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Dresdner Nachrichten : 20.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191401205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19140120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19140120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-01
- Tag1914-01-20
- Monat1914-01
- Jahr1914
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.01.1914
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88. Jahrgang. Hs 20. yrzngS-Gebühr »leeMlKhiI. Ille D"»> „u »ei »taii» »wei- ,^:qe. Zuuaaunqla» o ui- u>:° Llonmue, U,,I elnuiall 7,I>» M-, .uick-utwärllaeNom- uuilu,:-ui« d>»L.IL LI. ->!<« eininaligei Zu- peUunq I,urch dt« Loft :: N! I u^Uk B«»«»»'ldj. Anstand: Ocster- „:chüngar» ».<?> Kr., Ciiwktz ü,»b ssrt»., Zialicn 7,l? Lire. — Nachdruck nur Mit deutlich»» 0u»N,u- annabe Dresdner Hache."IzuISIIig. -Un- milannie Nianulkript« »erd.ntchtauldewahrt. Telegrani,„.Adresse: Nachrichten Dresden. Tammeinummer für sämil. Telephonanschlüsse: 25341 Nachtcmschluß: 11. Dienstag, 20. Januar 1014. Keg^ürrSet 18SS Druck und Verlag von Liepsch 6c Reichardt in Dresden. foncksn/'-tstoco/acks t ^ * L/ioeotacke e x«? 7»f«k 8l)^ ^ L/»ocolscks 1 'S//^sn' Kocao />«r <4 Sore 2,40 IX. osssen/- -er 0-rton 2, 3 u.4 Iss. «»zeige» Tarif Annahme van chnli!». diaimge» bi» »ach,». » Uhr Sounlag» n»r Moiienltrohe !ttt van tldis'/rlUhr Die rmlpaliege Zelle <eli»a 8 Luden» UN Ps . die jwejs,ia!!!ge Zeile aal deutet,- 70 Pt, die zweitpatt. Sieklameieile I LN M. Aamiucu- Nachrichten aus Dres den dieeinjpa». Zette Ld Ps, In Num mern »ach Sonn - uu» Feiertagen erhitzter Tarts. - «uswllrlthe Austrige nur gegen Storausdezatziung Jedes Brie,bla» l0M. Hauptgeschäft aste Ile: Maricnstraße 2^4«. -Dl*0S«1lKsN <l bis 3 Personen kssrenris tincuk: ^.17770 ^17076 »utomolill.odti'jiliö-lldidllsoiidN. Irttiisi,. Imtrnii' >»>» I. - ttvlll. t Silber 9 illllll mit Qolclmuncistück .... IlfoMliir Miielm »uS s>/2 unä io?k8 m verscl, Kunckslcle ^ I.!«dlinLN-2>gsrstt« Sr. Katsart. u. KSnlgl. btobait ck.s Krvnprtnran Lg-^pUsn Ot^snelts Oompsn^. SsHIn 7 K.lrr» — 0rU»».l — l.Orrctorr L. L. , tlkdd» kkll VeltsusaleNun, St. I.oui-, Itzvt 1 luennaus L i^sxor koodtsinsr äsutseder nnci eu^üsestsr /tnrug-, iiosvn-, ?slvtvt- unci Wvstsnstotfv in »Ilon mociornon ßnrbso uvci ? im» lju» iMov IB»i»,vr»-I4«8t6i»»8t«»11«, ttill»riltuel»e, Nimtv Ulnlkai'intii«'!»« kür iLövi^Imb bräcksisoltv lOtttttt»- uvci t^rtv»tk«rp>tl»^»int«. Ilt i inni»! I'ük8r!ul 5vdskke!8ti-s88e 19 21 lnauaH. Miv eitige Lofoi7 am Dienstag morgen. Mutmaßliche Witterung: Keine Aenderung. Der König und das Prinzenpaar Johann Georg werden sich am 2». Januar nach Berlin begeben, um dem Kaiser ihre Glüctwünschc zum Geburtslage zu übermitteln. Die feierliche Verpflichtung deS Kronprinzen Georg als Mitglied der Ersten Ständekammer erfolgt morgen vor Beginn der Kammersitzung. Die Zweite Kammer nahm gestern den Gesetz entwurf über die Zwangsvollstreckung gegen den Fiskus an und trat in die allgemeine Vorberatung des Gesetzent wurfes über die Krankenversicherungspflicht der Lehrer ein. Zur U n t c r sl ll tz n n g von Arbeitslosen stellte der Rat der Stadt weitere 25 0(1(1 Mk. bereit. Der Reichstag fuhr gestern in der Beratung des Etats des Reichsamtcs des.Innern fort. Das preußische Abgeordnetenhaus begann die Etatberatung mit dem Etat der Landwirtschaft. Präsident Poincarö wird heute in der deutschen Botschaft in Paris an einem ihm zu Ehren stattfindendcn Diner teilnehmen. Der frühere französische Kriegsminister General Picquart ist gestorben. Ter englische Premierminister Asguitb ist entgegen den bisherigen Bestimmungen von Nizza plötzlich wieder nach London gereist. Die englische M a r i n c v e r w a l t u n g beschloß, zur Vergrößerung der Luftflotte drei lenkbare halbstarrc Luftschiffe eines italienischen DvpS bauen zu lassen. Die griechische Regierung wird, nach einer Mel dung aus Athen, außer den in England bestellten Torpedo booten vier weitere beim Stettiner Bulkan bestellen. Zum Kommandeur des >. türkischen Armee korps ist Oberstleutnant Muri Bei ernannt worden. Me imierpolitische Krisis in Sefterreich. Das neue Jahr hat in Oesterreich heftige innerpolitische Kämpfe heraufbeschworen, und wenn die streitenden Fakto ren sich nicht noch in zwölfter Stunde einigen, droht dem Nersasiungslcben der Donaumonarchie eine ernstliche Ge fahr. wird der berüchtigte 8 14 der Verfassung, der dem Kaiser das Notverordnungsrecht gibt, seine Herrschaft über die Länder des Doppeladlers ausbreiten. Die Krisis ist nicht erst im Anzüge, das Land befindet sich vielmehr bereits mitten drin. Die Irrungen und Wirrungen sind so weit gediehen, daß sich selbst österreichische Politiker auS diesem Wirrsal nicht mehr herauszufinden meinen. Der Minister präsident Graf Ltürgkh hat bisher mit einer wahren Engelsgeduld versucht, der Schwierigkeiten, die im Reichs rate ob des Budget-Provisoriums und der Steuergesetz gebung entstanden sind, auf verfassungsmäßigem und parla mentarischem Wege Herr zu werden. Dieses löbliche Be streben wird ihm aber durch die Parteien und die Kompetenzstrcitigkcitcn zwischen Herrenhaus und Ab geordnetenhaus außerordentlich erschwert und es ist sehr fraglich, ob eS möglich sein wird, die Herrschaft des 8 14 wirklich zu umgehen. Seit Ausgang des letzten Jahres, nein, seit Monaten streiten sich Abgeordnetenhaus und Herrenhaus um die P c r s o n a l st e u e r v o r l a g c, die eine Erhöhung der Einkommensteuer Vorsicht und deren Ergebnis dazu dienen soll, vornehmlich die Dienstpragmatik der Beamten zur Ausführung zu bringen, die den österreichischen Beamten seit langem versprochene Erhöhung ihrer Bezüge zu sichern. Die Vorlage hat bereit» wiederholt die beiden Häuser des Reichsrates beschäftigt, ohne daß cS bisher gelungen wäre, eine Ilebcrctttstüumung über sic zu erzielen. Die Mei nungsverschiedenheiten liegen in der Auffassung über die Lien crskala und die sogenannte Junggcsellcn- st c u e r. sic sind in Wirklichkeit nicht nennenswert und uich! von so großer Tragweite, daß ihretwegen die eine oder die andere Kammer deS' österreichischen Reichsrates cs wagen könnte, das verfassungsmäßige Leben zu gefähr den. Aber, wie io oft im innenpolitischen Leben Oester reichs, überwicgen die Partcistreitigkeiten, die kleinlichen Gesichtspunkte und Mandatsrücksichten. Die Totengräber des Parlamentarismus sind wieder an der Arbeit und die Obstruktion der Nuthcnen und Tschechen wird letzten Endes das ganze Parlament auscinandersprcngen, wenn nicht eine unerwartete Wendung cintrttt, wenn nicht die Mehr- heiispartclen in beiden Häusern im letzten Augenblick