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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.12.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190612042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19061204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19061204
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1906
- Monat1906-12
- Tag1906-12-04
- Monat1906-12
- Jahr1906
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.12.1906
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WMslckMMr MlÄ Anzeiger Hohenstein Grnstthal, Oberinngwitz, Gersdorf. Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Gr scheint jeden Wochentag abends für den folgenden Ta- und kostet durch die Austräger vw Quartal Mk. 1 bb durch die Post Mk. 19z frei in'S HauS. Infernte nehme« außer der Expedrtio« auch die NuStrtger aas dem Lande entgegen, auch befördern die Annonce». Expeditionen solch« za Origmalpreisen. Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Nrchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, TirMeim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund n. s. w. kür das Mnigliche Amtsgericht und den Ktadtrat zu HohensteinErnftthal. Grgcrn aller: Gerneriröe-Veurv«Tltrrrrgerr Res urrrliegerrderr Ortschaften. Dienstag, den 4. Dezember 1906. Rr. 280. 56. Jahrgang. ÄNt der 399386 M. 20 Pf. Der Reservefonds beträgt «Aus dem «Auekande. Ein Lob des deutschen Heeres. General B 0 nnal veröffentlicht in der „Revue Correspondent" einen die Strategie des modernen Deutschlands feiernden Artikel. Die fünften Manöver in Schlesien hätten bewiesen, daß die Deutschen, die Lehrmeister der Japaner, im UmgehungS- Manöver unerreicht sind. «Aus Lem Kelche. Die Algeciras-Vorlage. Dem Reichstage ist am Sonnabend nisteriellen SchulerlafseS von 1878 in den preußisch polnischen Provinzen ihrerseits eingefordert hat. Man hat also offenbar in Rom die Absicht, sich in den den Vatikan absolut nichts angehenden Nationalitä- wurf eines Gesetzes zur Ausführung derGeneral- akle der internationalen Konferenz von Alge ciras 00m 7. April 1906 zugegangen. Das Ge- s tz tritt gleichzeitig mit der Generalakte von A!gc- c.ras in Kraft. Diese besteht aus sechs Artikeln, die nach dem von dem Sultan von Marokko und den Mächten vereinbarten P.ogramm nacheinander be- raten und angenommen wurden und folgenden In halt haben: 1) eine Erklärung über die Organisa tion der Polizei; 2) ein Reglement betreffend die lleberwachung und die Unterdrückung des Waffen schmuggels; 3) eine Konzessionsakte sür eine marok kanische Staatsbank; 4) eine Erklärung über die Verbesserung der L leuererträge und die Schaffung neuer Einnahmen; 5) ein Reglement, betreffend die marokkanischen Zollämter sowie die Unterdrückung ves Zollbetrugs und des Schleichhandels; 6) eine Erklärung über den öffentlichen Dienst und die öffentlichen Arbeiten." Ueber Dernburg und Ledebour ch eibt die „Deutsche TageSztg.": Nach unwidee- sprochenen Meldungen in der Presse soll derK 0 l 0 - nialdirektor sich brieflich an den sozial demokratischen Abgeordneten Ledebour gewandt und ihn ersucht haben, etwaige Beschwerden bei ihm persönlich vorzubringen, um so die öffentlichen Er örterungen und das Aufrollen neuer Skandale zu vermeiden. Wir bedauern eS aufs tiefste und miß billigen eS aufs schärfste, daß ein hoher Reichsbeamter sich an einen sozialdemokratischen Ab geordneten gewendet hat. Wir hoffen jedoch, daß er selbst ans diesen Erfahrungen gelernt hat, wie be- denklich und wie wenig zweckmäßig sein Dorgehcr^ gewesen sei. Gin solches Vorgehen hat, wie die vorgestrige Reichstagssitzung gezeigt hat, keine sach liche Wirkung, sondern ist lediglich geeignet, das GroßmachtSbewußtsein und den Dünkel der Sozial- Der Zinsfuß für Einlayen beträgt 3'/, "/o- Die bis zum 3. eines jeden Monats bewirkten Einlagen werden für den vollen Monat verzinst. Die Sparkasse befindet sich im Stadthause am Neumarkt und ist jeden Wochentag von vorm. 8—12 Uhr und von nachm. 2—5 Uhr geöffnet. El«- »ette Abrüstung. Die offiziöse „Süddeutsche ReichS-Korrespondenz" bringt im Anschluß an eine Londoner Meldung deS „Vorwärts", die Deutschland als ein Hin der- niS für den allgemeinen Abrüstungs gedanken auf der zweiten Haager Konferenz dar- stellt, folgende bemerkenswerte scharfe Ausführung t demokratie zu steigern. Dazu sollte kein Reichs be amter die Hand bieten." Bebel spazierte übrigens, wie die „Post" mitteilt, im Reichstag triumphierend einher — man denke, mit dem höflichen Bittbriefe einer leibhaftigen Exzellenz an einen Waschechten — nnd wies ihn jedem, der ihn sehen wollte und nicht ehen wollte, vor. Der Breslauer Kardinal Erzbischof in Rom. Wie aus Rom gemeldet wird, wird Kardinal Kopp am Montag vom Papste in Abschieds audienz empfangen werden und bereits am Dienstag, also vor dem Konsistorium, das für ihn keine Wich tigkeit hat, die Heimreise antreten. Die Anschauungen des Kardinals in der P 0 l e n f r a g e haben sich nach dem „Lok.-Anz." mit denen der Kurie völlig im Einklang gefunden. Das nationale Element ei aus der Frage völlig auszuscheiden. Man hat über die Mittel, welche kirchlicherseits zur Beruhi gung der Bevölkerung angewendet werden sollen, eingehende Beratungen gepflogen, hat jedoch jede Entschließung vertagt, bis die Kurie alle Berichte erhalten hat, die sie über die Anwendung deS mi- DaS ist eine erfreuliche Charakterisierung der politischen Heuchelei, mit der im Ausland, namentlich in Frankreich und England, die Ab rüstungsfrage zu Ungunsten Deutschlands behandelt wird. Di« Beisetzung der Opfer von Witten. Am Sonntag nachmittag erfolgte unter ge waltiger Beteiligung der Bevölkerung, die zum Teil mittels Sonderzügen herbeigeeilt war, die B e - erdigungdr Opfer der Explosion in der Wittener Rvbnritfabrik. Nach Zehntausenden zählte Vie Menschenmenge, welche sich um 3 Uhr in der Nähe deS Evangelischen Diakonifsenhauses versammelt hatte. Hier sang ein Männerchor das Lied: Wer weiß, wie nahe mir mein Ende. Dann setzte sich der imposante Zug unter den Trauerklängen der vuschiedenen Musikkapellen nach dem Friedhof in Bewegung. Superintendent Dr. König hielt die Leichenrede, in der er den Gedanken aussprach, daß daS gemeinsame große Unglück die Nachbargemeinden Annen und Wüten in inniger Freundschaft aneinander» knüpfen möge. Darauf wurden auf dem evange lischen Friedhöfe 23 Verunglückte in einem gemein samen Grabe bestattet. Auf dem katholischen Fried- Hofe vereinte ein gemeinsames Grab 11 Opfer der Katastrophe. Die Leichen einiger andern wurden gesondert, zum Teil außerhalb WittenS, beigesetzt, die des Betriebsleiter Dr. Kunze wird nach Ober lahnstein gebracht. DaS Feuer in den Trümmern der Roburit- abrik ist nunmehr gelöscht und die Gefahr einer weiteren Explosion wird als beseitigt angesehen. Deutscher Keichstag. Herlt«, 1. Dezember 1906. Bekanntmachung. Der 4. Termin «emei»deankage«, sowie die fälligen Schul- und Parochialanlagen werde« Dienstag, den 4. Dezember d. I. in der Ge»«i»d««rp«ditiou und außerdem von Vormittag 9 bis Mittags 1 Uhr in Röder's Restouratt-« vereinnahmt. Hermsborf, den 30. November 1906. Der Gemeiudevorstand. Müller. Dem Hause ist die Algeeiraa-Akte zugegangen. Die erste Beratung der Kol»«ialnachtrag»rtats wird fortgesetzt. Kolonialdirektor Devaburg weist den gegen Seitz erhobenen Vorwurf zurück, dieser habe fälschlich als Motiv für den Tippelskirchvertrag angegeben, diese