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Der sächsische Erzähler : 27.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193101270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19310127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19310127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1931
- Monat1931-01
- Tag1931-01-27
- Monat1931-01
- Jahr1931
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 27.01.1931
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D-rSS«WLrMkr SiiMckftrMkchwat« EwAge EagesßtzUung im -mtsgertchtsbezirk . Oischofswerda und den angrm-enden Gebieten AleukwH und Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Jlluftriette« SonMaa-blatt -- Heimatkundliche Bella« / Fmu ttnzei^nprei» (in Sittchmnary: Di« 44 mm breit, « Millimeterzeile 10 Pfa., örtlich« Anzeigen 8 Mg» Ü« T SV nu» breit« MtlUm»t«rz«ilr S0 Pfg. Kür da» Osch« tlnzeigrn in bestimmt«» Nummern und an bestimmt« kein, Lewöhr. — Lrstlllungeort Bischosinnerda. " Amt Dtzchoftwmd, Ne. 444 unH k, Gewalt — Krieg oder ionitta« ngnidwelcher »d« d« Leitung oder d«r «eförderungeeinrich. Dienstag, den 27. Iannar ivsi. 8S. Jahrgang Zwei Deaffchrtfteu de» Internationalen Arbeitsamt«. Genf. 27. Januar. Die Beziehungen zatschen Rollo» nalisierung und Arbeitslosigkeit werden in einer Denk» schritt geschildert, die da« Internationale Arbeitsamt Pir die heute in Angriff genommenen Arbeiten der Sachver- weis führen, daß die fortschreitende Mechanisierung im ndustriellen Arbeitsproz« s im allgemeinen — zumindesten Kas «e«e frarrBstfche Kabinett. pari«, 27. Januar. Da« Sabine« Laval isl kurz nach Mitternacht gebildet worden. In ihm besindrn sich außer Laval, der noch da« Innenministerium erhielt, u. a. vriand (Aeutzevw), Magiaot (Krieg), Alaadin (Alnanzen) Tardleu (Ackerbau). Leon Börard (Iustiz), Landry (Ar beitrmlnifierium), Mario BnGWm (Unterricht). Dämon (Mariae), DumernN (LNfffahrt). di« freundschasllichen Beziehungen zwischen den Heiden ver tragschließenden Nachbarn hinaewiesen. Vor Unterzeichnung des Vertrage» stattet« Ministerprä sident Gras Bethlen dem österreichischen Bundeskanzler Dr. Enders «inen offiziellen Besuch ab. Sodann begab sich Graf Bethlen in das Patais de» Bundespräsidenten. Anschlie ßend fand im Bundeskanzleramt «in offiziell« Esten statt. Gras Bethlen Kot einem Vertreter der Wiener Mon tagszeitung u. a. erklärt, daß es sich bei seinem Besuch nicht um einen bloßen Artigkeit»- oder «inen formalen Höflich keitsbesuch handle, es sollen vielmehr die stort« n Bande der Freundschaft noch enger geknüpft wer den. Die Schwierigkeiten feien endgültig beseitigt und einem ungetrübten Verhältnis oer Freuiwschaft steh« nichts mehr im Wege. Oesterreich hab« mit der finanziellen Rekonstruk- tion begonnen. Ungarn befolge da» gute Beispiel. Die Friedensverträge schreiben beiden Staaten di« gleichen Ziele, ja, sogar gleiche Methoden vor. Tine Revision der Friedens- daran gelegen sein, die Regierung Brüning im Amt zu er- hallen. Um dit« zu ermöglichen, will Frankreich der Re- gierung Brünstig sogar große Anleihen gewähren. So greift die Außenpolitik auf« engste in die deutsche Innen politik ein, während anderseits die deutsche Innenpolitik eine Außenpolitik betreibt, die letzten Endes darauf gerich tet ist, die Regierung Brüning solange wie möglich im Amt zu erhalten. Man will in Europa gegenwärtig keinen ernsten deutsch-polnischen Konflikt. Man will auch keine Erregung der nationalen Leidenschaften in Deutschland, weil man sich im Wgesicht des größten Feind« Europas, -«kommu nistischen Rußlands, nicht in die Haare fallen will. Der lachende Dritte wäre nur der Kommunismus. Ein europäischer Krieg zwischen Deutschland und Volett würde nuk di« Interessen Sowjetrußlands fördern iMd wahr- schünltch eine kommunistische Herrschaft in Europa aufrich ten. Die große europäische Politik, die in Paris von Briand gemacht wird, läuft auf nichts ander« hinaus, al» den' Frieden in Europa zu bewahren, weil die Pariser Außenpolitik sich darüber klar ist, daß ein europäischer Krieg did europäische Zivilisation ein für allemal zerstö- ren würde. Auf den Trümmern Berlins und Warschaus würde der Kommunismus seine siegreichen Fahnen auf- pflanzem Die französische Außenpolitik, die heute nicht nur den Vorteil Frankreichs, sondern den Europas im Auge außerordentlich nach- Briand» » inuner. Euro- SysteM vpnBerf Ordnung gehallen werden. M« waS -dies« System und die Vorherrschaft Frankreich« er schüttern könnte, muß mit allen Mitteln bekämpft werden. Das ist vor allem! der deutsche Nationalismus, der nach fran- zöfischer Auffassung das Versailler System erschüttern kann. Daher gibt die frmizöstsche Regierung lieber Milliardenan leihen nach Deutschland, daher zwingt man die Bolen, in dm Minderheitenfragen wenigstens äußerlich nachzugeben, das all«, um eine gemäßigte deutsche Regierung am Ruder zu erhallen, von der man «inen Vorstoß gegen das System von Versailles zu befürchten hat. IN unterrichteten politischen Kreisen weiß man, wel cher Mühe « bedurft bat, um die Polen zum Nachgeben zu zwingen. Dabei spielen hervorragende Zentrumspölittker ein« große Rolle. , Auch Briand hat schon in den Wochen vor Genf eifrig an einer Verständigung gearbeitet. Auch die katholische Kirche hat ähren ganzen politischen Einfluß aufgeboten, um den deutsch-polnischen Konflikt nicht noch schärfer werden zu lasten. Hervorragende Politiker des Vatikans sind bei Ptlsüdski und bet Briand gewesen und haben auf die gemeinsame russische Gefahr hingewiesen. - , zrrEisiMMen-SMesl. Vien, 27. Januar. Sonntag abend traf auf dem Wie ner Ostbahnhof der ungarische Ministerpräsident Graf Bekh- leN zu einem auf zwei Tage berechneten offiziellen Besuch ein. Graf Bethlen war begleitet von dem Ehef der politi schen Abteilung im Außenamt und vom Direktor des Presse amt««. Die ungarischen Gäste wurden auf dem Bahnhof von dem ungarischen Gesandten, sowie von den Vertretern des Bundeskanzleramtes empfangen und feierlich begrüßt. Moatag mtttag wurde im Sunde»kaazleramt von Graf vethleauad Außenminister Dr. Schober der Armndschasts-, Vergleich«- und Schledsgericht»vertrag unterzÄchuet. Es ist dies der erste Freundschaftsvertvag, der zwischen zwei mitteleuropäischen Staaten abgeschloffen wird. Der Vertrag geht über den Rahmen der bisher üblichen Schieds- geüchtr- und Freundschaftsverträge hinaus. La« Abkom men ftttll eine Ergänzung und Erweiterung des 1V2S abge- schloffenen Vertrages dar. Neuartig ist die Einführung eines V er gleichrver fahrens, da« vor der Anrufung eines Schiedsgerichts zu eröffnen ist. Vies« Vergleichsverfahren ist obligatorisch. Für sein« Durchführung wird eine Vergleichskommission, bestehend aus fünf Mitgliedern, ge bildet. von diesen fünf MitAedern ernennt jede Partei «ins. Die übrigen drei, darunter auch der Vorsitzende, wer den im ««nseitigen Einvernehmen unter StaatScmgehö- ria«r dritter Machte ausaewShlt. Diese drei Vertreter muffen aber verschiedene Staatsangehörigkeit haben. Die Bergleichskommission tritL wenn nicht ander- bestimmt wird, am Sitz des Völkerbundes zutzmmen. In der Ein leitung zum Vertrag, der sechs Druckseiten mit 22 «u»füh- kuttgsartikeln enthüll, wird besonders und wiederholt auf MAUWWWWM -WWMIM Derttn, 26. Januar, (tpgene Meldung.) Auch wenn man M von dem Beschlüsse des BSlkerbund-rat« in der Minderheitenfrage für die Deutschen! in Palm wenig oder gär nsDs verspricht, ist es doch immerhin bmerkenswert, daß es überhaupt zu einer derartigen Entschließung d« Bolkerbundsrats gekommen ist. Gegen den Willen Polens und Mankretchs hätte der Völkerbundsrat nie so ent schieden. Er wäre nie dazu zu bewegen gewesen, offen einen Verstoß Polens gegen die MstGerheiten-AbkomMen festzustellen. Tatsächlich hat sich der polnische Außenmini ster, dieses Mal viel nachgiebiger gezeigt, als däs sonst der Fall war. Man sprach verschiedentlich sogar von einem Lintenken Polens, von einer deutsch-polnischen Berständl- -png, überhaupt von einer Annäherung der beiden Staaten und von der Möglichkeit, jetzt auch die übrigen Streitfra gen, die immer noch zwischen den beiden Ländern schweben, beilegen zu können. Nun geschieht auch in der Politik nicht» ohne Grund, nur liegen in der Politik, vor allem in der Außenpolitik die Grunde d« politischen Geschehens meist nicht so offenkundig vor den profanen Blicken der Staats bürger, wie man das vielfach glaubt, Die Hinter gründe der Innen- und Außenpolitik sind meist nur wenige« bekannt. Allgemein hat die Lösung der deutsch polnischen Konfllkts überrascht. Es ging sehr schnell, alles ging verhältnismäßig glatt und programmäßig, ast« machte den Eindruck, als ob es vorher genau vereinbart war. Kein Wunder, wenn man sich jetzt den Kopf zerbricht, welche politischen Hintergründe für die schnell« deutsch-polnffche Einigung vorhanden waren. Man acht wohl nicht fchk, daß einflußreichen Kreisen, die die heutige Regierungspolitik machen,« schon lange der deutsch polnische Konflikt recht unangenehm war. Im Zentrum bemühte man sich schon seit Wochen sehr ernstlich darum, eine Berständigangsfvrmel zwffchen Deutschland und Polen zu finden. Der Regierung Brüning konnte nichts daran »egen, den deutsch-polnischen Konflikt zu schüren oder ihn noch in seiner nationalen Bedeutung hervorzuheben.. Alles, was gegen die Polen sprach, kam bin Nationalsozia listen zugute und dHet müßte die Regierung schon des wegen so schnell wie möglich zu einer Dttständigung mit Polen kommen, um Re nätionalsoziakstische Agitation ab zuschwächen. Das nationalistische Gespenst hat sicherlich auch auf den polnischen Außenminister Eindruck gemacht, vor allem, wenn « von der amtlichen Regie- rungsvolittk noch in viel schwärzeren Farben gemalt «uw«, als das in Wirklichkeit der Fall Ist. Ran erklärte Briand und dem polnischen Außenminister^ daß die Regie rung Brüning »in« Tages voN dem Nationalismus der NattoNalsozialisten überrannt werde, wenn Polen nicht «in« nachgiebig« Haltung ist der Minderheitenfrage zeige. Run kann natürlich den Franzosen und den Polen nur die heule in Angriff genommenen Arbeiten der Sach! ständigen vorbereitet Hit. Die Denkschrift will den Nach weis führen, daß die fortschreitende Mechanisierung im industriellen Arbeiwproz«» im allgemeinen — zumindesten vorübergehend, — «ine Zunahme der Arbe' »:ostgkelt im Gefolge habe. Im besonderen wird auf die Vereinigten Staaten und Deutschland hingewiesen, wo die Rationalisie rungen am