Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.07.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040724010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904072401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040724
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904072401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-24
- Monat1904-07
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.07.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
verugsgedilhr: OkrI,!>Ldrttts»rDr»«»«, bei tSsttii» ,w«tmalt»er ttutnirun« dunb unlere »PUn «»«»»« und ««»«»»t, an Lonn- und Monlaurn nur einmal) »Ml »oPt, durch au«»>Srli,e»om< Million»« , Ml bc. , Mt »0 Pf. «e> einmallgrr Lulcellun« durch d>« Poll »Ml. lodneBklikllaeldi. imilu«- land n»l enllvrechendkin diulchlaae. Slochdruil aller «rittet u. Onainal- Mlileilunaen nur mil deullicher «2ueUenanaadei.Dre»d Nachr/) tulaili» Nachlraaltche tbonorar- anivrüche dletden unberiilllichlial: wverlaniile Mauuikrivle werde» nicht auibewatirl. ?ele«ramm-Adrelle: «achrlchee» 2>r»«deu. Stgründel 1856. Le«I»v«Ick 4L L)«. LnklivloiAntev k>r. äss Löajx, voo 6»c>d»oa. b»o»o». kinrelvoilcaus ältniLiAt 2. -miptücichästssleve: Marirustr. 28 40. Anreizen-tanl. Nnnakim« von Ankündtaunaen d>« nachmillaoü s Ulu. Sonn- und tzciccwn« nur Manrnlirabe 3» von ri d>« '/»l Uln Die > ivallineArund- ,r>le (ca. d Silbcii> so P!,., An- liindioiinocn aui der PnvnUeile Zeile 2k, Pt» i die sliurliiac Zcile aul Terl- iküc bu Pia., als l>inaeia»dt Leite bo Pia ,(u Sluuiineiii »ach Sou»- und ltclerlnacn i inaliiae Ärund^ellc l-o Pia. aui Privalieile «o Pig.. sivaliiae Leüc uu, Lerlieile und als liiuaeinndl W Pia. Äuowärliae Ant- liaae nur »cacn Porauodezaliluna. Bcleadlnncr werde» mit t» Li«, derechnel. lteniltnechaiiichludi Sinn I Sir. Il und Nr. '/OSO. n » «ul. 8a>I„. »..lii. l.-iunr 8. n. Mll!I84, Vr ,ilvi. I^itlit iilr Ü2 8pont- »U«I d U«i> Iilili>r-kli«Iel!liiig. ^ DM" biol«U»rlOt,er UuUek-spord u1»n« ^acherlin kiieerelclilei Inxelleiilüter! iruiilu uiier oiie >a ltniielian, «u lleEile illlüliiinpeii. N»81ük»k!-»lk ltlliSIkl« »a I 4VI28I IQIi r - I I IZILDIt. I 14 IIV L^VILSILL 2IKL8LL LL. ld't»iv,idii 1V67 87lU88I!Ii»»llli.llLll7ll37l:l.l.k!: lllstilik^vLl »Ott«. VLV72KW 87ll. - MllkvekZIl!« »78. 8l'llr82l'tig8 Ku8mli! tioek spLl'tkl'lieukieilgn in lleutsctien u. 6Ngl. ll üaooo L UVÜVLrvLL. §g,iljg 1^8. LU888l'0l'l!8Ml:l, bll!lg8 kl-8188. o- N- Nöddö IHLttl., SM- 3 Unliv,». Nr. 2VL. >. ilkussische Willlüi Suvtzeutiche WahliecbtS-und Verfailuagekäuivke. Schulnnacher Fackausttelluiig Mutmaßl. Wttleiung:! L4z,., v- S ^,,1» 1414^1 l. Folgen des l!ii»iiiiillil)iii(e> Tirccks. ßinss.-iny. Kiieg. Dns pleisc Museun; Borteiuvochenbciicht. Trocken, warm. ^VNNIUls, c»-L-« l ^ Oicrc/c t/rr /// ////// ine/ef» ciie i/«eit //ese/'tt reAei>«c<sdlc/ «--r «c/l)lc//t>/c)t c/l« //6/W5/6/? /Itt/ c^l6 nbMt/lle,< »tli»i r« A^e^c/e/7 c/c?L^e/7 VoL0/'/e/7 de« äcr^rl, ^)t«<»-. äÄ rette/ eio-e !/c/iii(?ilc/tc>t ^1«rr<e/<tttcs/e//cn s«»t I'-etLe rio» / e/e. L7»2SvL'2L«:Lo2r ^ost- r->, /)ele/.>le:/t<.'n Le'tc/iSt/ebte/s were/ere Lt!d/(.