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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.02.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040212022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904021202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040212
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904021202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-12
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Ru- kiindigunacn aus der Prwattcile Zeile W Big ^ die Lipalligc Zeile als „Ein- aetandl" oder a»i Tciiceite su P»>,. LiiNiimmern nach So,,»- und Zeiec- lagen I- bez. rivaliige Gnindsnlcir 30. so bez so und so Mg, nach de ivnderei» Tarif. Auswärtige Auf träge nur gegen Ljorousbezabluni Belegblätier werden mit w Arg. berechnet. sternfvrcchanlchluL: Amt 1 Nr. 11 und Nr. LU»«. II» „IlittM »»elulclil«»" I« - kiras . llvck! 0o Pi 12 ta li e li 2 vi , ^ I» Li ruck äurev L'. Idlll«-,' KnI», (^.llisclsneb) -«4 Nussisch-iavaniicher Krieg Neueste Drahtberichle. Hosrurchrichten. Lehniaiiir-Osteii-Eiwr, Gerichtsverhandlungen. Tjklkljll. Festabend der Studerrtenschaft, Geiellschait für Litteiatur und Kunst Der Brand von Baltimore Freitag, 12. Februar Der Der russisch-japanische Kricft. japanische Gesandte hat nunmehr Peters- bürg verlassen und ist nach Berlin abgereist. Inzwischen wur den auf russischer Seite die M o b i l i sr e r rr n g s- Maßnahmen eifrig fortgesetzt, wie folgende Meldungen beweisen: Petersburg. Ein kaiserlicher Ukas erteilt dem Statt- balter Alexejefs das Recht, im Gebiete Ostasiens die dort lebenden Offiziere und Untermilrtärs der Reserve des Heeres und der Flotte zum aktiven Dienst einzuberufen und den Ankauf der zur Komplettierung der Truppen der Statthalterschaft nötigen Pferde von der Bevölkerung anzuordnen. Nähere Weisungen werden der Kriegsminister und der Verweser des Marine- Ministeriums erhalten. — Ein Telegramm Älexejesfs an den Kriegsminister vom 9. meldet, bah er auf Grund dieses Ukases die Kundmachung der Mobilisierung der Truppen des ostsibi- nschen Küstengebiets und des Kwantunggcbictcs, sowie der Insel ist ag Sachalin erlassen habe. Der erste Mobilisterun sei der 10. d. M. Älexejcsf telegraphierte vorgestern dem .Kric minister aus Port Arthur, das, in Ausführung des kaiserlichen Befehls die Festungen Port Arthur und Wladiwostok und das längs der ostchinesischen Bahn cnteignetc Land als vom 10. d. M. im Kriegszustand bcszndlich erklärt wurden. Für 4 Regi menter und 2 Batterien der Baikaltruppen ist eine Versuchs mobilisierung angeordnet worden. — Ter russische Kriegs minister ist bereits in Charbin eingetroffen, um den Ober befehl über die russischen Landstreitkräfte z» übernehmen. Die jüngsten Scerämpse und sonstigen Marine angelegenheiten betreffen folgende Meldungen: Newyork. Ein der „Associated Preß" über Nagasaki zugegangcnes Telegramm meldet, der russische Kreuzer „Warjak" ist nicht gesunken, sondern von den Japanern wcg- genommen und nach Sascho gebracht worden, wo er bereits eingetroffen ist. Anher den von den Torpedobooten bei Port Arthur beschädigten russischen Schiffen seien 7 andere Schiffe wcggenommen worden. Der hiesige japanische Marincattacho erklärte, die Kriegsschiffe „Zesarcwitsch" und „Retwisan" seien auf Grund geraten. » Einem Telegramm aus Wladiwostok zufolge ist' dort eine Rinne in das Eis geschnitten worden, um dem aus den Kreuzern „Rusik", „Gromoboi", „Rossija", „Bogatyr" und dem Transportschiff ,,Lena" bestehenden russischen Geschwa der die Vereinigung mit dem in Port Arthur liegenden Ge- Wader zu ermöglichen. Die Schisse nehmen ausreichenden roviant mit, um einen Umweg einschlagen zu können. Rom. Die „Agcnzia Stefani" meldet aus London: Sechs japanische Kriegsschiffe und 6 japanische Torpedoboote sind, Transportschiffe mit Landungstruppen geleitend, inTsche - mulpho eingetroffen. — Japan hat die russischen Schiffe, welche sich zur Reparatur in Nagasaki befinden, mit Beschlag! belegt. — Die „Aaenzia Stefani" meldet weiter, dah von italienischen Schiffen sich „Vittor Pisani", „Elba" und „Piemonte" im äuhersten Osten befinden und dah diese Schiffe so verteilt sind, dah sie die Ereignisse wohl zu verfolgen vermögen. Tokio. Eine kaiserliche Verordnung vom 9. Februar über die Wegnahme russischer Handelsschiffe befreit davon die>enigen, die bis zum 16. Februar Japan verlassen, sowie alle die, die bis zu diesem Tage aus einem nicht japanischen Hafen in direkter Fahrt nach Japan auslaufen, Japan nach Ladunglöschung verlassen und die ihnen angewiesene Rückfahrt einhalten, vorausgesetzt, dah die Schiffe nicht verbotene Ein fuhrgüter oder Kriegskontrebande führen. Stimmung in Rnstland und Japan In Rnhland hat die öffentliche Meinung offenbar Mühe, sich an die Tatsache des Kriegsausbruchs zu gewöhnen Volkstümlich ist dort ein Krieg in Oltasic» nicht, da die eigentlichen Svnwathien des ruisi'chen Volkes nach Koustautiiiovel und auf die .Befreiung der slnwiichrn Brüder" gerichtet sind Erst nllmählich beginnt sich dnher die Stimmung unter dem Eindruck der japnuischcii Angriffe patriotisch zu erwärmen. Im einzelnen wird gemeldet: Petersburg. Die durch die umlauienden Gerüchte über die Vorgänge im fernen Osten erregte Stimmung e,hielt durch die veröffentlichten Depeschen des Statthalters Alexeicff und durch das Manifest des KaiIers eine andere Richtung. Seit stüher umliegenden Höhen angelegt sind, schützen, den Ort vor einem An griff. Wenn es sich auch, gezeigt hat, dah die außerhalb des Hafens liegenden russischen Kriegsschiffe von dem feindlichen Torpedoboot erreicht werden konnten, so ergibt doch ein Blick auf unsere Karte, Die nebenstehende Sckizzc zeigt den Hafen von Pvrl Arthur, vor dessen Einfahrt in der Nacht zu Dienstag drei russische Kriegsschiffe durch einen japanischen Torpedobootsangriss mehr oder weniger schwer be schädigt worden sind. Port Arthur sollte, nachdem es im November 1894 während des chinesischen Krieges von den Javanern eingenommen worden war, japanisch werden, aber dies wurde durch das Ta- zwischenlreten von Ruhland, Deutschland und Frankreich vcr- h ndcrt. Im Jahre 1898 setzte Rußland die Abtretung der Halbinsel Liautuna, an deren südlichem Ende Port Arthur liegt, bei China durch und ist seitdem bestrebt gewesen, den Ort, der zugleich der Endpunkt der Sibirischen Bahn ist, zu einem maritimen Stützpunkte ersten Ranges zu machen. Das Hasenbassin ist umgeben von modernen Werftanlagen und Magazinen jeglicher Art. Ein großes Schistsdock und ein klei nes Torpedoboolsdock geben die Möglichkeit, die Unterwasser- tcile der Schiffe auszubesscrii. Ein besonderer Vorzug des Ortes, der ihm den Vorrang vor dem früheren ersten Kriegs- bafen Rußlands in Ostasien, Wladiwostok, geben wird, be steht darin, daß er als fast un einnehmbar gelten kann. Ge waltige Werke, die in weitem Umkreise der Stadt aus den Morgenstunde drängt sich die Bevölkerung vor den an alle» Straßenecke» anaeheftcten Sonderausgaben des „Regieriingsbolcii" mit de» Tcvercherr des Statthalters Älexejcsf. Ucberall werde» die Sonderausgaben des Manifestes von de» Gruppen gelesen Das große Publikum scheint allmählich den Ernst der Lage zu erkennen. Auch in den poliliichen Kreisen herrscht sehr ernste Stimmung vor. Die Blätter sind bemüht, den Patriotismus arr- zrffachcii, sowie das Vertrauen aus Gott »nd die eigene Kraft zu stärke». -- Die„Nowvie Wremja" weist darauf hin, dah die erlitte nen Verluste nichts entscheide» und der Kampf zu Lande entschieden werden wird. Mit ihrem nnmerischen Uebc.gew'cht in Korea wür de» die Japaner wohl in der ersten Zeit die Russen zwingen, sich auf den Verteidigungskrieg zu beschränken, sobald aber die russischen Streiikräfte in Korea und im Süden der Mandschurei zuianimeri- gezogen seien, beginne erst die Löunrg. Schwer würden die Japaner für ihren verräterischen Ueberfall, der völlig dem asiati schen Charakter entspreche, büßen müsse». — Die Blätter zweiieln nicht, daß der r»! siiche Patriotismus niinmebr bell aus- stummen werde. In der Tat gelangt bereits in der Provinz der patriotische Aufschwung zu voller Geltung. Jn MoSkan haben der Adel, die Lanpschast. die städtische und die Komniunalvriwaltiing ib>e Gefühle und Opsersrendigkett zum Ausdruck gebracht: aus allen russischen Zentren kommen Meldungen über eine patriotische Bewegung, welche geeignet scheint, den radikalen Elementen, wen» sie etwa Miene machen sollten, die Situation für ihre Zwecke aus- zunützen, Enttäuschungen zu bereiten. Der wechselnde Gang der bevorstehenden Kliegseicianisse wird zweifellos die Petersburger öffentliche Meinung hin und her schwanke» lassen: in der Provinz. Moskau voran, steht dagegen ein anhaltender Aufschwung zu erwarten. Petersburg. Mittwoch nachmittag besuchte der Kaiser, in Admiralsuntiorm. das Marine-Kadettenkorps, und wandte sich Hals der Hafeneinfahrt abschließen. an die Kadetten mit folgender Rede: Es ist euch bekannt, daß vorgestern uns der Krieg erklärt worden ist und daß ein tückischer Feind in dirnkler Nacht unsere Feste und unsere Flotte ohne jegliche Herausforderung uniererseils überfallen hat. Jetzt braucht Ruß land ivwohl seine Flotte als seine Armee und Ich bin heute ge kommen. um euch zu leben und Euch zu sagen, daß Ich euch zu Offizieren befördere. Indem Ich euch 3>/s Momtte vor dem Ter min befördere, bin Ich überzeugt, daß ihr alles daran setzen werdet, um euer Wissen zu bereichern, und daß ihr dienen werdet, wie eure Urgroßväter und Großväter, die Admirale Tichlffchagow, Lcffarew. Nuchimow, Korntlow. Jitomin gedient habe» zum Nutzen »nd Ruhme des teuren Vaterlandes. Ich bin überzeugt, daß ihr alle Krästc »nierer Flotte widmen weidet, über der die Flagge mit dem Andreaskreuz weht. Hurra! Ziemlich überraschend dürste eine Meldung aus Tokio wirken, die das tonst enalandirenndlichc und darum in diesem Falle beson ders glaubwürdige Nerttersche Bureau verbreitet. Sie lautet: „Trotz der Nachricht von der Zerstörung zweier russischer Schisse bei Tickemirlvho finden hier in den Straßen keine Vollsaniamm- lirnaen stakt. Von Begeisterung oder Kundgebungen ist nichts zrr merken. Alle Leurc lege» ein gleichgültiges Verhalten an den Tag, welches die Ausländer überrarchl." Darnach scheint die Stimmung i» Java» trotz des augenscheinlich weitverbreiteten Hasses gegen Rußland vorläufig noch nichts Chauvinistisches an sich zrr haben. Vielleicht beruht diese Erscheinung auf einer gewistrir Nüchicrnhrrt des japanischen Voikscharakters: denn die Erklärung, baß der begonnene Krieg in Japan selbst nicht populär sein könnte, erscheint dach wohl gänzlich ausgeschlossen. Tic Neutralität Chinas Nach den Erllärungen, die abgegeben wurden, steht die Neu tralität Chinas ii'rr die nächste Zeit fest. Da aber die Kämpfe z» Lande voraussichtlich auch auf chinesischem Boden ausgekochten Kirnst und Wissenschaft. 4* Mitteilung aus dem Bureau der König!. viesen, daß der Verkauf im Schauspielhaus („Des lg au Hoftheater. Es sei darauf zur b. Volks» orstellun Meeres und der Liebe Wellen" von Grillparzers aus schließlich Sonnabend, den 13. Februar, in der Turnhalle der 4. Bürgerschule, Tieckstraße, stattfindet. Ein Verkauf am Tage der Vorstellung (Sonntag, den 14. Februars findet nicht statt. — Im Schauspielhause geht Sonntag, den 14. Februar, „Die relegierten Studenten", Lustspiel in 4 Akten von Roderich Bcnedix, neu einstudiert in Szene. Die Besetzung ist die folgende: Konradine: Frau Bast«: Stein: Herr Eggerth: Kronau: Herr Müller: Ulrike: Frl. Guinand; Hedwig: Frl. GaSny: Reinhold: Herr Stahl: Hirschbach: Herr P. Neumann: Adelgunde: Frl. Dracono: Emma: Frl. Laue; Tannenhcim: Herr Bauer: Born: Herr Gunz; Lindeneck: Herr Gebühr: Lukowski: Herr Ren6; Eulert: Herr Olbrich. — Im Opern hause wird Sonnabend, den 13. Februar, Richard Wagners „Tristan und Is ol d c" aufgeführt. Die Isolde singt zum ersten Mal Frau Wittich. Die übrige Besetzung ist die fol gende: Tristan: Herr Burrian: König Marke: Herr Perron; Kurwenal: Herr Scheidemantel; Melot: Herr Nieder; Bran- aäne: Frl. v. Chavanne; Seemann: Herr Jäger; Hirt: Herr Kruis; Steuermann: Herr Gutzschbach. - si* Im Mittelpunkte deS FrstabendS, den der Verband der Etudcntcnschaft an der Königl. Technischen Hochschule gestern Im großen Saale des VeretnshauseS zur Nachfeier des Geburtstages Sr Majestät des Kaisers und znm Besten der vismarcksänle ab- hielt. stand ein Kanjert, dem nach Maß wie Art reiner ?arviktungen ein voller Erfolg sicher sein mußte. Dafür bürgte schon die Wahl der Solisten, die die künstlerischen Kosten der Unterhaltung für dielen Abend zu tragen halten, und die Zusammenstellung des Programms, das des Guten und Schönen an erlesenen Genüssen beinahe zu viel bot. Dabei waren es durchaus dem künstlerischen Dresden woblvertrniite. illuffre Namen, die daS Programm zierten, so daß die Kritik ihres sonst nicht leichte» Amtes mit aufrichtiger Freude walten konnte. In der Würdigung der einzelnen Dar bietungen soll den Gästen der Vortritt gewährt werde». Die Ber liner Hofoper halte zwei ihrer hervorragendsten Mitglieder z» dem Konzert entsandt, die Könial. Prrirß. Kammenänaeriiineri Götze rind Hiedier. Namentlich die in höchster Slilvollciidrrna gereffte Kunst von Frau Götze feierte gestern glänzende Triumphe Schon ihr. übrigens in Dresden bereits oft bewunderter Vortrag der^roße» Dalila-Ärie „Sieh, mein Herz erschließet sich" aus Saint-Saens' „Samson und Dalila" bedeutete eine» außerordentlichen Erfolg, den die Künstlerin als Liedersängciin für diesmal allerdings noch zu steigern wußte. Von ibren Gesänge» intercssieitc beson ders ein neues Opus von Hans Herma»», „König Salomo", das, allerdings stark rhcutralisch gefärbt, ei» ungemein dankbares und wirkungsvolles Vvitrngsllück ist. Von den beiden Slmußiche» Liedern entzückte am meisten die schwungvoll gesungene „Heimliche Aufforderung" l.Airf, hebe die funkelnde Schale empor zum Mund"). Nicht ganz ans der gleichen Höhe wie Frau Marie Götze stand gestern abend Frl. Jda Hi edler, der, scheinbar nicht zum Beste» disponiert, die Interpretation namentlich des Bradmssche» .O wüßk' ich doch den Weg zurück" und des „Traumes durch die Tämmeruiig" von Strauß hörbare Mühe vcriirsachle. Tie nicht mehr ganz jiigendirffche Stimme klang in der Höhe leicht ver schleiert. »nd die Intonation ließ des Oestere» die wünschenswerte Sicherheit und Reinheit vermisse». Am besten gelang der Künst lerin Weingartners „lieber ein Stündlei»" und Schumanns „Uebei den Garten durch die Lüste", denen, mit reichstem Bestall aus genommen, Frl. Hiedler noch eine Zugabe folgen lassen mußte. Neben diesen Künstlerinnen von nnswärls halten die Veranstalter des Konzerts noch von unserer» Königl. Hvffchanst'iel die Damen Pölitz und Scrda. sowie Herrn Blankenstein entboten, die in die Reihe der Gesanasvorlräge mit mehreren sehr geschmack voll gewählte» und auSgereichiiet geivrochenen Deklamationen eine freudig begrüßte Abwechslung brachte» Daß auch dieie Mit- wirkenden, die >a iür ihre künstlerischen Qualitäten keine» kritischen Geiertbrief nötig haben, begeistert gcscrert wurden, ist selbstver ständlich „nd bedarf keiner besonderen Erwähn,rng. Eirrgerahnit wurde das Konzert, dem leider nicht das wünichenswerte arrsver- kauste Haus bcschiede» war. durch zwei erhebende Orgelvoriräge des Herrn Woffgang Richter, von denen namentlich das virtuos gespielte Filiale aus seinem herrlichen Orgelkonzert „Ostern" einen treten Eindruck hinterließ. Als exzellenter Begleiter erwies sich, wie immer, Herr Karl Pretzs ch. Eingelcitet wurde das Konzert nach einem kurzen Orgel-Präluviuni durch eine knappe, aber zün dende Kaiierrcde. >» der Herr Cand. L. Brinkmann, der derzeitige Vorsitzende des Verbandes, auf den doppelten Zweck des Festabends i» eindrucksvollen Worte» hinwies, die in ein von Herzen kommendes und zu Herzen gehendes „Lang lebe linier Kaiser!" ausllangcir. f* Die „Gesellsäxsft für Literatur und Kunst" veranstaltete gestern abend im Weißen Saale der „Drei Raben" ein Konzert, das den ausgesprochenen Zweck hatte, jungen künstlerischen Kräften Gelegenheit zrr geben, einmal vor einen, größeren Publikum arifzutretcri. Frl. Ella Winkler erösfnete den Ne gers der Vorführungen mit der eindrucksvollen Deklamation des „cseemärchcns" von Philipp zu Eulcnbnra. In Frl. Edda Conradi lernte man hieraus eine mit schönen Stimmmitteln ans- gerüstetete und in trefflickrer Schule gebildete Sängerin kennen, deren Begabung allerdings mehr dem Dramatischen günstig er scheint. D e junge Dame sang die Arie der Frau Flut aus den „Lustigen Weibern" von Nicolai recht lobenswert, während die Lieder zarteren Charakters, wie Bungerts „Gefangene Nachtigall" oder Philipp Wuridcrlichs „Urgroßmutter^ noch der Vervollkommnung bedürfen. Miß Mar» Nanking spielte Vieuxiemps „Rc'verie" und Saint-Saäns „Der Schwan'^ technisch fast befriedigend, und ließ sich durch eine kleine Entgleisung nicht aus dem Takte bringen. Nach ihr bewies Herr Leopold Leiserowitzsch sich als musikalisch zuverlässiger, technisch fort geschrittener Geiger, der namentlich in Huvays „Czardasszenc" das Publikum erwärmte. Nicht mehr zu den „anaeheirden" Künstlern ist Herr Hand-Hoffmann zu rechnen. Er sang mit reifem Verständnis »nd bestem Gelingen „Prerette" von Schindler, und Richard Strauß' bekanntes „Ständchen", sowie das originelle „Sleinklopferlied". Besonders das letztere Lied, eine interessante und charakteristische Ko,»Position, brachte er mit mit seinem tragkräftigcn. für den kleincnSaal fast zu voluminösenBaß- barrton ganz vortrefflich zum Vorträge. Am Schiedmaycr-JIügcl waltete Herr Elsmann jr. in ausgezeichneter Weise seines nicht immer leichten Amtes als Begleiter.
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