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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.08.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160804018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916080401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19160804
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916080401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-04
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.08.1916
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so. Jahrgang. O 214. Freitag, 4. August 1916. Drahtanschrift. Rachrichte» »resden. gernsprecher-Sammelnuminer: »SL41. Nur für NachlgesprLchr: rvou. Ve>»>»»««b>hr »terttltthrllch tn Druden d«I poelinaltrrr Zuttagung <an Tonn- und Monlagcn nur ein mal» 8,r» M., in den Bororlen S.SO »I. Bet etnmall,er Zustellung durch die Post 8,M M. «ohne Beltellgeid). «»»eigen. Preis». Die etnlpalllge Zeile <eiwa 8 Silben» dd Ps.. «orMgepiiltze und Anzeigen in Nummern nach «,»», und Feiertage» laut Toris. —AuoioSriigeAustriig« nur gegen Vorauibezahiung. - Belegbiait lv Ps. Cchristleitung und Hauptgeschäftsstelle: Martensirafte 28/4U. Druck ».Vertag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe (.Dreodner Nachr.") ^ullstst^ — Unoeriangte Schriststllck« werden nicht ausbewahrt. VIutrsInigungI -Vs« »Itbevökrtes Mittel rur äukkrlsckunx cke» Mute, unä sielnleuiw cker Akte. Eaket t,50 >1. Eckt mit Sckutrm. „dffutter -znnu». OenerelveNrieb: lllilgllod, »oluMM. orttüim-l.. 0«or„iiloi'. Unlerknltung»-, Oesellsckintt«- unck vesctiSktigungs- Splsls ° ° / SoinnRer'kr'rscke 0ro0« ^ ^ IVÜlIIöl* Xgl.Säck». No». " ptSffsr Sir. ZU /bllsl» V«i^1nt«I> tU^ rrn«»tl«r>. Ist»»» ffIMtllMl!!' rum Linkocken sug> okne Mucker ru empieklen WNIK. rrrkl Lt Sokr», ttönigl. j-Iokliekeranten »I »I«e»m«nlel. gscnspcoclisc 14 277. I>i«u»»i«»^I»I II. pieisiisicn suk U/unscii Ii-oi. IMNNM »il« IlMI lasier M N,ggk8ik-,« r°. Sir Roger Lasement hingerichtet. Deutscher Luftangriff aus eine russische AluMtliu. — Via Seegefecht in der Adria. — Scheitern italienischer Angriffe im BonM'Abschnitte und bei Pnurdeggi». — Russische Angriffe bei Brodl» «ad Snrnd abgewiesen. — Schweden und Nuhiand. Deutscher Luftnngriff aus eine rusfische Slugftatton. Berlin, tAmtlich.j Mehrere deutscln; Wasser- flu,, zengc haben am L. August früh erncut die russi, sche Klugstation «rensbnrg angegriffen und mehrere TresferindendortigenAnlagen erzielt. Die zur Abwehr aufgcsticgcne« russische« Kampfflugzeuge wnrdeu abgedrängt. Unsere Flugzeuge sind unversehrt zurückgekehrt. IN. T. B.) Sefterreichifch-ungurischer Krlegrbericht. Wie». Amtlich wird verlautbart de» 8. Aug » st ISIS: Russischer Kriegsschuld» latz. Bei Wekesniow warfen nufere Trirppe« eine feind liche Abteilung, die aus schmalem Krontftlick in unsere Gräben eingedruugen war. restlos wieder hinaus. Die Armee des Generalobersten v. Böhm-Ermolli wies südwest lich und südlich von Brodq Angrifssversuche zurück. Auch a« der von Sarnq nach Kowel führenden Bah« und am vutere» StochoL scheiterten rnssische Vorstöße. Sonst verhielt sich der Feind gestern wesentlich ruhiger, was vor allem seine» über jedes Mast hohen Verlusten zn- -«schreiben fein mag. Italienischer Kriegsschauplatz. Bei erfolgreichen kleinere« Unternehmungen wnrden gestern im Boreola-Abschnitte 14N Italiener, dar unter zwei Offiziere, gefangen, zwei Maschinengewehre er beutet. Auf de» Höhe« südwestlich Paneveggio wnrdeu am 1. August wieder zwei italienische Bataillone unter de« schwersten Verluste« zurückgeschlagen. Sonst keine besondere« Ereignisse. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralstabeS: <W. T. B.j v. HSfer. Feldmarschall-Lentnant. Ereignisse zur See. Eine Gruppe unserer Torpedofahrzenge hat am ff. August morgens militärische Objekte in Molfctta be schossen; ei« Flugzeug-Hangar wurde demoliert, eine Fabrik i« Brand geschossen, eine andere beschädigt; bei der Rück kehr hatte« diese Torpedofahrzenge nnd der zu ihnen ge stobene Kreuzer „Aspern" ein kurzes Fenergefecht mit einer ans einem Krenzer und sechs Zerstörern bestehenden seindlichen Abteilung. Nachdem unserseits Treffer erzielt worden waren, wendeten die feindlichen Einheiten nach Süden ab und verschwanden. Unsere Einheiten kehrten un versehrt zurück. I« de« Morgenstunden desselben Tages wnrden fünf feindliche Landflugzeuge, welche über Dnrz sDnrazzoj Bomben abgeworsen hatten, ohne irgendeine« Schade« anznrlchten, von den dort sofort aus» gestiegene« Seeflugzeuge« verfolgt. Eins der feindliche« Kl«g»e«ge wurde einige Seemeilen südlich Dnrz sDnrazzoj dnrch eins unserer Seeslngzenge (Führer Seefähnrich von Fritsch, Beobachter Seefähnrich Seweraj znm «bstnrz ge bracht und nur leicht beschädigt erbeutet. Bo« de» beiden Ansasse«, welche die Flucht ergriffe» hatte», «nrde später ei» Offizier von unsere« Truppe« gefangen. Torpedo« fahrzeug „Magnet" «nrde am S. August vormittags von einem seindlichen Unterseeboot anlanciert und dnrch eine« Tvrpedotrefser am Heck beschädigt. Hierbei «nrde« zwei Manu getötet, vier verwundet. Sieben Man« «erden ver. «isst. Das Fahrzeug «nrde in den Hasen eingebracht, l«. T. v.j Flottenkommando. Rußland und England. Die r u-s s i sch-c ii g l i sch c Anfrcundung, die im Jahre 1V07 bei der Zusammenkunft zwischen König Eduard VIl. und dem Zaren Nikolaus vollzogen wurde, ist ohne Frage mit als die Hauptursache des Weltkrieges zu bewerten, der ohne sic nie möglich gewesen wäre. Bis dahin wurde die internationale Politik von dem scheinbar unaus gleichbaren weltpolitischen Gegensatz zwischen England und Rußland beherrscht, und cs war zweifellos der höchste Triumph der Eduardschen Staatökunst und Gchetmdiplv- matie, daß es ihm gelang, zwei alte Erbfeinde so gründlich umzustimmen, daß sie sich plötzlich als Freunde in die Arme sanken und alles Trennende vergaßen, um dem gemein samen Hasse gegen Deutschland freien Lauf zu lassen. Der Haß allein ist aber ein schlechter Kitt, wenn die sonstigen realen Interessen der durch ihn Verbundenen mehr oder weniger weit auseinanderklaffcn, und diese Wahrheit scheint sich auch für das russisch-englische Verhältnis be stätigen zu sollen, je länger der Krieg dauert. Die neuesten Meldungen über russisch-englische U n st i m m i g k c i t c n, die von einem sehr drastischen Auf treten des -arischen Finanzministcrs Bark in London und von nicht minder bezeichnenden Wutausbrüchen des eng lischen Gesandten in Petersburg Buchanan zu berichten wissen, lüften abermals einen Zipfel des Schleiers, der über den Beziehungen der beiden Staaten ruht, und