//ti>t§c» e» 2 t,r (-Ls/d-r'Llc/t-l/ti^ce-u 5» ui /r/e-ULtt 96 ee,tAL)ie-t)t,tt6». Die seepolizeiliche Willkür der Nüssen Niliiml nachtierade so bcunrulngcnde Formen an, dos; man sich nllerorlcn besorgt frage» mus;, wo denn das eigentlich hinaus wll. Noch ist der „Malacca"-Fall nicht endgültig erledigt, noch hat sich die ungeheure Erregung, die darüber in England aus- s.ebrochcn lst, nicht beruhigt, und schon trifft die Nachricht von cmrin neuen „Kosakenstückchen zur See", verübt gegen ein deutsches Schiff, den Posldampfcr „Scandia" der .Hamburg- Ämenka-Linie eilt. Ein bereits mitgeteiltes Cominliniauü der Hamburg-Amerika-Linie stellt ausdrücklich fest, das; sich Kriegs material sür Japan in keinerlei Form an Bord des Dampsers befindet, und bezeichnet die Beschlagnahme als „unerklärlich". Tas sür »ns ganz besonders Empörende des russischen Vorgehens liegt in dem Umstande, das; wir mit dem Zaren reiche bisher auf dem denkbar besten Fus;e gestanden haben und das; unsere amtliche sowohl wie nationale Haltung vom An beginn des oslasiatischcn Krieges Russland gegenüber streng loval gelucsen ist. Als die Engländer im Aurcnkriegc die deutschen Neichsposldampse« „Bundesrat", „General" und „Herzog" be schlagnahmten. geschah dies inmitten der hochgchcnden Wogen der feindseligen Stimmung, die sich damals beider Nationen be mächtigt hatte. Trotzdem wurden nicht nur die drei Schisse aus Intervention der deutschen Negierung sofort srcigcgebcn, sondern England erkannte auch alsbald grundsätzlich seine Ersatz- pslicht an, zahlte später den vollen Schadensbetrag und, was das wichtigste war, erteilte gleichzeitig seinen Schisfskomman- dante» Instruktionen, nach denen Durchsuchungen von neutralen Schissen nur in bestimmter Entfernung vom Kriegsschauplätze siattzusinden hätten und deutsche Postdampfer insbesondere nicht mehr auf blosicn vagen Verdacht hin anzuhalten seien. Achn- lichc gcnugtuendc und vorbeugende Maßnahmen müssen jetzt von unserer Regierung auch von Russland erwirkt werden, wenn unser sreundnachbarlichcs Verhältnis zum Zarenreich nicht einen argen Rih bekommen soll. Die russische Regierung scheint ihre Schisssbeschlshaber, wenigstens soweit sie zu der verhängnisvollen Frciwilligcn-Flotte gehören, absolut nicht in Zaum und Zügel zu haben. Die Folgen davon wird das russische staatliche Ansehen nur zu bald verspüren. Wenn es auf diesem Wege weiter geht, wird sich Ruhland um alle und jede moralischen Sympathien i» der gesamten zivilisierten Welt bringen, von den sonstigen Möglichkeiten weiterer Verwicklungen ganz abgesehen. Für den ReiäMnzler Graf Bülow aber heißt es nun: „Landgraf, werde hart!" Süddeutsche Wahlrechts- und VerfaffungSkämpfe. Die drei süddeutschen Bundesstaaten sind in der letzten Zeit der Schauplatz lebhafter Wahlrechts- und VersassuugSkämpfe ge wesen. Das Ziel der Bewegung war Ueils eine Aendculiig der WablrcchtS für den Landtag Im Sinne des RetchStagSwahl- rechtS. teils eine Umgestaltung der Verfassung im Sinne der Zn- rückdrängung des Einflusses der Erste» Kammer. In Süddeutschland zeigt sich also gerade das Gegenteil derjenigen politischen Entwick lung. die wir in den nord- und mitteldeutschen Staaten wahi- nehmcn. Während der Nord- und Mittelveuticbe mehr dem konser vativen Grundsätze des „t/uivta non movoro" huldigt, d. h. dem Piinzipe, ruhende Dinge nicht unnütz, ohne wirklich zwingende Gründe und ohne die benimnite Aussicht auf etwas zweijelloS Besseres in Bewegung zu setzen, zeigt der Süddeutsche in der Politik ei» unruhvolles Hasten und Drängen, eine fortwährende Neigung, alle Verhältnisse in Flus; zu bringen und sie darin zu erhalten. Die beiden verschiedenartigen Erscheinungen beruhen hauptsächlich aus den, Unterschiede