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Dresdner Journal : 02.12.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187412028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18741202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18741202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1874
- Monat1874-12
- Tag1874-12-02
- Monat1874-12
- Jahr1874
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- Dresdner Journal : 02.12.1874
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W27S. Mittwoch, de» 2. Deccmdee 1874 l» «»—» ä«at»ok«° ^LLrttod:. . . . « Idir. tritt k«t-ai»ä 1 Illr. Id »sr. 8wwp«t-o»<üit»« LiQ»«lL«KlULo»vru! 1 I»»er»1«»pr«i»er t^Lr äso li»iua oü»ar ^«ptckttv«» ?otitt«l«: > Ujxr. Oat« «11» /oil«: b U^r. Lr«ed»l»«»: TA^Ueb mit ^mimtims «lor 8o«m- o»ct koiort»^», ^d«i»ä» kür ä«a kol^onä«» 1»U. Zres-M Ämrnal. Verantwortlicher Redacteur: CommisstonSrath I. G. Hartmann in Dresden. Io»vr»t«o»»»dmv »os»Ltt«c l^tprlU! Fr Lra»ict«tett«', 6ommuuiioiiLr üs« Orssänsr ^ouro»l«; et-vuN^.: ^eAr», Fork u N MmidarU-Iisrlls. V t,»-l.»ix»j?-S»»«H«,I»a-kr»LUart» N,: et I^oA/cr, L«rIM Vt»Q - L»wklu^ - kr»^kr»ok- turt «.».-»itted,»: Nu<t ^k»F«r, L«rU»: ^1 Net^ir^rr, /»ra/itkrnt/anz,//. ^1/Lrcc^t, Lr«w»ot F. <8c^/»ttr, Lr«i I»u t F. lÄunyrn « ttürkuu; 0k«miul,: /<> ^o/^, 7r»n>- turta H. t F. ^arArr'^ebvu. </ ('./ZerrMMm'svti? ttueiit'., F<iu--cd Oo.,- NorNt,: /»v D , S«umov«r: k»ri, //eilest, /.n/ittr, Ni«k/»ertt ('«., Stutlx»rt: HaieLe' F t'o., L'ücktk. Fnnr,»crn-Nirrc<iu, Viea: O/Pe/it, Ht-rknsx^borr « ' Zu'/I. ^xjxelil.cd!! s)r< ^li»<>r .toiirnLl», 1",.. iv!t. >'n I, Amtlicher Theil. Dretden, 24. November. Se. Majestät der König Haden dem Lehrer Johann Traugott Ludwig inUntcr- heinsdorf dir goldene Medaille vom Albrechtsorden zu verleihen geruht. DrrSden, 25. November. Mit allerhöchster Ge nehmigung ist dem Oberlehrer an der Gymnasial- und Realschulanstalt zu Plauen, vr. pb. Emil Richard Bee», der Titel „Professor" verliehen worden. Dresden, 30. November. Seine Majestät der König haben die Erlaubniß zur Annahme und Anlegung des dem Königlichen General-Adjutanten, Generallieutenant Krug von Nidda, verliehenen Großkreuzes des Her zoglich Sachsin-Ernestinischen Hausordens allergnädigst zu ertheilrn geruht. Nach Statt gefundener Ergänzungswahl besteht die Advokatenkammer zu Dresden auf die Dauer der nächsten zwei Jahre, vom I. Juli 1874 an gerech net, aus folgenden Advokaten: Herrn Justizrath Rudolph Julius Kohl schütter zu Dresden, Borstand, Herrn b>r. Wilhelm Michael Schaffrath daselbst, Stellvertreter des Vorstands, Herm Johann Georg Heinrich Scheele daselbst, Sekretär, Herrn Ferdinand Heinrich Gerlach daselbst, Stellvertreter des Sekretärs, Herm O>. Ernst Albert Stein 1. daselbst, Herrn Amandus August Höffner in Nossen und Herrn Max Wilhelm Eckardt in Dresden, als Mitgliedern, sowie aus folgenden Advokaten: Herrn Finanzprokurator Julius Hermann Be schorner zu Dresden, Herrn Julius Pöschmann zu Pirna, Herrn Hermann Friedrich Theodor Schreck daselbst, Herrn Victor Wetzel zu Dresden, Herm Carl Emil Heim zu Freiberg, Herrn Emil Arthur Hänel zu Dresden und Herrn Oscar Ferdinand Damm daselbst als Stellvertretern. Dresden, am 26. November 1874. Ministerium der Justiz. Für den Minister: Pernitzsch. Bekanntmachung. In Gemäßheit von 8 6 der Verordnung über den Geschäftsbetrieb ausländischer Versicherungsanstalten im Königreiche Lachsen vom 16. September 1856 wird von dem Ministerium des Innern hierdurch bekannt gemacht, daß die „Union", gegenseitige Versicherungs- Gesellschaft in Berlin, den Vorschriften in 88 2 bis 4 der angezogrnrn Verordnung Genüge