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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.11.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011113011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901111301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19011113
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901111301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-13
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.11.1901
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«1 dMk «« >r den ragen W rahme ibareu otedr, rchtig in die Wahl voll' MUNg Vervgrgedlldn D»«s« «d der»Lai»ni Um»«««, wo dl» SmraMma durch »t«r,» «ote, odir lkm-UllovLr« n«,lat. «daN« «lau «, w-chmiaa«. du »ltt «ck««»> ob« Sei«««« l°Ia«. »«Mt Ne»l-a«aad« »»«»« and ««—»d «uaNr-lU. »WL'WNLL" v»r»«»r««da,»»l,d: »MI «». U mW «». «w«. r»le,ra««.»dr«tt«: »«chrtch»«» Dr«»d««d Serröllöet 1856 I I S«. L NoMst-maloa 8r. ll»j«»uu <>L» Lkmx« ,ou I bLooo2»ü«n, <7»oLo», Dosso^t». >' hlmrsivornnul >dn«i»ckvi», ^Niiiiirlit 2. Hauvt-GeichäktSstelle: Martenstr. S8. Mreigen-canl. Die «nnadme vo» »nkündi^i^n, »ttolot ln berLauvtaeichüItLsi'llr und drn R'd«amiadmZl»llw in Drktdrn bis Nackmittaa« r Ubr. Sonn- und NkirrtaaS nur Manrnirragk A von ii bis'/,l llbr Die rlvalUac Grund ulte tca. S Silben) » Lk«.. An kündiauna« auf derPrivatleiir üeile « Ps».: die rlvaltlae Zeile al» .EiiiLeiandt" oder aut Lerlieuc so Dt,. In Nummern noch Sonn- und Arier- lauen I- de«. Livaltiae Gruubteilcn sv, «o bei- «und so Li«, uali deio»d«em Larit. AutwirÜ^e AulNLae^ nor ««« veleabläU« werden mU 10 Wr. derewuet. vssles Ilsod- a. Lr- blsoduokszorrLiL, »r»r»b» Sri N»»»»», U,l»Ue»,L. dri«»», >»,»» ». Sl»»«»L»»»erU 8LMM «lNIOkil n» aio»»Nadl Sauardruiu». ^s«Iiii8 KekLckUek -An» 8«v LU, i»a» t. u. I. I2t. !«IeiIkIltlIM-t>tzM8tSNlI« kür 6us, visictr. Uiebt, Lütrolvum, Xvr/LQ. kl'nst?sue!(Sl' Slassvettrsr 8trs»»e 70. ^Mlv»nt«tnun»e tööltv — (Lt'Iä. Lüttvl, Xupwr. vU:. V« t« k»« » IN unvan<Iv,ol»Ii^1ivr (iülv uu>1 1»u>.<»kt6u7ur k< küukvil. DM" Itvtn« . D von NN>r. liegen ieder Drei- !h«K>. >Ü»ck stt.2). latoe rW' linde »r»n n der »lMstsli, rillig roiills 1üim. simml'üslitlieti biülgs fpsks. ' Lniiasl'' Wettbewerb im Schiffsbau. Landtag. Geolgenthorumhan. Sterblichkeit in Iptkstkt. Dresden. Gerichtsverhandlungen. Schauipielansfnhning. I Muthinatzliche Witterung: ! Ziemlich warm, veränderlich. I Mittwoch, l.r. Novemlier NXN iss,. !-8t »eg, l-Z. nSstr. Katze. It V- ';7s i «a hren nacht t das wiü> >e>«ll- mrn. Ler internationale Wettbewerb im Schiffbau. In der französischen Trputirtenkammer hat sich eine Episode abgespielt, die weiterer Beachtung wrrth ist. Der Tevutitte de Mahy brachte nämlich bet der Berathung über die Vorlage betreffs der Handelsmarine folgenden Antrag ein: .Jede Prämie auf Schiffe, die im AuSlande gebaut sind, wird aufgehoben. Für Schiffe, die im AuSlande gebaut sind, wird keinerlei Vergütung oder Vergünstigung gewährt." Der sozialistische Handelsminislei Millerand lehnte den Antrag ab. Dieser wurde aber trotzdem mit 256 gegen 235 Stimmen angenommen und die Sitzung sodann vertagt. Soweit zunächst die politischen Folgen des Vorganges in Frage kommen, erscheint die Möglichkeit, daß darüber eine all gemeine Ministerkrisis ausbrechen sollte, von vornherein aus geschloffen. Einen derartigen Anlatz könnte ein Minisierptäsident