. In wenigen Stunden wurden in einer so be deutenden und volkreichen Stadt fast 80 Häuser mit Un geheuern Vorräthen ein Raub der Flammen, obgleich das Feuer im Beginn leicht hätte erstickt werden können. Allein anfangs wurden gar keine Rettungsversuche an gestellt; später, nachdem der Brand ein allgemeiner ge worden, bediente man sich einer Spritze, da von den übrigen beiden die eine verbrannte, die andere vor einem Aerarialaebäude zum Schutze desselben aufgepflanzt wurde. Ein großer Theil der Judenstadt ging zu Grund«, fünf Mvwfthen kamen r» den Flammen um; der Schaden ist ein sehr bedeutender, da große Magazine mit Getreide, Zündhölzchen, Spiritus und andern brennbaren Mate rialien verbrannt wurden. Venedig, 2. September. (O. Z.) Wie es heißt, sol len nun die aus Präventivrücksichten nach Josephstadt internirten politisch verdächtigen Individuen der venezianischen Provinzen der Freiheit und ihren An gehörigen wiedergegebcn werden, und selbst die E-cor- tirung derselben in die Heimath auf Staatskosten erfol gen. Wie aus massenhaften, an ihre Angehörigen ge richteten Briefen hervorgeht, war die Behandlung der selben eine so milde und gütige, daß sie sich sämmtlich nicht enthalten konnten, ihre Dankbarkeit hierfür aus zudrücken. — Au der Mißernte und der Traubenkrank- hcit in den übrigen Theilcn der venetianischen Provin zen gesellt sich nun ein, besonders einer Klasse der Vene- tianer und beinahe allen Bewohnern von Chioggia sehr empfindliches anderes Nebel, nämlich die Austernkrank heit. Das kranke Thier absorbirt nämlich eine flüssige milchähnliche Materie, welche den Genuß der Auster ge sundheitschädlich macht, da dieselbe Magenschmerzen und heftiges Erbrechen hervorruft. oc Venedig, 5. September. Der eine der beiden amLido-Eingange versenkt en Lloyddampfer, „Roma", wurde gestern von den Meistern und Arbeitern deS kai serlichen Arsenals glücklich emporgehoben. Der Schiffs körper und die Maschinen sind unversehrt. Berlin, 7. September. Dem Vernehmen nach haben Se. königl. Hoheit der Prinz-Regent dem wirkl. geh. Oberfinanzrath v. Obstfelder interimistisch die Leitung des Ministeriums des königl. Hauses zu übertra gen geruht. — Die neueste Nummer der „Mitrheilungen des statistischen Bureaus" giebt die Resultate der, Ende 1858 in Preußen stattgefundenen Volkszählung genau an; danach betrug die Zahl sämmtlicher Einwohner 17,739,913, darunter 202,673 Militärpcrsonen. Die Vermehrung gegen 1855 betrug 537,082 oder 3,>r Proc. In demselben Zeiträume betrug die Anzahl der Gebur ten in Preußen 2,059,502, die Zahl der Todesfälle 1,489,742, der Ucberschuß der Geburten also 569,760. Gegen den Ucberschuß an Geburten sind bei der Volks zählung weniger vorgefunden 32,678 Einwohner. Die controlirtcn Ein- und Auswanderungen ergeben einen Uebersckuß der Auswanderung von 66,307 Einwohner. — In Stralsund ist die Aufforderung für einen Denkstein auf dem Grabe Schill's veröffentlicht worden. — Im Augustheft des „Centtalblattes für die ge summte Unterrichtsverwaltung in Preußen" ist ein in teressantes Rescript des gegenwärtigen Kultusministers über die Stellung der außerordentlichen Pro fessoren abgedruckt; dasselbe lautet: „Indem ich die philosophische Fakultät davon in Kenntniß sehe, daß ich den außerordentlichen Professor dl. auf sein Gesuch um Beförderung zum Ordinariu« adschläglich beschieden hohe, er kläre ich mich mit der »on der Fakultät in ihrem, diesen Gegenstand betreffenden Bericht vom S. v M. ausgesprochenm, durch den frühern Gebrauch der Lehranstalt unterstützten Lnsicht vollkommen einverstanden, daß rin Gelehrter, der, wir im vorsiegfnden Falle, eine anderweit« angesehen« Stellung im Staate emnimmt, die ihn außer Stand setzt, der Universität seine voll« Kraft zu wid men, dilligerweise eine Ehre darin suche» müßte, al« außerordent licher Professor an der Universität thätig zu sein. Ich stehe nicht an, hinzuzusügen, daß ich et überhaupt für meine Pflicht halte, auf alle Weise der verkehrten Vorstellung entgegenzuwirkea, al« sei da« Lmt einet außerordentlichen Professor« untergeordneter Art, da e« eben so wenig mdqlich ist, jedem Grtra ordinariu«, der befähigt ist, eine ordentlich» Professur zu bekleiden, «ine solch, wirtlich zu übertremen, al« für jeden einzelnen Zweig de« «ei ten Gebietet der Wissenschaft «inen eigenen Ordinariu« innerhalb der Fakultät anzustrllen." — Der Bischof von Ermland, vr. Joseph Am brosius Geritz hat rme Anstalt zur Pflege, zur Erziehung und zum Unterricht katholischer Waisen beiderlei Geschlecht» aus der Diöcese Erazland, ingleichen zur Pflege und Heilung von Kranken ohne Unterschied des Religionsbe kenntnisses, Geschlechts und Herkommens, in dem bi schöflichen Schlosse zu Heileberg im Kreise gleichen Na mens, Regierungsbezirk» Königsberg, unter dem Namen „Sanct Josephi-Stift" gegründet. — Am 4. d. M. verstarb im Bade Warmbrunn der k. geh. Oberforstrath, Director der höhern Forstlehr anstalt zu Neustadt-Eberswalde, ltt. Wilhelm Pfeil, in seinem 77. Lebensjahre. Aus BreSlau, vom 3. September, wird der „Köl nischen Zeitung" geschrieben: „Nachdem hier schon mehrere zur demokratiscken Partei gehörige Personen ohne alle Schwierigkeiten Paßkarten erhalten, gab man sich dem Glauben hin, daß der Paragraph der Verwaltung-Vor schriften, welcher die Bürger eines Staats in Paßkar- tcnfähigc und Paßkartenunfähige theilt, für iminer besei tigt sei. Das ist leider anders. Der Redacteur der ein gegangenen demokratischen „Oder-Zeitung", K. Krause, wurde mit seinem Gesuche um eine Paßkarte von dem hiesigen Polizeipräsidium abgewiesen, ohne Angabe von Gründen. Er wendete sich an die Regierung ; auch von hier aus erfolgte ein abschlägiger Bescheid. Herr K. Krause ging nun an den Minister des Innern, den Grafen Schwerin. Heute ist die Antwort mit der Un terschrift des Ministers eingetroffen und lautet abweisend ; es habe lediglich bei dem Bescheide der Regierung zu verbleiben." München, 5. September. (N. M. Ztg.) Nachrichten aus Berchtesgaden zufolge werden unsre königlichen M a - je stäken zur Feier deS hohen Namensfeste- Ihrer Ma jestät der Königin am nächsten Donnerstag eine Partie nach dem reizenden Königsee unternehmen, — Die Bau ten, welche nunmehr in der Festung Ingolstadt auf geführt werden, bestehen aus drei Vorwerken, einem KriegSlazareth und einem Laboratorium. — (dl- Z.) Aus Passau gelangte die Nachricht hier her, daß Freiherr v. Liebig daselbst leider von einem Unfall bettoffen wurde, indem er, von eipy: Partie in den bayrischen Wald zurückgekchrt, in seinem Gasthofe den Fnß gebrochen habe. Jedermann nimmt an dem Mißgeschick, von Pern der geistreiche Forscher befallen wor den, Theil. Hannover, 6. September. Die „N. H. Z." bringt über das Ergebniß der jüngsten Bürgervorsteher wahlen in der Residenz einen officiösen Artikel, worin es heißt: „Liegt eS uns nun durchaus fern, der Stadt anzusinnen, zu jenen Stellen blinde Organe der Regie rung zu wählen, sind wir sogar darüber nicht im Min desten zweifelhaft, daß das von der Regierung weder er wartet noch erstrebt ist; so lag nach unsrer Auffassung dock jedenfalls die dringendste Veranlassung vor, nicht den Wühlereien zweifelloser Gegner der Regierung und entschiedener Demokraten Folge zu geben, nicht sich dem begründeten Vorwurfe auSzusetzen, daß, während der König in jeglicher Weise auf die Hebung deS Flor» der Stadt bedacht ist — sowohl in der Vergrößerung und äußern Ausstattung, als was Kunst und Wissenschaft, so wie Handel und Wandel betrifft — und selbst keine per sönlichen Opfer dafür scheut, die Stadt ihren Dank jetzt dadurch bezeugt, daß nicht allein die entschiedensten Geg ner der Regierung, sondern selbst solche Männer gewählt sind, welche bei der Agitation für Unterordnung unser» Regentenhauses unter preußische Hegemonie vorzugsweise mit thätig sich gezeigt haben. Es kann nicht anders sein, al- daß solche Erfahrungen an betreffender Stelle ver letzen müssen, und es würde uns nicht wundern, wenn diesem Verhalten bei den Wahlen die vollste Ungnade folgte." — Den Einwohnern von Emden hat, wie gestern bereit- mitgetheilt wurde, Se. Maj. der König selbst Aehnliches in Aussicht gestellt. Oldenburg, 2. September. (Weserz.) Das neueste Gesetzblatt enthält den Abschied für den jüngst ge schloffenen, in Anlaß der Kriegsgefahr außerordentlich berufenen Landtag. Auf das Ersuchen des Landtag-, „thunlichst dahin wirken zu wollen, daß die Küsten - vertheidigung für eine Bundesangclegenheit erklärt werde", wird in dem Abschiede eine nähere Erwägung verheißen. — 6. September. (Wes.-Z.) Die im Herbst v. I. vertagte und auf den 23. v. M. wieder einberufene Landes synode ist am 3. d. M. geschlossen worden. Die Verhandlungen haben zumeist nur ein negative» Resultat geliefert, da über verschiedene wichtige Gegen stände die Ansichten so sehr auSeinandergingen, daß Ma joritätsbeschlüsse nicht erzielt werden konnten. Aus Mitteldeutschland, 5. September. Sehen Sie sich einmal die Namen und die Zahl Derer, die sich der zweiten Eisenacher Erklärung mit ihrer offenen prcußiscken Hegemonie und ihrer versteckten Ausschlie ßung von Deutsch-Oesterreich angeschlossen, an, so muß Ihnen das geringe Ergebniß, welche die bisherige, nach allen Seiten hin sich erstreckende Agitation hatte, doch billig auffallen. Demungeachret darf die Agitation nicht unterschätzt werden; sie hat namentlich bei gänz lichen und theilweisen Volksvertretungen (Gemeinde-, Provinzial-, Landtagswahlen) ein leichtes Spiel durch den verhallenden Namen „Nationalpartei", obgleich ein Programm, welches durch den Ausschluß Oesterreichs Nord- u. Süddeutschland wieder feindlich gegenüberstellt, diesen Namen schwerlich verdient, und am Agitiren wird c» die rührige Demokratie, die fortwährend die Herrsche rin sein wird, wie ihre Anhänger auch ferner mit der einstweiligen Geschäftsordnung betraut worden, auch nicht fehlen lasten. 0 LuS Thüringen, 7. September. Wie Sie in dem officieüen (FrieS'schcn) Berichte über dir Eisenacher Versammlung vom 14. August gelesen haben werden.
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