geleistet und Dresden zum Sitz für ihren Geschäftsbetrieb in Sachsen ge wählt hat. Dresden, am 23. November 1874. Ministerium de- Innern. Abteilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Tchmaltz. Fromm. »-»>» .. m>—> - UWmntlilbtr Theil. Nebers,cht. Telegraphische Nachrichten. ZeitungSschau. (Norddeutsche Allgemeine Zeitung.) Tagesgeschichte. (Dresden. Berlin. Schwerin. Wien. Paris. Rom. London. St. Petersburg. Konstantinopel. Washington.) Ernennungen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzial-Nachrichtrn. (Chemnitz. Grimma. Löbau.) EingesandteS. Vermischtes. Statistik und VolkSwirthschaft. EingesandteS. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Beilage. Deutscher Reichstag. (Sitzung vom 3". No« Börsenuachrichteu. Telegraphische WitterungSderichte. Inserate. Aelcyr.Mllche Nachrichten, i München, Montag, 30. November, N«h«it- tags. (W. T. B.) Zu der auf heute anber«mten Verhandlung gegen den Nr. Tigl wegen veLenm- derischer Beleidigung deS Fürsten Bismarcktdurch die Behauptung, das Kissinger Attentat s» nur eine Comödie gewesen, war der Angeschmdigte nicht erschienen Der Gerichtshof erkannte Daher ohne Zuziehung von Geschwornen und verurcheilte den Angeklagten in «outumm iurn zu eine» Ge- fänguißstrafe von 10 Monaten. Der StaKSau- watt hatte 15 Monate beantragt. Wien, Montag, 30. November, RachmiSagS- (W. T. B.) In der heutigen Sitzung de» Abgrord- netenhause» beantwortete der Minister de» Intern, Freiherr v. Lasser, die Interpellation wegetz der auf dem Lande herrschenden Unsicherheit, ind^m er eine Tabelle vorlegte, au» der zu ersehen wa^daß seit dem Zustandekommen deS GefttzeS, betrafend daS Verfahren gegen die Vagabunden, die Sicher heit wesentlich zugenommen hat. Darauf begründete der Aba. Wildauer sPneu Antrag auf Abänderung des Gesetze», betretend die Aufsicht über die Schulen. Abg. Wildauer (Südtirol) gab zur Motivierung seines Antrags eine eingehende Darstellung des gegen wärtigen Zustandes der Schulen in Tirol. Der Abg. Graf (Tirol) bestritt die Competenz des Reichsrtzthes in dieser Angelegenheit und bezeichnete den Antrag als eine Verfassungsverletzung. Nachdem noch die Abgg. Hoffer, Dordi und Wildauer und schließlich der Kul tusminister v. Stremayr für den Antrag das Wert ergriffen und in Abrede gestellt hatten, daß in demsel ben eine Competenzübcrschreitung gefunden werden könnte, wurde der Antrag einem Ausschüsse von 15 Mitgliedern überwiesen. Darauf trat das Hauö in die noch ausstehende Berathung deS H 12 deS ActiengesetzeS ein. Der selbe wurde mit dem Amendement deS Abg. I)r Herbst angenommen, wonach die Bestimmungen deS ActiengesetzeS, soweit statutarische Bestimmun- aen nicht entgegenstehen, auch auf schon bestehende Gesellschaften Anwendung finden. Endlich wurde der Bericht de» Ausschusses über die vorjährige Aufhebung und Wiederherstel- lunader Bankacte ohne Debatte genehmigt. Buda-Pest, Montag, 30.November,Abend». (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS Ober- Hauses erklärte der Ministerpräsident Bitto, daß er, wenn möglich, noch in dieser Session einen Ge setzentwurf über die Reform deS OverhauseS vor- legen werde. Im Abgeordnetenhause wurden heute vom Finanzminister Ghyczy mehrere Vorlagen, betref fend die Einführung von LuruSstruern, einge- bracht. Der Finanzausschuß deS Abgeordnetenhauses beendigte heute die Berathungen über daS Budget der Honvedarmee, an welchem erhebliche Reduc- tionen vorgenommrn wurden. Der Honvedminister Szende erklärte, daß er auf der Bewilligung der geforderten Beträge in ihrem vollen Umfange be stehen müsse und die Reductionen nicht acceptiren könne. Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. Der Dilettanten - Orchester - Verein hatte am 30. November im „Hotel de Saxe" seine erste Auffüh rung in dieser Saison veranstaltet. Herr Fr. Reichel ist wegen zu überhäufter künstlerischer Beschäftigung von der Direktion desselben zurückgetreten, die nun Herr Baumfelder übernommen hat und unzweifelhaft mit gleichem Eifer zum stützen des Vereins führen wird, wofür die ersichtlich sorgfältige Vorbereitung und das löbliche Gelingen dieser Aufführung Zeugniß ablrgte. Und ein zeitweiser Wechsel der Leitung kann an sich, wenn dabei nur so tüchtige musikalische Kräfte in Be tracht kommen, für einen Dilettanten-Verein für Instru mentalmusik, der immer im regsten Fortstreben erhalten werden muß, nicht gnade als Nachtheil betrachtet wer den; denn jeder neue Dirigent wirkt wie eine neue Triebkraft, bewegt und erregt die fleißigen Bemühungen mit frischem Impulse. Neben den Ausführungen der Alceste-Ouvertüre von Gluck und der k-äur-Symphonie (Nr. 12) von Haydn interessirte namentlich eine Ouver türe nebst Cavatine zur Operette „l.n er««» von der Prinzessin Amalie v. S. Formklar, einfach und voll munteren Lebens im früheren Zeitgeschmack gearbeitet, ist sie rin achtungswerther Beweis einer mit warmer Hingabe, gediegener productiver Selbstthätigkcit ausgeübten Kunstliebt und eines vielseitigen Talents, das endlich auf einem ganz anderen Felde eine eigen artige, feinsinnige Durchbildung gewann und so bedeu tende als nachhaltige Erfolge errungen hat. Die Ouver türe erweist auck, wir die hohe Verfasserin mit Wahr- heit gegen sich selbst nur an der Uebung des eigenen Könnens ihn Freude fand, wir abhold sir frrmdrr Hilft für Ausführung ihrer Idee war; denn mit Zuziehung derselben, die ihr so leicht zu Gebote stand, würde sich für Instrumentation und bequeme Spielbarkeit eine wirksamere und kundigere Behandlung ergeben haben. Noch sei als erfreulich und aufmuntrrungswerth die Leistung einer jungen Dilettantin (Schülerin des Herrn Döring) hervorgehoben, welche Mozart's Clavierconcert (D-moIl) spielte. Ihr Vortrag erwies einen hübschen Anschlag — dem nur noch Tontraft fehlt —, musikalische, namentlich zarte Empfindung, löbliche Phrasirung und sorgfältig geleitete Bildung der Technik. Das Orchester fand sich aufmerksam und wacker mit seiner schwierigen Begleitungsaufgabe ab. C. Banck. Jllustrirte Editionen. „Hildebrandt's Aquarelle auf seiner Reise um die Erde." Chromo-Facsimiles von K. Steinbock und W. Loeillot. Verlag von R. Wagner in Berlin. Das Wert, welches aus zwei Serien, jede zu drei Lie ferungen besteht, ist jetzt in der letzten derselben erschienen und dadurch vollständig geworden. Dieser Schluß bringt eine Straße in Alexandrien, Colomba in Ceylon, den Hafen von Foo-choo-foo, und eine Brücke bei Peking. Das aus der interessanten Weltreise Hildebrandt's her- vorgegangene Werk von Aquarrllbildern, Veduten und leichten Skizzen ist schon mehrere Jahre hindurch in diesen Blättern empfohlen worden und hat im deutschen Publicum zahlreiche Verbreitung gefunden. Die Aus führung in Farbendruck bot bei der Eigenthümlichkeit der Gegensätze und dem leichten flüchtigen Pinsel Hilde- brandt's ungewöhnliche Schwierigkeiten dar. Für die jenigen Liebhaber im Publicum, welche nicht Abnehmer des ganzen Werkes sein wollen, ist auch jede Lieferung, ja sogar jedes Blatt einzeln zu beziehen und es sei hier» Versailles, Montag, 30. November, Abends. (W. T. B.) Die Nationalversammlung hat beute ihre Sitzungen wieder ausgenommen. Der Kriegs- Minister, General de Eissey, brachte einen Gesetz entwurf über dir Organisation der CadreS des stehenden Heere» und der Territorialarmee