in Temperament und Charakter, wie er durch die Maingrenze i» Deutschland begründet wird und in der ganzen geschichtlichen Entwicklung der Nord- und der Süd- Hälfte des Reiches seine Erklärung findet. Die norddeutschen Stämme haben im allgemeinen niehr ei» beschauliches Leben auf der Scholle geführt und hängen deshalb mit besonderer Vorliebe am Althergebrachten. Süddeutschland dagegen ist infolge seiner geographischen Lage von jeher der Mittelpunkt der geschichtlichen Ereignisse i» Europa gewesen, der Strom der Geschehnisse hat sich mit sortrcitzendei Gewalt über den süddeutschen Boden ergossen und diele uuansgräctzie Berührung mit den fluktuierenden Elementen der Entwicklung hat Land und Leuten ihre Eigentümlichkeiten aus geprägt. unter denen noch heute eine gewisse politische Unrast aussällt. Es fehlt den süddeutschen Staaten im wesentlichen an dem. was in Preußen und Sachsen die Harmonie und den er sprießlichen gesunde» Fortschritt im politischen Leben verbürgt, nämlich an einer starken gemätzigt konservativen und einer gleich falls starke» gemäßigt liberalen Partei, die im gegenseitigen ver ständnisvolle» Zusammenwirken in jedem gegebenen Augenblicke aus dem Parallelogramm der verschiedenen Kräfte und Interessen die Diagonale zu ziehen und die sür das öffentliche Lebe» heilsame mittlere Linie zu finden wisse». Die Folge davon ist eine sehr schwierige Stellung der Regierungen, die sich zumeist einer zuver lässigen nationalen Mehrheit beraubt sehen und zwischen Feudalis mus. Ullramviitismus und Radikalismus hin und her pendeln. Nur im „liberalen Mustcrstaalc" Baden lagen die Verhältnisse besser, so lange das Groscherzogtum noch uneingeschränkt jenen Ehrentitel verdiente. Ncucrdings bat aber auch dort der Ultra montanismus gar mächtig die Schwingen geregt und der ehemals so mächtige und vorbildliche badische Liberalismus läßt Zeichen von Schwäche und Verfall erkennen. Die angcdeuteten Gesichts punkte muß man berücksichtigen, wenn man die jüngsten innervoli» tüchen Vorgänge in Bayern, Württemberg und Baden aus ihren richtigen Wert zurücksührc» will. In Bauer n batte die Regierung, dem Drängen von links her nachgehcnd. dem jetzigen Landtage den Entwurf eines neue» Wahlgesetzes vorgelegt. das die Forderung des gleichen und direkten Wahlrechts für den Landtag verwirklichen sollte. Der Entwurf scheiterte indessen au dem Widerstande der Kammer der Rclchsrätc. die sich bei der Begründung ihrer ablehnenden Hal tung in lehr scharfen Kennzeichnungen der sozialdemokratischen Gefahr erging und die Vorlage als cm viel zu weitgehendes und deshalb keinesfalls annehmbares Entgegenkommen gegen die Wünsche der Umslurzpartci unter den Tisch fallen lies;. Von liberaler Seite wurde dem begrabenen Entwürfe freilich auch keine Träne nachgewcint, weil ihn die Negierung mit einer so eigentümlichen Einteilung der Wahlkreise verschnörkelt hatte, daß dadurch dem Ultramontanismus eine dauernde Mehrzahl von Mandaten gesichert gewesen wäre. Aus diesem Grunde brachte die liberale Partei noch in letzter Stunde als taktischen Gegen zug einen Jnittiativantrag auf Einführung des sogenannten „Proporz" ein, d. h. des Proportionalwahlsystems, das auch den Minderheiten eine Vertretung sichert. Das liberale Vor gehen erwies sich aber als ein Schlag ins Wasser, da der Antrag nicht die zur Inangriffnahme der Beratung erforderliche Unter- stutzung fand. Ueberhaupt hat der bayrische