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Sächsische Elbzeitung : 13.06.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189106137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18910613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18910613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1891
- Monat1891-06
- Tag1891-06-13
- Monat1891-06
- Jahr1891
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 13.06.1891
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181» Schandau, Sonnabend, den 1;. Juni M 47 Nichtamtlicher Theil. AmmMMMiW * rechtzeitig bewirken zu wollen, damit in der ferneren Zusendung keine Unterbrechung cintritt. Durch das jeder Sonttubcnd6nu»»»cr beigegebcue 8scitige Die geehrten Bewohner in Studt nnd Lund, ins besondere unsere bisherigen werthcn Leser, ersuchen wir hierdurch ganz ergcbcnst, ihre Bcstcllungcu uns duö mit dem 1. Juli 18V1 bcgiuncnde dritte Quartal Illustrirte Sonntags - Blatt MM WDiW Aintsblatt von Jahre» so fest lind innig verbindet, auch in Znknnft geheim gehalten werden, falls nicht außerordentliche Ereig nisse deren Veröffentlichung erfordern. Als im Anfang des Jahres 1888 die überraschende Veröffentlichung des deutsch, österreichischen Allianzvcrtragcs erfolgte, da geschah dies angesichts der damals äußerst bedrohlichen europäischen Situation, die iu dem schroffen Gegensätze zwischen Deutsch land und Ruhland gipfelte. Die Veröffentlichung des deutsch österreichischen Vertrages war gleichsam eine letzte Warnung au die Adresse Rußlands nnd alle Welt weiß ja, wie sehr diese Warnung den beabsichtigten Zweck erreicht hat. Seil jener Zeit hat sich die allgemeine Lage mehr und mehr geklärt nnd wenn auch die alten Jntcressengegen- sätzc in der europäischen Politik iu ihren Kernpunkten noch immer vorhanden sind, so entbehren sic doch vollständig der früheren Schroffheit, so daß gegenwärtig der cnröpäischc Frieden gesicherter als seit Jahren erscheint. öS liegt dann» kein zwingender Grund vor, den In halt des Bündnißvertragcö Italiens mit den zwei Kaiser- reichen der Ocsfcntlichkcit bekannt zn geben nnd cS genügt vorläufig die überzeugende Gewißheit, daß sein Wcilcrbcstehcn auch auf ciue fernere Reihe von Jahren wieder gesichert ist. All' die Vcrsnchc, Italien diesem seinem Verhältnisse abspenstig zu machen, die jenscitS der Alpen schon unter der Ministerpräsideutschafl CrispiS unternommen nnd welche unter dem gegenwärtigen Miuisleipräsidentcu Nudini ziem, lich rücksichtslos fortgesetzt wurden, können demnach als ge scheitert betrachtet werden. Dank der Festigkeit nnd Ein- sicht der leitenden italienischen Staatsmänner Italiens, vor Allem König Hnmbcrlö selbst. Die Gegner der Mitglied schaft Italiens beim Dreibund bekämpfen dieselbe aus den verschiedensten Gründen, immer wieder hat man sich hierbei aber ganz besonders bemüht, dem italienischen Volke weiß zn machen, Italien sei gewissermaßen nur der Haudlaugcr seiner beiden Verbündeten, zugleich wurde nicht verfehlt, den Italienern stets anf's Nene die Kostspieligkeit ihrer Bctheilignng am Dreibund vor Augen zu führen. Da« letztere ist ja in bedingtem Grade richtig, aber ebenso unzweifelhaft ist es, daß Italien bei einer 'völlig neutralen Stellung in der europäischen Politik zur Bewahrung der- selben noch viel stärker rüsten nnd daher noch weit größere finanzielle Opfer bringen müßte, als solche ihm durch seine Verpflichtungen dem Drcibnnde gegenüber anfcrlcgt werden. Was aber die angeblich nutcrgcordnete Nolle Italiens im Dreibünde anbclangt, so bedarf diese sinnlose Bchanptnug wohl keiner ernstlichen Widerlegung, denn Italien nimmt seinen Platz in der Tripelallianz voll nnd den andern eben bürtig ein. Die weit überwiegende Mehrheit des italienischen Volkes — darüber besteht kein Zweifel — ist denn mich nach wie vor mit der Bctheilignng Italiens am mittel europäischen FriedenSbnnd durchaus einverstanden und sicher, lich wird dessen Erncucrnug bei allen einsichtigen Italienern cm sympathisches Echo finden. BcmcrkcnSwcrth erscheint cö, daß gerade jetzt die Stell- ung Englands znm Drcibnud an der europäischen Tages, presse wieder einmal eifrig erörtert wird, zumal iu dieser Frage ,m englischen Parlamente soeben wiederholte Erklär- nugcn seilens der Negicrnug abgegeben worden sind. In denselben wird allerdings die Existenz bestimmter Abmach- nngcn Englands mit den Mächten des Dreibundes und speciell mit Italien in Abrede gestellt. Indessen unterliegt es keinem Zweifel nnd dies ist auch von den englischen Nc- gicrungsvcrtrctern zn verstehen gegeben worden — daß Eng land gegen einen etwaigen Versuch Frankreichs, Italiens Stellung am Mittelländischen Meer zu beuachlhciligcn, be- waffuetcu Einspruch erheben würde. Dies kennzeichnet das Vcrhüllniß Englands zum Dreibund zur Genüge und kommt gerade im Momente der vcrmulhlichcn Erucucrung desselben znm zcilgcmäßesten Ausdruck. Der Gedanke eines russisch-französischen Bündnisses. ES ist eine bekannte Thatsachc, daß die Unzufriedenheit Frankreichs mit dem Frankfurter Vertrage von 187l nnd das Unbehagen Rußlands über die Ergebnisse des Berliner Vertrages von 1878 Europa in jener sich von Zeit zn Zeit wiederholende» politischen Spannung gipfelt, in welcher die Kriegslage mir »och davon abhängt, ob sich die nnzufricdcnen Großmächte Frankreich nnd Rußland über eine gemeinsame Action, über die Verwirllichnng eines längst gehegten Bünd- nißgcdankenS verständigen oder nicht. Diese kritische Frage muß jetzt wieder einmal von den hinter den Coulissen arbeitenden Politikern an der Seine nnd Newa sondirt worden sein, wie gewisse Vorgänge anläßlich der französischen Ansstcllnng in Moskau bcwciscu, aber der Erfolg scheint dabei nicht gerade ans der Seite der revanchclnstigeu Chauvinisten gewesen zu sein, denn in der französischen Presse räsonnirt man jetzt viel über die Eigenthümlichkeitett Rußlands, nnd Wiener wie Londoner Blätter wollen gar wissen, daß der Bündnißantrag Frankreichs voni Czarc» Alexander höflich, aber deutlich abgelehut worden sei. Die „Times" hat sogar über Einzelheiten der Ablehnung Ruß lands berichtet, daß der Czar die Politik des Friedens ver folge und deshalb kein unberechenbares Büiiduiß eingehcn könne, sondern sich die Politik der freien Hand Vorbehalte» müsse. Rußland habe auch noch seine Rüstungen zn voll enden imd seine strategischen Bahne» cmöz»ba»en. Man kann diese Angabe» für richtig oder »»richtig halte», so wird aus deiisclbc» doch die Thatsachc bewiesen, daß cö dein Kaiser von Rußland sehr schwer fällt, mit der fraiizösischcii Republik ein Blludttib abzuschließcu und daß die Ausführung dieses Gedankens inuuer wieder auf neue Bedenken stößt. Daraus geht aber auch ziemlich deutlich hervor, daß die Diplomaten in Petersburg schließlich klüger uud schärfer nrlhcilcud sind, als diejenigen in Paris. Bei einem Bündnisse zwischen Rußland und Frankreich liegen für jeden Sehenden die politischen und strategischen Ver hältnisse ja auch ganz anders nnd auch viel ungünstiger wie z. B. zwischen Deutschland und Oesterreich. Bei dem deutsch-österreichischen Büudnißvcrtragc reichen sich zwei eben bürtige Herrscher die Hände, verpfänden zwei Kaiser ihr Ehrenwort, stehen zwei uralte Monarchien Rücken an Rücken gelehnt zusammcu und bezwecken nebst Italic», der dritte» Macht im Bunde, weiter nichts als die Aufrechterhaltung der Friedcuövcrlräge nnd die gegenseitige Garantie des Besitzstandes, das ganze Bündniß ist also ein bloßer Dcfcusiv- vcrtrag für gewisse schliiume Fälle. Ganz anders liegen doch aber die Verhältnisse zwischen Frankreich nnd Nnßland nnd ihrem erstrebten Bündnisse. Der inminschränktc Herr scher des größten europäischen Reiches, der selbstherrliche Czar von Rußland, soll einem nur auf einige Jahre ge wählten Oberhauptc der französische» Republik die Hand zu cincm Bunde reichen, der nach der Lage der politische» Dinge doch mir ei» Offensivbüuduiß sei» könnte, wenn er nach den, Wnnschc seiner Urheber einen Zweck haben sollte. Dabei sind Nnßland und Frankreich mich so gut wie ver. hindert, wahrend eines Krieges wirklich gemeinsam zn opcrircn denn es dürfte ihnen schwer fallen, sich über Deutschland und Oesterreich hinweg die Arme zu reichen. Eö kommt mich noch hinzu, daß man wahrscheinlich die schlimmen Er fahrungen die Rußland in jedem seiner Kriege in Folge lmgenügeuder Vorbereitungen und wegen der großen Eiil- crnmigm ferner Gcbictsthcile gemacht hat und die sogar Rnßland zur Preisgabe von anfänglichen Sicgcöcrfolgcn zwangen, an leitender russischer Stelle sehr genau kennt nnd ocshmb wie aus den vorher genannten Gründen Frankreichs Frenndschast schon gern sicht, aber zn einem förmlichen Bündmßvcrtrage mit der französischen Republik sich in Petersburg nicht entschließen kann. nnd der Türkei vom 20. August 1890. Nr. 1950. Gesetz, bctrcsfcud Abä.idcrnug der Gc- w rbcordmmg vom 1. Juui ds. Js.; Nr. 1957. Gesetz, belle,send de» Schutz vou Gc- brauchsumstecu, von. 1. Juni ds. Js.; Nr. 1958. Verordnung wcgeu Ergan ^ d Verordnung vom 10. August 1870, betreffend die Caulloucn der bet der M.lltm- und Marincvcrwalllmg angcslclllcn BcanUcn, vom 22. Mm ds. Js. Dieselben liegen in hiesiger RathSlanzlet zu Jcdcrmcmnö Einsicht ans. Schandau, am 12. Juni 1891. Der Stadtrath. Bürgerin. Wieck. welches sich bezüglich seines höchst spannendett und interessanten Inhaltes schon viele treue Freunde er- worben, sowie durch die alle vierzehn Tage Mitt wochs erscheinende wcrthvolle Beigabe: „praktische Mittheilungen für Gewerbe und Handel, Land- nnd Hans- wirthschaft" hat die „Sachs. Elbzcitung" Bereicherungen erfahren, die ihr die Gunst des geehrten Leserkreises sicher in bisheriger Weise erhalten, ja wohl noch in crhöh- tercm Maße durfte zu Theil werden lassen. Abonncmcntsprcis pro Quartal 1 Mk. 25 Pf. Alle kaiserliche« Postanstaltcu nehmen auf die „Sächsische Elbzcitttug" Bestellungen ohuc Preis- aufschlag an. finden in der „Sächsischen Elb- zeitnng" durch ihre» wcitausgedchutcu Leserkreis die zweckentsprechendste Verbreitung. Die Expedition der Dachs. Elbzcitnnq. Die Erneuerung des Dreilmndes. Wie ciue römische Privaldepcschc des Pariser „Figaro" bestunnit meldet, wäre m voriger Woche i» Schloß Monza bc. Malla.id, der bevorzugte,, Sommcrresidcuz König Hum berts, die Unterzeichnung des erneuerten BüudnißvcrtraacS Italiens mit de» beiden mitteleuropäischen Kaiser»,ächten dnrch den Uallemschen Monarchc» erfolgt. Die wichtiae Nachricht bedarf zwar »och der Bestätigung vou anderen Seiten, aber sic klingt nach Lage der Verhältnisse im höchsten Grade wahrscheinlich und würde sic dcnmach die Erwart,mgcn der europäischen Friedensfreunde, daß Italien auch ferner, hin dem Dreibund tren bleiben werde, erfreulich bekräftigen. Als selbstverständlich kann cö wohl gelten, daß die Be stimmungen der Allianz, welche das Apcnnincnkönigreich mit Deutschland nnd Oesterreich-Ungarn schon seit einer Reihe „,< - ld.° Schandau, am 8. Juni 1891. Königliches Amtsgericht. des fünfunddreißigsten Jahrganges der in unserm Verlage wöchentlich zweimal crschcinmdcn Sächsische Abteilung. AmtMutt L" 'M LÄ -d-- »-«»'LL" a- »-d. ".II..
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