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Sächsischer Landes-Anzeiger : 04.06.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189206040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920604
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-06
- Tag1892-06-04
- Monat1892-06
- Jahr1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 04.06.1892
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Nr. 128. — 12. Jalirliana. Die an jedem Wochentag Abend (mit dem Datum des folgenden Tage?) zur Ber- sendnng gelangende niivartciische Zeitung „Tächflscher LandeS-Anzeiger"' mit täglich einem Extra-Beiblatt 1. Kleine Botschaft s. Sächsischer Erzähler v Sächsische Gerichtözeitnng 4. Sächsisches Allerlei k. Jllnstr. Unterhalt,«nstsblatt 6. Sonntagöblatt 7. Lustiges Bilderbnch kostet bei Ausgabestellen monatlich 70 Pfg.s bei Post-Anstalten monatlich 75 Psg. Sächsischer lliltles- Soniiabeud. 4. Juni IM. Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Die Hauptblätter des »Sachs. LaudeS-AnzeigerS" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sondcr-AuSgabe Chemnitzer General-Anzeigev für Cbeinnitz monatlich 40 Psg. frei inS Haus; außerhalb Chemnitz monatlich 80 Psg. mit Zntragen. al,i Der „Sächsische LandeS-Anzelger" ist in der deutschen Post-ZeitniigS-PreiSlist» unter Nr. 8580 eingetragen. (Oesterrei tiiich. ZcitungSkatalog Nit. L651H Der „Cheinnilzcr Genernl-Atizeiger« ist in der dentiche» Post-ZeitnngS-PreiSlist« unter Nr- 1842 emgetragen. (Oesterreichisch. ZcitnngSIalalog Nr- 592.) Verlags-Anstalt: Alexander Wiede Chen,Nitz, Theaterstraß« Nr. S. Fernsprech-Attschlnsj Nr. 13S. Telegr -Adr-: Landcs-Anzeigcr, Chemnitz. «lizeiacnpreiS: Lgesvallene CorpnSreile (ca-9 Silben fassend) oder deren Raum 15 Psg. — Bevorzugte Stelle (6gespalte»e Petitzeile ca. 11 Silben fassend) oder deren Rann, 30 Psg. Anzeigen können nur bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zcit ersordern.—Die Anzeige» finden ohneP rriS a n fschlag gleichzeitig Bei wiederholter Aufnahme entsprechend billiger.— Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger*. » Politische NmldschtM. Chemnitz, den 3. Jnni. Deutsches Reich. Von, Kaisevhofc. Der Kaiser H it am Donnerstag Vormittag den Kriegsmiiilster von Kaltenborn, den Cnltnsminister Vv. Bosse und de» Präsidenten des evangelische» Oberkirchcnraths, vr. von Balkhausen empfangen, ferner Nachmittags den Bischof von Paderborn, Du. Simar. — D.e Königinnen der Niederlande sind Donnerstag Vormittag von Po'Sdain nach Honnef abgcreist. Ter Kaiser und die Kaiserin gaben ihren Gästen das Geleit znm Bahnhofe, der Kaiser fuhr im offene» vierspännigen Wagen mit der Königin Wilhelminc und die Kaiserin mit der Königin Regent!» Emma gleichfalls im offenen Vierspänner. Beim Abschiede küßte der Kaiser der Königin- Regent!» die Hände und der Königin Stirn und Wange. Auch der Kronprinz und die beiden nächstättesten Prinzen waren uach dem Bahnhöfe z» Fnß gekommen, um sich zu verabschiede». Trinksprnch deS Kaisers. Auf der Galatafel, die zu Ehre» der Königinnen der Niederlande am Mittwoch im Neue» Palais bei Potsdam stattsand, brachte der Kaiser folgenden Trinkspruch ans: »Von ganzem Herzen