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Sächsische Dorfzeitung : 09.09.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185309091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18530909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18530909
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-09
- Tag1853-09-09
- Monat1853-09
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 09.09.1853
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Freitag, Sächsische WorßMmg. ß eben durch Post-A- Vag«. Erpedi- Ein unterhaltmdeS Wochenblatt für dm Bürger Md Landmann. - Neustadt Dre-de«, vierteljährlich -Ngr. Z« s. September 1853 Rrdacttm: -riedrich Walther. — »erlag von Heinrich und Walther. Politische Weltschau. ' Deutschland. Obgleich die weiland deutsche Reichs- verfaffuna längst zu Grab« getragen ist, so giebt sich doch die Bundesversammlung noch immer Mühe, das unterschriebene und besiegelte Originaldocument derselben zu erlangen. BlS letzt ist dies nicht gelungen; der ehemalige ReichSdeputtrte D. Jucho in Frankfurt, der im Lufttage des Parlaments das Archiv übernahm, sieht sich als alleiniger und rechtmäßiger Depositar der Urkunden an und verweigert die Herausgabe derselben an die Bundesversammlung. Der deshalb gegen D. Jucho em- geleitete Prozeß liegt gegenwärtig dem OberappellationSgericht zu Lübeck (als oberster Instanz der freien Städte) zur Ent scheidung vor. — Eine recht erfreuliche Mjttheilung aus Frankfurt a. M. constatirt die Thatsache, daß die neuere Thätigkeit der Jesuiten dem wohlthätigen Vereine der Gustav- Adolf-Stiftung eine erhöhete Lheilnahme zugeführt hat. Das Treiben jener geistlichen Herren hat den Protestanten gezeigt, wie sehr ein Zusammenhalten der evangelischen Glaubensge- «offen nothwendig sei. In Jahresfrist ist die Mitgliederzahl des Frankfurter Vereins von 790 quf 1400 gestiegen, und die verfügbaren Mittel haben sich in dem gleichen Zeiträume von 1900 auf 5550 Fl. gesteigert. Der König von Bar ern hat an eine Deputation von Schulmännern, welche ihm für die verfügte Gehaltsverbeffer- ung ihren Dank aussprach, eine sehr bemerkenSwerthe An sprache gehalten, in welcher er den harten und schweren Be ruf des Lehrerstandes laut anerkannte und die Versicherung hinzufügte, daß er diesen Stand nicht allein achte und schätze, sondern auch liebe. Dieser Anerkennung folgte die Zusicher ung des Monarchen, daß er auch in der Dolge Alles für die Lehrer thun werde, was er zu thun vermöge. — Selt zwei Jahren tritt in Baiern die Blatternkrankhett mit ungewöhn licher Heftigkeit auf, und man hat wahrgenommen, daß die Krankheit vorzugsweise durch Ausländer, welche in Baiern! Dienste suchen, eingeschleppt wird. Die Regierung hat sich deshalb veranlaßt gesehen, die Verfügung zu treffen, daß kei nem Ausländer der Eintritt in einen Dienst verstattet wird, welcher sich nicht durch ein, legales Zeugniß über die mit Erfolg vollzogene Impfung auSweisen kann; falls er dies nicht vermag, so ist die Impfung sofort vorzunehmen und bei etwaiger Weigerung erfolgt die Verhaftung deS Betreffenden. . Im Großherzogthum Hessen hat die Regierung sehr strenge Maßregeln gegen die unredliche Steigerung der Fruchtpresse erlassen. Wer durch Verbreitung falscher oder entstellter Lhatsachen, durch Anbieten höherer Preise als die Verkäufer selbst fordern, durch Abschluß , von Scheinkäufen oder sonstige Kunstgriffe daS Steigen des Getreides, der Futter- körner, des Mehles und der Kartoffeln zu bewirken sucht, soll wit bis zu drei Monaten oder mit Geldbuße von 50 bis 3000 Fl., und wenn der