er innern an gewisse Vorkommnisse, von denen schon früher die Rede ging. Wiederholt sind bereits im Lause des Krie ges Nachrichten zu uns gedrungen, denen zufolge die von der Hofpartei gestützten Kreise der Rechten in Rußland in immer stärkere Mißstimmung über die steigende politische, finanzielle und wirtschaftliche Abhängigkeit von England geraten sein sollten. Diesen Elementen wurde auch die Neigung zu einem Sonderfrieden mit den Mittelmächten zugeschrieben, und tatsächlich ist ja auch von ihnen eine Denkschrift in solchem Sinne versaßt worden, die aber von dem verflossenen Ssasonow nicht an den Zaren weiter- gelcitet wurde. Eine Zeitlang ergingen sich die von der Rechten beeinflußten Blätter in sehr heftigen Angriffen gegen England, die in dem Vorwurf gipfelten, daß die Lon doner Machthaber Rußland die -Hauptlast des Krieges tragen ließen, ohne sich selbst in ausreichender Weise zu bemühen, um auch das Britenreich zu entsprechenden Kraft- leistungcn hcranzuziehen. -Herr Buchanan wurde schon damals sehr ungemütlich und legte beim Auswärtigen Amte gegen den Ton der russischen Presse Verwahrung ein. Ganz tn Ordnung sind seitdem die russisch-englischen Beziehungen nicht wieder gekommen, vielmehr hoben die sich mehrenden finanziellen Schwierigkeiten Rußlands das Ihrige getan, um zusammen mit den inö Ungeheuerliche getriebenen Menschenopfern, die das Zarenreich in diesem Kriege bereits gebracht hat. die beiderseitigen Reibmigs- flächen zu vergröbern. Mit dem Versuche, innere Anleihen aufzunehmcn, hat der russische F-inanzministcr in geradezu kläglicher Weise Schisfbruch gelitten. Dann suchte er sich durch die erweiterte Ausgabe von ungedecktem Papiergeld zu Helsen, das aber vom Verkehr nicht ausgenommen wurde, so daß es mit Gewalt den Sparkassen aufgchalst werden muhte, eine Maßregel, die der Sache nach auf eine Zwangs- anleihe hinauslief. So sah sich Herr Bark schließlich ge nötigt. gegen Ende des Vorsahreö einen Bittgang nach London zu unternehmen, um dort eine Anleihe aus zunehmen, die vornehmlich der Bezahlung der fälligen Zinsen der russischen Staatsschuld dienen sollte, wobei in erster Linie Frankreich in Frage kommt, das an die zwanzig Milliarden tn russischen Papieren angelegt hat. Man munkelte schon damals, daß Herr Bark feine Forderungen nur durch die Drohung mit einem Sonderfrieden habe durch setzen können. Ja, man sprach sogar damals, es sei in leiten den russischen Kreisen beschlossene Sache, für den äußersten Notfall alle Rücksichten fahren zu lassen und die zwanzig Milliarden Schuldvcrbindlichkciten gegenüber Frankreich zeitweilig außer Kraft zu setzen. Inzwischen sind die russischen Finanzen in eine noch schwerere Notlage geraten, und das Geldbcdürfuis des Zarenreiches ist so stark geworden, daß Herr Bark sich vor kurzem abermals nach London begeben mußte, um dort einen neuen Fischzng zu tun. Es wirkte allgemein über raschend, zu hören, daß er mit dem Versprechen einer Sechs- Mittiardeii-Aiilcihe in der Mappe zurückgekchrt sei. Gleich zeitig sickerten Einzelheiten über die mit der Bewilligung der Anleihe verbundenen Umstände und Bcgleitcrscheinun gen durch, die eigenartige Schlaglichter auf die „bnndcs freundliche" Wertschätzung werfen, deren sich England bei den Russen erfreut. Herr Bark soll danach in London in „echt russischer" Weise ausgetreten sein und unter Verseng nung der üblichen -HöslichteitSfvrme» in sehr brüsker Form bas Ultimatum gestellt haben: „Entweder zehn Milliarden oder Sondcrsricdc!" Tie Engländer seien über das Ver halten Barks ganz verblüfft gewesen und hätten sich aufs Verhandeln gelegt, wobei dann eine Einigung aus sechs Milliarden Rubel zustande gekommen sei. Nachher reiste Herr Bark ohne Säumen ins russische -Hauptauartier, um dem Zaren von dem Ergebnis seiner Rvrgsahrt und den von englischer Seite gestellten Bedingungen Kenntnis zu geben. Näheres über diese Bedingungen ist bis jetzt nicht bekannt geworden, aber wie sie beschossen sei» müssen, kann umn ans der Meldung schließen, daß der Zar noch niemals seit Kricgsbcginn in einer ähnlichen schweren Erregung gesehen worden sei, wie nach der Unterredung mit seinem Finanz- minister nach dessen Rückkehr von London. Unmittelbar darauf wurde Ssasonow, der doppel züngige, aber tvnscgucnte Weitcrcntwickler der von Jswolski in Reval besiegelten eiiglandfrcuiidlicheii Politik, verabschiedet und Stürmer übernahm die Leitung des Ministeriums des Auswärtigen. Darüber ist nun der englische Gesandte in Petersburg Buchanan in Hellen Zorn geraten, und wenn sein Betragen auch nur halbwegs dem entspricht, was darüber mitgeteilt wird — n. a. soll er öffentlich wegen dieses MiinstcrwechsclS gleich nach der Anleihe dem Zaren Persidic vvrgcworsen haben —, so muß cs durchaus glaubhaft erscheinen, daß die russische Regie rung in Petersburg erklärt haben soll, die Persönlichkeit Vuchanaiis sei nicht mehr genehm. Dieser -Herr Bucha n a n bemüht sich offenbar, in Petersburg dieselbe Nolle zu spielen, wie sein Kollege Rennell Rodd in Rom, der sich dort ganz ungeniert als Diktator gebärde!. Rußland ist aber am Ende doch noch kein Italien, und man wird daher mit Spannung der weiteren Entwicklung der Dinge entgegensetzen dürfen, die einen Maßstab dafür bieten wird, inwieweit das Zarenreich noch imstande ist, seine Selb sländigkcit gegenüber England zu behaupten. Alles in allem machen die russisch-englischen Beziehungen den ent schiedenen Eindruck, daß etwas nicht stimmt, und man wäre faß versucht, mit -Herrn Sebcr zu sagen: „Es geht etwas vor; man weiß nur noch nicht, was." Diejenigen russischen Kreise, die das Zarenreich von der großbritamiischen Fuchtel befreien wollen, täten gut, sich die Note des ver storbenen Grafen Witte ins Gedächtnis zu rufen, die er wenige Monate vor Ausbruch des Weltkrieges in einem jüngst in der Berliner Presse veröffentlichten Briese schrieb: „Unser Hauptfcind ist England, wie es stets der Feind einer jeden frei atmenden Großmacht gewesen ist. Schon im Jahre 1W6 befürchtete ich, daß unsere politischen Abenteurer uns in die kalten Arme Englands und somit in einen dann unausbleiblichen Weltbrand stoßen könnten. Nur deshalb habe ich im September 1905, die mir angebvtene Fahrt nach Windsor abgclehnt und, solange ich im Amte war, jede politische Kombination zurückgciviesen, die von England kam. Erst im Jahre 10N7 hat Ruß land, dank den Herren Jswolski, Ssasonow und Bcnken- dorsf, seine politische Selbständigkeit verloren und ist zum Handlanger seines englischen Prinzipals geworden."
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