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Dresdner neueste Nachrichten : 06.08.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194008069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-08
- Tag1940-08-06
- Monat1940-08
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.08.1940
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mit Handels« und Industrie «Jettung 48. Jahrgang Dienstag, 6. August 4940 Rns BMonen Tonnen KandelsschWaum seit Kriegsbeginn versenkt ,ir-K IIn«rpI»tr 7IS t «101 »reklaen, M„« 1 »> wock.Str. «1.11»« »1« tteoki. I XlHPOtt U,0«1S 7«1.?7I>« ,N«l0» 21 680 218 V00 »Kol»«: s»tr.« 32 0V0 Z28 000 ngaee» is »s« 4 Inorelr.io 8»fir044 Tonnen BRT. Tonne« BRT. KU-KI w- iv>«nei. i o Ungar Ion >m kllolg >r Uko mit »»mann »Aa«te aeolan» >»> uns», Str.r IgorStc.iei >kl, 315.171 !«1Sd07f»5 ,pr»g,S1.S0 riv» es » gul» »11s «ckg»»ektitt 6emäA -apa»k«t-Zr /^nnrÖEc'Ziel' ^erer»ib<n »n/7 ü?-er>in/iv!<-n -a/ianrse^e 7ruppk'n kii'e F'nik/. lsyttcn, ckie btrZtee ckre //anrüsire/ien 7>u/)pen in ,'/irem /)!«krk/.t r» §e/ians/iar ansübken. Linräe/ce» cke» ^o/wner r» cke>: bls/ierlse» /ranrösiscLen Distrikt, Phot. Weltbild durch Kampfhandlungen -er Kriegsmarine 3 72S 547 ART. durch Kampfhandlungen der Luftwaffe 1261343 BRT. insgesamt 49S6S60 BRT Außerdem sind durch die Luftwaffe seit Kriegs« beginn Handelsschiffe mit einem Gesamtinhalt von etwa anderthalb Millionen BRT. beschädigt worden. In der Todeszette von Ranzig Frankreichs Justizmord an Karl Roos - So starb ein deutscher Märtyrer «iN M<1 dMk, >»n»1l»ö» so I» 2t»g«1»n, I» so «»n-äpoik. '«iiis»a» is ttrsck.äN, l,sr,i.i«7z ick»i?1»1,. oSi«»st<x»iI HnNr»7§«s. Britisches Minensuchboot gesunken Erfolgreiche deutsche Minenlegung vor englischen Häfen X Berlin, 8. August Wie Montagnacht ans London gemeldet wir-, hat die britische Admiralität den Untergang des britischen Minensuchbootes „Mar so na" bekanntgegeben. Nach dem Kommunique der Admiralität ist die „Marsona" auf eine deutsche Mine gelaufen. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, baß die intensive Minentätigkeit der deutschen Seestreit- kräste zu wiederholten Malen vorübergehend zur Schließung englischer Häsen ge führt hat. Aufklärung des Falles ersuchen und gleichzeitig in London schärf st enS protestieren. Man könne annehmen, so bemerkt Domei, daß das Außenamt ent schlossen sei, eine Beilegung des Falles auf der Basis der Gegenseitigkeit unter allen Umständen zu ver weigern. Bisher sind weitere neun Japaner in Singapore, Rangoon und Hongkong festgesetzt worden. Falls nötig, werde Japan, so meint „Tokio Nitschi Nitschi", auch die diplomatischen Beziehungen mit England unterbrechen. Auch die übrige Presse fordert von der Regierung, daß sic vor schärfsten Maßnahmen gegenüber den englischen Uebcrgriffen nicht zurückschrecke. Jetzt erst ist in London bekanntgegeben worben, daß sich ein japanischer Banksachmann bereits seit dem 10. Junis!) im Brixton-GefängniS be- sindet. Seine Frau ist von den englischen Behörden am 13. Juli verhaftet worden. Ueber die Gründe ist nichts gesagt worden. ^Englisch»polnisches Militärbündnis" Der Gipfel -er Londoner Angsthysterie X Lissabon, 6. August Das Schauspiel, das die isolierten Plutokraten an der