Liberalismus sich bisher in der ganzen Wahlrcchtsangclcgenhcit als wenig be fähigt zu höherer geistiger Führung des politischen Lebens seines Landes bewiesen. Es mangelt ihm an großen imponierenden Persönlichkeiten, und er verfällt infolgedessen vielfach in klein liche Mandatsjägerei und Kirchturmspolitik. Die liberale Partei Bayerns wird sich jedenfalls noch gründlich ändern müssen, wenn von ihr aus die Rettung aus den jetzigen schlimmen 'Zu ständen kommen soll, die mit der herrschenden ultrainontan- sozialistischcn Kliqucnwirtschast verbunden sind. Das schwarz- rote Kartell hat in Bayern eine förmliche parlamentarische Ncbcnregicrung errichtet, die für unzufriedene Berussslände aller Art. insbesondere auch Beamte, jederzeit zu sprechen und ihnen stets im agitatorischen Interesse eine Extrawurst zu braten bereit ist. Dieses Treiben ist so arg geworden, daß der bayrische VerkehrSministcr sich jüngst vor versammeltem Parlamente darüber beschwerte und die Disziplinlosigkeit beklagte, die dadurch unter der Bcamtenjchast einrisse. Daß selbst das Heer vor den Eingriffen jener „Nebenrcgierung" nicht sicher ist, hat der Fall des inzwischen wegen Vorschützung körperlicher Gebrechen kriegs- gerichtlich verurteilten Einjährig-Freiwilligen Etas bewiesen, der mit Hilfe des Zentrumsabgeordnetcn Dr. Pichler vom Militärdienste unbehelligt loszukommen gedachte. Der bayrische Kriegsminister Freiherr v. Asch wollte aber in aufrechtem mili tärischen Ehrgefühl auf ein solches Ansinnen nicht eingehen, und seitdem sucht die „Klique" ihm bei jeder Gelegenheit ein Bein zu stellen, um ihr Blütchen an dem Minister zu kühlen und ihn aus seinem Amte hinaus zu ärgern, in der Hoffnung, das; sein Nachfolger eine weniger knorrige Soldalennaiur sei» werde. Einstweilen ist nicht abzuschen, durch welche Mittel und Krätte in diesen Übeln Zuständen gründlich Wandel geschossen werden soll. In Württemberg ist die ösfcnlliche Meinung durch das starrsinnig reaktionäre Ve-Halten der Ersten Kammer heftig ver schnupft worden. Tie Negierung hatte nur ein ganz winziges Zugeständnis an den modernen Geist von den katholischen Feudal herren verlangt, nämlich nichts weiter, als die Zustimmung zu einer sehr beschränkten weltlichen Schnlaus'icht, indem zu dieser in besonders volkreichen Bezirken tüchtige, geeignete Bolksschullchrcr mit berangezogcn werden sollten. Lb einer so „grundstürzcnden Neuerung" gerieten aber die württcmbergi- schen katholischen Standcshcrrcn dermaßen in Harnisch, das; sie den ganzen, mühsam ciusgcarbeitclcn Negierungs-Entwurf, der verschiedene höchst notwendige Verbciieriingen im Voiksschul- wescn enthielt, kurzer Hand ablehulen. Tic Folge eines so kurz sichtigen Vergebens war zunächst ein Protest des evangelischen Monarchen selbst, der seinen, von den feudalen ultramontanen Standeshcrren desavouierten Minister in einem huldvollen Hand schreiben der unveränderten Fortdauer seines Vertrauens ver sicherte, über das Vorgehen der Mehrheit der Ersten Kammer sein Mißfallen ausdrückte und erklärte, daß sür ihn die Sache damit noch nicht erledigt sei. Im Anschluß au dle;e königliche Kundgebung brach in der Sessentlichkeit ein Sturm de? Ent rüstung los, der zuerst die besten Aussichten aus eine baldige Reform der Ersten Kammer in dem Sinne einer Durchbrechung der ultramontanen Herrschaft zu bieten schien. Unglücklicherweise zeigte sich aber der gemäßigte Liberalismus des Landes nicht