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Dresdner neueste Nachrichten : 08.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191112089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19111208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19111208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-08
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 08.12.1911
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",."sük Jus-wärt- Ic fl» für das Instituts Yssp syst-easy cost Die zweite-mä- Retlaaceseile iürDtesäk nd umsehn-II i Ist» für ausw rts t« At. set wieder me »so Jagesumssyeu Rat-an nach tin-q· umke. »Me- ss fi. letate vo- aussvsrts werden Im sege quhezshluns nistuosunem ssk das suchet-en es »in-mai Tut- IMI Iläies Im I cht Ists-nett ten- Msuchestissbe unsnfensen unzulsistm Unsre Dust-s a, »so-sit Ile- Zjiäucsmäftestllegi lob-vie ihsmtltchösnnoneem Ins-en m . - un u sit ne am- nieset M« Oktatnalvtelten nnd steh-neu ca. . u Ullllllllålllllllk Tllllcsäkllllllll Its-neuem s- Dresdeu sub serv-ten man-lich s II» m duckt-I Us Ut. treiben-« but-O unsre Provinz-dichten 111-much is Pi» pro Quart-It US Mk. frei onus Mit der seit-se Zweite seines-« oder Ile der Heils-se »Mu- Ilieqessi Alter« t· ld ci. M sonnt Its-. san-w ssssssskkwssssgsxzkxzksa MU- »Er-M . n . « · ro . s M Mäseuqss ·.u0 ... . m . MeKsskgskåFssssp·--«Mkszsss mässig-s -·ee. . . - M nagt-mmM.MD-øum right-Mit Grsßte Bett-kkaing iu Sachsen. Reduktion und Hamgefchäftsstelle Fee-W b Feknfvrecherx Reduktion Nr. Ists-L Expcdttion Nr. CZA, serlaq It· M ————- Diese Nummer umfaßt 20 Zeiten« Roman sehe seiten 17 IMD lss Sächsifcher Landin Seu- 13» Zschsugslifte der Kal. Stich-. Laubeslotterie Seite u. Novum. Der irilhere Generalstabschef Beet hat zu Anfang der neunziger Jahre, als das Verhältnis zwischen Russland und der Monarchic ein ge spannteb war, ein umfangreiches Memosandum dem Kaiser unterbreitet, in dem der Ausbau der galizifchen Festungen und die Verschiebung der galizlschen Gavil sonen nach der ruffischen Grenze verlangt wurde. Ebenso hat Beck nsoch einige Monate vor seinem Ab gange ein Memorandutn in Angelegenheit der an der westlichen und stidwestlichen Grenze vorzunehmenden militärifchen Maßnahmen unterbreitet, die zu iener Zeit CAnsang Mod) Italien ebenso unangenehm sein konnten wie heute. Ein Beweis, daß ein General stabsches die Pflicht hat, den Horizont der auswärtigen Politik zu beobachten. Graf Lichtenthal wirft dem Baron Contad nor, daß er sich in seiner unverantwortlichen Stellung in die auswärtige Politik ein-gemischt habe. Allein die angeführten Präzedenzsiille zeigen, daß dies keine Ueberichreitung des Wirkungskreier gewesen ist. Wohl aber läßt sich dieser Vorwurf dem Grafen Aehre n - thal machen. Er hat sich tatsächlich in Heerezanges legenheiten eingemischt, und zwar in Fällen, in denen ser dazu nicht berechtigt war. Kriegsininifter A u sfe n berg hat es nach seinem Amtsantritt für notwendig befunden, die Garnisonen einzelner Truppenlörper aus mllitärifchen Rücksichten zu inspizieren. Die Reise des Kriegsministers nach Sii dtir ol wurde jedoch so dargestellt, als ob sie gegen Italien sich gerichtet hätte. Der Krieggminister hat verschiedene Truppendiölotas tionen an der italienischen Grenze vorgenommen, und auch darum war seine siidtirolische Reise nicht über flüssig. s« Eine neue englische Flotte-evang. dem Cäsarendlick eines Faktors begeg n e n