cinlenkcn. Die Schwierigkeiten lagen bis vor kurzem beim Herrcuhause. Das Abgeordnetenhaus hatte sich nach langwierigen Verhandlungen auf eine Kompromitzsormel geeinigt, das Herrenhaus aber widerstrebte a»S prin zipiellen Gründen. Das Abgeordnetenhaus wollte die Lteuererhöhung mit Rücksicht aut die unteren Schichten der Wähler erst bet einem Einkommen von 10 000 Kronen beginnen lassen, die Erste Kammer indessen, in der der Grundbesitz und der Adel dominieren, wünschte eine durch greifende Erhöhung, eine allgemeine, damit die demagogische und Wählersangpolitik der Volkskammer sich bis in die untersten Schichten in irgendeiner Weise materiell fühlbar mache. Die Palrökammer blieb bei ihren Beschlüssen auch dann bestehen, als aus der Mitte des Abgeordnetenhauses Vermittlungs-Vorschläge geltend gemacht wurden. Der Ein druck entstand, daß sie aus politischer Rechthaberei auf ihrem Standpunkte beharre, und dieser Eindruck war um so bedauerlicher, als dem Herrenhause sonst in Oester reich eine hohe politische Reife inncwohnt und das Verantwortungsgefühl unter seinen Mitgliedern in inten sivster Weise ausgeprägt ist, so daß die Regierung mit dieser Kammer stets ein leichtes und schnelles Arbeiten hatte. Es bedurfte erst eines Appells des deutschen Skotionalverbaiides und der christlich-sozialen Partei, in dem das Herrenhaus ermahnt wurde, politische Recht habereien hinter den großen politischen Gesichts punkt der Erhaltung der Verfassung zurückzustcllcn, um dieses Hans zum Einlenkcn zu bewegen und zu Kompromißverhanblungen zu veranlassen. So kam denn endlich eine gemeinsame Könfcrenz beider Häuser zustande, in der die Grundlage für ein ver nünftiges Kompromiß in der Stcucrfragc gelegt wurde, dessen Einzelheiten hier nicht interessieren, da cs noch keineswegs sicher ist, ob die Bestimmungen des Kom promisses Gesetzeskraft erlangen werden, vielmehr jeder Tag neue Anregungen und Vorschläge bringt. Da aber trat etwas Unerwartetes ein, die Tschechen setzten plötzlich mit einer wilden Obstruktion ein und sprengten den Budgetausschuß, so daß dieser für einige Tage verhandlungsimfähig wurde. Gleichzeitig aber liefen, was noch verhängnisvoller mar, die E h r i st l i ch - S o z ia - len Sturm gegen das Steuerkompromiß, so daß plötzlich der ganze mühsam aufgetürmte Bau in Trümmer zu gehen drohte und der gesamte Finanzvlan endgültig ge fährdet wurde. Auch hier spielten wieder kleinliche Man datsrücksichten eine Rolle. Die Christlich-Sozialen bangten um den Besitzstand ihrer Partei. Nach den Bestimmungen des Steuerkompromisses wären m Wien 20 000 Wähler, die zum größten Teil sozialdemokratisch gewählt hatten, aus dem vierten in den dritten Wahlkörper vorgerückt und cs wäre die Möglichkeit entstanden, daß die Christlich- Sozialen zwei oder drei Mandate in ihrer Hochburg ver loren hätten. Diese Aussicht hat ihnen so allen politischen Verstand geraubt, daß sie unter Führung ihres Partei- Häuptlings Weiskirchner eine energische Aktion gegen das Steuerkompromiß unbekümmert um die Folgen einleiteten. Selbstverständlich entstand ob dieses außergewöhnlichen Schrittes sowohl in Partei- wie in Regicrungskreisen all gemeine Verwirrung und die Ratlosigkeit erreichte ihren Gipfel. Die Stimmung im Abgeordnetenhaus,: wurde von Tag zu Tag nervöser und gereizter. Die Abgeordneten haus-Kommission