Themse in ihrer kopflosen Angst der Umwelt bieten, ist tragikomisch, in seinen einzelnen Szenen aber für einen Zuschauer mit gesunden Sinnen oftmals nicht mehr ,u fassen. Was soll man ,. B. dazu sagen, wenn gestern der Londoner Nachrichtendienst allen Ernstes verkündete, soeben sei ein englisch-polnische» Militär abkommen unterzeichne, worden, in dem der Entschluß „der beiden Regierungen" niedergelegt sei, den Krieg weiterzuführen,' und wenn die „Times" nicht minder wichtig dazu schreibt, „die Sache, für welche Großbritannien kämpft, wurde moralisch und materiell gestärkt durch das Militärabkommen zwischen England und Polen, das gestern unterzeichnet worbe« ist." X Berlin, 8. August Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ein Unterseeboot hat drei bewaffnete feindliche Handclsdampser mit insgesamt 18 87S BRT. ans einem stark gesicherten Geleitzug herausgeschosseu »nd versenkt. Am 5. August kam esüberdemSanal wiederholt zu Luftkämpfe«. Hierbei schoß ei« deutsches Auf klärungsflugzeug zwei britische Jagdflugzeuge neuester Bauart ab. Sechs weitere feindliche Jäger wurden im Kamps mit unseren Jägern zum Absturz gebracht. In der Nacht zum 8. August grissen deutsche Flugzeuge ver« schiedene englischeHäfe n an. Britische Flugzeuge slogeu in der Nacht in Rordwest- dcutschland ein und warfen Bomben ab. Der angerichtete Sachschaden ist gering; Menschenleben sind nicht zu be, klagen. Das Gesamtergebnis des Handelskrieges gegen England vo» Kriegsbeginn bis zum 8. Juli 1V40 wurde im Bericht des DKW. vom 12. Juli be- kanntgegebe». In der Jett vom -. bis 31. Juli wurden an feindlichem «nd dem Feind nntzbarem Handelsschiffsraum versenkt: durch Unterseeboote 344174 BRT. durch Ueberwafferstreitkräfte 98 580 BRT. Zn diesen Zahlen find di« Erfolge durch Minen nicht enthalten, die gerade in letzter Zeit in erhöhtem Umfange erzielt worden find, «nd die der Feind bisher verschwiegen hat. Sie find durch die wiederholte Schließung feindlicher Häfen und durch andere Anzeichen erwiesen. Durch die Luftwaffe wurden versenkt: an Kriegsschiffen an Handelsschiffe« Es wurden beschädigt an Kriegsschiffen an Handelsschiffen Oie Gesamtschiffsverluste, die dem Feind vom S. bis 31. Juli zugefügt worden sind, betragen also — ohne Berücksichtigung der Erfolge durch Minen und ohne Einrechnung des beschädigten feindlichen Kriegs« und Handelsschiffsraumes - 679324 BRT. Oer Feind hat damit seit Kriegsbeginn an eigenem oder ihm nutzbaren Handelsschiffs raum verloren: Acht Vriienjäger über dem Kanal abgeschoffen Deutsches U-Boot versenkte aus stark gesichertem Geleitzug wieder drei bewaffnete Handelsdampfer - Lustangriffe auf englische Häfen Am 7. Februar 1940 fiel Dr. Karl Philipp Roos, ein Vorkämpfer des deutschen Elsaß, hem mungsloser französischer Brutalität zum Opfer. Im Zuge wilder Verfolgung aller Elsässer, die ihr deutsches Volkstum vor dem Pariser Chauvinismus verteidigten, wurde Tr. Roos von einem französischen Militärgericht in einem Prozeß, der eine verbrecherische Justizkomödie war, unter falschen Anschuldigungen zum Tode ver urteilt und, wie ein Schwerverbrecher, an Händen und Füßen mit Ketten beladen, in die T o - e s z e l l e des französischen Gefängnisses in Ranzig gebracht, bis ihn