Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 09.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188102094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18810209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18810209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-02
- Tag1881-02-09
- Monat1881-02
- Jahr1881
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1881 Mittwoch, dm S. Februar. > Jnferate werd« blatteS an. Klötzer Röhren 62 40 nach besanderem Lartf. Jnleralea- ilmuHm« für dl« ftweUlg« Wend-Nu«»«» dl» »ormUt»,» ld Uhr. 'M« Vs» für da sefpaitene «on>u»- »eile derechiiet. SKIttster Jns-raten- «etraS?»M. benswahren Farben gemalten Bilde, welches der Redner von der Vagabundennot der Jetztzeit entwarf. Auf 70 Mill. Mark pro Jahr werde die Summe geschätzt, welche iu ganz Deutschland zur Unterstützung der «agierenden Bettler verwendet werde. Hilfsmittel habe man in Ver einen gesucht, die Diöcesanversammlungen haben sich der Sache angenommen und trotzdem stehe in Aussicht, daß dem nächsten Landtag wieder eine Mehrforderung für Zuchthäuser zugehen werde. Die Schuld an der Zu nahme der Vagabundennot sucht der Redner in Mängeln des Unterstützungswohnsitz- und Freizügigkeitsgesetzes, in der Auflösung der Innungen, unsittlichen Theaterauffüh rungen neben der im Taumel der Gründerjahrc gewu cherten Gewinn- und Genußsucht. Die Eisenbahnen, die fabrikmäßige Gestaltung des Industriebetriebes haben dem poesievollen Handwcrksburschenleben, bei dem doch das jetzt geschwundene Heimatsgefllhl rege blieb, ein Ende gemacht. Nicht aber nur der Neuzeit gehören die Va gabundennot und die Mittel zu ihrer Abhilfe an. Lu ther hat 'eindringlich zur Armensorge gemahnt und in verschiedenen Schriften, namentlich in dem Buche „Von der welschen Betteldieberei" über die Not geschrieben. Eine Erläuterung der verschiedenen Arten von Gaunern jener Zeiten und Proben der Gaunersprache erregte viel fache Heiterkeit. Aus nächster Nähe hat nun der Redner Zeugnisse von der Vagabundennot jener Tage schaffen können: aus den alten Kirchenrechnungen von Scifers- bach, die aber gleichzeitig auch Ehrenzeugnisse für die um Frankenberg so viel verdienten Christoph und Mar garethe von Schönberg sind. Die letzteren habe» dort die kirchliche Armenpflege hervorgerufen, indem sie einen örtliches und SiMsches. Frankenberg, 8. Februar 1881. s- Nach einähriger Pause schreckte heute Mittag gegen 12 Uhr wieder der Feuerruf die Bewohner unsrer Stadt auf: in der an der chemnitzer Straße gelegenen, in diese über die Flucht der andern Gebäude jener Strecke hineinragenden Garküche des Hrn. Heydt war auf bis jetzt noch unermittelte Weise Feuer ausge brochen, das sich mit rasender Schnelligkeit über das ganze Gebäude ausdehntc und einen erstickenden dichten Qualm über die Stadt verbreitete. Dank rascheln und energischem Eingreifen der verschiedenen Abteilungen der Feuerwehr gelang es bald, das Feuer, das bei Ent stehen zur Nachtzeit unabsehbares Unglück verbreiten konnte, auf seinen von der Schutzwache in wirksamster Weise für die bei den Löscharbeitcn Beteiligten ab gesperrten Herd zu beschränken, wenn auch leider einigen in den ober» Räumen iu Schlasstelle gewesenen bedauerns werten Leuten die ganze Habe vernichtet worden ist. Von auswärts waren, wie so oft schon, die Mannschaften der Spritze von Gunnersdorf und die freiwillige Turner feuerwehr zu Lichtenau zu nachbarlicher Hilfeleistung er schienen. f Die jüngste; Versammlung des Gewerbevereius zeigte erneut, wie gern gehört der wegen seiner lang jährigen Vortragsthätigkeit zum Ehrenmitglieds des Ver eins ernannte Hr. k. Unger zu Niederlichtenau im Ver eine ist. Ein zahlreiches Auditorium von Mitgliedern und deren Damen füllte den Saal und folgte mit gro ßer Aufmerksamkeit dem in lebhaften, leider nur zu le- Erbtheilungshalber soll von dem unterzeichneten Amtsgerichte das zum Nachlasse des verstorbenen Seilers"Carl Gottfried Berthold gehörige H«U8ß-DIU»ck8lÜt«lL s des Katasters und des Grund- und Hypothekenbuches für Lichtenwalde, welches Grundstück ohne Berücksichtigung der Oblasten auf S4S» M. — Pf. gewürdert worden ist, öffentlich an den Meistbietenden an Ort und Stelle verstei gert werden. Erstchungslustige werden hierzu unter Bezugnahme auf die an der Gerichtstafel und in der Fiedler'schen Schankwirthschaft zu Lichtenwalde aushängenden Anschläge eingeladen. Frankenberg, am 19. Januar 1881. Das Königliche Amtsgericht daselbst. Wiegands Müller. In der Aasse. Kriminal-Naville van Ludwig Habicht. lFortsetziing.) Wenige Minuten vor vier Uhr stand am anderen Tage Bankier SchmiltSdorf wieder vor dem Potsdamer Thor und schaute ebenso erwartnngsvoll wie gestern nach der schönen Polin aus. Und sie erschien mit gleicher Pünktlichkeit. — Frau v. Bukowski zeigte heule nicht ihre brillante Laune; sie schien in etwas gedämpfter Stimmung zu sein und der Besuch des Mausoleums machte sie noch schwermütiger. Den Vorschlag, noch etwas im Schloß- aarten herumzuwandern, nahm sie sichtbar gern an, als fühle sie selbst das Bedürfnis, sich ein wenig zu zerstreuen. , ., , > „Eie werden meine heutige Traurigkeit seltsam finden", begann sie mit trübem Lächeln, „aber der Be such dieses Denkmals königlichen Eheglückes hat es mir wieder einmal schneidend -um Bewußtsein gebracht, wie Äel ich verloren." Und nun erzählte st« ohne Auf fordern, daß sie als fiebenzehnjährigeS Mädchen ihren Gatten geheiratet, der sie schwärmerisch geliebt habe. .Leider war die» Glück unendlich kurz. Nach einem Zähre entriß mir der Tod den -ärtlichsten und liebe vollsten Mann. Seitdem ist mir das Leben, bin ich niir selbst wertlos geworden", fuhr sie mit düsterer Schwermut fort. „Ost wandelt mich die Lust an, mich in den Strudel der Vergnügungen zu stürzen und da durch meinen tiefinneren Schmerz zu betäuben, und dann überkommt mich wieder ein tiefer Ekel vor allem Leben. Lohnt es sich nur der Mühe, dies elende wertlose Da sein weiter zu schleppen?" Ihre dunklen Augen senkten sich dabei zu Boden, sie sah niemals schöner a»S, als in ihrer tiefen Schwermut. Der junge Bankier suchte sie nach Kräften von ihren pessimistischen Anschauungen zu heilen; sie gerieten mit einander in die lebhafteste Unterhaltung, und als sie schieden, war die junge Witwe sichtlich erheitert; sie hatte ihre frühere Heiterkeit so ziemlich wieder gewonnen. Auch heute wies die schöne Frau jeden Versuch, sie bis zu ihrer Wohnung zu begleiten, zurück. Zu EchmittS- dorfs größtem Leidwesen war sie nicht einmal zu be wegen, mit ihm «inen andern Ausflug zu verabreden. „Ich komme bald wieder in Geschäften zu Ihnen", war ihre einzige Antwort und dann entfernte sie sich mit kurzem Lebewohl. Wie leicht hätte ihr der junge Bankier dennoch heim lich folgen können; aber «in letztes Bedenken, daß er als Bräutigam nicht gar zu wett gehen dürfe, mochte ihn zurückhalten. Die Fremde begann ihn doch in einer Weise zu in- teressieren, für die er vergeblich eine Beschönigung suchte. „Es ist ein eigentümlicher Frauencharakter, den du studieren mußt", sagte er sich; aber in seinem Herzen sah es doch weit unruhiger aus, als er sich selbst ge stehen mochte. Mit Ungeduld wartete er auf die Stunde, wo sie wieder in seinem Geschäftszimmer erscheinen würde. Zum Glück kam sie noch eher, als er zu hoffen gewagt halte. Wenige Tage später fand sich die schöne Polin schon wieder ein und diesmal war sie, zum Er staunen Schmittsdorfs, völlig verwandelt. Alle Schwer mut, aber euch jene scheue vornehme Zurückhaltung, dl« sie dem Bankier trotz ihrer großen Liebenswürdigkeit immer wieder gezeigt, war verschwunden. Ein kecker Wagemut blitzte aus ihren Augen, ja die Luft, dar Leben in vollen Zügen zu genießen. „Sie wundern sich gewiß, mich sobald wieder zu sehen", sagte sie lächelnd nach der ersten Bearübuna aber ich bin endlich, zu einen, kühnen EnM kommen, und da es m Mtiner leidenschaftlichen Natur bischloffen habe, komme -Ach ""b meine Papier« rasch ver wechseln, denn ich geh« nach Amerika " v (Fortsitzun, so,,,.) aus L,Aenw» "e / Aorstrcvter. Im Schumann'schen Gasthofe zu Ebersdorf sollen künftigen Donnerstag, den IO Februar v. Z - '"'^7 li W 45 bi« N m A» - 18 - 36 - Oberstärke - - 13 und 14 - - Ms - - 168 buchene Klötzer - 13 bis 41 - MittenMke - 2 bis 4 gegen sofortige baare Bezahlung und unter den vor Begmn der ä machenden Bedingungen in der angegebenen Reihenfolge me.stb.-tend versteigert weroen. Lichtenwalde, am 3. Februar 1881. «"-ifttch Bitzthum'sche Forftverwattttng. Gott-skast-nfonds für die Unterstützungen Mm darüber geführten Register gaben dem Redner Anhalt zur Kennzeichnung jenes Vagabundentums. dessen Zu fluß er aus den Folgen des 30jährigen Krieges, aus den Türkenkriegen, den Ausweisungen d" Protestanten aus katholischen Landen, den ebenfalls A Vertreibungen führenden Zwistigkeiten m der protestantischen Kirche (dte Ausgewiesenen suchten Unterstützungen aus den Kirchen- äraren nach) nachwies. Förmliche Legitimationen der Berechtigung zum betteln wurden ausgestellt. Ausalle- dem folgerte der Redner die Aufforderung zur Mild- thätigkeit, die sich gerade jetzt groß zeigt, und zur plan mäßigen Pflege, wie sie hier der Verein zu Rat und That segensreich entfalte. Dadurch werde der unabän derliche Gegensatz zwischen Arm und Reich seine Bitter keit verlieren. — Nach dem mit lebhaftem Beifall auf genommenen Vortrag machte der Vorsitzende Hr. vr. Nettl die erfreuliche Mitteilung, daß feiten des kgl. Mi nisteriums des Innern dem Vereine für das abgelaufene Jahr eine Unterstützung von 100 M. für seine Volks bibliothek — gegen 60 M. vorher — gewährt worden. Der Versuch einer Abstimmung über die Art und Weise der Feier des diesjährigen Stiftungsfestes führte zu ket- ncm Resultate und wird daher der Gegenstand im Vor stands weiter erörtert werden. f Die in der Papierfabrik zu Krumbach beschäftigte unverehelichte Arbeiterin Wagner aus Schönborn wird seit dem Morgen des Montag voriger Woche, an dem sie nach der Fabrik gegangen, vermißt; eine in voriger Woche verbreitete Nachricht, daß sie ertrunken in einem Teiche gefunden worden sei, hat sich nicht bestätigt. Amtsblatt der König!. Amtshaupt^-mschaft Flöha, des Kömgl. Amtsgerichts und des Stadtrats M Frankenberg. Jnserat-AuftrSae übernehme^ deren Zeitungsboten, auswärts sämtliche Bureaus und Filialstellen^der Annoncen.Expeditionen: N Rudolf Mosse Haasenstem L Lagler — G. L. Laube L Co. ic. — i außerdem in Möhn Hr. Buchbinder Rudolf Vogel, in Niederwiesa Hr. Materialwarenbändler s Frankenberger «vicl-Rrn i Pfg. Vestelluvgen 1 1 Nehmen alle Post- ck anflalien, Pasidolcn * -«GW* und die «u-iabe- »I» , /A ,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite