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Elbeblatt und Anzeiger : 30.07.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-187407302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18740730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18740730
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-07
- Tag1874-07-30
- Monat1874-07
- Jahr1874
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 30.07.1874
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1874. 8» — SL,7, '?L 7 '-'"" —17!??,,.... ^i,„ Asnnnements auf dieses Blatt für die Monate Angnp «nd Leptemder nehme« alle Kaisers. Pop-Anstalten, die Baten «nd die «rdeditionen in Riesa «nd Strehla an. (Mckalt und Aiytiger Amts-latt für die König!. Gerichtsämter sowie die Stadträthe zu Mesa und Strehla. Redactip«, Druck und Verlag da« G. Ponsoug in Atefa. Donnerstag, dm 30. Juli Erledigt hat sich der in Nr. 85 des ElbeblatteS von diesem Jahre Seiten des unterzeichneten Königlichen Gerichtsamts hinter dem Reisenden Herma«« Bäger au» Stauchitz erlassen- Steckbrief. Riesa, am 27. Juli 1874. Das Königliche Gerichtsamt. CaSpari. - . . - - Die Gräuel der Karlisten und die europäischen Mächte. Die Schandthaten, welche von den Banden de» sogenannten Königs Karl von Spanien unter dem Deckmantel der Legitimität und Reli gion begangen werden, haben in der ganzen zivl- lifirten Welt die allgemeinste Entrüstung hervor gerufen. In der Thal gereicht es dem zur Neige gehenden neunzehnten Jahrhundert zur tiefen Beschämung, daß in ihm noch die Plünderung und theilweise Niederbrennung von Städten und Dörfern, die Ermordung wehrloser Kriegsgefan gener, ja selbst friedlicher Einwohner und durch aus unbetheiligter Fremdlinge möglich ist. Be greiflich ist e-, daß neben dem gerechten Abscheu vor derartigen Gräueln vielfach die Frage die Grmüther beschäftigt, ob es keine Mittel giebt, dieselben zu verhindern oder wenigstens auf das möglichst geringe Maß zu beschränken. Allerdings sind solche Mittel vorhanden. Zwar kann man dem bewaffneten Einschreiten irgend welcher Macht in den spanischen Bürgerkrieg nicht das Wort reden, denn eS wäre Jammer und Schade um jeden Thaler, der zu den Kosten einer panischen Expedition verwendet würde, um jeden Blutstropfen, den ein braver Soldat gegen die karlistischen Banditen verspritzte, aber es giebt eine ganze RUHe anderer Maßregeln, die gewiß ihren Zweck nicht verfehlen würden. Dahin könnte man zunächst einen allgemeinen und feierlichen Protest der in Brüssel augenblicklich versammetten internationalen Kriegsrechtskonferenz rechnen. Möge man nicht sagen, daß solches moralische Mit tel nur eine papierne Waffe sei. Wenn der Prä tendent und seine Mordbrennergenerale sich der artig vor dem Forum der gebildeten Welt ver- urthetlt und gebrandmarkt sehen, wird vielleicht doch ein Rest von Scham in ihnen lebendig; e» dienm ferner im karlistischen Heere besonders als Offiziere viele Angehörige fremder Nationen, die aus Thatenlust und Drang nach kriegerischen Abenteuern sich unter die Fahnen des Prätenden ten gestellt haben und auf die eine derartige Achtserklärung ihrer jetzigen Genoffen nicht ohne Einfluß bleiben, manchen zum Aufgeben dieser schmachvollen Gemeinschaft bestimmen würde. Abgesehen aber von solcher moralischen Maß- nähme könnte zur Verhinderung der karlistischen Gräuel nammütch in der Weise praktisch hinge wirkt werden, daß die Mächte sich darüber einig ten, jede materielle Unterstützung de» Rebellen- königs zu Hintertreiben, zunächst jede Zuftihrung von Waffen und anderem Kriegsmaterial unmög lich zu machen. Auf dem Landwege fiele diese Aufgabe zunächst Frankreich zu, wie di« südlichen Departement» der allzeit offene Zufluchtsort ge schlagener Karlistmkgndrn waren, von wo sie neugekräftigt und neugerüstet durch die Pyrenäen pässe nach der Halbinsel zurückschlüpfm. Durch Anordnung und Durchführung einer strengen Be wachung seiner spanischen Greme würde Frank reich der Civilisation einen wirklichen Dienst er weisen. Zur See wäre die Jsolirung de- karlt- stischen Aufstandes vielleicht mit noch geringerem Kraftaufwande zu bewirken, wenn von dem Dutzend Staaten, die sich im Besitz einer Kriegsflotte be finden, jeder ein oder zwei Schiffe zur Beobach tung des beschränkten von den Karlisten beherrsch ten Küstenstriches kommandirte,um so dem schänd lichen Waffenschacher, der namentlich durch Ver mittelung englischer Handelshäuser und Fahrzeuge ausgeübt wird, gründlich das Handwerk zu legen. Zu diesen Präventivmaßregeln müßten dann noch diejenigen treten, daß alle Staaten sich ver pflichteten, innerhalb ihres Gebietes die überall von der ultramontanen Partei in» Werk gesetzten Geldsammlungrn für die Karlisten — auch in Deutschland werden, wie wir bereits in vor. Nr. mittheilen, dieselben betrieben — zu verbieten. Wenn dergestalt der KarliSmuS vor der ge- sammten gesittete» Welt an den Pranger gestellt, wenn ihm jede Möglichkeit, von außen her neue Kräfte an sich zu ziehen, abgeschnitten wird, dann muß dieser fluchwürdige Krieg in kürzester Zett in sich ersticken, und so den haarsträubenden Gräueln der letzten Wochen von selbst ein Ende bereitet werden. SaaoSgas-tziehta. Posen, 27. Juli. Der Weihbischof Jani- sczewsky wurde heute Vormittag 10 Uhr zur Verbüßung der ihm gerichtlich zuerkannten sünf- vierteljährigen Gefängnißstrafe verhaftet und in das Kreisgefängniß zu Kozmin eingeliefert. Posen, 25. Juli. Die ReKerung hat die Schließung der unter der Leitung der Ursulinerinnen Hierselbst bestehenden Elementar-Armenschulen und der Privatschule de- Waisenhauses im ehemaligen Philippiner Kloster verfügt. DaS Fortbestehen der höheren Töchterschule der Ursulinerinnen ist nur unter besonderem Bedingungen gestattet worden. Wien, 28. Juil. Rothschild ist gestern Abmd gestorben. Part», 25. Juli. Der „Moniteur" schreibt: Frankreich ist über die Zustände in Spanien be trübt, kann aber durchaus nicht tnterveniren. Seine Rolle besteht darin, die Grenzm zu über wachen, wie e» die» fett Besinn de» Kampfe» gewissenhaft gtthan hat. E» ist gewiß, daß die Waffen und Munition der Carlisle« nicht franzö sischen Ursprungs find. E» find nicht französische Schiffe gewesen, die sie dahin beförderten. Wmn Frankreich Kanonen geliefert hätte, würde Don Carlos Bilbao erobert Haven. Frankreich wünscht lebhaft da» Ende de» BüraerkÄmeS in Spanien, denn e» spürt dessen Rückschlag. Der „Moniteur" tadelt schließlich da» Vorgehen der preußischen Journale, welche die Bqiehungen Frankreich» zu Spanien zu störe« suchen, wie sie die» erfolglos bezüglich Italien» versucht haben. Paris, 27. Juli. „Soir" sucht darzutbun, daß die französischen Grenzbehörden den Carlisten gegenüber ihre Schuldigkeit thaten. Die Waffen zufuhr erfolge auf dem neutralen Btdaffoafluffe ohne das französische Gebiet zu berühren. Paris, 27. Juli. Die Abendblätter unter ziehen einen Hirtenbrief de» Cardinal Guibert, Erzbischofs von Pari», der mehrfache Angriffe gegen die italienische Regierung enthält, einer tadelnden Kritik. Pari», 28. Juli. Im Proceß gegm dm Obersten Stoffel erfolgte der Beschluß der Ein stellung des ProceffeS. Versailles, 28. Juli. Die Bureaux wähl ten heute eine Commission zur Prüfung de» Ver tagungsantrages. Dieselbe besieht au» elf Mit gliedern der Rechten, welche Ferien bi» Ende November verlangen und aus vier Mitglieder» der Linken, welche nur eine kurze Vertagung wollen. Der Schluß der Sitzung ist wahrschein lich am 6. August. Constanz, 25. Juli. Die Kaiserin Eugenie stattete gestern dem Großherzoge und der Groß. Herzogin von Baden auf der Insel Mainau eine» zweistündigen Besuch ab. Prinz Louis Napoleon ist heute von Woolwich in Arenenberg eingetroffen. Belgien. Die internattonale völkerrechtliche Conferenz hat am Montag, nachdem sämmtltche Delegirte in Brüssel eingetroffen find, ihre erste Sitzung gehalten. Dieselbe dauerte nur eine Stund«. Nach der Ablehnung der belgischen Regierung, den Vorsitz auf der Conferenz zu übernehmen, wie von dem russischen Bevollmächtigten, General von Jomlni, vorgeschlagen war, wurde letzterer zu« Vorsitzenden und der CablnetSchef im belgisch« Ministerium de» Auswärtigen Borchgrave zum Secretär der Conferenz gewählt. Auf den Antrag einer Delegirten wurde dann noch beschlossen, daß die Verhandlungen völlig geheim bleiben sollen. — Die nächste Sitzung wurde auf Donnerstag anberaumt. Spanien. Die Haltung der französischen Regierung gegenüber den Carlisten wird in eine« Artikel des,Hmparcial" heftig angegriffen. Da» Blatt betont insbesondere, wenn Frankreich fort» fahre, die Carlisten zu begünstigen und dadurch eine Verlängerung de» unheilvollen Bürgerkriege» herbeizuführen, so würde die spanische Nation ihre Interessen und Empathien von Frankreich abwenden und andere Allianzen aussuchen, welche mit den Anforderungen der Civilisation verträg licher und der Freiheit und Wohlfahrt Spanien förderlicher seien, al» die Verbindung mit Frank- reich. — Eine Depesche carlistischen Ursprung» aus Bayonne meldet, daß 12 nm, Kanon« und 200 Kist« mit Munition für die Carltst« an'» Land geschafft seien. Die Einnahme von Cuenca durch di« Car lisle», welche in Madrid tiefe Trauer erregt, wird in der „Time»" durch ein« wunderbare Geschichte erklärt. Di« zwei Entfatzcolonnm soll« recht-
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