Firma sei die einzige, die Khakistoffe fabriziere. Die Firma fabriziere allerdings die Stoffe nicht selbst, aber sie sei vertrags mäßig beteiligt an der Firma Jordan u. Co., die diese Stoffe berstelle und sie nehme laut Vertrag letzterer Firma die gesamte Khakiproduktion ab. Herr Seitz habe also seine Angaben jedenfalls in gutem Glauben gemacht. Ueber die Angelegenheit der sogenannten „schwarzen Fonds" werde ja die Untersuchung das Nähere ergeben. Herrn Ledebour habe ich gebeten, über sein Material mir Mitteilung zu machen, um zu wissen, ob es wirkliches Material oder nur vorgebliches Material sei. Denn was im „Vorwärts" steht, braucht nicht ohne weiteres als Material angesehen werden. Abg. Hebel (Soz.): Dernburg erinnert mich an den „Rattenfänger von Hameln", wenn der pfiff, gingen sie alle hinter ihm her. Uns erscheint Herr Dernburg nicht als der Herkules, der im stände ist, den Augiasstall der deutschen Kolonialpolitik zu reinigen. Dernburg hat ver sucht, unserem Kollegen Ledebour sein Material zu ent winden. (Lachen rechts.) Bei mir hat dieser Versuch für die künftige Tätigkeit Dernburgs das allergrößte Miß trauen erweckt. Wenn Dernburg die Verträge mit Tippelskirch und Woermann gelöst hat, so ist ihm dafür nicht zu danken. Das war einfach Anstandspflicht. Der Kolonialrat ist ein Unglück, denn er besteht nur ans Kolonialinteressenten. (Sehr richtig)) Lattmann hat gestern wegen behaupteter englischer Grenzverletzungen einen kalten Wasserstrahl nach London verlangt. Weiß denn Lattman nicht, wie Deutschland schon isoliert genug ist, und wie denkt denn Lattmann über die vielen Grenz verletzungen an der russischen Grenze? In den Kolonien haben Sie, indem Sie den Eingeborenen ihr Land nahmen, nicht wie Christen, sondern wie weiße Barbaren gehandelt. Es ist das freilich dieselbe Politik, die Sie gegenüber dem eigenen Volke in der Heimat treiben. (Stürmische Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Die Kolonien sind sür uns nicht eine Verstärkung der Welt macht, sondern eine Kugel am Bein. Der neue Kolonial direktor ist jo ein kluger Mann, aber gerade deshalb habe ich Mißtrauen gegen ihn. (Heiterkeit.) Unsere Kolonien kosten viel mehr, als unser ganzer Handel mit den Kolonien beträgt. Mit England nnd seinen Kolonien haben wir einen Handel von 2750 Millionen, und dieser Handel kostet uns nicht einen Pfennig. Unsere Kolonialpolitik ist nichts als eine kostspielige Fata Morgana. Und mit was für Männern wird sie betrieben? Herr v. Puttkamer mit seiner „Cousine", derenthalben er noch andere zum Meineide verleitet hat. Die Hauptschuldigen aber sind seine Vorgesetzten bis zum Reichskanzler hinauf. Sie alle sollte man unter Anklage stellen; aber die kleinen Diebe hängt man, die großen läßt man laufen. Redner kommt dann auf die Fälle Wehlau und Leist zurück und verlangt in Sachen Peters Vorlegung des gesamten Akten- materials^ Er nennt Peters eine Henkersnatur demokraten.) Abg. Arendt (Reichsp.) bittet, zur Geschäftsordnung außerhalb der Reihenfolge zugelassen zu werden, um auf die gegen ihn gerichteten Angriffe sofort zu antworten. Präsident Graf Kallestrem erklärt diesem Wunsche nicht entsprechen zu können. Abg. Ablast (freis. Volkp.): Gegen die Auffassung des Reichskanzlers im Falle Pöplau müsse Sturm gelaufen werden; als ob der Subalternbeamte nur zu schweigen babe, auch wenn er mit seinen Beschwerden noch so sehr im Rechte sei. Pöplau zu beseitigen, sei ja allerdings nicht schwer gewesen, Podbielski zu beseitigen sei viel schwerer gewesen. Das Schlimmste sei, daß wissentlich alle Beamte bis zum Reichskanzler hinauf alle Eingaben von Pöplau unbeachtet gelassen haben. Es habe ein System der Vertuschung