höchstens dann als willkommene Handhabe zu einem .guten Ab gonge" betrachten, wenn er übeibaupt des Amtes müde wäre und sich nach der ehrenvollen Mutze des Privatlebens lehnte. Da nun aber Herr Waldeck-Rvusseau nichts wenige als regierungsunlustig ist, sondern noch manchen schönen Tag ans dem Sessel des KabinetschesS zu verleben hofft, so wird c sich wegen der Paria mrntariichen Schlappe, die sich sein Kollege von der sozialistischen Observanz geholt hat, keine grauen Haare wachsen lallen. Sollte Herr Milleiand selbst dagegen den Fall tragisch zu nehmen geneigt sein. nun. so dürfte wohl weder Herr Waideck-Rousseau selbst, noch irgend ein anderes Mitglied seiner Regierung in übermätzige Trauer verletzt werden, wenn Herr Millerand in guter Pose von dannen zöge und sich außerhalb des Ministeriums wieder dahin schlüge, wohin er gehört: nämlich zu den sozialen Revolutionären Man wäre den sehr ungelegenen Herrn, der au leitender und ver antwortlicher Stelle bereits die grötzten Unbrguemiichkeiten vcr usiocht und die dritte Republik In ihren offiziellen Beziehungen nach innen wie nach nutzen mehrfach arg konivromiltirt hat, gewiß allseitig gern loS und vielleicht ist Herr Millerond selbst nicht abgeneigt, seinem brennenden Ehrgeize vorläufig Zügel cmzuiegen um durch seinen einstweiligen Abgang von der Bühne leine schätzbaren Talente vor Abnutzung zu bewahren und den vollen Glan, seiner Persönlichkeit seinem Vaterlande ungetrübt für spätere Zetten zu erhalten. Doch mag der politische AuSgang des Zwischenfalles sein, wie immer, seine Wichtigkeit tür die internationalen Schiffbauverhält nille bleibt dieselbe. In allen seefabrenden Staaten werden zur Zeit die wirthkchaftlichen Kräfte aus dem Gebiete des Ausbaues der Handelsmarine auf das Aeutzerste angespannt. Namentlich der deutsche Schiffbau mit seinem kolossalenAuffchwunge. der wiederum auf die bei den vorgängigen Bauten von Kriegsschiffen gesammelten Erfahrungen zurückzusührrn ist. erregte die mit Unruhe gemischte Aufmerksamkeit der fremden Staaten in hohem Grade und gab wohl den eigentlichen Anstotz zu dem fieberhaften Wetteifer, der jetzt uns allen Seiten in der Vervollkommnung der Handelsflotten entbrannt ist. Die Rücksicht auf die herrschende Stellung Deutsch lands auf diesem so wesentlichen Felde des internationalen Verkehrs und bandelsvolltiichrn Wettbewerbs gebietet es, datz wir hier zu Lande alle Bemühungen unserer Gegner nach der gleichen Richtung sorgfältig im Auge behalten, dnmit wir jederzeit gerüstet auf den Plan treten können, um der fremden Konkurrenz, wie bisher, durch die Vortrefflichkeit und Gediegenheit unserer Leistungen ein Paroli zu biegen. Ter französische Antrag auf Abschaffung der Prämien für Schiffe, die im AuSlande gebaut sind, ist auch rin Reste; der gewaltigen Anstrengungen, die alle seefahrenden Kulturnationen machen, um sich eine merrbeherrschende oder doch zum Mindesten achtunggebietende Handelsflotte ans eigene» Kräften im Lande leibst zu gründen. Früher hatte Großbritannien in dieser Bezieh ung den unbestrittenen Vorrang und noch heute werden 46 Prozent des gelammten SeehandelSverkrhrs der Welt von englischen Schiffen besorgt. Allmählich trat aber in England ein Zustand der Be harrung rin und die englischen Rhedereien mußten nun am eigenen Leibe die Erfahrung machen, daß jeder Stillstand Rückschritt bedeutet. Sie wurden dies aber erst