w li r d e n , dessen Wort sehr gewichtig ist. Der ErgherzogsThronsolger mischt sich nicht in politische Angelegenheiten, weil der Kaiser ihm die militärischen übergeben hat. Der Erst-erzog ist kein Feind UngarnB, et liebt das Volk den Boden, die Sprache, die Geschichte des Lande-. Er wünscht die Politikcr Ungarnö in anständiger Entfernng zu halten, denn der Kaiser ersreui sich sa der besten Gesundheit. Der Erz berzog wird ein großer König Ungarns werden. Er wird an der staatsrechtlichen Ordnung keine sende kung sulassen und den Dua listn us erhalten. Er will weder den Trialismug noch den Zeniraltsmug noch andre alberne Experimente Der Erz-herzes stellt sich den politischen Eteignissen nicht in den Weg. Eine aber erwartet er von Ungarn: daß ed im Interesse seiner Großmachtstellung alle Opfer bringe und alle seine Wünsche erfülle, damit es groß und von neuem gefürchtet werden wird.« 48 Stunden von Cuxhavem Winston C b u r ch i l l, der neue brttiiebe Murme minifter. ist unermüdlich Inn der Reoraanifation der Flotte und der Erhöhung ihrer Schlagfertiateit he fchdftiat. Nachdem er soeben einen Admiralitätsstab geschaffen hat, gründet er eine neue Flottenbafig in Schottland, zwar an dessen Weftküste, aber immerhin nur 48 Stunden von Cuxbaven entfernt. Unsre Londvner Redaktion sendet uns folgende Depesche: ~Kulilienakhcingue ueg Heere-A Von unserm OkMiiakbeiter. . Bude-est. o. Dezember-. In der qestrigen Nummer des ~P e sti H i r l a p«, km» angesehene-i und seht verbreiteten Zeitung, werden Steuszerunnen eines hohen Gene ralg veröffentlicht, die die größte Sensation erregen müssen. Der General sagte, die öffentliche Meinung »M- wissentlich irregeführt, wenn man von einer :»9kkeggpartei« spreche. Es gibt keine solche und ank, die an der Reorganisierung der Wehr-macht »beiten, auch der ErzherzogsThronsolgey wollen keinen Krieg. illnsre Lesex erinnern sich, daß auch unser wohlunterrichteter Wienet id.·Korreipondent bei Mwchung der Demission des Baums Conrad die Existenz einer ~K·ciegspartei« im technischen Sinne des Wortes wiederholt bestritten nnd die Verfügungen » Coan ais Desensivmaßrcgeln bezeichnet hat. Diei Redaitioni Die leitenden mibitärischen Persönlich ke-« w frühere n Systeme - sagt der General « km genannten nngatiscben Blatte —, »die die setzt Mel-enden Generale als ~Enmdrer« und »Es-rie deniftiirer« verichveiem wurden wegen U nsiihig. teit qmoviert. Sie mögen, wie dies der frühere Generalstabgchei Beck getan- zur Liteierenleibgarde übergeben, wo man keine Fähigkeiten und kein prak mchkz Wissen braucht. Von der Spitze des Heereö smässkn sie versehn-indem damit dieses nicht noch einmal ijliiniggriitz erlebe. Eine ~Kriegöpartei« besteht ist-insofern, als man sich seit sechs Jahren iim Jahre »Man-) vor sechs Jahren, wurde C on ra d General- Mches - Umnerknng des Korrespondentens im neqsznstmde gegen die ergrqnten Talentloien be- Met- O- London, 7. Dezember. (Prio.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Trotz aller Ver sicheruugen freundschaftliche-.