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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.01.1925
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250122019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925012201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925012201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-01
- Tag1925-01-22
- Monat1925-01
- Jahr1925
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.01.1925
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-.Jahrgang 36 Donnerslag. 22. Januar 1928 Gegründet 1856 Drccktnnichrilt: Nachrichten Dreeden. F«rn>procher-Sammelnummer 2S 2»1 Nur iür Älachlqelprciche: 2OO11. - rA„l,,",l,- vom Ui, bi»31.Januar 1925 bei iägl. nve>malij,erI»!leU»»o irei srau» l.SOKoldmarb. Pviibe.iunsprei» iür Monai Januar 3 Noidmarb. Einzelnummer u> Wolbplennlg. Die Anzeigen werden noch (Voldmark berechne! die einspailiae 30 »n» drei!« <1f»,,oir>r»„eN^nikr> - steile 30 Pia., liir auswärts 35 Plg. flamilisnanzeige» und Siellengeiuche vline LtIlHl.lrjl.II-chilLlsl.. Aaball U> Plg.. aukerbalb 20 Plg., die 90 nun breile 2>e>>1»n>ezeile IbO Plg., aulierknlb 200 Plg. ldslerlengebukr 10 Plg Au«w 2lui!räc«e gegen 2lvra»sbeza> l Schriftleilung Uiid .lrauplgelchällsllrll» vi.rienllrak« 3S>tO, Druch u, Verlag von Uleplch ,5 Aelchardl n, Dresden, Doglchech-jlonlo 10S8 Dresden. Nachdruck nur inil deullicher Quellenangabe („Dresdner Nachr."> zulällig, — Unverlangle Schrilllllicke werdeii »ich! aulbewabri. keurick kNügsl Ersten Ranges 1v^iv8 kcvmcn pianokanölung 6. m. b. kl. Verkrnikzloltsl: k'rsgsr S1r>s6s s <kinz;anj; /ttusiklisus kocltf Ersten Ranges keurlck I?Lsnos kine zweite Kanzlerrede im Reichstag. Beanlworlung -er Fraktionserklärungen. — Kommunistische Unterbrechung der Sitzung. Verklausulierte Neulraliliilserklärung der Demokraten. — Entsetzliche Einzelheiten aus der Revolutionszeit im Ballikum. Der Kanzler über die Ääumungssrage. Berlin, 21. Jan, Im Verlause der heutigen ltieichstagS- sitznng ergriff unter lebhafter Spannung des Hanfes abermals Reichskanzler Dr. Lukher das Wort. Er stellt zunächst mit Befriedigung fest, dag das «»ßenpoUtische Programm der Regierung liier eine breile AastS gefunden habe. Selbst der Redner der Lozinl- demolratic habe sich mit dem Regiernngsprvgrgmm in dieser Beziehung c i n r> e r s> a n d e u erklärt, .in seinen weiteren Bemcrlllngen über die Räumung des Buhrgebictes und. der Kölner Zone bemerke icl>. säliri Tr. Lnlher dann fort, daß wir nach der londoner Konferenz, an der auch ich teil- genoinmen habe, keinen Anlaß hatten, an der Innehaltung der ver- tragsmüfligen ttzänmniig zu zweifeln. Bei de» Besprechungen deS früheren Reichskanzlers Marx utrd des Anbenminisicrs Stresemanu mit dem englischen Kabinettschef Macdonald über die Präge der Räumnna der ersten Rheinlandzonc hat Maedonald erklär«, das, dies von der Dnrchsiihrnng der Entwassnnng abhängig fei, ent- ivrcchSnd dem bekannten Gutachten, das die Sachverständigen Hurst und P r o m a gcoI abgegeben hatten, nachdem sich Sie beteiligten Regicruiigen darüber schlüssig geworden wären, ob der Siand der dcutichen Abrüstungen derart sei, daß die Voraussetzungen siir die Räumung erfüllt seien, Tie Regierung hatte insosern festen Boden unter den Piisten, als dte