Zweck erreicht worden ist, mtt Geldbuße von 100 bis zu 6000 Fl. und mit Gesängniß Lns zu drei Monaten oder CorrectionshauS bis zu drei Jah- «a bestraft «erden. - In Kur Hessen ist ebenfalls eine deg Getreidehandelö angeordnet worden. — AuS Kassel wird berichtet,'daß endlich selbst der Bun-' ^mhehnter Jahrgang. HI. Suartat. . --»TM »»e » all t! A.', deStag an der langen Dauer deS über Kurheffen verhängten Belagerungszustandes Anstoß genommen habe; der Herr Mi nister HanS Daniel Haffenpflug soll aber wenig Lust zeigen, sich von jenem Ausnahmezustände zu trennen. In Kassel hat am 2. Sept, eine Explosion daS Laboratorium der Ar tillerie vernichtet; Menschenleben sind dabei glücklicherweise nicht gefährdet worden. Wie ein belgisches Blatt berichtet, beabsichtigt der Herzog von Braunschweig von der Regierung zurückzutteten. Braunschweig fiele sodann an Hannover, nachdem der Bun. deStag erklärt haben würde, daß Herzog Karl zur Regierung unfähig und ein anderer Erbe nicht vorhanden sei. Diese Angabe bedarf jedenfalls noch sehr der Bestätigung, wenn auch nicht wegzuleugnen ist, daß die Lhronfolgefrage in Braun schweig eintretenden Falls zu Differenzen führen wird. — DaS in voriger Nummer berichtete Brandunglück in Lübeck ist glücklicherweise nicht so umfänglich gewesen, alS die erste Nachricht davon fürchten ließ. Das Feuer war in einer Oel- fabrik in der Glockengießerstraße ausgekommen, und im ersten Schreck hatte man durch den Telegraphen Löschmannschaften aus Hamburg requirirt,:weil man den Verlust eines ganzen Stadtviertels befürchtete. Durch vereinte Anstrengungen ver mochte man aber nach fünfstündiger Arbeit dem Feuer Ein halt zu thun; außer jener Fabrik sind sechs Häuser ein Raub der Flammen geworden. Preußen. Wie verlautet, beabsichügt die Regierung sich bei den zum Zollvereine gehörenden Staaten dahin zu verwenden, daß der Eingangszoll für Getreide und Hülsen früchte auf die Dauer der nächsten Zeit aufgehoben werde. Da trotz der durchschnittlich nicht unergiebigen Ernte dieses Jahres sich auch in den übrigen Bundeöjüaten eine nicht unerhebliche Steigerung der Lebensmittelpreise bemerkbar macht, so wird der Antrag gewiß allseitige Zustimmung finden. — In Berlin hat sich her communliche AufwaDd für daS Ar menwesen im letzten Verwaltungsjahre auf 608,122 Thaler belaufen, die Ausgaben für die Armenschulen gar nicht mit gerechnet; es ist diese Ausgabe seit einem Jahre überhaupt um 53,155 Lhlr. gewachsen. Dieser bedeutende Mehraufwand im regelmäßigen Verlaufe eines Jahres liefert unzweifelhaft einen bedenklichen Beweis für das Wachsthum deS Proletariat-. In Preußen nimmt die religiöse Sectirerei immer mehr überhand. Aus Elberfeld wird berichtet, daß in den Gemein- den Kierspe und Halver gar sonderliche Dinge unter dem Deckmantel der Religion getrieben werden; man findet dortf des Nachts an den in Wäldern gelegenen Leichen oder Sümpfe» nackte Gestalten, mit denen u. A. die eigenthümlichsten feier lichen Handlungen vorgenommen werden. Ein Sündenab waschen und Neutaufen ist der Schluß der Ceremonien. Oesterreich. Wix haben schon in voriger Nummer er» wähnt, daß man ernstlich- darauf bedacht ist, Ersparnisse in den bedeutenden Ausgaben für die Armee zu machen. Der Kriegsetat war für daS nächste Jahr auf 112 Mill. Fl. ver anschlagt, der Kaiser hat aber die Genehmigung hierzu bean standet und dem Armeeoberkommando von Neuem die strengste Sparsamkeit zur unerläßlichen Pflicht gemacht. — Die Kölnische Zettu ng, sowie ein Turiner Correspondent der N. Preuß. Ztg
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