- Gefühle hören die Rüstungsfragen nicht auf. Aus Edinburgh hört der »Dann Chronicle« aus zuverlässiger Quelle, daß in dem Orte Lamlash an der West lüste von Schottland fitr die Flotte eine neue wich tige Basis geschossen werden soll. Lamlasb soll das Hauptenartier fiir etwa zehn Zerstörer nnd ein halbes Dutzend Unterseeooote neuesten Typs wer den. Auch eine Division der Heimatslotte soll sich dort dauernd aufhalten nnd große Kohlen- nnd Oeldepots sollen errichtet werden. Der natür liche Hasen non Lamlasb gilt als einer der besten an der Westkiiste von Schottland; er ist so groß, daß er einem ganzen Geschwader von Dreads nonghts Schutz gewähren kann. Auf eine An srage im Unterhaus gab Churchill die Erklärung ab, daß sich die Flotte, abgesehen von einigen nn bedeutenden Reparaturen, in vollkommen nor malem schlachibereiten Zustand befinde. Jni Oberhause sprach Kriegsminister Haldane iiber die Verwendung der Aeroplane im Kriege. Das milititrische Verhältnis Englands, das eine kleine Armee, aber eine große Flotte besitze, sei etwas schwierig. «Gngland mache im Bau oon Aeroplanen bisher nur geringe Fort s chritte, das hänge aber mit den bisherigen nngewissen Resultaten in der Praxis der Lust schiffahrt im allgemeinen zusammen, doch zweifle er nicht, daß das praktische Genie des Briten noch einen für England passenden besonderen Lastschiff sahrtsdtenst entwickeln werde. Das Oberhaus war mit dieser Antwort des Kriegsministers nicht au srieden. Im Unterhanse hat sich eine bedeutende Gruppe liberaler Abgeordneter gebildet, die von Asauith und Greo eine nähere Aufklärung des Parlaments in allen kommenden Fragen der aus wärtigen Politik. fordern. Wenn man bedenkt, dasz während der letzten Krisis England entschlossen gewesen sein soll - die »Pall Mall Gazette« hat es behauptet —, Deutschland ohne Kriegserilärung zu überfallen, so hat die Anlage des neuen Kriegshafens auch siir uns Ve dentung. Und es scheint uns ein sehr geschickter Zug der englischen Admiralität zu fein, den Hasen an der West-. nicht an der Ostkiiste Schottlauds anzu legen. Dadurch wird der Anschein einer Bedrohuna des Deutschen Reiches ver-niedern ein Blick aus dte Karte zeigt aber, daß Lamlasb hoch oben im Norden ’« Mäs. Sumpellattonem Man schreibt uns aus W«ieunom li. d. M.: Heute wurden in den Parlamenten von Wien und Vudapeft Anfragen bezüglich der Assäre Conrad eingebracht Jn Wien interpellierten Fink und Genossen ichriftlichsoziale Vereinigung) den Mi nister-präfidenten, ob er geneigt tei, im Einvernehmen mit dem Minister des Aeußern ein klares, umfassen des Bild über die auswärtige Lage, über die Ve ziehungen der Monarchie zu den andern Mächtem insbesondere zu den Dreibundmächtem zu geben. In Budapeit interpellierte Graf Aooonnt sKoisuthoartei), ob die Demiision Conradd mit Be strebungen zusammenhängt, die auf die Lösung des Dreibundes Italien gegenüber. gerichtet waren: ferner ob die Regierung darüber wachen wolle, daß die ausiviirtige Politik nur von den verfassungs mäßig dazu berufenen Faktoren geleitet werde; schließlich ob Ausschlüife über den Wirkungskreis des Chefs des Generalstabes und osftzielle Erklärungen über das Festhalten am Dreibunde gegeben werden cönntenx - Man kann sich nicht wundern, daß die Interpcllationen eine italienireundliche Tendenz haben, und wenn die Ministerpräsis denken es nicht dem Grasen Aehrenthal auf itsaren, in der am 27. d. M. zum Zwecke der Voiies jung des gemeinsamen Budgetproviioriumö zu sammentretenden Voriesiion der Beleg-i -tionen die Antwort aus die Dreibundfragen zu geben, so mögen sie schon früher in Gottes Namen erklären, daß wir alle Opfer bringen, um die formale Zugebörtgkeit Italiens zum Drei bunde zu erhalten. Nur möge dabei auch erwähnt werden, daß Oefterreichsungarn dies mit der Entfernung eines der besten Strategen und Tak