stark genug, um die Bewegung um seine Fahne zu scharen und dadurch die Beschränkung auf das praktisch Erreichbare zu sichern. Viel mehr bemächtigte sich der Radikalismus der Angelegenheit und gab unter sozialdemokratischer Führung die unmögliche Parole aus: „Nickt Reform, sondern völlige Beseitigung des Ober hauses!" Das verstimmte wiederum die Negierung und schreckte die leitenden Kreise, wie nicht anders zu erwarten war, von der Förderung der Bewegung ab, sodaß sich zur Zeit nicht sagen läßt, was sür ein Ei sich schließlich aus der weiteren Entwicklung der Suche herausschälen wird. In Baden allein ist die Wahlrechts- und Vcrsassungsrcform unter Mitwirkung der Ersten Kammer zum Siege geführt wor den. Ter Landtag hat vor seinem Schlüsse sowohl den Entwurf über das neue Wahlrecht verabschiedet, das sich von dem Reichs tagswahlrecht nur noch durch die beiden Erfordernisse der zwei jährigen Ansässigkeit und der erfüllten Stcucrpslickl unterscheidet, als auch einer Acnderung der Verfassung seine Zustimmung er teilt. Wegen der Verfassungsänderung ist zu bemerken, daß die Erste Kammer in Baden bisher nur ein beschränktes Mil- bcstimmungsrecht in allen Finanzfragen hatte, indem sic finan zielle Gesetzentwürfe einschließlich des Etats nicht im einzelnen beraten, sondern nur in Bausch und Bogen entweder anuehmcn oder verwerfen durste. Die Erste Kammer verlangte nun als Preis ihrer Zustimmung zum Wahlgcsetzcnlwnrs die völlige finanzpolitische Gleichberechtigung mit der Zweiten Kammer. Darüber wäre cs beinahe zum Konflikt gekommen, wenn nicht noch in letzter Stunde ein Kompromiß die Siluation gerettet hätte. Darnach wurde die Gleichberechtigung der Ersten mit der Zweiten Kammer auf die finanziellen Gesetzentwürfe aus schließlich des Etats beschränkt. Wenn also künftig eine neue Steucrvorlagc in Baden zur Beratung steht, so ist es der Ersten Kammer unbenommen, diese im einzelnen durchzubcratcu und ihre besonderen Anträge dazu zu stellen, über die daun eine Vereini gung mil abweichenden Beschlüssen der Zweiten Kammer herbci- gcsührt werden muß. Bei dem Etat dagegen hat die Erste Kam- mer auch fortan nur ein beschränktes MilberalungSrcckt. Sic soll zwar an der Prüfung dcS Etats im einzelnen nicht ferner gehindert werden, aber ihre mit den Beschlüssen der Zweite» Kammer nicht übereinstimmenden Festsetzungen begründen ledig lich ein ausschiebendcs Veto, sodas; die Zweite Kammer in jedem Falle das letzte Wort hat und ihr Wille das Budget endgültig gestaltet, auch wenn er im Widerspruche mit den Beschlüsse» der Ersten Kammer fleht. In diesem Punkte gab die Erste Kammer nach und rettete dadurch die ganze gesetzgeberische Aktion. Reneste Dralitineldttn.qen vom 23 Juli. Russische Willkür zur See. Berlin. sPriv.-Tel.j In Sachen dcS Postdampfers „Prinz Heinrich" erfahren die „B. N. N.", daß eine neuer liche Mitteilung der russischen Regierung zwar die materielle Einzelsrogc noch nicht regelt, aber eine bciricdigcnde Erledigung und die Fürsorge in Aussicht stellt, daß sich ähnliche Fälle nicht wiederholen. — Aus Colombo wird dem „Lok.-Anz." von dem Kapitän des „Prinz Heinrich" telegraphiert: Am 15. Juli, um 1 Uhr nachmittags, sichteten wir die „Smolensk", die uns zuerst „Fahrt mäßigen!" dann „Abstoppen!" signalisierte. Wir leisteteu der Aufforderung Folge, woraus 2 russische Marineoffiziere «4« LQsrkLLQt. dssdsr
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite