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Dresdner neueste Nachrichten : 21.05.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193805217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-05
- Tag1938-05-21
- Monat1938-05
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 21.05.1938
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Schrlstleitung, Verlag und SauptgeMstSfielle: Dresden A, Zerdinandstraße 4 46. Zahrgang Sonnabend/Gonntag, 21./22. Mai 1938 Änitkiaenpreile: Grundpreis: die Ispalkjge mm-Zetle im Sln- - zeigenteil 14 Npf , Stellengesuche und privat« Jamilienanzeigen sNps.,diery mmbreite mm-Zeite im Textleil l,in NM. Nachlaß nach Malstaffel I oder Mengenstaffel k. Lrietgebühr für Ziffer anzeigen 30 Npf. auSschl. Porto. Zur Zeit ist Anzeigenpreisliste Nr.« güllig. Postanschrift: Dresden«1, Postfach«Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 21601. Fernverkehr 27S81-27983«Telegramme: Neueste Dresden * Postscheck: Dresden 2vso * Serllner Schrlstleitung: Serlin W 33. Dtktortastraße 4» Nichiveriangte Einsendungen an die Schristleitung ohne Nückpori» werden weder zurückgesandt noch aufbewahrl. - Im Faste höherer Gewalt ober Äetriebsstörung haben unsre Lezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung ober Erstattung de« entsprechenden Entgelt« 7lr. 118 Dresdner Neueste Nachrichten Dezugs,prelse: 2,00RM. SalbmonatI.i,ooNM.Poffde,ugm°natt.r,o<)NM.e!nschl.4aRpf.poffg.bahr.n (hierzu ZüNpf. Zustestunqlgeb.) Nreuzbandsend.: Für die Woche 1,00 RM. Einzatnummsr in Dresden und auswärts 20 l^pf. Zwei Sudetendeutsche in Eger erschossen Oie Giadt in großer Erregung - Mitglieder der tschechischen Nationalen Garde bewaffnet in den Straßen Marsch für Sachsen Zug um Zug rollt Leipzig, dem Gaulag entgegen, des Führers unbekannte politische Soldaten sind die singende Fracht. AnS dem Elbtal und dem silbernen Erzgebirge, dem klingenden Tal und Sachsens Burgcn- land, aus dem Lande der Umgcbindehäuscr und der Stadt des Porzellans kommen sic. Hier srisch-sröhlichc Hitlerjugend, dort SA. und ff, NLFK. n»d NSKK. und do Politische Leiter. Tic Sol daten des Spatens, der Arbeitsdienst, Werk schar und Walter der TAF.. die Männer der ALB., Schassende ans allen Bernsen, ans der Großstadt wie anS dem fernsten Gebirgsdors. Ob hoher Regierungs- beamler oder schlichter Handwerker, ob Studierter oder Handarbeiter, ein einziger Wille beseelt sie. Ein Lied klingt aus, eine mitreißende Melodie: „Durchs Sachsen land marschieren wir, sür Adols Hitler kämpfen wir." Fahne» über Fahnen wehen in der Pleißcstadt. Ein wuchtiger Appell wird alle Kämpfer im Braun- Hemd angelrctcn sehen. Ganz Sachsen sicht aus ihn. Ter Aktivist sieht mehr als Fahncnmccr und glanz vollen Aufmarsch Sieht, denn gerade er hat ja teil daran, stolze Bilanz zugleich des vergangenen und hin reißenden Austakt des kommende» Kampsjahrcs. Wenn er am Gauleiter, an nnserm Gauleiter vorbei zieht, dann klingt im harten Marschtritt die Melodie der politischen Alltagsarbeit aus. Sein Gleichschritt ist das Symbol restloser Geschlossenheit des politische» Wollens und letzter Einsatzbereitschaft, sein stummer und doch beredter Grnß ist zugleich das unerschütter liche Gelöbnis der Disziplin nnd der Treue. Wir sind keine Paradcsoldaten, lächelt nicht, wen» manch altem Kameraden der Marsch sauer wird. Seht des Frontkämpfers Ehrenzeichen aus seiner Brust! Toppelt wertvoll ist'ö darum, daß er dennoch nicht anders kann, als mit uns Jungen in gleichem Schrill und Tritt zn ziehen. Darauf kommt es an und danach wertet uns der Mann, dessen Blick prüfend unsre Reihen überfliegt, daß unser 'Wille stahlhart ist, daß wir unS von niemandem in nnserm Einsatz für den Neubau der Nation beschämen lassen. Ob wir als Blocklciter an den Türen der Bvlksgcuosscn, Müh seligen nnd Beladenen, Zweiflern nnd ehrlich Suchen den Rede und Antwort stehen, ob wir ein Rädchen im Wunderwerk der politischen Organisation sind oder als SohcitSträgcr unfern Teil mittragcn an der schweren, schönen Verantwortung der Menschensührung, bis zum Endsieg -er Volksgemeinschaft. Trum wisse, Kamerad, der du heut znm erstenmal mitmarschierst, so, wie auch nnS einst ein Appell mitrib zu den braune» Bataillonen, mit deren Fahnen die neue Zeit zieht: Es geht heute nicht um eine Kund gebung mehr zu andern, die schon verklangen. ES geht nm neues Rüstzeug für ei» Fahr des Kampfes und der Arbeit. Gerade du mußt gerüstet lein, auf dich kommt es an, denn aus dich, den Rian» an der äußersten politischen Front, schaut der Volksgenosse zuerst. Tein Wissen fordert er, dein Beispiel erwartet er. Und cs geht darum, daß wir immer aufs neue den Gleichtakt spüren mit dem Heer der unbekannten Kampfer, die alle, alle unsre, deine Kameraden sind, Gleichgesinnte, Gleichverpslichtctc, Glctchkämpsende. TaS stärkt, und dn mußt stark sein, Kamerad, denn wenn andre dich über des Berufes schwere Arbeit hinaus in freiwilligem Einsatz unverdrossen deine Pflicht tun scheu, werde« auch sic stark werden, mit- zubauen au unsrer, der deutschen Zukunst. Durchs Lachscnlaud stampft der Zug. Tas Laub, das wir lieben, sür das wir arbeiten, die schöne Werk- statt Deutschlands. DaS Land der Höchstleistung und der Erfindungsgabe, mag sic in der wuchtigen Riesen maschine wach werden oder im Feicrvhmdschnitzwcrk eines Lohnes der Grenzdörscr vom Erzgebirgskamm. DaS Land der ausdauernde» Zähigkeit und geistigen Regsamkeit. Und doch ein Land das wie ganz Deutschland eineinhalb Jahrzehnte des Niedergangs, des Elends und der Verzweiflung hinter sich hatte. Ja, mehr noch litt als andre Gaue, weil seine Schas senden so hiindcrtsältigc Dinge sür alle Gebiete des Lebens Herstellen und seit je in die ganze Well hinaus sandten, daß jede Krise hier doppelt spürbar sein mußte. Und .veil i» der so hochentwickelten Industrie der Ungeist des Liberalismus mit einem, dem Grund- vroblcm, nicht fertig wurde, der sozialen Frage, nnd darum eine weile Kluft Mensch von Mensch trennte, statt daß sie vereint das Schicksal gemeistert hätten. Nun ist auch das geschasst. Blick um dich, Kamerad, sich, wie überall an den schon vom Rost bedroht gewesenen Maschinen wieder deine Arbettskamcradcn werken. Steh, wie, gebettet in FrühlingSgrün, ringsum sich die neuen Siedlungen der Schassenden dehnen. Sieh, wie das tanscndschöne Sachsen, deine Heimat, sich allenthalben müht, noch schöner zu werde». SAig mit, Kamerad! Stimm ein, Kamerad! Gestern, heute, morgen begleitet uns das Lieb, das Gelöbnis: Durch» Sachsenland marschieren wir ... »1. Das Gautreffen beginnt 160 OVO marschieren in Leipzig Leipzig entsand ten «I. -Lchristleitnngsmitglied Von unserem nach Leipzig, kl. Mai. Der Sächsische Gautag 1!M, der ein machtvolles Bekenntnis des Sachscngaues zu Adolf Hitler und zu Deutschland sein wird, Hai seinen Ansang genommen. In Leipzig, der Reichsmcsscstadt, wehen Fahnen sonder Zahl, herrscht schon in den Vormitiagstunden das leb hafte Treiben eines großen Tages, dem auch der Regen keinen Abbruch tun kann. In der Nacht schon sind Dutzende von Londcrztigcn eingetrosscn znm Gantag und den ganzen heutigen Tag werden weitere Trans porte solgen. In siinszig Sondcrzügen werden heute nacht Sdvllü Manu der LA.-Gruppe Sachsen nach Leipzig fahren, wo sich heute schon die Hohcitoträgcr, die Amtslcitcr, die Führer der SA -Gruppe, das ge samte Fiihrerkorps der Partei versammele hat, um in zahlreichen Sondcrtagungen dnrch führende Männer der Partei für ein neues Jahr vcrantwortlichrr Ar beit ansgrrichtct zu werden. Zn ihnen allen werden heule abend Reichsleiter Alfred Rosenberg und Gauleiter Martin Mutschmann sprechen. Tie gesamte politische Führerschaft Sachsens wird sich hier zu einem wuchtigen Appell vereinen Am Abend findet unter dem Völkcrschlachtdcnkmal die große Gefallenen- Ehrnng statt, die im Zeichen Albert Leo Schlaget ers, des Blutzeugen sür Deutsch land, steht, dessen Opsertod sich in diesen Tagen zum 15. Male jährt. Die SA.-Gruppe Sachsen wird diesen Appell, bei dem Rcichsleiter Rosenberg sprechen wird und Obergruppenführer Schepmann die Namen der Toten der Bewegung verliest, leserlich ansgestaltcn unter Teilnahme von NA LA.-Männcrn. Am Lonnlagmorgcn werden Reichsjugcndsührcr Baldur v. Schirach und der Gauleiter zu Sach sens Jugend sprechen, die bereits im Volkspark Klein zschocher ihre Zelte ausgeschlagcn ha«, lieber 3E Zelte umfaßt das Lager, das größte, das bisher die HI. Sachsens errichtet hat. Tann sindct der große Appell der IlwIM auf dem ueugeschasseuen Ausmarschgeländc an der 'Nordseite der Fraulsnrtcr Straße statt, daS gestern Obergruppenführer Schepmann besichtigte. Mit Ge nehmigung des Stellvertreters des Führers wird das Feld den Namen „A d o l s - H i t l e r-F e l d" er halten und der Gauleiter wird bei diesem Aufmarsch die feierliche Weiße und Namengebung vornehmen. Anschließend werden die ItillvüN aus dem Augustus- platz vor dem Gauleiter vorbcimarschiereu. Eine R i c s e n t r i b ü n e von Nürnberger Aus- maßen ist bereits gegenüber dem neuen Theater errichtet und der festlich geschmückte Platz blclct ein wunderbares Bild. Fahnen wehen und Erwartung liegt über Leipzig, dem Schaufenster Deutschlands. Gauleiter Mutschmann wir- dem Führer melden kön nen, daß auch hier in der einstmals vom Marxismus zaß verteidigten Stadt langst Wirklichkeit wurde, was Adolf Hitler im September 1W6 als Zeuge vor dem Reichsgericht hier prophetisch aussprach: „Es wird die Zeit kommen, in der man glücklich ist, -aß es so eine Bewegung überhaupt gibt! Aufruf des Gauleiters Der Gauleiter hat zum Gautag felgenden Ausruf erlassen: „Die NSDAP. im Gau Sachsen ruft zum Sammeln. Nach ardeits- und ereignis reichen Wochen und Monaten, nach Zeiten größter Anstrengung und höchsten Erlebens soll wieder einmal Rückblick und Ausschau gehalten werden. Wir werden uns dabei nicht lange aufhalten können, denn die Arbeit geht weiter und erduldet keine Rust. Aber eins soll uns der gewaltige Aufmarsch unsrer Parteiorganisation mit aller Deutlichkeit vor Augen fuhren: daß die NSDAP, im Aufbau des Reiches und in der erzieherischen Gestaltung eines starken Volkes der treibende Motor ist, daß in ihr das Geheimnis aller Erfolge liegt, baß sie eine ungeheure Verantwortung vor der Geschichte übernommen hat und geschloßen und diszipliniert sein muß, um diese Verantwortung weiterhin tragen zu können. Der einzelne Trager des Äraunhemdes ist damit an der Schicksalsgestaltung Deutsch lands und der Welt beteiligt, nicht so sehr nach Maßgabe des ihm anvertrauten Amtes, sondern im Maß der von ihm an seiner Stelle erfüllten Pflicht. Dieses Äewußtsein ist es auch, das uns alle zum täglichen Kleinkampf, zur Üebernahme und Erfüllung ost übermenslblich erscheinender Aufgaben stark gemacht hat. Ich begrüße des Führers braune Soldaten zum Sächsischen Gautag 1YZS in Leipzig. Mich crjüllt Dank sür das bisher Geleistete und Vertrauen in den künftigen Einsah." Bluttat tschechischer Staatsvotizei X Prag, 21. Mai. lDurch Funkspruch) Am heutigen Sonnabend, dem 21. Mai, um K4 Uhr friih fuhren auf einem Motorrad zwei sudetendeutsche Landwirte, der 25jährige Niklas Böhm aus vberlohna und Georg Hofmann aus Fonfa«, von «ger heimkehrend nach FranzenSbad. In der Nähe der Grenzjtzgerkaserne in Eger, wo schon seit längerer Zeit mit Gewehren bewaffnete Staatspolizei postiert war, fiel plötzlich ein Schuh und die beiden Landwirte stUrzten vom Rade. Hofmann war sogleich tot, Böhm wurde in den Bauch getroffen und schwer verletzt mehrere Meter weit in die Kaserne geschleift. Auf seine Hilferufe eilten mehrere Bewohner der Nachbarhäuser auf die Straße und wollten ihm zu Hilfe kommen. Sie wurden aber zurUck- getrirben und ihnen bedeutet, daß sie die Häuser nicht zu verlassen hätten. Erst nach zwei Stunden wurde Böhm in das Krankenhaus von Sger ge. schafft, wo er aber trotz sofort vorgenommene» Operation in den frllhen Morgenstunden ver starb. Bor seinem Tode konnte er noch Uber den Hergang des Vorfalles berichten, aus dem hervor geht, daß beide vollkommen ahnungslos nieder geschossen worden sind. Um 146 Uhr früh erschien der Abgeordnete der Sudetendeutfchen Partei Dr. Köllner am Tatort, der mit Hilfe von Augenzeugen den genauen Sachverhalt feststellte und gleichfalls konstatierte, daß der Schießerei keinerlei Wortwechsel oder besonderer Anlaß vorangegangen fei. Die Stadt Sger ist in großer Erregung. Man sieht in den Straßen di« bewaffneten Organe der Stcherhettswache und der Gendarmerie. In den Straßen werden auch bereits Mitglieder der tschechischen nationalen Garde bewaffnet gesehen. Es muß bemerkt werden, daß die beiden Land wirte als vollständig nllchtern und solid« be kannt stnd. lSiehe auch die Meldung aus Seit« S> Wie lange noch? In Eger sind heute nacht zwei Sudetendcutsche ohne die geringste Veranlassung von Beamten der tschechischen Staatspolizei niedergeschosscn worden. In Komotau ging gestern tschechisches Militär mit dem Bajonett gegen Deutsche vor. In Ehodau bei Karlsbad machte die tschechische Gendarmerie von Säbel und Schußwasse Gebrauch. Der Sudeten deutschen hat sich angesichts der Tatsache, daß sie den Nebergritlen der Staatsorgane schutzlos preis gegeben lind, die größte Erregung bemächtigt. An die Prager Regierung ist die Frage zu richten, wie lange sie noch zusehen will, daß die deutschen Bürger dieses Staates den schwersten Bersolgungen aus gesetzt sind. In -er Tschechoslowakei haben sich in den letzten Wochen Tinge zugetragen, die -en Eindruck erwecken müssen, als ivolle Prag, daß sich die Tragödie vom 1. März ININ noch einmal wiederhole. Leit Wochen sieh« die tschechoslowakische Regierung untätig zu, wie die Ludcteudeutschcn von Tag zu Tag in erhöhtem Maße Angrissen marxistischer und chauvinistischer tschechischer Elemente «isgcsctzt sind, ohne daß man es sür nötig hält, diesem Treiben, an dem sogar Mili tär und Gendarmerie sich beteiligen, energische» Ein halt zu gebieten. Kann cs eine schwerere Anklage geben, als die Protokolle, die gestern dem Politischen Ausschuß der Ludctcndeutschen Partei vorgelegt wur den, die beweisen, „daß eine ausqchetzte Menge in Prag und Brünn 'geradezu eine Menschen- jagd ans Deutsche veranstaltet, daß die Sicherheit», organc ihre Pslicht nicht crsüllt haben und daß eS selbst parlamentarischen Vertretern unmöglich ge macht wurde, sich der Angcsallcnen anzunehmen"? Das Wort „Ich Herr — du Herr", das einmal ein tschechischer Staatsmann prägte, ist anscheinend lang« vergessen. Das Nationalitätenstatut des Minister präsidenten Hodscha wird mit Gummiknüppeln an gekündigt, obwohl die Sudetendeutschen gerade in diesen Tagen zunehmender innerer Spannung eine Disziplin bewahren, die mustcrhast ist und daS äußerste an innerer Kraft von ihnen verlangt. Leit Anfang Mai eine einzige Kette sich steigernder Ausschreitungen gegen Deutsche! Ta wird in Trovpau ein sudctcndeutscher Rechtsanwalt mit dem Gummiknüppel niedergeschlagen, so daß an seinem Auskommen gezwcilclt wird. Der nächste Tag meldet, daß Disziplinarverfahren gegen Sudeten, deutsche eingclcitct werden, die an den deutschen Mai kundgebungen teilgeuommcn haben. In A s ch geht am Geburtstag Konrad Henleins die Polizei mit dem Gummiknüppel vor. Tas gleiche erfolgt in Saaz, wo ein Lndetcndeutscher den erlaubten Deutschen Gruß gebraucht. In Prag wird ein deutscher Student wie ein Wild durch die Straßen gejagt, die Menge sucht das Studentenheim zu stürmen. In Niedcrgeorgenthat werden die Deutschen drei Stunden im Gasthaus regelrecht belagert. In Trau ten au überfallen tschechische Soldaten die Deutschen und reiße» ihnen die Abzeichen herunter. In Nikols bürg und Saaz werden verhaftete Deutsche mißhandelt, in Preßburg eine deutsche Versammlung mit Steinen bombardiert. In Prag und B rünn versucht die Menge das Deutsche Hin zu stürmen. All das sind nur Ausschnitte. So geht es sort, Tag sür Tag, den ganzen Mai hindurch. Und nun Komotau und Ehodau! Und heute Eger. Die staatlichen Organe aber scheu zn! Die tschechische Prelle hetzt, Provokateure finden Er- munterung, und bas Ergebnis ist immer neuer Terror. Es ist ein srcvclhastes Spiel, das da ge trieben wird, unter den Augen nnd, wie man leider seststcllen mnß, mit Duldung, also mit Willen der Prager Negierung. Vielleicht glaubt man. dem Aus land in einem Augenblick, in dem die Brüchigkeit dieses Staatswesens aller Welt offenbar geworden ist, zeigen zu müssen, daß man Frieden und Ordnung verbürgen könne. Dann dürste es wohl richtig sein, sich gegen die Elemente durchzusetzen, die den inneren Frieden durch Verfolgung der deutschen Bürger dieses Staate» brechen. Oder will man schon heute Vorwände schassen, um den Sudetenbeutschen nach den Gemeindewahlcn die Selbstbestimmung in ihren Gemeinden zu nehmen? DaS Sndetendcntschtum hat in den zwanzig Jahren, die eS in diesem Staate lebt, Unerhörtes tragen müssen. ES ist daran gewöhnt, daß ihm kein Recht wird. Aber man scheint in Prag zu vergessen, daß gerade das Regiment, daS man den dreieinhalb Millionen Deutschen auferlegtc und zumntete, die schwere Krise geschossen hat, in der dieser Staat sich heute befindet. Die Vorfälle in Eger. Komotau und Ehodau zeigen di« ungeheure Verantwortung der Prager Regierung. Sie geben ihr -en deutlichen Hinwet», daß nur ein«
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