Platz gegriffen, zu dem Zwecke, alle Schandtaten hochgestellter Kolonialbeamten zu ver bergen. Demgegenüber müsse endlich anerkannt werden, daß nicht jede Veröffentlichung von Dingen, wie man amtlich erfahren habe, ein Bruch des Amtsgeheimnisses sei. Wenn der zweite Kolonialdirektor Ordnung schaffen wolle, würden ihn seine Freunde gern unterstützen; aber als Herr Wistuba seine Anklagen gegen verschiedene höhere Kolonialbeamte in Kamerun und Togo, insbeson dere gegen Herrn Kersting, erhoben habe, habe er von den nunmehrigen Herrn Kolonialdirektor ein Schreiben erhalten, das leider auf die Art, wie jetzt Ordnung ge- chaffen werden solle, ein eintümliches Licht werfe. Red- rer verliest das betreffende Schreiben des Kolonialdirek tors Dernburg an Wistuba. In der Hauptsache lautet es >ahin: Nachdem sich einzelne Angaben Wistubas gegen Kersting als unzuverlässig erwiesen hätten, sehe sich der Interzeichnete nicht mehr in der Lage, von dem Adressaten Anzeigen wegen rechtlich zu ahndender Vergehen entgegen- zunchmen, ebensowenig Anzeigen wegen disziplinarisch zu verfolgender Vergehen. Möge also Herr Wistuba jetzt Vorbringen, was er wolle, möge er dem Kolonialdirektor die schreiendsten Vorgänge mitteilen, möge er auch noch o viele Beweis beibringen, alle seine Eingänge sollen etzt in den Papierkorb wandern. Ob das die rechte Manier sei, mit Mißständen aufzuräumen, sei doch recht zweifelhaft. Der Assessorismus und Burcaukratismus in den Kolonien habe glänzend Schiffbruch erlitten. Sorgen wir dafür, daß künftig Zucht und Ordnung. Sitte und Moral, Recht und Gerechtigkeit in unseren Kolonien ein ziehen und daß wir . uns nach diesen Richtungen hin vor dem Auslande n'cht mehr zu schämen brauchen. Staatssekretär v. Tschtrfchky teilt in Bezug auf dis Begnadigung von Peters mit, die Eingabe sei von Mit gliedern dieses Hauses und des Abgeordnetenhauses unter zeichnet gewesen und auf dem ressortmäßigen Wege er- edigt worden. In bezug ans den Verlust des Titels „Reichskomngssar" sei das Urteil gegen Peters aufgehoben worden, dagegen sei in bezug auf Gewährung einer Pen sion die Begnadigung abgelehnt worden. Von einer un zulässigen Einwirkung der Gesuchsteller aus die Erledigung des Gnadengesuchs sei keine Rede gewesen. Die Begna- e Sie sind zu scharf gegen Peters gewesen, reichen Sie Ihr, Pensionierung ein, ich werde Ihnen eine Ausichtsrats stellung in Kamerun verschaffen. (Stürmische Bewegung links. Hört,'Hört!) Herr Hellwig nahm darauf seinen Abschied mit 10000 Mark Pension. Derselbe Hellwig kam hinterher zu einem Mitgliede des Hauses und sagte: „Helfen Sie mir, ich kann und will arbeiten, ich bin kräf tig genug dazu; ich bin das Opfer der Abgeordneten Arendt, v. Kardorff, Graf Arnim." (Stürmische Beweg ung links und Pfui-Rufe!) Meine Herren, fährt Redner erregt und mit lautschallender Stimme fort, in solch un erhörter Weise haben Mitglieder diese« Hauses, haben Abgeordnete ihre Stellung mißbraucht. (Lebhafte Pfui- Rufe links, Entrüstung auf ver Rechten.) Vizepräsident Graf Stollberg (läutend): Herr Abgeordneter, Sie dürfen nicht Abgeordneten nachsagen, daß sie ihre Stellung miß braucht haben. Ich rufe Sie deshalb zur Ordnung! Abg. Kel»rl: Es ist dies aber ein Mißbrauch der Stellung ass Abgeordneter. (Erneute Zustimmung links). Vize präsident Graf Stollberg ruft den Redner abermals zur Ordnung. Abg. Hebel: Diese Ordnungsrufe treffen vor der Welt nicht mich, sondern jene Herren. Alle Ord nungsrufe können die Tatsache, daß hier eine schwere Koruption vorliegt, nicht aus der Welt schaffen. Diese Lente nennen sich Patrioten. Wenn sie wieder einmal diesen Ausdruck brauchen sollten, so werden wir ihnen gebührend heimleuchten. Wir haben hier das eine zur Genüge kennen gelernt: wer in Wahrheit im Deutschen Reiche regiert. Die Herren in der Regierung sind heut zutage weiter nichts, als die Verwaltungsräte der herr- chenden Klassen. (Stürmische Heiterkeit bei den Sozial- „Wir wissen nicht, ob die britische oder eine andere Regierung gewilligt ist, die Abrüstungsfrage auf die Tagesordnung der zweiten Hager Konferenz zu setzen. Wir brauchen in diesem Punkte keine Initiative zu er greifen, brauchen aber auch keiner von anderer Seite kommenden Anregung entgegenzuwirken. Der Vorschlag, über militärische Abrüstung zu beraten, könnte ja nur theoretisch gemeint sein. Denn praktisch wird nicht ab-, sondern ausgerüstet, zu Lande wie zu Wasser, in England wie in Frankreich. Und es kann nicht abgeleugnet werden, daß zwischen britischen und französischen Sachverständigen bereits „technische" Vorbesprechungen für eine gegen Deutschland gerichtete Kooperation stattgefunden haben, un beschadet der wohlbegründeten Friedensliebe der beteiligten Regierungen, unbeschadet auch der Anstrengungen deS „nicht"-amtlichen Pazifismus." vWM östlich WM-KM! Verkehr im Moukt November 1906. 856 Einzahlungen in Höhe von 114810 M. 80 Pf 398 Rückzahlungen „ „ „ 68912 „ 98 „ Mehr-Einzahlungen 45 897 M. 82 Pf Das Etnlagen-Guthaben betrug Ende Oktober 7030490 M. 28 Pf Ende November 7076388 M. 10 Pf. Der Gesamt-Umsatz betrug 405 001 M. 61 Pf Eröffnet wurden 90 und erloschen sind 41 Konten. selbst, Redner, habe niemals mit Vorgesetzten HellwigS im Sinne einer Verabschiedung desselben gesprochen. Oeffent- lich, im Reichstage, habe er ihn allerdings als Träger einer seiner Ansicht nach falschen Kolonialpolitik ange griffen. Das sei aber sein gutes Recht, wie das Recht jedes Abgeordneten. Gerade auch die Sozialdemokraten richteten ia die schärfsten Angriffe gegen Reichsbeamte. Abg. Hebel beruft sich in einer Entgegnung auf Erz berger und Eickhoff, die seine Angaben über die Mittei lungen Hellwigs bestätigen würden.M^MHM^^^ Abg. Dr. Arendt (Reichsp.): Die Herren werden nichts sagen können, was meinen Angaben widerspricht. Ich habe nie auf Vorgesetzte Hellwigs persönlich behufs dessen Verabschiedung eingewirkt. Abg. Grrkerger (Zentr.): Was Bebel über die Mitteilungen Hellwigs gesagt hat, kann ich bestätigen. — Schluß der Sitzung 3Uhr. — Weiterberatung Montag. § Der HaMmm von WM vor OM. Vor der 8. Strafkammer im Landgericht II zu Berlin wurde am Sonnabend der Prozeß gegen den Schuhmacher Wilhelm Voigt, den „Hauptmann von Köpenick", verhandelt. Die gegen Voigt erhobene Anklage, die vom StaatSanwalt- schaftSrate Keßler verireten wurde, lauteie auf Betrug, verübt gegen die Köpenicker Stadtkaffe, Fälschung einer Pcivaturkundc, Freiheitsberaubung gegenüber dem Bürgermeister Dr. Langerhans und die Rendanten Rosenkranz und von Wiltberg, unbefugte Ausübung eines öffentlichen AmleS und unbefugtes Tragen einer Uniform. Der Zu» schauerraum war dicht besetzt. Die ersten Reihen hielten Offiziere aller Waffengattungen besetzt i gesamten Akten-, digung sei erfolgt ans Grund des Seiner Maiestät zu- tenstreit in der Ostmark einzumischen. Hoffentlich cm» c» H" ei"? Henkersnatur- stehenden Rechts. findet die vreukikcbe Regierung die Energie, eine euren Mörder. Der Ankläger von Peters, Ge, Abg. Dr. Arendt (Reichsp.) behält sich die Klarstellung kiscke Verbältn'ffe heimrat Hellwig, fährt er fort, mußte fallen: der oamalig des Falles Peters für Montag vor. Bebel habe nichts 0°^° Einmischung m rein preutzsiche ^elyattmffe Staatssekretär Freiherr v. Rlchthofcn sagte: „Herr Hellwig» vorgebracht, was nicht schon wiederholt widerlegt wäre. Er f kbührend zurückzuweisen.
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