für die Stcucrgcsctzc hielt neuerliche Be ratungen ab und eine Konferenz folgte der andern. Der Ministerpräsident hielt mit den Parteiführern und diese untereinander Beratungen ab. Die Obmänner der Par teien einigten sich schließlich auf einen neuen Bermitt- lungsvorschlag, der in seinem Bestreben, allen ge recht zu werden, den Widerspruch zum Dogma gemacht hat, und dem gesunden Menschenverstand ins Gesicht schlägt, daher auch den berechtigten Spott des Landes herauSsordcrt. Der „Zusatzantrag", in dem der Bcr- mittlungsvorschlag gesctzcstechnisch enthalten ist, hat in dessen bereits die Zustimmung der Christlich-Sozialen und der Deutsch-Nationalen gefunden. Man erwartet, daß auch die anderen Parteien mit Ausnahme der Sozialdemokraten, die sich bereits absenticrt haben, und der tschechischen Agra rier sich anschlteßcn werden. Mit der Negierung sind be reits Verhandlungen cingcleitet, um die Durchführung des neuen Vorschlages sichcrzustellen. Aber damit sind die Schwierigkeiten teineswegs ans dem Wege geräumt. Es bleibt immer noch die Frage: Wie wird sich das Herrenhaus zu den neuen Beschlüssen der Zweiten Kammer verhalten? Zurzeit ist die Haltung der Pairskammer noch durchaus ungewiß. Es herrscht indessen allgemein das Gefühl vor. daß sie auf den neuen Bermitt- lungsvorschlag sich nicht etnlasien, vielmehr aus dem Boden der Beschlüsse der gemeinsamen Konferenz verharren wird. DaS eröffnet die trübsten Aussichten, denn nun muß der Jnstanzenzug noch einmal beschrillen, muß mit dcm Verhandeln von Kammer zu Kammer von neuem begonnen werden. Und das haben mi! ihrem Vorstoß die Ehristlich Sozialen getan. Man kann cs dem Herrenhauie jetzt noch nicht einmal verdenken, wenn eS bei dem ersten Kompromiß bleibt, und man kann auch die Blätter nicht tadeln, die dieses Haus aufsordern, aus den Beschlüssen der gemein samen Konferenz sestzusichen. Tenn diese stellten ein ge sundes Kompromiß, aber kein Zwitter wie die neue Für mel dar. Ein Ende dieser Wirren ist vorläufig nicht gb zusehen. Gras Stürgkh ist wahrhaftig zu bewundern, daß er ob dieser Schwierigkeiten noch nicht die Flinte ins .Korn geworfen hat. Zrahtmeldungen vom 19. Januar. Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tcl.j Der Reichstag setzte die Be ratung des . Etats des Rrichsamto des Innern fort. Aus Antrag des Alm- Basicrmann lntl.! ivnrde der am Sonnabend gesoßte Beschluß, die Anssprache in einen sozialpolitischen und w i r t s ch a j t s p o l i t i s ch c n Teil zu trennen, wieder aufgehoben, da die Redner ans diese Trennung nicht eingerichtet sind. — Abg. Dr. Mayer, Kaufbeuren sZentr.j: Die deutsche Volkswirtschaft steht vor einer Depression derKonjunktur. Allgemein aber glaubt man. daß diese Depression nicht sehr lies gehen und nicht sehr lange anhalten wird. Sie ist international, sie zeigt sich in China, Argentinien und Indien. Alles spricht dafür, daß die aufgchäuften Vorräte ziemlich schnell aus gebraucht werden und damit die Ueberprvdiiltivn beseitigt wird. Auch die Geldknappheit, die zeitweise bedenklichen Umfang angenommen hat. ist ja jetzt schon ziemlich vor über. Aber man darf nicht übersehen, daß von der Er holung des Geldmarktes bis zur Erholung des Kgpita! Marktes heute ein viel weiterer Weg ist als bei srüheren Depressionen. Das hängt innig zusammen mit den ge ivaltigen Rüstungen