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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010427021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901042702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901042702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-27
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' Dich» «tttt »<rd dm Leser» vo» Dresden md Umgebung am Tage vorher bereit» al» vesigegedlldr: -E-VurA".-. Ab-nd-Ausgabe wo dt» durch ela ene Voten Wr»„«KHL- oder...^,. da« «tau »ich««« GMwt er»,lat. «chatte, a» Wowkiiiaaen. die oderüetertaae tolaen. ' täljin ««»« und tuoeMt. ode V>cUuu<^a> V»»»»chr«ch»»«chl»tr I «r.u ma> «->»««. r«l„r«»m-»drett,: «»ch»tcht,> Sr««»e» zugestellt, während e« die Post-Abonnenten am Morgen in einer GejammtauSgabe erhalten. -sureigen-caM. HsgvünSst 183« Verlag von Kiepsrh L Reichardt I>t» »miadme von »nkündiauiw« ertvlat t» der t>->uo«ae<chS»t1ltkkle «id den Nedenannabmelwvcq in Dredden di« Rachmittaa« » Udr. Komi-and kteikNaa« nur Martcntlrai,» as vo« ii bis'/,i Udr Die I tvalllae Bnmd- .»ilk -ca s Silben! so Pl» . An »ündiaungen au» derLrivaticite Lei!» »> Via-, die rivattiae Zelle als ,LuiLeimu>t" oder au» Levieuc. so Dl«. In Nummern nach Somi und 8«», maeu Z. de», iivallia» Grund»eitci> «0, « d«. « und «0 Piz. nL4i deiluidciem Lallt. LudwLrtioe AultrL,, nur aearil BUesdlLüer werseu mit w AL dercomer. kiittnisreiillie kür klntd-. ILIuwvkiwso, Izrumws, L-. vorlctlrrts, ksILKmto. I» kwttloso Leins. lLnis- u. öllktktlltrmasedinvo, Lnisstreolc- IG wLsoluuso. kür ftdtttreisnIl-Lutrllllcknna n. Vsrrenlcuncr eto. I tertizst als kperiulitüt unck Oi-tI»opäck , >1.». lülelikeliiieli sei MvllÄo L ILudried H k !snlcgk !8Vt iS1I A 18 8es§1rL88v 12. "«W tZI» H Lnieaes' Neueste Drahtbynchte. Hpsnachrichtrn. Landesstmode. Stadtverordnete»^»»«. Gerichtsverhandlungen. Musikalademie nl>-«»7» 1 AI.RH» RollMß. Liwerobend der Frau Auer-Herbeck. Schluß der Saiion. Katastrophe in Griesheim. VvIIIlllvklNI» ^»«» LßjN. lz L Als das Signal zur au den Eingängen dem einige Personen, geschleudert wurden. Neueste Drahtmeldurrgeu vom 26. dlpril. Bonn. Heute Morgen 8 Uhr hörte der Kalter Lieder vorträge des Bonner Männergesangvereinö an und empfing nm 9 Uhr den stellvertretenden Chef des MilitärkabinetS (General v. Hülsen-Haescler zum Vortrag. Später hörte der Kaiser die Bortrüge von Lueanus und der Minister Studt und Thielen. Zur FrühstückStasel waren geladen der Kronprinz, der Erzbischof von Köln und Minister Studt. Der Kronprinz wird auch an der Abendtafel theilnebmen. Heute Abend gedenkt der Kaiser die Kneipe des Korps Borussia zu besuchen. Der Kronprinz ist beute Vormittag in feierlicher Weise in das Korps Borussia ausgenommen worden. Frankfurt a. M. Heute früh 3 Uhr erfolgte in Griesheim eine neue Explosion, die beträchtlichen Schaden anrichtele. Da sehr strenge Absperningsinaßregeln getroffen waren, ist durch dieie Explosion Niemand verunglückt. Die Nettnngsarbeiten werden mit aller Energie, ober mit größter Vorsicht fortgesetzt, da jeden Augenblick neue Explosionen zu befürchten sind. Daraus erklärt sich auch die Mühsamkeit der Bergung der Opfer. Die Angaben hiesiger Blätter, wonach die Zahl der Totsten 80 betragen soll, sind mit Vorsicht ailfzunehme», da genaue Feststellungen noch nicht möglich waren. Tie gewaltigen Trümmerhaufen erschweren daß RettungZwerk in hohem Grade. Man schätzt die Zahl der Tobten auf 20 bis 25. die