am 7. Februar die Kugeln des Hin richtungspelotons in Champigncuilles bei Ranzig trafen. Ein deutscher Schriftleiter in Paris, Heinrich Baron, der wegen angeblicher Spionage ebenfalls zum Tode verurteilt worden war — später^vurde das Urteil in lebenslängliche Zwangsarbeit umgewandelt, wurde auch in die Todeszelle non Ranzig gebracht. Er hat jetzt in der „Berliner Börscnzeitung" einen erschütternden Bericht über sein Zusammentreffen mi, dem deutschen Märtyrer Roos gegeben. Heinrich Baron schreibt: „Roos war unschuldig. Er hat die ihm zur Last gelegten Straftaten niemals begangen. Im Ange sicht des Todes sagt der Mensch die Wahrheit, und Roos beteuerte dis zu letzten Sekunde seine Unschuld. Roos galt bei den Franzosen als der Führer aller autono- mistischen Bestrebungen im Elsaß. Deshalb haben sie ihn zuerst erschossen. Seine Freunde sollten dann im Juni 1940 denselben Weg gehen. Das elsässische Volk schließlich, das seit dem Jahre 1920 durch die dauernde Wiederwahl dieser Führerschicht seinen politischen Willen bekundete, wollte Frankreich auf diese Weise politisch-moralisch in Verruf bringen. Denn nachdem seine Führer wegen Landes verrats zum Tobe verurteilt und erschossen worden waren, sollte es das Recht verlieren, nach Beendigung des Krieges in die Heimat zurückzukebren. Dis mageren Gebiete zu beiden Seiten der Girondemündung waren für die Elsässer als neues Sieblungsland vorgesehen, die Gegend also, in die sie bei Anfang des Krieges gebracht worden sind. Das fruchtbare und reiche Elsaß dagegen sollte Südfranzosen ausgeliefert werden, die alle Spuren des germanischen Landes und der deutschen Tra dition des Elsaß für immer und in kurzer Zeit beseitigt hätten. Tief durchdrungen von seiner großen Sendung lebte Roos in seinen letzten Tagen ganz der Zukunft seiner elsässischen Heimat. Dreimal trat der Versucher an ihn heran, um seine starke Kraft für die französische Sache zu gewinnen. „Sie brauchen nur ein wenig zu reden, Roos", sagte ihm der Abgesandte des Militärtribunals von Ranzig, „und in sechs Monaten oder srüher schon werden Sie srei sein." Aber Roo» er laubte nicht einmal eine Unterhaltung über diese Ange bote. Da» letztemal, wenige Tage vor seinem Tode, drehte er den Franzosen den Rücken -u und antwortet« verächtlich: ,Jlch verstehe St« nicht." Dies« Antwort bedeutete eine neue Unterschrift unter sein Todesurteil. Er spürt« von Tag zu Tag mehr, wie sich der Schatten de» Tode» über ihn senkte, und vierund zwanzig Stunden vor seinem letzten Tage wußte er, baß er sterben mußte. Am 7. Februar 1940 morgen» gegen 6 Uhr Anti-ritifche Demonstrationen in Japan Oie Bevölkerung fordert scharfe Gegenmaßnahmen Segen die englischen Willkürakte Bewaffnete Aufklärung über Matta Oer italienische Wehrmachtöbericht X Ro «, 8. August Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dieustag hat folgende» Wortlaut: Das Sauptquartier der Wehrmacht gibt bekauut: I« Bertaüs einer bewassuete» Aufklärung im Lust raum vo« Malta habe« «ufere Jagdflieger feindliche Jagdflugzeuge gestellt «ub ei« feindliches Flugzeug ab- geschosseu. Alle unsere Flugzeuge find zurückgekehrt. JuRorbasrika nmrde der Feind bei eiuem Zu« sammeuftob zwischen Borhuteiuheiteu jenseits der Cyrenaika-Greuze i« die Flucht geschlagen, wobei uus zwei Sampswage« in die Hand fiele» und zwei weitere Kampfwagen zerstört wurden. In Ost afrika ist etnes unserer Ansklärnugsflugzenge nicht znrückgekehrt. Dresdner Neueste Nachrichten -„uzkpre««: »cksteterSuMun«in«Hau««snschk.rrSius-ha m»na«.r.-KM. », u» ltln,el«en»r,ls», «runtpret«: die IspalN-ö-m-Zett. kn «n,elgeniell 143h»f« Postbezug L-AM. lelnschließl. ri.vS Aps. Postgebühren) hierzu X Aps. lvefiellgeid. OHHgU OH4H»H Stellengesuche und prival» JamMenanzelgen 11 Zipf-, dü ISmm breit« mnvZeile Im Kawmonatl.1.-rM.Nrru,bandlenbun,:2nlanb»Rpt.,«Mand1.-IlM.a>»ch«nt1. TGGGG dv LelUetl 1,10 NM. Nachlaß nach Malstaffel I «der Mengenstaffel d. Snefgebühr glnzelprei«! außerhalb Sraß-Oreeden« » la «roß-vrwdea t« Rot. ' für Ziff-ranzelgen Nps. autschl. Port». Zur Zett Ist Anzelgenpreislist, Nr. io gültig Verlag mld Schrtslleiümg: Dresden «, -erdlmmd-raße 4 * Postanschrift: Dresden A i, Postfach * Fernruf: vrttverke-r Sammelaummer 24601, Fernverkehr 27981 * Telegramme: neueste Dresden * Postscheck: Dresden 2060 Aichlverlangte Einsendungen an dl« Gchriftleltung ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewahrt. — Zm Falle höherer Gewalt ober Betriebsstörung Haden unsre Bezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung ober Erstattung bet entsprechenden Entgelts X Tokio, 8. Angnst Wie „Tokick Asahi Schimbnn" meldet, fand in Schi« monoscki im Zusammenhang mit de« Londoner Ber- hasiungcn eine große antibritische Demonstration statt. In einer Entschließung wurde die zwangsweise Aus lösung der Britische« Botschaft «nd sämtlicher britischer Konsulate in Japan gefordert. Weiter werden auf Beschluß des Stadtrates Osaka nm Mittwoch verschiedene Massenversamm lungen im japanischen Industriezentrum abgehnltcn werden. ES soll öffentlich gegen die britischen Gewaltakte protestiert werden. Außerdem sollen ener gische Gegenmaßnahmen von der Regierung gefordert werden. Die Stadtverordnetenversammlung hat eine Entschließung angenommen, in der die radikale Besei tigung -cs britischen Einflusses gefordert wird, um so Len Zusammenschluß Groß-Asiens sicherzustellen. Diese Entschließung wurde dem britischen Generalkonsul und dem britischen Botschafter sowie dem japanischen Außen ministerium und dem Wehrmachtsminister zugeleitet. Die Handelskammer von Kobe hat eine ähnliche Ent schließung an die Regierung und die Britische Botschaft gesandt. Eine Konferenz, die im japanischen Außenministe rium unter dem Vorsitz des Außenministers und unter Teilnahme von Vertretern der Wehrmacht stattsand, faßte — wie die Agentur Domei meldet — folgende Beschlüsse: 1. Die Verhaftung de» spionageverdächtigen Briten sei eine rein innere Angelegenheit Japans, während das britische Vorgehen eine „heimtückische Maß nahme politischen Einschlag»" bedeute,' 2. Japan werde trotzdem WiedervepgeltungSmaß- nahmen vermeiden? 