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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190512189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19051218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19051218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-12
- Tag1905-12-18
- Monat1905-12
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1905
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Riesaer O Tageblatt «rrd Anzeiger Meblstt «»- Asseizn). Amtsblatt nrr" der König!- Amtshauptmannschaft Großenhain, des Köniql. Amtsgerichts nnd des GtÄÄMs W RW. « SNS. Montag, 18. Dezember 1805, adeuds. 58. Jahr,. r*» «tesaer Tageblatt «schein« je»« Ta, abend, mit «»«nähme der Sonn- und Festtage. »iertetjShrltcher »ezu,Sprit» bei Abholung in der Sxped'.tion in Nirs. 1 Mart 50 Psg., durch unsere Tr^a »N Ha», 1 «art « Wz, bei »HM», am «chatt« der laisrrl. Postanstatten 1 Mark « Psg., durch dm BriestrLger srri in» Hau« 2 Mar, 7 Ps,. «uch MmeMMnn-mmt« »erden «gen«««. »IllMN»«h« Mr »«- «um»» de« «>S»ch-t»^, iS MemitS, , Uhr ahn« SrnAhr. »Mk und »a^ w» » Winterlich h, »tasa. - S-WWWW: SnalhastrnHa » - Mir » »MW« »i«<I»,rMch: Hermann Schmidt S »tesa. Auf Blatt 3 des Genossenschaftsregisters deS unterzeichneten Amtsgerichts, die Bezugs- und Absatzgeuoffeuschaft zu Praafitz, eingetragene Genossenschaft mit be schränkter Haftpflicht betreffend, ist heute eingetragen worden, daß die Vorstandsmitglieder Pntzschke und Gruhle auSgeschteden und der Mühlengutsbesitzer Oskar Hennig und der Gutsbesitzer Herman« Müller, beide in Prausitz, Mitglieder des Vorstandes sind. Riesa, am 16. Dezember 1905. Königliches Amtsgericht. Donnerstag, de« 21. Dezember 1905, vorm. 10 Uhr, kommen im Gasthofe zu Pochra 1 blauer Lastwagen mit Bügel und Plane, 1 Pferd, 1 Korbwagen, 2 Ladenregale, 1 Ladentafel, 2 SofaS, 1 Tisch und 1 Schretbepult und hierauf mittags 12 Uhr m Grundstücke No. 69 in Neuweida 2 Tische, 1 Waschwanne mit Deckel und ca. 2 Meter Holz gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Rjtesa, 15. Dezember 1905. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Bei der am 20. November dieses JahreS stattgefundenen StadtoerordnetenergänzungS- wahl sind die Herren Kaufmann Carl Braune, „ Bernhard Müller, Gutsbesitzer Fritz «retzschmar, Zahnkünstler Ernst Rttzsche, Restaurateur Robert Roh«, als ansässige und die Herren Rechtsanwalt Ha«S Fischer und Steinmetzmeister Carl Schütze als unansässige Stadtverordnete gewählt worden. Die Herren sind mit Ausnahme des Herrn Rohn, der an Stelle des vorzeitig durch Tod ausgeschiedenen Herrn Oehmichen getreten ist und der am Schluffe des JahreS 1907 auszuscheiden hat, für 3 Jahre gewählt worden. Der Rat der Stadt Riesa, am 16. Dezember 1905. Freibank Zeithain. Morgen Dienstag nachmittag r/,3 Uhr kommt Rindfleisch in gekochtem Zustande zum Preise von 30 Pfg. pro */, kx zum Verkauf. Zeithain, 18. Dezember 1905. Der Gemeindevorstand. Oertttches und Sächsisches. Riesa, 18. Dezember 1905. — Ein erfreulicher, allerseits willkommener Witter ungsumschlag trat in der Nacht zum Sonntag ein. Nachdem vor Mitternacht noch starke Regengüsse nieder gegangen waren, zeigte sich klarer Sternhimmel und früh morgens hatte auch ein mäßiger Frost die morastigeu Landstraßen gut passierbar gemacht. In goldener Schöne stieg die Sonne am klarblauen Himmel auf und schien während des ganzen Tages, so heiter, wonnig und mild, daß alles nach den langen, Küstern Regentagen erfreut auf atmete. Es war eine Lust, sich im Freien, in der frischen klaren Winterluft zu ergehen. Infolge des Weihnachts- geschäftS war es zwar der großen Zahl der Städter nicht vergönnt, den schönen Sonntag zur Erholung und zu Spaziergängen auszunützen, dagegen kamen aber die Land bewohner in großer Menge nach der Stadt. AuS allen Himmelsrichtungen strömte ihr zu Groß und Klein, Alt und Jung. Hier herrschte in den Nachmittagsstunden ein wahrer Jahrinarktsoerkehr und vor den reich dekorierten Schaufenstern staute sich zeitweilig die Menge. Ueber die geschäftlichen Ergebnisse selbst sind die Meinungen geteilt, hoffentlich bringt aber diese Woche und der nächste Sonn tag allen noch einen befriedigenden Abschluß des dies jährige« Weihnachtsgeschäfts. —* Die Handelskammer Dresden macht darauf aufmerksam, daß auch nach dem Inkrafttreten des neuen deutsch-russischen Handelsvertrags neben der von den Hand- lungSreisenden in Rußland zu entrichtenden und vertragsmäßig festgelegten Staatsgewerbesteuer die örtlichen Zuschläge auf diese Steuer nach wie vor bestehen bleiben. Da diese Zuschläge nach Prozenten der Staatssteuer er- hoben werden, ist durch die Bindung der StaatSsteuer un mittelbar auch daS Ausmaß der OrtSzuschläge begrenzt. — Tas! Königs? Finanzhninisterium gibt bekannt, daß von den Obstbä,um!en an den Staatsstraßen im Königreiche Sachlsen in diesem Jahre eine Gesamteinnahme von 218152 Mark erzielt worden ist. Tie 17 Straßen- und Wasser-Bäuinspektions-Bezirke sind an diesen Einnahmen wie folgt beteiligt: 1. Annaberg erzielte 16 M., 2. Bautzen 17103,50 M., 3. Chentnitz 5857-50 M., 4. Döbeln 44482,95 Mark, 5. Dresden I 5955 M., 6. Dresden II 6907 M> 7. Freiberg 990,75 M., 8. Grimma 25624F0 M., 9- Leipzig 47106 M., 10. Meißen I 3702 M., 11- Meißen II 18602 Mark, 12. Pirwa I 4952,80 M., 13. Pirna N 10600 M-, 14. Plauen 2485,75 M., 15. Schwarzenberg 565,90 M-, 16. Zittau 15066 M. und 17., Zwickau 8134,50 M. Seit dem Jahre 1900 stellen sich die Erträgnisse der Obstbäume an den sächsischen Staatsstraßen folgendermaßen: 1900: 167307,75 M., 1901: 180303,75 1902: 156802,80 1903: 187091,61 M., 1904 : 247 770-80 M. und 1905: 218162,15 M. — Zur Erhöhung, der Betriebssicherheit auf den preußischen StaatSbahnen sollen die'BahnWärter telephonische Berbtnvung erhalten. — Die Liquidatoren Her Kreditanstalt für Jn- idustrie ünd'Handel-in Liqu. in Dresden, die be kanntlich auch hier eine Filiale unterhielt, berufen zum 10. Januar 1906 eine Gencralversamikrlung ein, auf deren Tagesordnung die Beschlußafssung über die Genehmigung der auf die Aktien der Nordischen Elektrizütäts- und Stahl werke in Danzig geleisteten Zuzahlung steht. Ferner be antragt Rechtsanwalt Tr. H. Böhme in Dresden unter Hinterlegung von 1144 600 M. Aktien der Kreditanstalt- einen begutachtenden Ausschuß niederzusetzen, der die Auf gabe hat, festzustellen, ob eine große Anzahl der von den Liquidatoren der Bank abgeschlossenen Mrkäufe aus dem Effeltenbestande der Kreditanstalt nach § 138 des" Bürger lichen Gesetzbuches nichtig sind. Z 138 besagt unter an derem, daß jedes Rechtsgeschäft, das gegen die guten Sit ten verstößt, nichtig ist Tie Effektenverkäufe sind unter anderem auch an eine Reihe Berliner Banken erfolgt. Ter Ausschuß soll ferner Entschließungen wegen Erhebung von Bereicherungsklagen wider die Gegenkontrahenten bei den Effektenverkäufen der Kreditanstalt fassen und fests- stelleNi ob bei Abschluß der bezeichneten Geschäfte die Li quidatoren ein Verschulden trifft. Sodann soll er Ent schließung wegen Erhebung von Regreßklagen aus diesen Geschäften gegen die Liquidatoren fassen; ebenso gegen diejenigen Mitglieder des Aufsichtsratcs- welche an den bezeichneten Geschäften beteiligt find. Zu diesem Anträge Böhmes führen die Liquidatoren aus: „Wir haben uns für gesetzlich verpflichtet erachtet-denk formell zulässigen Ilntrag eines Aktionärs stattzügdben. Wir erachten diesen Antrag nicht nur in jeder Beziehung für sachlich unge rechtfertigt, sondern lehnen auch ausdrücklich jede Ver antwortung für seinen Inhalt ab- weil wir dessen tat sächliche Behauptungen insofern für unrichtig erklären müs sen, als einzelne der genannten Banksirmen überhaupt kein einziges der aufgeführten Geschäfte mit uns abge schlossen haben, andere an einzelnen der genannten Ge schäfte nicht beteiligt sind." —* Daß es den Konservativen und Nationallibera len ernst ist Wit ihrer am vorigen Donnerstag in der Zweiten Kammer abgegebenen Erklärung/ „sie seien einig in dem Bestreben, ein Wahlrecht zu schaffen, das den Interessen der Bevölkerung? und des" Landes entspricht", geht aus folgender uns aus Dresden zugehender Mittei lung hervor. Auf Anregung des Kammerpräsidenten Tr. Mehnert soll eine freie KomUnsfiion gebildet'werden, zu der namentlich die Kwmtnermitglieder eingeladen werden sollen/ welche praktische Vorschläge für die Wahlrechts änderung unterbreiten. Auf diese Weise glaubt man nicht nur die Regierung in ihren auf die Wahlresvrm gerichte ten Bestrebungen zu unterstützen- sondern auch aus der Kammer heraus^ selbständig" das Reformwerk zu fördern. Im Anschlüsse hieran sei bemerkt, daß man bei der Steuer- reform mit einer ähnlichen freien Kommission sehr gute Erfahrungen gemischt hat. — .Tie Staatsbahnverwaltung' hat neuerdings be stimmt-daß denjenigen EisenbahnarLeitern (ein schließlich der Bureau- und Stationsgehilfen), die minde stens 6 Monate ununterbrochen im' Eisenbahndienste ge standen haben und auSsdstesem ziur Ableistung ihrer aktiven Militärdienstpflicht ausscheiden, bei späterem' Wiederein tritte nicht nur die vorher im Dienste der Verwaltung zügebrachte anrechuungsfähige Dienstzeit, sondern auch die Militärdienstzeit selbst auf das Lohndienstalter an gerechnet werden solle. Vorausgesetzt ist hierbei, daß die Betreffenden vor oder sogleich nach beendeter gesetzlicher Militärdienstzeit um Wiederbeschäftigung nachifuchen. Als Militärdienstzeit gilt nur die in einem deutschen Heeres- teile verbrachte Dienstzeit. Diese Bestimmungen haben rück wirkende Kraft insofern? alsssiir alle Arbeiter, die früher imi Eisenbahndienste gestanden, Hann ihrer Militärpflicht Genüge geleistet haben und hierauf wieder in den Eisen- Lahndienst eingetreten sind, das LohndienMlter neu fest zusetzen ist. Tie hiernach sich ergebenden höheren Löhne werden vom 1. Januar 1906 an gewahrt? —Z8 Die Stollenbäckerei kommt nunmehr in Gang und die in vielen Städten eingeführte Stollensteuer, die einzige Steuer, welche der brave Bürger das Jahr über ohne zu murren zahlt, trägt ihre guten Früchte. In den Bäckereien und Konditoreien liegt es aufgeschichtet, das duftende Gebäck und zieht Augen und Nase der Kauf lustigen auf sich, vom großen korinthenstrotzenden Exemplar an bis zu jenem letzter Qualität, in welchem jede sichtbar werdende Rosine mit einem Hurra begrüßt wird. Für die Familie bildet der Tag des Stollenbackens einen der wich tigsten in der Vorbereitung auf das WeihnachtLfest. Jenes würzige Aroma, daS immer frischem Gebäcke entströmt, er füllt dann unsere Wohnräume und erregt unseren Appetit. Für die Hausfrau ist der Tag des Stollenbackens immer ein aufregender. Der Christstollen selbst ist ein eigentüm liches Gebäck. Wer ihn zu Weihnachten nicht auf dem Tische stehen hat, dem wird damit daS ganze Fest — wer ihn aber hat, dem wird oftmals der Magen — verdorben. Die Sitte, Weihnachtsstollen zu backen, ist uralt. Früher war namentlich die Stadt Siebenlehn durch ihre Stollen berühmt. Die dortigen Bäcker verschickten ihre Backwaren weithin. Deshalb gerieten sie 1615 mit den Meißner Bäckern in ernsten Streit, weil diese nicht dulden wollten, daß daS Siebenlehner Gebäck nach Meißen gebracht werde. Die Dresdner Bäcker beschwerten sich 1663 darüber, daß die Siebenlehner Bäcker große Fuder Backwerk nach Dresden brächten. Die Zubereitung der Stollen mag zu jener Zeit freilich eine andere gewesen sein. Bis zum Jahre 1647 durfte man, wenn gerade die Fastzeit war, zum Backwerk keine Butter nehmen. Da nun dem Weihnachtsfest daS große Adventsfasten voraufging, konnte man des Butter- verbot« wegen zum Stollenbacken nur Oel benutzen. Da» war sehr unbequem, und daS Gebäck mochte nicht allzufei» schmecken. Darum wendete sich Kurfürst Ernst und sein Bruder, Herzog Albrecht, an den Papst mit der Bitte um Aufhebung dieses Verbots. Diese« geschah. Später — um« Jahr 1691 — durften auch andere ihr Gebäck mit Butter mengen. Allerdings war an diese Erlaubnis vom Papste die Bedingung geknüpft, den zwanzigsten Teil eine» GoldgüldenS zum Freiberger Dom jährlich zu entrichten, «l« Sachsen evangelisch wurde, fiel da« verbot selbstver ständlich weg. Die Dresdner Weihnachtsstollen find welt berühmt. Schon lange vor dem Weihnachtsfest, im Oktober
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