ein. Sodann wurde die Eoustitnirung der Abthrilungen durch d«S Loo» vorgeuomme». Der »eitere Ler» lauf der Sitzung war ohne erhebliches Interesse. Morgen findet die Sahl de» Präsidenten statt und wird die Wiederwahl Buffet'S als sicher be trachtet. Die Botschaft de» Marschallsiräfideuten dürfte am Mittwoch oder Donnerstag emgebracht werden. DaS rechte Centrum hat, au Stelle deS Herzog« v. Audiffret-PaSquier, Bocher zum Vorsitzenden ge»Lhlt. Der Graf v. Chambord hat an dir Fraktion der äußersten Rechten eine Zuschrift gerichtet, in welcher er e» seinen Anhängern zur Pflicht macht, sich ach, keinen Beschlüssen zu betheiligen, durch welch» die Wiederaufrichtung der Monarchie ge hemmt »erden könnte. Dresden, 1. December. Die heutige „Norddeutsche Allgemeine Zei tung" enthält an bevorzugter Stelle unter „Berlin", mit durchschossener Schrift gedruckt, folgende halbamt liche Mittheilung: „In dem Novemberheft der „Preußischen Jahrbücher" wird in dem Aufsatz: „Ein Beitrag zur Geschichte der sächsischen Politik", über dessen Inhalt wir nicht zu ur- theilen haben, berichtet, daß während der Friedens- Verhandlungen zwischen Preußen und Sachsen im Jahre 1866 der Ministerpräsident Graf Bismarck den sächsischen Unterhändlern bessere Bedingungen in Aussicht gestellt habe, falls ein Wechsel der Dynastie eintrete und daß, nachdem jene Unterhändler darauf ein- zugehen adgclehnt, von Berlin aus durch andere Mittels personen dem sächsischen Hofe eine Entschädigungssumme von 16 Millionen Thalern angeboren worden sei. Darauf einzugehen sei König Johann eine Zeit lang nicht abge neigt gewesen, es scheine, daß er 20 Millionen gefordert hab«, und an der Annahme schließlich durch Lovalitäts- adressen der sächsischen Kreisstänke verhindert sei. „Wer König Johann von Sachsen gekannt (und sein Charakterbild schwankt nicht in der deutschen Geschichte), wird nicht bezweifeln, daß das Anerbieten mehr oder minder großer Entschädigungssummen auf den König ganz ohne Eindruck geblieben sein würde. Der König würde sich aus Liebe zu seinem angestammten Lande und in dessen Interesse zu den schwersten persönlichen Opfern, selbst zur Abdication haben entschließen können, aber eine Verhandlung über das Mehr oder Weniger einer Geldentschädigung stand gerade für ihn außer aller Frage. „Die Erzählung ist aber auch im Uebrigen unwahr. Es mögen in jener Zeit plötzlich sich eröffnender Per spectiven und Entscheidungen Projecte mancher Art sich gezeigt und gekreuzt haben, deren Ursprung und Verlauf schwer sestzustellen ist. Aber mit Bestimmtheit kann versichert werden, daß der preußische Ministerpräsident den säch fischen Unterhänd- . lern Eröffnungen jenes Inhalts nicht gemacht hat und daß, nachdem er fast unmittelbar nach den ersten Besprechungen durch ernste Erkrankung genöthigt worden, diese Verhandlung vollständig in die Hände des wirklichen Geh. Raths v. Savigny zu legen, für ihn weder ein Anlaß zu (in jenem Aufsatz als Thatsache erwähnten) Milderungen und Ermäßigungen, noch über haupt eine Gelegenheit gekommen ist, in die Verhand lungen einzugreifen oder Vorschläge jener Art dem sächsi schen Hofe übermitteln zu lassen. „Von Berlin aus" sind solche Vorschläge keincufalls ausgegan- gcn, und dem auswärtigen Amt ist von den selben absolut nichts bekannt. bei beuierkt, daß die von Kossack bearbeitete sehr humo ristische Reisebeschreibung des verstorbenen Meisters Hildebrandt eine gar trefflicbe Erläuterung zu diesen malerischen Studien ist, und wir weisen zugleich auf dieses Buch zurück, dessen Reize durchaus nicht veraltet sind. Die Ausstattung der chromotypischen Edition ist eine überaus solide und