frühere französische Ansicht das, die Ränmnngssristcn noch nicht kiesen, sallen gelassen worden war Als sich bei der iniernntivualcn Erörterung die ersten Anzeichen bemerkbar machten, das, die Räumung aus alliierter Seite in Zweifel gestellt würde, hat die Regierung keinen Augenblick gezögert, die Initiative zu ergreife». Sie hat die beteiligten ausländischen Regierungen damals sosort in der di ingeiidsten Poem daraus auf merksam gemacht, das, Deutschland die rechtzeitige Räumung als etwas selbstoe»ständl'ckws erwarte. Diese Vorstellungen sind durch »nscre Missionen im Aus lände fortgesetzt wiederholt worden. Niemals aber, wie ich ausdrücklich seststellen möchte, ist von irgendeiner der beteiligten Mächte der Vorschlag einer Kom promißlösung gemacht worden. Bezüglich der Ruhrräumung liegen bestimmte Erklärun gen der belgischen und der französischen Regierung vor. dah sich an dem letzten Termin der Ruhrräumung nichts ändern werde. (Nbg. Vrcitscheid: Wie ist cs mit der privaten 'Ber it, titln ng?> Ich sage, was über diese Tinge amllich be kannt ist. lieber die Volke,l'iindssrage war meine vorgestrige Erklärung klar und eindeutig. Ich füge nur bin,», das, die Präge der G l e i ch b e r e ch i i g n n g im Völfcrbn ide sür Deutschland von io erheblicher Vcde » tnn g isl, das, sie wicht im Ungewissen bleiben kann. In der Osiprcuß.nsrage ist die Grenze i ch o n endgültig l 9 2 2 sestgelegt wor den Die Reichsregiernug hat gegen diese schwere Verletzung des Pricdcnc vertragcs damals sofort Einspruch erhoben, wenn auch erfolglos. Petit handelt es sich aber .licht um die Grenze, sondern um die Regelung des Zugangs zur Weichsel über polnisches Gebiet, Tiefe endgültigen Veilimmiinge» de deuten gegenüber dem bisherigen .'instand«? immerhin eine Verbesserung, wenngleich den deutschen Wünschen nicht Rechnung getragen worden ist. Was die Rcichseegiernng in der Präge der Zeitfreiwilligen ans nicht mehr bestehenden tiineivolitischc» Gründen getan hat, darüber ist der Entente schon vor längerer Zeit eingehend Mitteilung gemach» worden. iLärm bei den Kommunisten «nd Ruse: Das ist ja Landesverrat!! Solttcn die Entente mächte darüber hinansgehendes Material besitzen, so könnte ich nur dringend wünschen, das, dieses Material uns baldigst zugrleitei weiden möge. Was die Stellungnahme de» Reichs- regirrnng zu der vaterländischen Bewegung und den vaterländischen Verbänden betrisst, so kommen selbstverständlich ans die vaterländischen Verbünde die Gesetze zur Anwendung und selbstverständlich gilt gleiches Reih! lur „Ite, A » s s ch r c i I u n g e n verurteilt die Rcichsregiernng, Gras Westarp spricht aber von der vatciländlichen Bewegung. Wir können nur eine Vrwegnng im Volke begrüsie», die der Pflege des vaterländischen Ge dankens gewidmet ist. iLebbaster Beifall und Händeklatschen rechts.! Diese Beweauna muß aber so sein, das, sie nicht etwa innere Gegensätze unterstreicht, sondern giisgleicl». Tan» ist behauptet worden, das, die maierielten Be rsoi, niige änderi, i« neii der RechlsgüUigieit ermang luden, Ter Piiristentag bal es nur für empfehlenswert erklärt, das, liiusiig bei oersnssuugs ändernden Gesetzen die Versaisiing selbst geandeit werde. Weiter ist in breiter Porm über die Korrnptionscrscheiniingeii i unseres Staatslebens gesprochen