3. Aufmerksam werde e» beobachten, wie wett Eng land seine Vergeltungsmaßnahmen treiben werde: 4. werde es wirksame Gegenmaßnahmen er greifen, falls England leine Aktion weiterireib«. Der japanische Außenminister werd« demnächft, so heißt «S weiter, den britischen Botschafter «m voll« wurde ich wach. Bor mir stand in langem Ledermantel der Oberst Marcy vom Militärgericht in Ranzig, das goldbestickte Käppi auf dem Kopse. Seine Hände um schlossen die Etsenstäbc, die uns von der Wärrerzclle trennten. Sein Gesicht war zu Roos gewandt, der schlafend auf seinem Bett lag. Hinter Marcy erkannte ich noch drei oder vier andere Offiziere, von denen einer einen Stahlhelm trug. Als ich mich ein wenig auf richtete, ries Marcy: „Roos." Aber Roos schlief fest. Ich faßte ihn am Arm, und er wurde wach. Er richtete sich auf seinen Ellbogen ein wenig auf und erkannte Marcy. „Roos", sagte der französische Oberst mit gedämpfter Stimme, „szer ckouo eouruee, I'iiouio est, veuuo" l„Sind Sie jetzt mutig, die Stunde ist La"). Im gleichen, Augenblick wurde die Gittertür aufge schlossen, der Verteidiger von Roos, Maitre Berthon, und der Anstaltsgeistliche traten in die Zelle. Mit fester, lauter Stimme ries Roos: Proteste, vous ssver tres dien, ze suis iuuoeeut" („Ich protestiere, Sie wissen es sehr gut, ich bin unschuldig"). Sein Anwalt antwortet ihm mit einer hilflosen Geste: ,,^lou suri, zo le ssis, luois..." („Mein Freund, ich weiß es, aber..."). Während Roos mit deiw,Anstaltsgeistlichen leise sprach, wurden ihm die Kettew abgenommen, die er seit dem 24. Oktober Tag und Nacht trug. Er erhob sich von seinem Bett und stqnd aufrecht in der Zelle. Der Wärter flüsterte ihm zu, daß er seine eigenen Kleider anlegen müßte, und Roos folgte ihm mit festen Schritten, ohne die französischen Offiziere anzuschauen. Nach einigen Minuten kam er in unsere Zelle zurück, um sich ein Taschentuch zu holen. Er war bereits um gezogen und trug einen grünen Lodenmantel über seinem Anzug. Wir standen auf unseren Strohsäcken und sahen ihn an. Niemand von uns sagte ein Wort. Roos holte sich sein Taschentuch unter dem Kopfkissen hervor, kam um sein Bett herum und gab mir die Hand. Er war völlig ruhig und schaute mich gerade an. Seine letzten Worte zu mir waren: „Auf Wiedersehen, lieber Freund. Wenn Sie mehr Glück haben als ich und in die Heimat zurückkommen, grüßen Sie meine Freunde und unser deutsches Vaterland." Dann nahm er Abschied von den anberen'unb hob seine Hand. Gegen 9 Uhr kam der Gefängnisgeistliche zu uns zurück und berichtete uns tief erschüttert über das heroische Sterben unseres Kameraden. Auf der Fahrt von Ranzig nach Champigncuilles hatte sich RooS mit ihm über religiöse Fragen unterhalten. Das Ge spräch war noch nicht zu Ende, als der Lastwagen, der Roos zusammen mit dem Geistlichen und dem Peloton französischer Soldaten nach den Schießständen brachte, in ChampigneuillcS ankam. Zwei Soldaten führten ihn an den Pfahl, zwangen ihn, niederzukntrn und banden ihn mit auf dem Rücken gefesselten Händen daran sest. Neun Meter vor ihm hat das Peloton Aufstellung ge- nommen. Die Gewebrmündungen sind auf sein Herz gerichtet, und während er laut auf deutsch betet, ertönt da» Kommando. Roo» war sofort tot. Mein Kopf ruhte auf seiner zerschossenen Brust. Sin UWeroffizier trat an ihn heran und gab ihm trotzdem «och den vorschriftsmäßigen Gnadenschuß in den Nacken. Dann wurde seine Leiche losgebnnben und in einen Sarg gelegt. Der Gefängnis- geistliche beerdigte ihn ganz allein auf dem Friedhof von LhampigneulleS." " Nr.ISL *
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