der Schwerverletzten ans 35 und die der Leichtverletzten auf 150. Man uinimt au, daß in den, Benzin behälter über 300000 Liter enthalten sind. Räumung gegeben wurde, entstand zur Fabrik ein furchtbares Gedränge, in meistens Krauen und Kinder, zu Boden Alles flüchtete aus den Häwern nach Frankfurt und Hockst zu- Die Feuerwehr, die Gendarmerie und die Rettungs mannschaften rückten von der Unglücksstätte ab, auch das Militär verließ 'den GrieSheimer Exerzierplatz. Ter Eisenbahnverkehr zwischen Griesheim und Frankfurt und Höchst ist neuerdings unter brochen. Auf dem hiesigen Hauptbahnhof umsteht eine gewaltige Menschemmiege die Bahnsteige für den Verkehr in der Richtung »ach Griesheim, um Neues zu erfahren. Bis 1 Uhr ist noch keine wette« Exvlosion erfolgt. Berlin. In der gestrigen Sitzung de? Bundcsraths wurde die Vorlage, betr. den Entwurf von Vorschriften über die Einrichtung der Sammelkarten und die Vernichtung der Quitt unzSkarten dem zuständigen Ausschuß überwiesen. Dem Anträge LeS 4-, S. und 7. Ausschusses zu dem Beschlüsse des Reichstags, betr. Bildung einer ReichSk"mmilsion zur Beaufsichtigung der mehreren Bundesstaaten gemeinsamen Wasserläufe und einer hierzu gehörigen Eingabe wurde zugestimmt, ebenso der Verleihung des Korvorationsrechts an die in Berlin gegründete Südwestafrika nische Schäsereiaesellschaft. Crimmitschau. In der vergangenen Nacht ist hier die Vreller'sche Buckskin Fabrik vollständig niedcrgebrannt. Der Schaden wird aas 200000 Mk. angegeben. Etwa 50 Arbeiter sind brotlos. Die Eatstehungsursochc des Feuers' ist noch nicht bekannt. Glauckau. Aus Beschluß des ständigen Ausschusses des Verbandes sächsischer Gewerbe- und Handwerker vereine soll der diesjährige Verbandstag Anfang Seplember in Glaucha» abgehalten werden. Wien. Abgeordnetenhaus. Abg. Kofac hat einen Drkna- lichkeitsantrag eingebracht, nach dem eine Kommission von 37 Mit gliedern zur Prüfling der in der crechiich-radikalen Interpellation enthaltenen Beschwerden über Soldatenmißhandlungen, insbesondere zur Prüfung des Falles Zilak, eingesetzt werden soll. Klosae begründet den Dringlichlcitsantrag zuerst in cchechischer, sodann in deutscher Sprache. London Cbamberlain erklärt, die in der „Daily Mail" veröffentlichte Erzählung über Zwistigkeiten zwischen ihm und Hicks- gedenke im Juli die Ausstellung in Glasgow zu besuchen in Be gleitung des Kaisers von Rußland, vielleicht auch der russischen Kaiserin. London. Ki ich euer meldet aus Pretoria unterm 25. d. M.: Seit meinem letzten Telegramm sind folgende Meld ungen eingegangen: Gesängen wurden >13 Buren. 10 ergaben sich. 138 Gewehre. 98 Pferde und ein Zwölfpsnndcr sowie 15000 Patrone» kleinkalibriger Munition wurden ecbentet. 12 Bnren sind gefallen. Bei Helvetia wurde ein -1.7 Eentimeter-Gcschütz weggenommcn, das nnbmuchbar gemacht wurde, desgleichen ein »nvranchbar gemachtes M,y imgeschütz. Außerdem wurden einige Wggen und Vieh erbeutet. Die englischen Verluste betrugen 1 Mann todt. 1 Leutnant und 7 Mann leicht vecwundct. — Die Blätter meide» aus Pretoria: Es verlautet, daß Baden- Po w c l l nach England rnrückkebre. da er das Kommando über die Polizeilnwve in Südafrika niedergelegt habe. Bei dem Kncgs- g>ni ist hierüber kein? Meldung eingegangen. In Reamtenkrcffen verlautet jedoch, Bade» Pvmell werde einen kurzen Urlaub nehmen. Londo n. Die „Times" berichten unterm 23. d. M.: Roos- Seneka!, wo bis vor Kurzem Schalk Burger und die Regierung der Bnren sich befanden, wurde gestern vom Obersten Pnltcner, besetzt. Der Lnnddrost und 50 Mann ergaben sich sofort. Später haben sich noch weitere 50 Bnren ergeben. London. Die „Times" berichten aus Peking vom 2-i. d. M-: Der Gesammtbetrag der Entichädigniigs- sorderungeu. die die Gesandten angemeldet haben, beläuft sich auf mehr als «7, Millionen Lstrl. Die Fordemngen Rußlands betragen 10900000 Lstrl. für Kriegskosten und für die Beschädig ungen der transmandichurischen Bahn und 1200000 Lstrl. für die Verluste von Privcrtlenten. Für jeden Monat nach dem 1. April l90l werden weitere 200000 Lstrl. verlangt. Italien verlangt eine Entschädigung von 2800000 Lstrl. und 100 («00 Lstrl. für seden Monat nach dem 1. Mai 1901. sowie noch 160000 Lstrl., falls die Räumung nicht vor dem nächsten Winter erfolgt ist. und l 110 000 Lstrl. für Entschädigung von Privatleuten. London. Die „Times" melden ans Montevideo: Tie Regierung von Uruguay bat sich die Landung von Jesuiten und anderen aus Europa ausgewanderten Qidensgeistlichen verbeten. Kapstadt. Amtlich wird gemeldet: Die Zahl der in der vergangenen Woche vvrgckommenen Erkrankungen an der Pest betrug til, wovon 33 mit tödlichem Ausgange: unter den Er krankten befinden sich 17. unter den Verstorbenen 3 Europäer. In Port Elizabeth ist seit dem am 16. April gemeldeten Fall keine neue Pestelkranknng vocgekommen. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 26. Avril. —* Se. Majestät der König kam henke Vormittag IO'-- Uhr von Strehlen in's Residenzschloß. wo er zunächst eine große Anzahl militärischer Herren zu Meldungen empfing und daran anschließend die Vorträge der Herren Staatsminister und der Devartements- chess der Königlichen Hofstaaten cntgcgennahm. Nachmittags 2 Uhr kehrte Se. Majestät nach Strehlen zurück. —" Ihre Majestät dieKönigin besuchte heute Vormittag, begleitet vom Hoffränlein v. BorrieS und dem Oberhoflneister Wtrkl. Geh. Rath v. Malortie, die Internationale Kunstausstell ung im AusstellungSpalast an der Stnbelallee. —* Landeslynode. Dir heutige zweite öffent liche Sitzung hatte sich nach Entgegennahme des Negistrande- vortrages lediglich mit Ausschußwahlen zu befassen. Ans Vorschlag des Syn. Grafen Vitzthum von Eckstädt winden durch Zuruf in de» Berfa ssungsansichuß gewählt die Herren Synn. Geb. Hofrath Opitz, Geh. Justizrath Dr. Otto. Geb. Regiernngsrath Dr. Rumpelt, Snverinlendent Hässelbarth, Obcrregierunasrath P>of. Dr. Häve. Pastor Siebendaar. Prof. v. Heinrici, Pastor prim. Dr. Katzer und Stadtrath Bmun. in Len Ausschuß für Be schwerden und Petitionen, gemäß einem Vorschlag des Syn. Ach. Hoiratbs Opitz, die Synn. Bürgermeister Leuvold, Amts- gerichtsrath Ritsche. Geh. Kirchenrath Ü Pank. Gras Vitzthum von Eckstädt. Obemmtsrichter Kramer. Pastor prim. Schmetter. uns Reichel. Als Mitglieder des Landesausichusses für den Erlaß dir. 6. den Bericht über den Zustand der cvangelisch-lutherffche» Landeskirche im Königreich Sachsen auf die Jahre 1896 vis 19M betr.. wählte die Svnode. weiteren Vorschlägen des Syn. Grattu Vitzthum von Eckstädt folgend, die Synn. Superintendent 1>. Ben: Oekonomierath Andrä, Pastor Lic. Lehmann. Pastor Dr. Schön borg. Rektor Pros. Dr. Seeliaer, Pastor Hemmann. Ritterguts bescher Edler von Querflirlh, Plärrer Gröber und Kirchenratt, De. Schmidt und als Mitglieder de-s Sonderausschusses für den Erlaß Nr. 8. die Veranstaltung einer zweiten Auslage der Agende betreffend, die Synn. Oberkoiisislorialrath I). TibeliuS. Super intcndent Lieschlc. Wirk!. Geh. Rach Menttl, Geh. Kirchenrath Pros. 0. Rietschel. Pastor Holtich. Pfarrer Dr. Klemm und Piarree Löscher. — Der gestern gewählte Le g i t im a t i o ns a nsj ck uß und der Redaktionsauss ch u ß heben sich kvitttituirt und ihren Vorsitzende» die Synn. Landgerichtsnräsident Dr. Hartman:, bez. den Präsidenten Dr. Gras v. Könnerch bestellt. — Einer An regnng des Syn. Dr. Hartman», die Predigt am gestrigen CröffmingSgotteSdienste in Druck zu legen und sie den Geistliche:: und Kirchenvorständen des Landes zuaängig ;n machen, sagte der Piäsideitt des evangelisch-lutherischen LandcskvnsistorinniS v Zahn zu. zu entsprechen. — Schließlich beschloß die Synode in Berück sichtignng der von den der Lmidcsuninersitnt als Professoren an gehörenden Synodalen geäußerten Wünsche, die Sitzungen der Synode Montags nm 11 Nhr, an den übrigen Taaen aber um lO Nhr beginnen zu lassen. — Nächste Sitzung Montag, den 29 d. M.. Vormittags l l Nhr. —In der gestrigen Stadtverordneten-Sitzung würde zunächst, wie bereits an anderer Stelle mitgethcilt. der An krag des Naives angenommen: die Militärdienstzeii bei Versetzung städtischer Beamten in den Ruhestand anzurechnen. In Folge einer Eingabe von Anliegern der Wallstraße westlicher Seite, welche gegen die Bezeichnung ihrer Häuser als .Kauft, allen ^ protettiren, erklärt Kollegium, daß mit dem in Aussicht genommenen tzallengange für Fußgänger innerhalb der Gebäudeflachen der w genannten Kanthallen nur eine solche Anlage gemeint war, wische snr den Fall des gänzlichen Abbruches und Wiederaufbaues der bestehenden Gebäude zur Auskühlung kommen könnte und welche zunächst octsgeietzlich sestzustcllen wäre. — Die der Ratbsvorlage gemäß zur Beschaffung neuer Zeltbedachungen und Seknitzvorhänge für die beiden eisernen Marqutten aus dein Concertvlatz des Aus stellungsvarkes geforderten 2780 Mk. werden mit 23 gegen 20 Stimmen abgelehnt. — Hierauf ertheilte Kollegium seine Zu stimmung dazü. daß in dem emverleibken Ortstbeil Gruna für die letzten drei Vierteljahre des Jahres 190l die Gemeindeanlagen in Höhe von drei Vieribeilen des Jahressteuersatzes erhoben werden dergestalt, daß am 1. Termin sl5. Mai) nur ein Viertel vot dem ersten Drittel des Jahressteuersatzes erhoben wird, wogegen Al den beiden anderen Terminen (31. Juli und 15- Oktober) die vollen Drittel des Jahre-Zsatzes zur Erhebung gelangen und daß die Gemeindegrundsteuer ebenfalls in Höhe von drei Viertbeilen des vollen Jalireslatzes am 1. September einaehoben wird und zwar in gleicher Weise, wie bei der am 1. Juli 1897 erfolgten Einverleibung der Vororte Pieschen und Trachenberge. — Ferner werden mehrere Positionen des Hausbaltvlanes erledigt. Bei Besprechung der Ansgaben für den Tiefbau bittet St.-V. Schumann um Ansklärung, warum nur die Asphaltirung des oberen Thcilcs der Christianstraße gevlant sei. und St.-V. Kökler betont die Rothwendigkeit. auf der Berlinerstraße für neues Pilaster ni sorgen Stadtbaurath Klette erklär!, daß auch der andere Theil de Ehristianstraßc an die Reihe komme, sobald das Pflaster die Be dnrftigkeit aiffmeise. und daß man bezüglich der Berlinerstraße die Verbreiternngsarbeiten nach Abbruch der Schäferei abzuwarten habe. Alsdann bewilligt man 11000 Mk. Mehraufwand, daß die Pillnitzer Straße nicht aSobaltirt. sondern mit australischem Hartholz belegt werde. Schließlich billigt man die Begründung einiger neuer Stellen und bewilligt dem Sächsischen Regatta verein 150 Mk. zu einem Ehrenpreis für seine am 23. Juni statt sinvendc Regatta. — Ein als dringlich bezeichnerer Antrag des St.-V- Baümann. .de» Rath zu ciiuchcn. eine gebührenfreie llebeirahrt nach dem städtischen Elbfrcibad am Javanischen Palais altstädterkeits zu errichten," wird kurzer Hand angenommen. — Eine geheime Sitzung folgte. Kunst und Wissenschaft. -s» Eine herzliche Huldigung wurde Herrn Professor Kuehl beute morgen von seinen früheren und jetzigen Schülern in der Akademie dargebracht. Als er ru Beginn des Unterrichts sein Meifterotelier bekat, empfing ihn die ganze Corona feierlich und überreichte dem „verehrten Meister" mit Worten dankbarster Anerkenmmg für leine Bemühungen um das Zustandekommen der Ausstellung, deren Vortbrllc nicht zum Mindesten auch der Akademie und ihren Schülern zu Gute kämen, einen großen Lorbeerkranz, auf dessen Schleifen die Rainen der sämmtlichen Kuehl-Echüler zu lesen waren. Musik-Akademie Rollfust. Ein von Herrn Professor Rollfuß veranstalteter B o l kma nn - A b cnd diente zunächst dem Zweck, di« Aufmerksamkeit wieder aus einen Tondichter zu lenken, der unS nicht nur als sächsischer Landsmann nahe steht, sondern in dem auch die musikalische Welt einen Meister seiner Kunst ver ehrt, verdienstvoll genug, um in seinen Werken lebendig unter un- weiter zu leben. Bekannt und berühmt gemacht hat sich Robert ")olkmann seinerzelt mit seinem L-moU-Trio (op. 5). den, bald Zecke von nicht weniger Bedeutung, wie „Dilegrad". die lgarischen Skizzen", Sinfonie in v-moll. Ouvertüre zu Shake- ,v--re's „Richard Hl.', die beiden Serenaden folgten. Ebenso vorzüglich ist sein Pianoforle-Concert und das für Vwloncell, das erstere v»n Dlaßmann. das andere von Popper in die Oeffcntlich- keit eingeiübrt. Gestern hörte man weniger bekannte und seltener dargebotene Stücke, unter denen das t'-ckur-Trio den breitesten Ml Mm» absolut nicht geboten wird. In der sehr guten Ausführung durch die Herren Direktor Schumann. Kammervirtuos Böckmann »nd KaMmcrmnsiker Schramm. Hörle sich da- Trio immerhin an- hne jedoch irgend welchen tieferen Eindruck zu hinter- end bester und wirkungsvoller wurden die von iolliuß vortrefflich gespielten Variationen großen «der ein Tbepra von Händel, und daS Eoncertstück mr Klavier mit Begleitung eine- zweiten Klavier« (Irl. Siebdrat und Pros. RoNfutz). Sn diesen Klavierstücken tritt unS Bolkmann be reits als Individualität entgegen, obgleich nicht zu verkennen ist. daß er auch hier eigentlich nur den Spuren der Hauvtvertreler der Romantik folgt. Nicht weniger herzliche und aufrichtige Antheil- nahme erweckten einige von Frl. Klotz gelungene Lieder: „In Deiner Stimme", „Die Nachtigall", „Aus dem Himmel droben", »Das Krüglein", die als Perlen der Gesangslitteraflir zu bezeich nen sind. Ter Abend war interessant, aber am Schluffe einer sechsmonatlichen Saison geboten, die in ihrer erdrückenden Fülle der Gesichte auch die hartgesottensten Musikfreunde in förmliche Auflösung gebracht, vermochte er nicht in dem Grade zu fesseln, wie er es verdient hätte. Wir bitten min ernstlich um Schonzeit! Li 8t. 7* Der gute Ruf, welcher der vor nicht zu langer Zeit nach Dresden übergesiedelten Gesangslehrerin Frau Auer-Herbcck vorausging, fand gestern Abend leine volle Bestätigung gelegent lich einer vo» ihr im Mulenhausiaale veranstalteten innsrka - tischen Aufführung. Eine Anzahl von Schülerinnen der genannten Grsangsmeisterin — theils der Gelangsklassc der Concerlgeberin am König! Konservatorium angehörend, theils im Privatunterricht von Frau Auer-Herbeck stehend — bekundete mit dem sorgfältigen Vortrag mehrerer Lieder von O. Urbach, Gcieg. B. Cormann, Liszt und Mozart (von Letzteren« Hörle man das wenig bekannte „AIS Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte"), sowie etlicher Overnarien vo» Donizetti, Rossini, Mozart und Herold eine zumeist über Erwarten tüchtige gelangliche AuS» und Durchbildung, die namentlich hinsicvtlich der Fertigkeit im Kolvraturgelange treffliche Resultate gezeitigt hatte. Waren auch die Leistungen naturgemäß je nach Begabung und Studien dauer verschirdrnwerthig. so war doch allenthalben erkennbar, daß eine gediegene Lehrmethode anaewendet und mit ernsten, Effer studirt worden war. Als die begabtesten und fortgeschrittensten Schülerinnen erschienen nach den gestrigen Leistungsvioben Frl N. Ztller und Frl. H. Kristeller: aber auch alle übrigen Aus- sükrenden konnten als lebendige Zeugnisse für das Geschick und die Tüchtigkeit ihrer Lehrerin gelten. Mit einer Ensemblcgesangs- leistung (2. Gab aus Beethoven'S v-äai-Sinfonie, für »Frauen stimmen von Abt bearbeitet) schloß daS Eoncert wirkungsvoll ab. AlS Mitwickende wußten Frl. Honiß. die zu einer Arie aus Herold'» „Zweikampf" die obligate Biolinpartie spielte, und in noch höherem Grabe ein junger Pianist, Herr H. Krüger, der einige Klavierstücke von Mo Seifert. Nubinstein und Wagner-Braffin (Feuerzanber ans der Walküre") sauber und korrekt, wenn auch z. Z. noch etwas farblos vortrng. für sich cinzunehmcn. Herr K. Pretz'ch war wie immer ein vorzüglicher Besteller am Klavier. —öl. „Tchlnsr der Laisou!" Ein Beitrug zur sozialen Frage der Proviixzschauspiettr. Wenn die Schwalben und Störche bei uns ihren Einzug halicn. wenn die Osterglocken läuten, dann beißt cs an Leu Pcovlnzbühnen. .Schluß der Saison!" Und das Publikum, das während 6 Monaten lebhaftes Interesse an den Schöpfungen der Dicht' »nd Komponisten zeigen durste, wird höflichst ersucht, das Jnterchlc für die nächsten sechs Monate einzupocken und — falls es den dai stellenden Künstlern Wohlwollen und Bekehrung bezeugt Hai — sich gefälligst nicht mehr um diese Leutchen zu bekümmern ' Dü werden letzt abgeschoben, erst im Herbst hat diese Kunst- und Künstle: begcisterung wieder ihre Berechtigung. Dos geehrte Publikum kennt das nicht anders ung nicht sicn auch gar nicht die Mühe, darüber nachzudenlcn, was auS all' diesen Existenzen wird, wo alle diese Menschen denn eigentlich bleiben, sic, die die Pflicht haben, während eines Winters das lüde Puvlitu.n zu amüstren und zu unterhalten. „ ch l u ß der Saison!" Der Herr Direktor zieht dtt Bilanz seiner Einnahmen und bringt schmunzclnd einige Tausend Mark auf die Reichsbank. Dann bereitet er sich inst inner wob', gefüllten Brieftasche vor. die Frühjahrsmesse in Berlin oder Wie? zu besuchen, wo die jungen Talente frisch auf den Markt gsbrach werden. Herr A. und H.. Frl. (5., D. und O. waren freilich sein beliebt, aber was thnt LaS: denen hätte er wohl gar Zulage de willigen müssen, die jungen ihun cs billiger. Ein guter Geschäfts mann, der seinen Sommer im Gebirge oder an de'. See verleben will, muß rechnen. Es ist ja Ueberflüß an Mtqlicüern, und dem Publikum gefallt schließlich Z ' wird. Und was sagt dr: Künstler selbst? Feder, wenn er geschickt hcrausgestcb:
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