in allen Ländern. Wenn der Kapital markt liguid werden soll, ist dringende Schonung nötig. Sehr bedenklich ist es. daß eine wahre Sintflut von K o m m u n a l a n l c i h c n den deutschen Kapitalmarkt überflutet. Der Deutsche Städtctag sollte eine Einschränkung dieser Anleihen er wägen. Bemerkenswert ist die Vermehrung unserer Viehzucht. Unsere Exportsteigerung wird leider ge hemmt durch die Preispolitik unserer Rohstosfvcrbäiidc. Das Kohlensyndikat trägt Schuld daran, daß die Kohlcnpreise in Deutschland die höchsten in der Welt waren. Trotzdem geht der Fiskus daran, dein Kobleinnndikat wieder die Möglichkeit zu geben, die etwas herabgesetzten Preise zu steigern. Der deutsche Stahlmerksverband hat die außer ordentlich starke Differenzierung der Inlands- und Aus landsprcisc leider bciüchaltcn. Die Schutzzölle sollten auch der Fertigindustric zugute kommen. Da die Syndikate eine gewisse Monopolstellung haben, gebührt dcm Staate ein gewisses Aussichtsrccht. Sonst kommen wir zu schlim men Verwicklungen mit dem Auslände. Amerika hat neuerdings eine unerfreuliche Haltung gegen Deutschland gezeigt, die wir uns nicht gefallen lassen dürfen. Was ge denkt die Neichsregicrung zum Schutze der geschädigten Be sitzer mexikanischer Staatsanleihen zu tun? — Alm. Keinatl, intl.j: Auch im vergangenen Jahre hat die deutsche Volks wirtschast große Schritte vorwärts gemacht. In vieler Be ziehuna ist Deutschland vollständig an die Seite Englands gerückt, wenn auch der englische Außenhandel noch immer den dcnkschcu übersteigt. Die volitiicl>cn Wirren des letzten Jahres und der hohe Zinsfuß haben ein gewisses Sinken der Konjunktur veranlaßt. Jedenfalls hat die deutsche Volkswirtschaft in dieser Zeit große Widerstandskraft gezeigt, ein erfreuliches Zeichen der Gesundheit. Bei ,etwaigen gesetzgeberischen Maßnahmen darf nicht vergessen werden, daß die großen Organisationen heute eine Notwendigkeit sind und daß unsere Unternehmer ihre Arbeiter auch bei schlechter Kon junktur nicht zu entlassen gewöhnt sind. Viel gefährlicher als irgendeiner der deutschen Verbände ist das Eindringen amerikanischer L r n st s mit amerikanischen Geschäfts gcivohnheitcn. Gegen den Petroleum und Tabaktrust müssen wir Front machen. Eine wichtige Quelle unseres wirtschaftlichen Fortschrittes ist die enge Verbindung von Wissenschaft und Gewerbe. Auch die gute Disziplin und Organisationsfähigkett der Arbeiterschaft hat das ihrige dazu getan. (Aha! im Zentrum und bei den Polen.i Ja. wundert Sic das? Ein Grund dafür, den Sie allerdings nickt anerkennen werden, liegt darin, daß der größere Teil unserer Arbeiter durch das Heer gegangen ist, wo cs Diszi plin gelernt hat. Daß die Sozialpolitik das Volk entnerve und verweichliche, kann ich nicht anerkennen. Bei Streiks sollen die Behörden mit Takt und Ruhe, aber auch mit Festigkeit anjtreteu. Ter Redner fordert ein lückenloses 'Netz von Arbeitsnachweisen für das Reich, wirksamere Be kämpfung der Tuberkulose und rcichsgesctzlichc Regelung des Submissionswcscns und des Zugabewcscns. An den Richtlinien der Wirtschaftspolitik halten mir unverbrück lich seit. Es besieht da kein Gegensatz zwischen der Fraktion des Abgeordnetenhauses und der deS Reichstags. Wir halten unbedingt fest an unserem Zollschutz für -te LoM»
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