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03 Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 30.05.1925
- Titel
- 03
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-19250530035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-1925053003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-1925053003
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-30
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Drittes Viatt WolhMM Druck und Berlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Richard Voigtländer in Zschopau, Oststraße 2! Schrift!eitung: Richard Voigtländer 93. Jahrgang Sonnabend, den 30. Mai 192L V 04 von du L1j Gortsetzung folgt? - das zen »i - Ein Blick in verglühende und bleibender Erscheint Dtrnstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vor her ausgegeben u versendet. Monat licher Bemosprei» 100 Psg., aus- schließlich Voten und Postgebühren. Für den Fall des Eintretens von Pro- -ublivnsverleuerungen Erhöhungen der Löhne und Moleriaiienoteiie be halten wir uns das Recht dec Preis erhöhung und Nuchiorberungen oo: Destellungen werden in unserer Ge- lchüslsilelie. von den Voten, sowie o.n ollen Pl>sian!ialten angenommen. er den unzähligen Herden von Müttern und Bätern, von Witwen und Weisen die Gründe auseinandersetzte, aus denen ihre Kinder, ihre Gattin und ihre Väter auf die Schlacht bank geführt worden sind. Wir würden es nicht erlebt haben, wie Poincarv eine internationale Konferenz nach der andern sabotieren konnte, auf denen Menschen von gutem Willen sich abinühten, den Frieden zu festigen und Europa zu retten. Wir lernen nun endlich die Bilanz an Geld und Blut und ferner kennen, Ivas uns der Traum der französischen Imperialisten gekostet hat, die von 1915 bis zum 11. Mai vorigen Jahres den Frieden sabotierten, um den Krieg wieder auflebcn zu lassen zur Verwirklichung der Eroberung des linken Nheinufers. Aber wir hätten diese Schmach nicht mit zumachen brauchen, wenn man die Intelligenz besessen haben würde, den Kriegsabszeß endgültig zu entfernen. Aber mit Ausnahme eines Dutzend vernünftiger Menschen, die sich seit sieben Jahren zur Rettung der Ehre Frankreichs abmühen, hat kein Politiker es gewagt, die erforderlichen Worte aus zusprechen und die notwendigen Handlungen vorzunchmen." WoHin Hießen «enesWS SsiVnEivinne? Pon Dr. Poul Ostwald Auch der Neid wird Herrn Benesch eine ganz besondere Vielzcwandthcit und Vielgeichäftigkcit lassen müssen, durch die er sich eine Beachtung in den Fragen der europäischen Politik zu verschaffen verstanden hat, wie sie ihm als Außen minister eines Staates wie der Tschechoslowakei wohl sonst nicht zuteil werden würde. So war er denn als solcher politischer Hans ans allen Gassen auch sofort wieder mit neuen Plänen und Absichten hervorgetreten, als durch das Zngrabetragen des Genfer Proiokolls und durch das deutsche Angebot eines Garanliepaktes im Ententclagcr Verwirrung und Gegensätze sich zeigten. Während London und Paris sich stritten, machte sich Herr Benesch zum Verkünder des Ostpaktcs, der alle östlichen Randstaaten und Nachfolge- H. Schaumberger. (Nachdruck verboten.) diese Augen war ein Blick in Abendrot vorgangener Schmer- dcm man sie begraben hat. Keine hat aber die Intelligenz besessen, dieses Werk nationaler wie internationaler Gesun dung zu beginnen. Diese Aufgabe hätte aber vor allen unseren Parlamen tariern abgelegen. Sie hätten im Juni 1924 als erste Handlung eine Kommission einsetzen sollen zur Untersuchung der französischen Kriegsursachen und weiter der Beweggründe, die zu einer Ablehnung der von Deutschland 1916, von Oesterreich 1917 und von Rußland 1917 gemachten Frie- dcnsvorschläge geführt haben. Auf diese Weise hätte das französische Volk erfahren, was es bis heule noch nicht weiß, nämlich: nicht nur die Gründe, die seine Negierungen dazu bewogen haben, Rußland den Krieg entfesseln zu lassen, sondern auch diejenigen, die einer Verlängerung dieses Krieges durch 52 Monate hindurch gegen jede Vernunft und Mensch lichkeit herbeigeführt haben. Dieses Werk der Reinheit und der Gerechtigkeit hätte das große Verdienst gehabt, mit den blödsinnigen Legenden aufzuräumen, mit denen man seit August 1914 unsere Ge hirne verstopfte, und in unserem Lande den Sinn für die Wahrheit wieder herzustellen. Frankreich hätte sein Prestige nicht verloren, sondern wäre im Gegenteil in der Achtung der anderen Nationen dadurch gestiegen; denn das fran zösische Volk ist in keiner Weise verantwortlich für die Irr tümer und Fehler einiger Politiker und Militürpersonen. Seine Verantwortung beginnt aber an dem Tage, an dem es sich mit denjenigen solidarisch erklärt, von denen es betrogen worden ist. Eine derartige Revision der Kriegsurmchen hätte es er laubt, den Frieden auf der unerschütterlichen Grundlage von Recht und Gerechtigkeit hcrzustellcn Jnnerpolitisch hätte es auf immer die brüchigen Fundamente zertrümmert, auf denen die ganze Opposition des nationalen Blocks beruht. Wir hätten nicht dem paradoxen wie schmählichen Schau- sp el beiwohnen müssen, daß sich Persönlichkeiten zu Anklägern erhoben, welche Frankreich znm Ruin geführt haben. Wir hätten nicht alle Sonntage den Reden Poincarös zuzuhörcn brauchen, die er an den Grabdenkmälern hielt, und in denen Der Dorftrieg. Fine Bergheimer Musikantengeschichte Die Kurth* vor der Wahrheit Eine beachtenswerte französische Kritik. In der französischen Zeitung „L'tzre nonvelle", die be kanntlich den Kreisen der Regierung Herriot sehr nahe steht, veröffentlicht der in letzter Zeit in der Kriegsschuldfrage schon öfter und mit größter Sachlichkeit hervorgetretene Politiker nnd Schriftsteller Armand Charpentier einen ausgezeichneten Artikel darüber, was nach seiner Ansicht zu der unbefriedi genden Politik der Negierung Herriot nnd zu ihrem Sturze letzten Endes geführt hat, nämlich: die Furcht vor der Wahr heit und nicht, wie allgemein angenommen wird, nnr die Debatten über die Finanzlage Frankreichs. '„Das Linkskartell, das im Juni 1924 zur Macht gelangte, hat nicht begriffen, daß die Politik des nationalen Blocks die logische Folge derjenigen war, die den Krieg beherrscht und dem Frieden von Versailles vorgestanden hatte. Es hat nicht gefühlt, daß es einen dauerhaften und endgültigen Frieden nicht Herstellen konnte, solange auf den Völkern die Atmosphäre der Lüge lastet, mit denen man sie sättigte. An statt das Uebel an der Wurzel zu erfassen, hatte es in einem naiven Glauben gedacht, ein Werk der Gerechtigkeit verwirk lichen und gleichzeitig Irrtum und Haß bestehen lassen zu können. Seine Aufgabe wäre gewesen, Licht in die Verant wortung am Weltkriege zu bringen. Die einfache Annahme einseitiger Verantwortung der Zentralmächte kann doch 'eit mindestens fünf Jahren nicht mehr aufrecht erhalten werden. Und dabei beruhen doch alle Friedcnsvertrüge und die aus ihnen hervorgegangene Politik auf dieser Annahme. Wie wollte man ein krankes Europa heilen, ohne die Mikroben zu töten, die seinen Organismus vergiften ? Niemand vermag zu dieser Stunde mit Bestimmtheit die Kriegsschuld unter den Mächten zu verteilen. Niemand vermag aber auch noch länger nach den Enthüllungen des Schwarzbuches, des deutschen Weißbuches, nach den Auf zeichnungen von Georges Louis an die alleinige Kriegsschuld Deutschlands zu glauben. Daher wäre es die Hauptaufgabe der bisherigen Regierungen gewesen, Klarheit zu schaffen und die Frage von dem Haufen Blödsinn zu befreien, in daun ist Ihr Vater ein verlorener Mann!" — So dec Oberamtmann; nun denk' dir meine Angst, meine Ver zweiflung!" brechenden Jammer. „Schlimmer wie schlimm! Zwar der Advokat tröstet gut und verspricht das Beste, aber ich traue ihm nicht, das ist kein ehrlicher, aufrichtiger Mensch. Der Oberamtmann sagt das auch, hat erst heute wieder gewarnt vor dem Advokaten. — Ach Gott, die Angst hat mich schon fast umgebracht, auf dem ganzen Weg ist mir noch kein Auge trocken geworden. Mit uns steht's schlimm, arg schlimm! Denke nur, der Herr Oberamtmann fragt, ob der Vater noch gar nicht anderen Sinn's geworden, und wie ich das Weinen nicht zurück halten kann, sagt er wohl dreimal so vor sich hin: „Armes, armes Kind!" Wie ich ihn dann auf'S Ge wissen frage, wie's mit unserem Prozeß steht, zuckt er die Achseln und sagt: „VorauSbestimmen kann ich auch nichts, die Entscheidung ist noch allzufern, aber gut steht die Sache Ihres Vaters nicht, das ist gewiß. Und gibt er nicht noch beizeiten nach, vergleicht er sich nicht mit dem Gottfried Wunderlich, so kann es ja wohl sein, daß er jenen zugrunde richtet, aber Ihr Vater ist dann auch ein ruinierter Mann." — Wie ich darauf mich nicht mehr halten kann und auf einen Stuhl sinke, sagt er wieder: „NrmeS, armes Kind! — Ja, ich darf Ihnen nicht verhehlen, man ist bis in die Hauptstadt, ja im Schloß, sehr ungehalten über Ihren Vater, besonders seit er den Vorschlag der Regierung, daß ihm nach einem Vergleich mit dem Wunderlich alle Gerichtskosten erlassen werden sollten, — seit er diesen Vorschlag barsch abgcwiescn hat, ist man sehr erbit tert, und auf Nachsicht von unserer Seite hat er nicht mehr zu rechnen. — — Versuchen Sie noch einmal, was Sie können, Karline, es wäre ein gutes Werk, brächten Sie Ihren Vater zur Vernunft, — ein Glück wäre es für Ihre Familie und für die vier Dörfer. Bringen Sie ihn zum Nachgeben, so will ich es durch setzen, daß ihm dennoch die Gerichtskosten erlassen wer den, ja, ich verspreche meinen Beistand, gegen den Ad vokaten, den wir bald einmal auf die Finger klopfen werden, daß auch seine Rechnung nicht gar zu über mäßig ausfalle. — Aber bald muß das geschehen, Kar line, bald, sonst kann ich nichts mehr tun. Sparen Sie keine Mühe, bedenken Sie, es handelt sich um Ihr Vermögen. Sollte der Schneider Wunderlich den Pro zeß gewinnen, was mir sehr wahrscheinlich dünkt. — Sorgen vor dunkler Zukunft; es kmr aber auch ein Blick in das klarste Morgenrot hoffen der Liebe, begründet auf erprobter Treue, sittliche Be währung. Und welch wundersames Leben war in beiden Gemütern erwacht! Wie ein linder Mairegen alle „Schlimm, schlimm," seufzte Heiner. „Und hast Hoffnung, daß du deinen Vater umwenden wirst^ „Keine, da ist jedes Wort verloren!" „Gott im Himmel — ist's erlaubt, daß eines Men- Knospen sprengt, tausend Keime und Blüten aus dem Hoden lockt, daß nun Plötzlich die Welt eine andere geworden ist, so reich, so herrlich, voller Farben, Duft, Licht und Leben, — so in den Herzen der Liebenden, die jahrelang nach dem befreienden, erquickenden Maien regen eines erlösenden Wortes geschmachtet haben. Der Frühling war da, aber noch trotzte auf den Höhen der Winter im kalten Schneerock, und die Sonne drohte nur allzubald wieder zu verschwinden hinter fahlgrauer Wol kenmasse, die schon einzelne Wind- und Hagelschauer hinabsandte in die blühenden Täler. „Ja, Karline," sagte Heiner und ließ den Kopf sinken, „das Herz möchte einem zerspringen bei dem Jammer in den Dörfern, .und das schlimmste bleibt, daß noch lang kein Ende ab zusehen ist. Du weißt, Liebste, wie schwer ich trage, Haß ich mich an deinem Vater vergriff, — eigentlich dürft' ich um deswillen kein Wort mehr sagen, — allein ich kann dir doch nicht verschweigen, Karline, dein Vater hat eine Verantwortung auf sich geladen, die ich nicht um alle Schätze der Welt tragen möchte. Dein Pater ganz allein ist'S, der die Feindschaft in die Länge zieht; an ihm allein liegt es, wenn nicht Ruhe und Ordnung wird: alles Schlimme, was noch geschieht, fällt allein ihm zur Last. Und das fremde Elend ist's nicht allein, was mich bekümmert, ach, es ist ja kein Zweifel, durch seinen Starrsinn schadet er sich selber am meisten; Idurch seinen unvernünftigen Trotz wird er sich und seine Kinder noch ins Elend rennen. Du warst in der Stadt !— wie stcht'S bei euch?" „Schlecht, Heiner!" rief daS Mädchen im neu aus« Der Jnlerltonspreis beträgt Nn km v-vrlpatt. PetiUeile oder deren Raun iw Amtsgerichtsbejirb Zschopau 11 Pfennige, außerhalb 20 Pfennige Im amtlichen Teile die 3-gespaltene Zeile 80 Pfennige. Reklamen, die v> gespaltene Zeile 50 Pfennige Für Nachweis u LffeUemAm odm» 1b Pfennige Extragebühr Postscheck-Konto: Leipziq Nr 42884 Eemetndegirodonto.ZW-opuo Nr 4! Gewelbebank eG mbh Zschopau Fecniprech Anichli4 N» IL schen Unverstand solches Unheil anrichtet? — Ist'S nicht,' als müßte man niit Fäusten dazwischen schlagen?" „Ja, 's ist eine schwere Prüfung, die uns der Herr- i gort auferlegt," schluchzte dar Mädchen, „es handelt' sich nicht allein um Armut, uns droht noch ganz anderes , Elend! Schon ist der Vater fast nicht mehr zu kennen,.' o hat er sich verändert; tage- und nächtelang liegt er! n den Wirtshäusern; kommt er dann mit wüstem Kopfe heim, so ist nichts als Fluchen und Schelten von ihm zu vernehmen. Schon will kein Dienstbote mehr bei uns bleiben, und die Arbeit bleibt liegen. - L Gott, was soll noch aus uns werden? Armut und Scheave f.nd uns gewiß — wer weiß, was es mir dem Vater noch für ein Ende nimmt! — Heiner hilf! - Hilf mir der Mutter, den Geschwistern! — Verlaß uns nicht, H iner, hilf uns, all mein Lebtag will ich vir's danken S vergelten durch — —" „Still doch," unterbrach sie der Jüngling. „Passen sich solche Bitten für dich und mich'? — Meinst nicht, daß mir selber das Herz weh tut, daß ich was anderes, drum gäbe, könnte ich euch beistehen? Wäre damir zugleich nicht uns selber geholfen? — — Aber was anfangen, was tun? — Bei dem Zipfelschneider ist nichts zu machen, der kann nicht weiter nachgeben — also bleibt bloß dein Pater! — Wie kommt man an ihn'?, — Mit Gründen ist nichts auszurichten. — Vielleicht! mit Schrecken? Hm, hm! Wenn wir deinem Vaters auf irgendeine Art die Höll' recht heiß machten, ibn gründlich in Angst jagten, das könnte eine Hilfe sein' Wie meinst dn?" „Ich glaub' daS selber. Aber wie willst du da»' anfangen?" für Zschopau D und Umgegend. Das „Wochenblatt^ enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, deö Amtsgerichts und des StadtratS zu Zschopau.
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