elegante. Sie hat durch denselben Verlag von Wagner in Berlin und durch das nämliche Farbendruckinstitut von Steinbock gegenwärtig ein Pendant gefunden: „Malerische Reiseziele". Eine Sammlung von Ab bildungen der schönsten Punkte Europas nach der Natur in Aquarell ausgenommen und chromographirt von Eugen Krüger. Die verschiedenen malerischen Punkte welche der Künstler zu berühren verspricht, bilden eine lange und ihren, Gegenstände nach interessante Reihenfolge. Es wechseln darin die mannichfaltigstcn Contrafte ab: Ein hvlstrinscher Buchenwald, Palermo, die Trollhätta- fälle, Scheveningen, Konstantinopel mit dem Bosporus, der Monte Rosa, Oliva bei Danzig — derartige Motive braucht man nur dem Programm zu entheben, um die reichhaltigen Intentionen zu bezeichnen, deren Ausführ ung sich der Maler vorgenommen hat. Das Unter nehmen ist auf etwa dreißig Blätter in 4 — 5 Lieferungen, von denen jährlich eine erscheinen soll, berechnet. Die weitere Fortführung des Werkes macht sich bei dem gewaltigen Kostenaufwand desselben selbstverständlich von dem Beifall abhängig, der der ersten Lieferung zu Theil wird. Eugen Krüger hat sich bereits durch seine malerischen Ausnahmen der historisch berühmt gewordenen Punkte des letzten Kriegsschauplatzes dem großen Publi cum bekannt gemacht. Auch seine „Stimmungsbilder" fanden allgemeinen Beifall. Die malerischen „Reiseziele", welche die erste Lieferung darstrUl, sind folgende: Am Hardanger Fjord, eine Mvndscheinscene an der Insel „Wer mit der damaligen Situation und den Mo tiven zu den letzten Entscheidungen vertraut ist, wird übrigens auch darüber klar sein, daß die Geschicke Sachsens in jener Krisis zumeist durch das Vertrauen entschieden wurden, welches der Charakter seines Sou veräns einflößte. Während kein Zweifel darüber sein konnte, daß König Georg V. mit den im Interesse dcr Existenz und der Einheit Deutschlands unerläßlichen Bedingungen nie sich ausgesöhnt haben würde, war man überzeugt, daß König Johann, sobald derselbe sich ein mal zur Annahme dieser Bedingungen verpflichtet habe, sie mit der einfachen und unbeirrten Gewissenhaftigkeit erfüllen werde, von der sein ganzes Leben ein schönes Zeugniß ablegt. Und es ist dem König noch vergönnt gewesen, nicht blos selbst in Treue und erfolgreich zur Festigung des Norddeutschen Bundes und zur Gründung des deutschen Reiches einzuwirken, sondern auch zu er leben, daß sein Sohn und Nachfolger durch glänzende Heerführung und bewährte Hingebung für das dentsche Reich Sachsen in dessen Geschichte einen neuen Ehren platz gesichert hat." Der vorstehende Artikel, dem wir von unserm Stand punkte aus in allen Beziehungen nur vollständig bei treten können, giebt auch uns Veranlassung, auf den darin erwähnten Aufsatz in den „Preußischen Jahrbüchern " zurückzukommen. Wir würden in der Lage sein, außer den schon von der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" widerlegten Angaben auch noch eine ganze Reihe anderer Stellen jenes Aufsatzes mit gleicher Bestimmtheit als unwahr oder gänzlich entstellt zu bezeichnen. Aber cs würde hierzu einer langen, tief in das Einzelne ein gehenden Widerlegung bedürfen, da es dcr Verfasser verstanden hat, seine eigenen Erfindungen, sowie den Inhalt vager Gerüchte und ungenauer Relationen mit einzelnen, wahren Thatsachen in eine solche Verbindung zu bringen, daß letztere dadurch in ein ganz falsches Licht gesetzt werden und einzelnen Aeußemngcn ein Sinn untergeschoben wird, der ihnen absolut und voll ständig fremd ist. Als ein Beispiel für letzteres er wähnen wir hier unter vielem Andern nur die Art und Weise, wie S. 560 eine Stelle der sächsischen Thronrede vom 10. October 1874 gedeutet wird. Einer solchen ausführlichen Widerlegung scheint es aber auch nm so weniger zu bedürfen, als dcr Aufsatz iu der Presse und zwar selbst in solchen Blättern, die der sächsischen Re gierung notorisch wenig günstig gestimmt sind, einer entschiedenen Zurückhaltung begegnet ist und fast in allen Blättern, die uns zu Gesicht gekommen, auf die innere Unwahrscheinlichkeit der Erzählung und auf den vollstäncigen Mangel jedes Beweises dcr auf gestellten Behauptungen hingcwicsen wird. Wir haben aber auch nicht einen Augenblick daran gedacht, irgend rille politische Partei oder ein hervorragendes Mitglied einer solchen für den Artikel verantwortlich zu machen, oder auch nur politische Tendenzen bei dem Verfasser zu vermuthen. Ebensowenig glauben wir aber auch den letzteren in einer, den maßgebenden Kreisen Sachsens irgend wie näher stehenden Persönlichkeit suchen zu müssen, denn die angeführten wahren Thatsachen sind alle schon längst bekannt, nur die Art ist neu, wie der Verfasser sie tendenziös darstellt und deutet. Um aber Wahres zu entstellen, Unwahres zu erfinden nnd grund lose Gerüchte als Thatsachen wieder zu geben, dazu bedarf es keiner näheren Kenntniß dcr Verhältnisse. Nun! wir sind vom ersten Augenblicke an nicht darüber in Zweifel gewesen, daß wir den Angriff ge gen Sachsen, seine Dynastie und Regierung, sowie ge gen einzelne Personen, den jener Aufsatz enthält, auf rein persönliche Motiven zurückzuführcn, daß wir es mit einem Manne zu thun haben, der vielleicht wäh rend seiner Thätigkeit in Sachsin nicht die Anerkennung und Förderung gefunden hat, die er für sich in An spruch nehmen zu dürfen glaubte und der nun seinem Unmuthc den Verhältnissen und Personen gegenüber Ausdruck giebt, denen er die Schuld daran bcimißt. Wight, der Chiemsee, ein Blick auf Venedig vom Wasser aus, Jsola-bella im Lago-maggiore und Monaco. Jeden falls bietet die Auswahl dieser Punkte für die Phantasie des Publicums viel Anregendes dar, nnd so mancher Freund Italiens wird sich der Hoffnung hingcben unter solchen Darstellungen ein Gedcnkblatt für seine liebsten Erinnerungen zu finden. Wenn es jedenfalls für den Beginn des mit großem Aufwand und sehr eleganter Einkleidung ausgestatteten Werkes nicht an Natur- und Kunstfreunden fehlen wird, so darf man dies um so sichrer annehmen, da bildliche Darstellungen fremder Gegenden zwar in neuer Zeit mehrfach in Edition begriffen sind, hierbei aber eine farbige Darstellung, wie sie dem Colorit der Wirklichkeit entspricht, für die meisten Käufer schmerzlich vermissen lassen. Sicher ist, daß sich die Naturscenericn der berühmtesten Gegenden selbst em pfehlen und jener phrasenhaften Reclame entbehren können, die soliden Unternehmungen ebensowenig Etwas nützen würden, als den Wundern dcr Natur. „Das Kunsthandwerk". Sammlung mustcr- giltigrr kunstgewerblicher Gegenstände aller Zeiten, herausgegcbcn von Bucher und Gnauth. Stuttgart, Verlag von Spemann. Wir haben dieses schöne Unternehmen schon bei seinem Erscheinen ausführlich besprochen und aufs Wärmste empfohlen. Diese Empfehlung richtet sich nicht nur an die Fachmänner, d. h. an die Kunsttcchniker und Industriellen, sondern an alle Freunde jener schönen phantasievollen, durch wundersamen Fleiß nnd Geschmack ausgeführlen Productionen, wie sie die Kleinkunst aller Epochen sowohl in Deutschland als in den übrigen Kulturländern dcr Menschheit wie anregende Beispiele dargebracht hat. Der Architekt, der Ornamcntist, der Bildhauer, der Goldschmied und Juwelier, der Graveur, der Fabrikant gebrannter Thon- und Porzellanwaare»,
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