meisten fortgeschritten seien Als charakteristi sch« Beispiel wird eine Mausefallenfrbrtt in Sachsen an- lefllhrt, die vor dem Kriege Mit 46 Arbeitern 4006 Mause fallen herstellte, während heute dieselbe Fabrik nur 18 unge Mädchen beschäftig«, die 10 000 Stück herstellten. In einer Zuckerraffinerie sei es durch eine Erfindung möglich geworden, mit einem einzigen Arbeiter die frühere Arbeits leistung von 29 Arbeitern zu erzielen. Es wird in der Denkschrift zugegeben, daß die Rationalisierung teilweise eine Produktionssteigerung bewirkt habe, die ihrerseits wieder die Möglichkeiten geschaffen habe, eine große Anzahl von Arbeitern zu beschäftigen. Aber da» ändere nichts an der Tatsache, daß die Rationalisierung im Anfangsstadium wenigstens ein Haupffaktor der Arbeitslosigkeit sei. Die ungünstigen Folgen dieser Arbeitslosigkeit müßten durch allgemeine soziale Einrichtungen, insbesondere durch Schutz und Ausbau der Arbeitslosenversicherung, gemildert wer den. Eine zweite Denkschrift des Internationalen Arbeits amtes beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen Lohn unk Arbeitslosigkeit. Der Verfasser die ser Studie, der Oxforder Professor Vole, vertritt die Auf fassung, daß sich die Forderung nach niedrigeren Löhnen aus einem schlecht verstandenen wirt'chaftlichen Nationa lismus ergebe, der darauf spekuliere, durch Herabsetzung der Produkttonskosten ein Uebergewicht über die Kon kurrenz in anderen Ländern zu gewinnen. Dies« Spekula tion gehe fehl, da die Konkurrenz sich dann meist derselben Mittel bedien«. Wenn die einzelnen Länder sich dahin ver ständigten, die Kaufkraft der Angest.-llten und Arbeiter zu erhöhest, statt untereinander m der Herabsetzung der Löhne zu wetteifern, und wenn man w-'ter die Bemühun gen cmf einen vernünftigen internationalen Warenaus tausch richte, bestände größere Hoffnung, der gegenwärtigen Schwierigkeiten Herr zu werden. AENderrma der GefchSstsordmrng nrr Reichstag. V«va, 27. Januar. (Drahtb ) Die Besprechungen der Rittelparteien und der Sozialdemokraten Über «ne Aenderung der Geschäftsordnung d« R-'chstoge» haben den Blättern zufolge dahin geführt, daß in ZukUNft ein Mißtrauensantrag den Vorrang vor einem Mißtrauens- Ar, LS Lag«schau. Montag «achfnittag traf «tichaußemiMftee Dr- Güt«« «» den Origen MiiAiLera der deutsche« Delegation für dt« Seufer «iNülOuag wieder kn Setllu atzt. 1 « Der unMische Ministerpräsident «ras Vechku traf Sonn tagabend in MO z« einen» auf zwei D«e berechfwteq qffttlelleu Mch 'eM. Montag «Mag fand Üi- feierlich« Vnlrrzelchnung ^» Sfierreichist^ngarsschen^ statt. Da» a«w französische SabtNett »st gübOeL Ministerpräsident ist Laval. Dem stabt nett gehört mich Lardi« al» Ackewaymial. ster em- l - * D«« mw de« «efllugtO wieder entlassenen Führer der in- hisch« lluabhüngigkeiwbewegung wurde bei feinem «lutrefftu in Sdinbay «in fefkklcher ttmpsaug von einer ungeheuren Volksmenge drettlel.^)- - - » * Del der Löschung der Ladung ein« von Aisthdenupfer« an den Strand gefchwm>lm. la Leenot gerateueu spanischen Fracht- dampser», der Larbid an Bord hatte, «lstand eine fvrchtbarr Lx- plW», die den Irachtvmupfer Und ds« Ihm zu Hstse gettlten drei FeachidchNpftr »oükommrn ziwstörte. IS Matrosen würden g«. wtet, vi« schwer verletzt. IN der columblschen Hafenstadt Buenaventura brach Montag früh fine gavalstge FevewbruNst mW, dl« d« OschOsvIeetet «Momme« zerstö««. Der Schädep wird ans M HMoueN Muck
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