und tief gerührt spreche ich Eurer Majestät und Eurer Majestät Tochter den Dank der Kaiserin n»d de» »innigen aus, daß Eure Majestäten gernht haben, hierher zu kommen, die Strapazen einer Reise nicht scheuend. Es liegt uns Beiden noch tief im Sinne die herzliche und srenndliche Aufnahme, welche »ns seitens Eurer Majestäten, sowie seitens des gesummten niederländischen Volkes, dieses treuen, brave», arbeitsamen Volkes, welches so innig und fest an seinem Königshause hängt, im vergangenen Jahre zu Theil wurde. Euren Majestäten werden hier überall Erinnerungen an Verbind ungen aus vergangenen Zeiten entgegen getreten sein. Der eine Name, der unser Geschlecht mit dem Eurer Majestät und der unser Land mit de» Niederlanden verbindet, heißt „Oranien". Orange farben ist unser Orden, oranischcs Blut fließt in nnscren Ader». Mit hoher Achlnng und mit tiefer Ergebenheit wird der Name Oranien in meinem Hause genannt und von dem gewaltige» Geschlecht haben meine Vorfahren gelernt; wir stehen »och hente staunend vor dem, was diese hohen Hccrcn einst geleistet und geschaffen haben. Ich schließe mit dem Wunsche: möge der Herr im Himmel seine seg nende Hand über Eure Majestät, über Ihr Land und über diese» hohe» Sprössling oranischen BlnleS Halle», an dem das ganze nieder, ländische Volk hängt! Ich trinke ans das Wohl Eurer Majestät und Ihrer Majestät der Königin Wilhelminc*. Die Königin, Regentin Emma erwiderte darauf FolgcnLes: „Für Eurer Majestät freundliche und herzliche Worte spreche ich meinen auf richtigste» Dank ans. Der srenndschastliche Empfang, der inir und meiner Tochter hier zu Theil wurde, erfüllt mich mit großer Freude, warmer Anerkennung und herzlicher Dankbarkeit. Nchnien Eure Majestäten unsere allerherzlichstc» Wünsche für Ihr Wohlergehen ent gegen! Ich trinke ans das Wohl Sr. Majestät des Kaiser- und und Ihrer Majestät der Kaiserin!" Kiel, der Ort der Begegnung Kaiser Wilhelm II. mit dem Zaren, entbehrt für den russische» Selbstherrscher nicht eines gewissen geschichtlichen Interesses ; nach der den dänischen Königen geglückte» Beitreibung des Hauses Holslein-Gvttvrff aus dem Herzog tum Schleswig hat dasselbe in Kiel residirt, bis Herzog Karl Peter- Ulrich als nachherigcr Zar Peter III. »ach Petersburg übersiedclte; der bis vor Kurzem unverändert gebliebene Umbau des Schlaffes Kiel war von der Kaiserin Katharina II. angeordnet, die übrigens selbst die Tochter einer holstein-gottulsf'schen Prinzessin war. Der Kaiser hat, wie in» amtlichen Thcile des „Dent- fchen Colonialbl." mitgetheilt wird, vestimmt, daß Krieger Verdienstmedaillen 1. Klasse für farbige Ossicierc und Kricgcr-Vcr diciistmedaillcn II. Klasse für farbige Soldaten i» Fällen verliehen werde» dürfen, wo kriegerische Handlungen eine besondere Auszeichnung gerechtfertigt erscheinen lassen. Die Krieger-Verdienstmedaille 1. Klasse ist eine vergrößerte Krieger-Verdienstmedaille, welche statt des Namens- zngcs das den ostafnkanische» Gcldmünzcn eiitnommene Bildniß des Kaisers trägt, sonst aber der Krieger-Verdienstmedaille entspricht. Die II. Klasse entspricht der bisherigen Krieger-Verdienstmedaille. Sowohl die I. wie die II. Klasse wird an einem schwarz-weißen Bande getragen. Die Medaille» gehören nicht zu dem preußischen Ordens- syslem. Fürstliche Verlobnttgen. Ans Potsdam wird gemeldet, daß sich die Töchter der dort anwesenden Herzogin von Edinbnrg mit dem rumänischen Kronprinzen Ferdinand und de», Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstei», dem Bruder der deutsche» Kaiserin, verlobt habe». Der prenhische Knltttsminister beabsichtigt denmächst In formationsreisen nach de» Provinzen Posen und Pommern anzntrete». Zuerst soll Stettin besucht werden. Der Beginn der Reise erfolgt gleich nach dem Pfingstfestc. Graf Hohenthal, Mitglied des prensrischen Herren- hanses, ist ans der conservativen Fraktion desselben ausgetreten, weil er auf eine kürzlich« Rede von den eigenen Parteigenossen sehr scharfe Antworten erhalten hatte. Die Forckenbeck-Attgelegenheit zieht in ihrem weiteren Verlaus immer neue Kreise. Der ebenfalls katholische Vorsteher der Berliner Stadtverordnetenversammlung Or. Stryck ist in Folge de- Verhalten» der katholischen Kirche bei der Beerdigung des verstorbenen Oberbürgermeisters an» der katholischen Kirche ansgeschieden. Der „Reichs«»»,zeiger" gicbt eine Uebersicht über de« Verkehr auf der deutschen Reichspostdampfcrlinie „ach Ostafrika: Es wurden während der Fahrten des Jahres 1891 I», Ganzen befördert 21,740 Tonnen zu 1000 Kilogramm im Werthe von 12,897,000 Mk. Etwa die Hälfte davon war deutschen Ur sprunges. Im Personenverkehr wurden besördert: 1. Klasse: 468, L. Klasse: 274. 3. Klasse 701 Reisende. Der BuudeSrath des Deutschen Reiches hielt am Douim». tag in Berlin eine Sitzung ab. Auf der Tagesordnung standen »nr Vcrwnltungssache». Um vielfache« Jrrthümer» zu begegne«, wollen wir bemerken, daß das Reichsgesetz detr. die Unterstützung von Familien der zu Friedensübungen cinbvrnscne» Maniischaflcn vom 10. Mai 1892 erst mit dem I. Jnli d. I. in Kraft tritt. Unterstützungen uach Maßgabe dieses Gesetzes werde» auch rücksichtlich solcher Friedcns- übnngen gewährt, welche ganz oder theitwciie in der Zeit vom 1. April 1892 bis znm 1. Juli 1892 stattges,inden habe». Der Auöschttsi, welcher die Reform deS höherer, pre»,hische» UttterrichtswesettS vvrbcrathen soll und a» dessen Spitze Geh. Rath vr. Hmtzpclcr steht, ist vom Kaiser i» längerer Audienz empfangen worden. Tie Arbeiten scheine» znm Abschluß gediehen zu sein. Die Welt-Ausstellung i„ Berlin. Wie es heißt, hofft man »och im Laufe des Sommers Klarheit über die Höhe de» auf- zubringcnden Gnranliefonds für die Ausstellung zu gewinnen. Der Garanliefvnds ist vom Reichskanzler bckainülich als sclostversländliche Vorbedingung für eine genauere Prüfung der Frage hingestcllt. Die Osficiers-Affaire in Speyer, lieber chen leidige» Vorfall in Speyer ist vom bayerischen Kucgsministcriunl sofort ein gehender Bericht eingefvrdect und der betreffende Ofsicier, Prcmier- lentnant Hopfner, vom Dienste suspcndirt worden. Die Unter suchung deS Sachverhaltes ist cingeleitet, und sollte die in der Presse gegebene Darstellung sich bestätigen, so habe» die bethciligten Ossiricre, wie der „ANg. Ztg." von autoritativer Seite versichert wird, sehr strenge Bestrafung zu gewärtige». — Ter Leutnant von Lucius in Mainz, welcher sich ebenfalls z» Ausschreitungen gegen einen Civiliste» hatte hinreißen lasse», hat den betreffenden Herrn um Entschuldigung gebeten. Die Erörterung über die Löwc'sche« Gewehre nnd der Ahlwardt'sche« Broschüre dauert i» öffentlichen Ver sammlungen fort. Es wäre gnt, wenn eine recht baldige gerichtliche Verhandlung volle und gründliche Klarheit nach allen Seiten hin brächte. Die Schttlrcform s», Prensien. Ter sogen. Ciebener-AnS- schnß für die Bercithnng der Reform des höhere» SchnlwesenL.- hat seine Arbeiten beendet; seine Mitglieder, kbenso.,ünch-dnck Kultus minister Bosse, waren für TvuzcerLtag-Abend „zn einem Glase Vier" vom Kaiser nach der Psaucninsel eingeladc», ebenso mehrere Miuisteri'alrSther— — I« der Lagerblerbr«»,irret i« Hannover habe» sämml liche Arbeiter, 120 Mnnn, die Arb it uiedcrgclegt. AkS Grund wird die ne» cingeführte Fabrikorbnnng angegeben. Wie der „Köln. Ztg." aus Bochum mitgetheilt wird, bclicsen sich im Jahre 1891 die Spareinlage» der Bergleute beider dortige» Sparkasse ans 2,400,000 Mark. Bei de» vorjährigen, nicht eben glänzenden Vcrliältnisscn ein recht bedcntcndcs Sümmchen. Oesterreich-Ilirgaitt. Die «ngarischc Ncgicrnng hat in» Budapester Abge ordnetenhaus eine k eine parlamciitariichc Niederlage erlitten. Da die Regierungsmehrheit aber sonst ewe sehr feste ist» wird die Sache keincrlei^nenncnswclthe Folgen weiter haben. — Der Grosiherzog vo« Sachsen Weimar hat Wien wieder verlasse». — Graf Herbert Bismarck ist mit sriner Braut und seine,» Schwiegereltern ans Fricdrichsrnh wieder i» Wien angekommeu, wo bekanntlich auch die Hochzeit stcilifindc» soll. Jtatten. In Turin wttldeein Denkmal zur Erlnncruttga», de» Krimkrieg, an welchem Anfangs auch die italienffchen Truppen theilnahmen, enthüllt. König Hnmbcrt, der persönlich anwesend war, wurde mit großer Begeisterung begrüßt. — Die Deputirteu- kammer in Rom erledigte die Wcinzvtlklansel. Frankreich. Präsident Earnot «,at den Besuch des auf der Durch reise iu Paris cingetroffene,, Königs Oscar vou Schweden empfangen und erwidert. Der König speist auch im Elhsee- Palaslc. Die republikanische» Journale sind darüber sehr glücklich. — Der Ministerpräsident Lonbet, welcher Pfingsten den Präsi denten Carnot nach Nancy begleitet, hat im Privatgcspräch erklärt, er bürge ausdrücklich für eine» durchaus ruhige» Verlauf jener Tage. — Die Franzosen sollen die Insel Aldabra n» der Nvrdost- knste von Madagaskar anncctirt haben. Man stellt sich noch so an, als ob es sich nicht um eine,förmliche Einverleibung der Insel in Frankceich handle, aber es wird schon so sei». — Rach Pariser Telegrammen brach in Honduras eine neue Revolution ans. Luxemburg. Ans Luxemburg wird der „Pol. Corr." berichtet, daß die Meldungen von einer Verlobung des ErbgroßherzogS von Luxem burg mit der Prinzessin Luise von Dänemark, der ältesten Tochter des Kronprinzen Christian, keine Bestätigung gesunde» habe». Grosrbrttanuieu. Die Parlamentsanflösnttg wird in etwa zwei Wochen erwartet. Tie Wahlbewegnng ist schon flott im Zuge. — Der Streik der Bergarbeiter in Durham hat durch einen Vergleich sein Ende erreicht. — Der Präsident deS Oranje-Freistaates hat, nach Berichte» ans Kapstadt, angesichts der Unzufriedenheit in der Bevölkerung mit dem afrikanischen Zollverbande, seine Demission gegeben. — In Nord-Ost-Afgha»»ista„ sind neue blutige Er hebungen gegen die grausame Herrschaft des Emirs Abdnrrhaman ansgcbrochen. Rußland. In zahlreichen Gemeinden des vorjährigen Roth- standsgebietes ist der TyphnS in sehr starker Form anfgetrcten. Die Noth ist sehr groß in den betroffenen Familie», viele Kranke sterbe», ohne irgend welchen ärztliche» Beistand gehabt zu haben. — In der Gegend von Lodz habe«, neue Unruhen stattge- fnnden, die indessen von Gen-darmerie bald unterdrückt wurden. — Russische Wirthschaft. Erst jetzt wird bekannt, welches Helden stück die samarischc Gviiveriiemenlslandschnft im Decembcr V. I. anS- geführt hat. Das Gviivecnementslandschaftsaint halte eine» statistischest Bericht angesertigt, i» welchem die Nvlhlage des Gouvernement» , ziffermäßig dargestcllt war n»d niitgelheilt wurde, daß bereit» 142,000 Psecdc, 92,000 Kühe, 817,000 Schafe »nd fast alle Schweine im Gonvcrne.ncnt i» Folge der Mißernte nmgekommen und in vielen Kreisen zwei Drittel d r Wiederaussaat z» Grunde gegangen war. Damit nun aber dieser Stand der Dinge nicht öffentlich bekannt werde, verfügte di« samarische Gviiv riiementslandschafi ganz einfach, den Bericht ihres eigene» Landschastsamles, der nebenbei öeinerkt vom Chef de- Gouvernements für dcn Druck genehmigt war, zn ver nichten. Afrika. M Emin Pascha befindet sich augenblicklich in Bnkova am Viktoria-See. Sei» Augenleiden macht ihm fortgesetzt sehr viel zn schaffen. — Arabische Sklavenhändler sollen das ganze Gebiet zwischen Tabora nnd ttdschidschi verwüstet haben, ui» die v n Deutschland daselbst geplante Errichtung eines neuen deutsche» Postens zn verhindern. Die Araber sollen erbittert sein, weil von deutscher Seite die belgischen Anlijklaverei-Expeditionc» erfolgreich unter stützt werden. Udschids hi liegt am Tanganyikasee »ndjdie Bekämpsnng des dort »och mächtig wuchernden Sklavenhandels ist der ausgesprochen« Zweck der Wißmaun'sche» Dampfer-Expedition. Amerika. Wie der „Rew-Nork-Hcrold" ans Valparaiso meldet, ist der Congreß daselbst eröffnet. I» der Erössnnngsrcde empfahl der Präsident General Montt gute gegenseitige Beziehungen aller südamerikanischen Nevublikc» »nd betonte, daß in Chile Ruhe herrsche. Tie Anhänger des frühere» Präsidenten Balmaccda, der sich nach verlorenem Bürgerkriege selbst erschossen hat, sollen amncslirt werden« Die Verhältnisse bessern sich zusehends. Sächsisches. — Der KriegSministev ans Reisen. Am 1. Juni früh traf Kriegsminister Edler von der Planitz in Begleitung des Inten danten der Armee Herr» Oberstleutnant Sa.hie nnd des Adjutanten Herrn Rittmeister Freiherr» vo» dem Bnssche«Strcithorst an» Dresden ans dem Bahnhöfe in Zwickau ein, woselbst Herr Regiment»/ lcomiiiandcnr Oberst vo» Mangvldt znm Empfange anwesend war. Vom Bahnhöfe ans begab sich Se. Excellenz in Begleitung der ge nannte» Herren Ofsiciere zn Wage» »ach der Negimentskaserue und »ahm dieselbe, sowie das »enerri'chlcte Kammergcbände und da- Garnison-Lazercth i» Augenschein. Sodann crsvtgle die Fahrt »ach Wcißenborn zur Besichtigung der Militärschicßstände. Nachmittag» »ahm Se. Excellenz am Diner des Ofsiciereorps im Ofsiciereasino Theil. Am 2. Jnni früh 8 Uhr 48 Mi», erfolgte die Abreise Sr. Excellenz nach Schnecberg und von dort ans nach einem Besuch deS konigl. Bezirkscommandvs die Weiterfahrt über Anc-Schwarzcnberg nach Maricnbcrg behufs Besichtigung der doctigeu Untcrofsicicrschule. — Ehrenmitgliedschaft. Von sächsischen Neichslagsatzgc» ordneten ist außer Herr» Oberstaatsanwalt vr. Harlmann, von dem wir eine bezügliche Notiz vor einigen Tagen brachte», auch Herr Direktor Vr. Mchnert laut einstimmigen Beschlusses der letzte» BnudcS- gencraiversammlnng znm Ehrenmitglied von Sachsens MilitärvcrcinS- bn»d ernannl und dem genannten Herrn ein kunstvoll ansgescriigte» Diplom durch eine Devntalio» des Präsidiums übecreicht worden. — Anleihe der Stadt Planen. Die Ministerien der Finanzen nnd de» Innern haben zn der svon dem Stadlralhe zn Planen i. B. unter Znslimmuiig der dortige» Stadtverordnete» vc- schlosscnc» Ausgabe von aus den Inhalier kantende», Seiten de» Letzteren unkündbare» Schuldscheine» in Abschnitten über 2000, 1000» 50ck nnd 200 Mk. znm Zwecke der Aufnahme einer mit 4 vom Hundert zn verzinsenden städtische» Anleihe von 3,000,000 Mark nnnnichr die erforderliche Genehmigung crtheilt. — Richtigstellung. Bezüglich dcr in letzter Nummer d. Bl. enthaltenen Notiz: „Erfolglose Beschwerden" hat Herr Rechtsanwalt Emil Lehman» in Dresden nachstehende „Berichtigung" veranlasst: Es ist unwahr, daß „unter meiner Führung" 90 Beschwerden gegen die „drei in der Druckerei Glöß erschienenen Flugblätter" cingercicht worden seien; cs ist ferner unwahr, daß das kgl. Oberlandesgericht bei Abweisung der Beschwerde dcr „hiesigen jüdischen Gemeindckasse" Kosten auserlcgt, die solche zu tragen habe. Vielmehr habe ich lediglich in „eigenem Name», ohne jeden fremden Auftrag" wegen des politischen Bilderbogen Nr. 2 Strafantrag ans HZ 130, 166, 185 nnd 360,11 gestellt. Die Ablehnung erfolgte seitens der kgl. Amts- und Staatsanwaltschaft auf Grund der bestehende» Straf gesetzgebung, seitens de» kgl. Oberlandesgericht-, weil „mir" kein 8.echt ans Strafantrag znstehe, „unter Belastung des Antragsteller-, mit den erwachsenen Auslagen* von 1 Mk. 20 Psg., die ich an» cigcncr Tasche gezahlt habe. — Ei» seltenes Fest wurde am 31. Mai in Löbau ge feiert, nämlich eine dreifache Hochzeit in einer Familie. Während da» Großcltcrnpaar, Herr Rentier Segnitz nnd Gemahlin, den Tag der goldenen Hochzeit beging und Herr Fabrikbesitzer G. Bcneke und seine Gattin, eine Tochter des goldenen Jubelpaares, an demselben Tage ihre silberne Hochzeit feierten» beging auch eine Enkeltochter des Herrn Segnitz zugleich ihre Hochzeit. Die Einsegnung der drei Paare fand durch Herrn Pastor prim. vr. Kötzer in der Kirche zn Kittlitz statt. — Selbstmord. In Voigt»dorf bei Sayda fand man den Gemeindcvorstand S. erhängt vor. Der Verstorbene war ein Pflicht- getreuer, umsichtiger, allgemein beliebter »nd geachteter Herr. Jahre- lange» Leiden und die Scheu vor einer bevorstehenden gefährlichen Operation habe» den in letzter Zeit auffallend schwermüthig gewordenen Mann zu dieser That bewogen. -st»
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