gewahr, als neben ihnen der Hinge germanische Riese emporstieg und seine eigenen Werften schul, die sich rasch zu einer ungeahnten Leistungsfähißkeit empor- arbeiteten und heute die Anerkennung der gesammtöir schiffbau treibenden Welt gefunden haben. Höchst bemerkenswerth ist an dieser Entwickelung der Umstand, datz sowohl der deutsche wie der englische Schiffbau ein reines Erzeugnis der nationalen BolkSkraft sind und sich ohne alle staatliche Beihilfe herausgebildet haben. Die Unterstützungen, die das Deutsche Reich in mäßigem Um fange seinen überseeischen Postdampferlinien zahlt, stellen in keiner Weise Beihilfen zum Baue von Schiffen dar, sondern sind lediglich Zuschüsse zum Betriebe einer an sich nicht unbedingt rentablen Linie, der im Reichst»teresse erfolgt: dafür liegt dann aber drn Rhedereien die Verpflichtung zu lehr erheblichen Gegenleistungen ob, n. A. zur Unterhaltung regelmäßiger Fahrten und zur Ueberlassung eine- TheileS ihrer Dampfer al-HUs-kreuzer an die Regierung imKrirgSsalle, so daß also von einer Subvention im eigentliche» Wortsinne auch nicht einmal zu Betrieb»,wecken die Rede lein kann. Im Gegensatz hierzu haben diejenigen Staaten, die mit subventlonellem Hoch druck arbeite». die geringsten Erkolae auszuwrlsen. So liegt die Schifsbauindustrie in Italien trotz dcr dort gezahlten lehr hohen staatlichen Bauzuichüffe ganz im Argen und in Frankreich ist der Bau von Handelsdampsern ebenfalls schon seit Jahren in stetigem Rückgänge begriffen. Die französische Kammer handelt daher durchaus folgerichtig, wenn sie vom »ationalwirlhichasttichen Standpunkte ein Subventionsmstem bekämpft, das io Mangel haste Ergebnisse zeitigt und insbesondere darin den Giviel der Verkehrtheit erreicht, daß es den Bau von Dampfschiffen im Ans lande durch Prämiirnng künstlich anreizt und dadurch die Unter nehmerkrast der heimischen Rhedereien gewaltsam lähmt. Am bedrohlichsten für den deutschen Wellbewerb sind die riesenhaften Anstrengungen der Amerikaner, ihren Schiffbau zu einer dem übrigen wirthschaftlichcn Wachslhum des Landes ent sprechenden Blüthe zu bringe». In den betheiligten deutschen Kreise» ist man bezeichnender Weise vor der englischen Konkurrenz außer Sorge, weil man die wohlbegriindete Ueberzeugung hegt, datz Großbritannien die Grenze seiner Leistungssähigkeit erreicht hat und einem mächtig aufstrebenden Gemeinwesen, wie es Deutschland ist, nicht mehr gefährlich werden kann. Die Vereinigten Staaten sind dagegen selbst ein erst in die Höhe gehender Staat, der zum Theil noch über ganz ungebändigte Triebkräfte verfügt und iu plötzlicher Entwickelung nach oben hin bereits Verblüffendes auf den ver schiedensten Gebieten geleistet hat. Nunmehr soll in den Ber einigte» Staaten unter der Protektion des neuen Präsidenten Rooievelt der Schiffbau an die Reihe kommen, und kaum ist die Parole ausgegeben worden, da folgt auch schon, mit der den Amerikanern eigenen Energie, die That auf dem Futze. Nach den letzien amerikanischen Berichten sind die dortigen Werften noch nie io stark beschäftigt gewesen wie jetzt, und zwar soll sich ihre Tbätigkeit auf alle Arten vo» Handelsdampsern erstrecken, größte wie kleine, gewöhnliche Frachldampfer und Schiffe von erheblicher Schnelligkeit und großem Tonnengehalt. Allein aus den Werften in Philadelphia sind beispielsweise 12000 Arbeiter beschäftigt, die wöchentlich 175 000 Dollars an Lohn ansgezahlt erhalten. Ein ähnlicher intensiver Betrieb herricht auf den Wersten von New Kork, Baltimore, New-Orleans. Bach u. a. Dazu kommen noch die Schiffsankäufe im groben Stil, die Herr Pierpoint Morgan theils ichon vorgenommen. theilS noch in pstto hat: der Ankauf der englischen Leylond-Linie und die anscheinend demnächst bevor stehende Ueberleilung der englischen Atlantic Transport-Eompanh und der White Star-Linie in amerikanischen Besitz kdie Meldung, daß auch der Ankauf der letztgcdachten beiden Linien durch Morgan bereits vollzogen lei. wurde jüngst dementirt). Diele Entwickelung gebt in Amerika vor sich trotz des unaufhaltsamen Sinkens der Oceansrachten und das beweist, welcher feste Glaube an die Zukunft ihres Schiffbaues die Amerikaner beseelt: denn der Yankee ist der Letzte, der iein Geld in Unternehmungen steckt, deren Rentabilität er nicht sicher in der Hand zu haben vermeint. Gleichzeitig mit dem allgemeinen Aufschwünge des Schiffbaues wird auch in Amerika die Frage der Subventionirung auf die Tagesordnung gestellt- Das Schiffslubsidrengeietz des Senators Mark Hanna, das noch der vorige Kongreß sang- und klanglos unter den Tisch fallen ließ, hat dickes Mal alle Aussicht, an genommen zu werde». Die ungeheuer angewacbtene amerikanische Industrie drängt krampfhaft nach neuen Absatzgebicie» und würde in der Eroberung des südnmerikaniichen Marktes durch neue eigene Dampferlinien dorthin wirksam unterstützt weiden. Dies« Gesichts punkt trägt wesentlich dazu bei. dem Subsidiengesctz für den Schiffbau in der Union Anhänger zu erwerben und keine Annahme im Kongreß wahrscheinlich zu machen. Die nächste Wirkung des Gesetzes würde unzweifelhaft ein kräftiger Impuls ür die amerikanische Handelsmarine und in demselben Matze eine Bedrohung des deutschen Wettbewerbes sein. Indessen ist zu hoffen, datz im weiteren Lause der Dinge sich auch in den Ber einigten Staaten die Schäden und Nachtheile einstellen werden, die dos staatliche Subvcntionirungsshstem gegenüber dem Schiff bau bisher überall gezeitigt hat. Insofern könnte ollo auch der deutsche Schiffbau es in Ruhe mit aniehen, wenn in der amerika nischen Union die Subvcntionirungspartei siegen sollte. Aus jeden Fall aber darf Deutschland von seinen beiden grötzten Rhedereien der Welt, der Hamburg-Amertka-Lmie und dem Bremer Nord deutschen Llohd. mit voller Zuversicht erwarten, datz sie. die sich aus eigener Kraft ohne einen PjenniH Ätaatsunterstützung zu ihrer beherrschenden Höhe hinausgerungen haben, auch in Zukunft das Ihrige lhun werden, um die ehrenvolle Fahne des deutschen Schiffbaues gegenüber aller ausländischen Konkurrenz immerdar hochzuhalten und unseren nationalen Besitzstand aus dem Gebiete des überseeischen Verkehrs gegen mammonistische Vergewaitigungs- gelüste L I» Morgan mit unbeugsamer Festigkeit zu vertheidigen. Außerordentlich beruhigend wirken in dieser Hinsicht die Erklärungen, die der Generaldirektor Ballin von der Hamburg- Amertka-Linie neuerdings einem Vertreter der »Hamb. Böffen- »alle" abgegeben hat. Sie gipfeln in der Versicherung, die beiden zenannten Geiellschaften wollten den vielfach ausgesprochenen Be lichtungen Rechnung tragen. indem sie ihren Aktionären demnächst Vorschlägen würden. In die Statuten solche Bestimmungen auf- zunrhmen, die die Wahl von Persönlichkeiten, die nicht deutiche lteichSangehörige sind und im Deutschen Reiche ihren Wohnsitz haben, in den Aussicht-rath oder Vorstand der Gesellschaft unmöglich machen. Sie würden ferner durch entsprechende Abänderungs vorschläge Fürsorge dafür treffen, datz nicht durch eine zufällige Majorität Beschlüsse gefaßt werden können, die auf den Charakter, die Nationalität und die ganze Geschäitsgebahrung j>cs Unter nehmens einen im nationalen Sinne unerwünschten Einfluß haben. Dieie patriotische Haltung der verantwortlichen Leitungen unserer beiden großen Schiffsahrtsgeiellschasten ist des höchste» Beifalls würdig und wird ihnen sicherlich in weiten nationalen Kreisen neue Freunde und Anhänger zusühren. Neueste Drahtmeldungen vom 12. November. (NactitS cinachcnde Devesciien befinden sich Seite t.t Berlin. <Priv.-Tel > Der Kaiser fährt am Donnerstag Abend mit dem Großfürsten Wladimir vo» Rußland, der Vor mittags hier eintrifft, zur Jagd nach Letzlinnen und kehrt am 16. d. M. Abends von dort nach Potsdam zurück Am 24. d. M. reist der Kaiser nach Kiel, um dcr Rekcutenvereidrgung beizuwohnen und noch einige Tage dort zu verweilen. Am 29. und M. November finden große Hoffagden in der Göhrde statt. Am M. Abends eriolgt die Rückkehr nach Potsdam. Zu den Jagden nach Schle sien reist der Kaiier in den ersten Tagen des Dezember. — Die Wiener Meldung über einen für das kommende Frühjahr be absichtigten Ansenthalt'der Kaiserin in Abbazia wird von zu ständiger Seite als unbegründet bezeichnet. Von anderer Seite wird bestätigt, datz für den Winter eine Reise der Kaherin nach dem Süden vielleicht in Erwägung komme, daß es sich aber ein tretendenfalls bei dem hierfür auszuwählenden Orte nicht um Abbazia handeln würde. Seitens der behandelnden Aerzte ist der Kaiserin gerathen worden. Reisen für die nächste Zeit zu unter lassen. — Reichskanzler Grat Bülow empffng heute den russischen Botschafter Grasen von der Osten-Sacken, der gestern vom Urlaub hierher zurückgekehrt ist, zu einer längeren Unterredung. Berlin. iPnv.-Tel.) Der Kaiser hat an den bisherigen Botschafter in London. Grafen v. Hatzfeld-Wilkenburg, bei dessen durch andancrndeKränklichkeit herbeigesührlcin Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst folgendes Handschreiben ge richtet, welches im „Rcichsanzeiger" amtlich veröffentlicht wird: „Lieber Gras Hatzfeld! Mit lebhaftem Bedauern habe Ich aus Ihrem Gesuche vom 30. v. M. ersehen, datz Sic um Enthebung von Ihrem bisherigen Posten und um Versetzung in den Ruhe stand bitten. Die Rücksicht aus Ihren leider nicht befriedigenden Gesundheitszustand nöthigt Mich, diese Bitte zu gewähren. Es ist Mir aber ein Bedürfnis;. Ihnen aus diesem Anlaß Meinen kaiser lichen Dank auszusprechen für die ausgezeichneten Dienste, die Sie während einer nunmehr 44jährigen amtlichen Thätigkeit Meinen Borsahre» an dcr Krone. Mir und dem geiammten Vateriande geleistet haben. Als Gesandter in Madrid lowic als Botschaft« in Konstantinovel und vor Allem in London ist es Ihnen gelungen, sich das Wohlwollen dcr Monarchen und die Achtung der Regier ungen, bei denen Sie beglaubigt waren, in so hohem Grade zu erwerben, datz Sie in der Lage waren. Meine Politik und die Jntercisen Unseres Vaterlandes besonders erfolgreich zu vertreten und die gegenseitigen Beziehungen srenndschgstlrch und vertrgncns- voll zu gestalten. Ihre amtliche Thätigkeit als Staatssekretär und taatSminister legt ein weiteres und ehrenvolles Zcugnitz ab iüe Ihre Geschäftskenntiiitz uns hohe politische Begabung. Indem Ich Ihnen, lieber Gras, als Beweis Meines Wohlwollens. Meinen Berdieiiswrden der preutznchen Krone verleihe und die Insignien desselben hiermit zugehen lasse, spreche Ich die Hossnmig ans, daß es Gott gefallen möge, Ihnen die nach einem arbcitS vollen Leben wohlverdiente Rübe noch durch lange Jahre zu zewähren. Wilhelm 1. 1i." - Ein Berliner Blatt halte im Au- chlutz an die Mittheilung über de» Bortrag dcs N ez ch s - kanzlers beim Kaiser sowie über die Sitzung des StaalS- ministeriums Andeutungen über die .lebhafte und stellenweise pikante" Meinnngsvcrlchiedcnhcsten gemacht, die sich bei der Be rathung des ZoütarifcnlwursS in den Ausschüssen des BundeSrarhs zwischen den Vertretern mancher Reichsämter und den preußischen Ministerien ergeben hätten. Die „Nordd. Allgcm. Ztg." stellt fest, datz nicht das Geringste vorgckommcn ist. was dieie Angaben rech! fertigen könnte. — Bezüglich des Festkvnmi«>s des neuen Linien ichisfes »Kaiier Karl der Große" in dcr Elbe ist von einem Berliner Blatt die Ansicht geäußert worden, datz die Führung des Schiffes in dcr Hand von Seeoffizieren gelegen habe. Dem gegenüber wird offiziös konstatirl. daß das Schiff »och nicht von der Pnvatwerst Älobm u. Boß seitens der Marincverwallung übernommen worden ist. Die Ueberführung des Schiffes nach der ee lag daher lediglich in den Händen der Privalwcrst. Wie lange sich der Jndienstslellungstermin des Linienschiffes „Kaiser Karl der Große" in Folge des eingetrelcnen Unfalles hinousschicbcn wird, steht zur Zeit noch nicht fest. — Fürst und Fürstin Bismarck sind a»S Baden-Baden in Frankfurt a. M. ein HklrEeN, INN Tvttl'sf Nw linn sinnlN,» Nnkt'r »n,'i vliNl'Ntl S-ssi- §. L L? 2. - S-'S' L- Zf-ZS r-7- Ivo der Fürst die von seinem Vater während dessen Aufenthaltes in Franlfurt als Bundestagsgeiandter bewohnten Räume in der Grotzen Gellusstratzc. die jetzt dem Frankfurt« Hhpothekenaeldcrveretn als Geschästslokalitätcii dienen, besichtigte. — Die Meldung, datz der Untcrstaaissekrctär ini ReichSaml des Innern R o t l> c demnächst in den Ruhestand treten werde, wird dcr „Krenzztg." von zuständiger Stelle als unbegründet bezeichnet. — Wegen Hercmstotocrung zum Zweikampf wurde heute vom hiesigen Landgericht der Postsekrctär Blomann zu 7 Tagen Festungshaft und wegen Körperverletzung zu 50 Mk. Geldstrafe, der Cand. Phil. Grundt wegen Kartrlllragens zu 1 Tag Festung und der angebliche russische Professor dcr Chemie Trachicl, der Geforderte, wegen Beleidigung und Körperverletzung zu 500 Ml. Geldstrafe verurtheilt. — Die am Sonnabend von der Posen« Strafkammer verurthellten polnischen Akademiker haben gegen das Urtheil Revision beim Reichsgericht eingelegt. Berlin. Der Bundesrath hat in seiner heutigen Sitz ung dem AuSichutzantrag zur Vorlage betreffend de» Entwurf eines Zolltarisgeietzes nebst Zolltarif die Zustimmung ertbeili. ebenso wurde den Vorlagen betreffend »> den Entwurf einer Ver ordnung wegen Jnkrastsetzens des Gesekes über die privaten Ber siZ'-iungsnnternehmungen vom 12. Mär; 1901, und betreffend i. den Entwurf einer Verordnung übel das Jnkraftsetzen dcr Unfallversicherung die Zustimmung ertdeilt. — Nach hier ein gegangenen Depeschen betrug die Ausbeute der in der Wttwatcr° rand-Minenkammer vertretenen Goldminen im Monat
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