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Sächsische Elbzeitung : 13.08.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-185808134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18580813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18580813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1858
- Monat1858-08
- Tag1858-08-13
- Monat1858-08
- Jahr1858
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 13.08.1858
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Sächsische Amts-, Anzeige- und Nnterhaltungsblatt für Schandau, Sebnitz nnd Hohnstein. tE Durch alle Postanstalten zu beziehen. Prännmcrationöprciö vierteljährlich IO Ngr. -dÜ lXl'. 33. Freitng, den 13. August 1858. Ueber die Konferenz der katholischen Bischöfe zu Fulda heißt es in der „Zeit": Von ihrer einstigen Bedeutung ist der Stadt Fulda nichts geblieben, als das Grab des heiligen Boni- facins, des Apostels der Deutschen. An diesem träumen bei läufig 12,000 Einwohner von der einstigen Herrlichkeit und Größe der fürstbischöflichcn Residenz oder den goldnen Tagen der ottonischcn Herrschaft, und grollen (aber höchst vorsichtig und hübsch im Geheimen) mit dem Schiüsal und dem Ministe rium zu Kassel, das in seiner Weisheit die Eisenbahn nicht neben der alten frankfurt-leipziger Handels- und Heerstraße hcrlaufcn lassen! So ist denn Fulda die unbedeutendste der vier kurhes- sischcn Provinzialstädie; denn Kassel hat die Residenz, die vielen Kasernen und einige Fabriken, Hanau seine Gold- und Tabalü- industrie und Marburg wenigstens seine Universität und die Ei senbahn vor ihm voraus. Daher ist es sehr natürlich, daß die guten.Fuldaer auf einen neuen Apostel hoffen, welcher der hei ligen und weltberühmten Stätte neuen Glanz verleihe. Es hat auch niemals an solchen gefehlt, welche die Hoffnung nährten und ermunterten, wenn sic je einmal im Einschlafen war. Da kam endlich das Jahr 1848, und an die allgemeine Bewegung schlossen sich anch die Fuldaer an; indeß ging Alles in Ruhe und Ordnung her; in dem „Volksrathc" wurde discutirt, was die Stadt alles haben müsse, um aufzublühen, und dabei blieb es. Schon damals waren die clericalen Einflüsse sehr mächtig, und das Ministerium Eberhard kam den billigen Wünschen der Geistlichkeit meistens nach; auch fand der neugewähltc Bischof sehr schnell und leicht die landesherrliche Bestätigung, und schon im Sommer des Jahres 1849 konnte dieser m Fulda seinen Einzug kalten. Bischof Christoph Florentius, mit seinem Familiennamen Kött genannt, ist von geringer Herkunft; er verdankt seine Er hebung vorzüglich der Empfehlung seines Vorgängers, Johann Leonhard Pfaff. Von seinen geistigen Fähigkeiten in wissen schaftlicher Beziehung zu reden, hat er noch wenig Veranlass ung gegeben, seine Hirtenbriefe sind die einzigen Schrifimale, die er veröffentlicht. Als Redner steht er seinem Vorgänger, dem feurigen und weltgewandten Johann Leonhard, weit nach; der Kirchcnfürst verschmäht es sogar nicht, in dem ganz ge wöhnlichen Dialcct seiner Vaterstadt das Wort GotteS zu ver künden. Dagegen hat es der demüthige Christoph Florentius verstanden, m der Agitation der Kirche eine Nolle zn spielen, und seine Diöcesc den Missionen der Jesuiten mit Freuden ge öffnet. Diese haben auf ihn den unbedingtesten Einfluß. Mit dem neuen Kirchenregimente sind übrigens die wenigsten Geist lichen der alten Schule zufrieden; am wenigsten die Domcapitu- lare selbst, die sich ihr Oberhaupt gewählt. Man war in Fulda von jeher fromm, aber den ausgesprochenen Katholicismus kannte man nicht; es hatten sich auS den Zeiten des geistlichen Hofes unter dem Clerus noch viele Traditionen erhalten, nach denen man froh und freudig lebte. Von kirchlichen Hebungen und einer finsteren Aseesc wußte man nichts. — Der Bürgerschaft Fulda'ö wußte man die Nützlichkeit eines PiuSvereinö begreif lich zn machen, an welchem aber der gebildete Bürgcrstand, na mentlich die Kaufleute und Gcwerbtrcibenden, nur höchst spär lich Antheil nehmen; dagegen waren die armen Handwerker mit Freuden bereit, mit unter die Fahnen der streitenden Kirche sich zu versammeln. Eine Art Aufregung kam aber in die Bevöl kerung, als dem Piusvercin die Gründung einer katholischen Universität in Fulda versprochen wurde; diesem Versprechen folgte die erste Jesuitenmission im Jahre 1850 auf dem Fuße. Aber dennoch meinte man, das sei unnöthig; es habe früher nicht bestanden, wo man eben auch katholisch gewesen! Im Wei teren wurde die katholische Begeisterung durch den Hinweis auf daö Bonifacius-Jubiläum im Jahre 18.55 in Athcm erhalten — bis zu diesem verschob man auch den Zeitpunkt der Gründ ung der neuen katholischen Universität; aber trotzdem und alle- dem sind und bleiben die Fuldaer eben aufgeklärte Katholiken, die sich auö Allem das Beste nehmen und mit und neben der Frömmigkeit so froh und vergnügt leben, als cs ihncn Vcr- dicnste und Vcrmögcn gcstatten. Auch jetzt noch ist der Jesui- tismus noch nicht in die besseren Familien gedrungen (einzelne Auonahmen sind nicht maßgebend) und muß sich seine Opfer in der dienenden Klasse auösuchen. Bei dem 1100jährigen Jubiläum war eö auch, wo sich die anwohnendcn Bischöfe das Versprechen gaben, in kürzeren Zwi- schenräumen sich an dem Grabe des Heiligen zu versammeln und Gott zu bitten, daß er ihncn im Geiste seines deutschen Apostels zu streiten und zu leiden die Kraft und den Segen verleihe. Eine solche Versammlung deutscher Bischöfe fand, wie be reits in Nr. 30. d. Bl. erwähnt, in den Tagen vom 14. bis 21. vor. Mon. statt. Wochenschau. Sachsen. Schandau, 12. Aug. Wie schon in frü heren Jahren, so fand auch im Laufe des gestrigen Nachmittags auf Veranlassung des kindcrfreundlichen Hrn. GerichtSamtswacht- meistcrö Pöche ein Fest für die Schüler und Schülerinnen der Selectc statt. Im wohlgeordneten Zuge begab sich die blühende muntere Schaar mit ihren Fahnen unter Musikbegleitung nach dem romantisch gelegenen Schießplätze, wo bereits die Freude im harmlosesten Gcwandc ihrer harrte, denn während sich die Knaben beim Abschießcn eineö Vogelü ergötzten, belustigten sich die Mädchen, mit dem Stechvogel nach einem Stern zu schießen, und Jedes wetteiferte miteinander, um als König oder Königin heimgcführt zu werden. Der Jubel war ein allgemeiner, denn außer den Eltern der Kinder waren noch Viele anwesend, nm sich der ungebundensten Freude der Kinder zu freuen. Unter der
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