worden Pch will nur seit- steilen, das, ans jeden Pall in diesen Darlegungen ganz a n s, e r o r d c ii l l i ch c U e b c r t r e i b u n g e n »mihallen sind, »sch niiis; ferner meinem Bedauern darüber Ausdruck geben, das, in diese Erörterungen die Person des Herrn Reichs präsidenten hineingezoge» morde» ist. Pch must an der Stellung, die ich immer zur Perlon des Herrn Reichspräsi denten eingenommen habe, auch als Reichssa» >Ier in vollein Um sauge scsthalten. Durch eine gesetzlich«? Vorschrift, die nicle Pahr,ehite alt ist, ist die Möglichkeit voraiisgesehcn, das, auch Beamte Aussichts räten angeboren. Sic dune» davon aber keinerlei Gewinn ziehen. Dieser Grundiatz ist bis zum heutigen Tags in vollem Umsange alisrechierhaUcn. Jeder Beamte bedarf, um in Anfsilhtsrälc» täiig zu sein, einer Genehmigung. Damit glaube ich. im allgemeinen aus alles eingcgangen z» sein, was im Lause der Debatte hier berührt worden ist. tTic Konimiiiiiste» beginnen den Reichskanzler mit fortgesetzten Zurufe» Amnestie, Amneslic! zu unterbrechen.s Tie Minister, die in das Kabinett eintreten, lege» ihre Anssichtsratspostcn nieder. tCriioutc lebh. Zurufe der Komm.: Amnestie, Amnesltc'.l Ich habe zur Präge der Amnestie immens der RcichSrcgicrung eine Erklärung nicht abzugcben. iDie kommunistischen Abgg. Ltoeckcr und Schwartz brüllen fortwährend: Amnestie!! lind der Abg. Schwartz schlägt dauernd mit der Paust auf den Tisch, so dos, sich Vizepräsident Riester acnöliat sieht, zu erklären, das, jeder, der jetzt diesen Rns wiederholt, sich einer schweren Verletzung der Würde des Hauses im Sinne der Geschäfts ordnung schuldig macht. Als Abg. Schwartz dauernd weiter rnsl. erklärt 'Vizepräsident Tr. Riester ihn sür ansgcschlossen von der Sitzung und fordert ihn aus, den Saal sosort zu ver lassen. Tn der Abgeordnete Schwartz de» Saal nicht verlasst, nnterbricht Vizepräsident Tr. Riester die Sitzung ans fünf Minuten. Rach Wiederau!nähme der Sitzung erklärt der Vize präsident Tr. Riester, das, der Abg Schwartz den Sitzungssaal verlasse» habe. Infolgedessen bleibe es zunächst bei den acht Tagen, ans die er ausgeschlossen ist. Reichskanzler Dr. Lulher fichrl s»rl: Es gibt in unserem Volke noch weite Schichten, die neben dem in der Regierungserklärung genannten Anspruch oos staatliche P ii r s o r g c besonderes Interesse verdienen. Ich darf vielleicht nochmals in diesem Zusammenhänge die A n s I a n d s d e n t s ch e n nennen, die ja eine besondere Lost ans sich genommen haben. Es ist wohl richtig, das, eine Koalitionsregierung nicht vorhanden ist. Selbst wenn sie aber vorhanden v ärc, wäre damit noch nicht die völlige Einmiitigkeii nach allen Rich iunaen gewährleistet. Was mir aber das Wesentliche zn sein scheint, ist, das, sich tatsächlich eine Mehrheit in einer Porm zlisammenaesunden bat, die für die Regier»»» die Möglichkeit praktischer Arbeit crössnet. Ich bitte, dabei meine Person, so unangenehm es mir ist, einmal mit in den Vorder grund stellen zu dürfe». Verschiedentlich ist auch in der Preise gesagt worden, ich sei ja kein Politiker, ich sei ein Ver- walinngSma» n. Ter sachliche Gewinn dieser meiner Stellung ist der, dah die Ztlsammengrbcit, die in der »ciicn Regierung sich vollziehen roll, vollständig beherrscht ist von dem Gedanken, sachlichen Dienst am Volksganzcn z» leisten Was ich bisl»cr die Ehre gehabt habe, im Dienste des Deutschen Reiches als Ernährungs- nnd Pinanz- minisler zn tun, wird selbstverständlich die Grundlage sei», aus die sich auch meine Tätigkeit als Kanzler ansbaut. beider seien, so fuhr der Kanzler fort, erhebliche Angriffe gegen ein,eine Minister gerichtet worden. Es handle sich um "Männer, die hinter sich den 'Werdegang des Beamien- siandes haben. Minister Renhans hat seinerzeit als Beamter de» Eid ans die Verfassung ans Gewisiensbedenken nicht ge leistet: er ist von dieser Eidesleistung entbunden worden unter Anerkennung seiner erfolgreichen Tätigkeit, die er als Be amter geleistet hat. Das entsprechende Schreiben ist vom Minister Piichbcck, der letzt dcmvkraiischei ReicbStazsabgeord- neker ist, nnterzeichnet. i-Hört, bört! und Heiterkeit ! Minister Pischbeck bat davon abgesehen, die Leistung des Treueides von -Herrn Rciihaus zu fordern, und Hai ihn weiter beschäftigt. Herr 'Renhans hat jetzt selbstverständlich den Eid aus die Versassnng geleistet. Ter Reichskanzler hebt dann die Verdienste des von der Linkspresse befehdeten Pinanzministcrs Dr. v. Lchliebcn in seiner Vcaiiitcnlaiisbah» hervor. Er batte die schwere Auf gabe, einen Ausgleich zn finden zwischen Pvrdcriingen »nd Möglichkeiten. '.'Inch ans de» Kreise» der früheren Reichs kanzler hat -Herr v. Schiieben auhervrdcntlichc Anerkennung erfahre». Ter Kanzler ichlicsst init der Aufforderung: Wenn die Ent'cheidnna bei der Abstimmung so aussäll«, das, das Habinrtt die Arbeit übernehmen kann, dann werden wir uns bewühen, sachliche Arbeit im Pntcressc des aanzcn deutschen Volkes zu leisten. lLebbaster 'Beifall bet den Regicrniigs- »arteten.> Don Zentrums Gnaden? „Das Zentrum ist unendlich milde und gütig, und cs ver zeiht seinen Gegnern gern." To stand cS dieser Tage in dem maßgebenden rheinischen Zcniiunisblatl. der „Köln. Volks- zeilnng", zn lesen. Und man könnte geneigt sein, diesem Edelmut in Reinkultur, der ivaar vor der Politik nicht halt macht, seine Reverenz zn eimeven. Aber man kennt leider zu gut die Vorliebe des Zentrums siir eine Pastorale Rhetorik, kennt die Hartnäckigkeit, mit der eS dte Moralität, die im Eiiizelchristcii stecken soll, siir die Gesomtheii seiner Partei in Erbpacht zu nehmen versucht, wenn cs gerissene GcschäftS- polittk treibt. Und cs wird um io schwerer, über diese» an englische Methode erinnernden Ausfluß geschmacklosen und widerlichen Phariiäertums den Manie! verzeihender Nächsten liebe zu breiten, wenn man jetzt sieht, mit welcher Skrupel losigkeit und Hinterhältigkeit das Zentrum dem Kabinett Luther gegenübertritt, das es doch vorher erst durch seine Zu stimmung ins Leben gerufen hat. Gcwisi, das neue Kabinett braucht die Milde und Güte deS Zentrums ebensowenig, wie cs angesichts des Reglerungsprogramms irgend etwas von der verzeihenden Liebe notwendig hat, die das Zentrum fünf Jahre lang sich selbst verleugnend der Sozialdemokratie gegen über geübt hnt und in Preusien heute »och übt. Aber mos das Kabinett, was das ganze deutsche Volk braucht, ist eine rückhaltlose und ehrliche Politik des Zciilrnms. Und das, cs diese osscnbar dem Kabinett Luther gegenüber nicht z» führe» willens ist, vielmehr geradezu eine Diktatur über dte neue Regierung nusübe» müchlc, ist die grosie Sensation, die neben dem geplanten Vorstos, des WirlhfliigclS die Erklärung des Prgktiviisvorsitzcndcn Pehrcnbach bei der 'Besprechung deS Regierungsprogramms im Reichstag gebracht hat. Niemand ha» von den Parteien, die in der neue» NcichS- reaicriing vertreten sind, eine rückhaltlose Billigung der Regierungserklärung erwartet. Auch der Reichskanzler selbst nicht, siir den darum die volle Zustimmung des volkSpartci- lichen PraktionSvorsitzeiiden Scholz die erste reine Prcude ge wesen sein dürfte. Aber auch der dentschnationalc Redner Gras Westarp hat in seiner gros, angelegten, von tiefstem nationalen Vcrantwortiingsgcsühs zeugenden Rede sich ehrlich aus den 'Boden der Negicriinascrkläruna aestellt. Er Hai mit beredten Worten dargctan, wieviel »och ln diesem RegicrungS- progrcimm siir seine Partei und ihre grundlegenden P-orde- riinge» zn wünschen übrig bleibt, aber er bal die rückhaltlose Villianng deS Programms ausgesprochen anS dem ernsten Bciviisilsei» der schweren Polgen heraus, die nach einem Scheitern dieses letzten Versuches, iuucrbalb des jetzigen parlamentarischen Svsicms stabile Verhältnisse sür eine sach liche parlamentarische Arbeit zu schassen, eine SlaatSkrisc un vermeidlich machen. Man kann es nicht übersehen, das, eS in erster Linie die dcnischnationasc Partei ist. die schwerste Opfer an wesentlichen Porderiingcn »nd Ansichten gebracht bat, Opfer, die nur aus den, Bewusstsein möglich wurden, das, eine Reaierlingogemcinschast leine Gesinnnngsgemetnschaft zu be deute» braucht. Mit um so gröberem Befremden aber mus, man der Erklärung deS ZenirumS gegenüberstehen. das nicht nur in dem anbciipolitischcn Programm, sondern auch in innerpvlilischer Beziehung und besonders ans dem Gebiet der Sozialpolitik seine Pvrdernngc» so restlos erfüllt siebt, dah gerade die Oppositionsparteien ibre ganze Kritik des Pro gramms in das Erstaunen znsammeiisassen mussten, warum nackt diesem Programm die Regierung Mgrr überhaupt ge stürzt werde» musste. Gewib bal auch der 'Abg. Pebrenhach den vorherigen Abmachungen gemäst erklärt, das, dgs Zentrum seine Bedenken auf seine parigmeiitarische Stellung der Regierung gegenüber „vorerst" nicht ziiräckwirken lassen werde. Aber wenn er seine Rede mit den Worten schließt, daß trotz schwerer Bedenken die Zcnlnimssraktion „das neue Kabinett seine Arbeit beginnen lasse» werde", so weiß man »ürS erste wahrlich nicht, ob sich die gerechte Empörung mehr gegen die »»erhörte Anmaßung richten soll, niit der hier eine Partei in völliger Verkennung ihrer zahlenmäßigen Bedeutung die Diktatur über die RetckiS- politik aufzurichten bestrebt ist, oder vH man sich mehr ent lüften soll über die Leichtfertigkeit, mit der das Zent rum die der Regierungsbildung vorausgegangcnen Verhandlungen verleugnet. Man hat es zwar tänast ansaeaebc». a»S der von dem inneren Nichtiingskamps hin und hcrgcrisieiicn Zentrums- prcsse irgendwelche Aufschlüsse über die tatsächliche Haltung der P-roktion zu erwarte». Den» all die Zuschriften „von besonderer Seite" »ud die eigenen Artikel der Blätter sind so widerspruchsvoll, daß man nie weiß, wie weit sich die eine oder andere Ansicht mit der -er selbst uneinheitlichen Praktivn
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