tiler unsrer Zeit von der ihm gebührenden Stelle nnd Deutschland mit dem Verluste der Sum nathien der Türkei lehr teuer zu ersaufen bat. Jialien hat den Feldzug in Tripolis damit begonnen, daß es unter dem Vorn-and von Vor kehrungen gegen sozialistiiehe Unruhe-n zwei Armeekorps an der österreichischen Grenze zulammenzog. Später, als Türken und Arnber Erfolge in Trivolis erzielten, hätte Italien diese Verfügung gerne rückgängig gemacht, es ging aber nicht, weil a uch w i r inzwischen unsre Grenze befestigt und ihre Verteidigung wirksamer gestaltet halten. Trnppen des- Jnnsbrncker Korps wurden vorgeschobcn und Nachschübe aus den andern Korps nach Tirol verlegt. Tirol und Vorarlberg erhielten ein neues Brigadekommando und alle Arten von Trimpenverftärkungem vielleicht werden sie sogar einem besonderen höheren Kommando unter geordnet Bedauerlichertveisc spricht man von »Paricien« mästellt dein Kaiser den E tz berz og gegenüber. Deriiaiier hat den Thronsolqer zu seinem ersten stillt-frischen thgeber bestellt. Es ist also keine ,iuiompetente Einmischung-C wenn ohne Wissen des Enderzogz in der höchsten Leitung der Armee nichts geschehen kann. Der Etzherzog hegt gegenüber dem Monatchcn die Liebe eines Sohnes und ist seine einzige Stüse in seine-n ruhmreichen Alter. Es mag Meinunqgvetschiedenheiien zwischen ihnen geben, aber keine Gegensä he, denn in niliiäkiichen Angelegenheiten hört der Kaiser nur aus den Etdhetzog und genehmigt immer seine Vorschläge. Aber die alte Generation der Militärs kann sich nicht indes Unverweidliche iilgen, und nicht ein Kampf der niiitäriichen Parteien besteht, sondern ein Kampf let Ge nerati one n. Um die Oesfentlichkeii irre anführen hat man behauptet, Baron Co n end habe ich in die auswärtige Politik gemischt. Dazn hat Mermann ein Recht, und es ist auch bei uns kein i Der Vorwurf, daß die Generaie politi iieren, ist für diese tief verietzend. Wir mischen uns nicht in Politik. sind aber auch keine Korporale, nnr zur Soldatenausbildung Wir können nichts dafür, daß unser Beruf an die Politik sz re nz t. Aber wir politisieren mit Wissen der ver antwortlichen Faktoren. Kümmern wir uns um die WehrreformvorlageP Graf Khu e n bat ihre Durch führung übernommen und niemand stört oder drängt ihn. Auch der Throniolger nicht- Dad Heer be findet sich auf dem Wege der Entwicklung, nur dürfen sich unverantwortliche Periiinlichkeiten in feine An gelegenheiten nicht einmiichen, weil sie ionst As i ieieiaikeuieiilntiknvomociiiimus. Von seine Weiten (Beriin). Und den Rnditnenten der anthropozentralen Veltanichaunng erstand der Anthroponiorphidmutz. Gleichwie der überwundene Feind am Boden nut Illsbietung seiner letzten Kräfte noch den Sieger durch einen Dolchitog amFuße zu verwunden trachtet- Mai auch der Ant ropozentridniud, bevor er starb, der naturwissenichaitiichsenWelt einGeichent vermocht, All Geschenk, das seiner würdig war. Was nützt ed irr Naturwissenschaft, daß heute kein denkender Ntvsch mehr sich nnd dad Menschengeschlecht zum Mittels-nun des Alls macht und nicht mehr folgert: es ebende und Leblofe ist non Gott Vater sitr Ich geschafer worden nnd hat ein wissenssdchaitliched niereiie nur insofern, ald ed sitr die ~ rone der Mutw« von Nutzen oder SZaden ist? Aug einer schen quiassnnf mußte der nthropomorphidniud KERFE-sein tilereiikåhnndåiiletmafies hätte znr Zeit Essai eev og en ean auun en r W gefunden menschliche Verhattnisse Mag Nciå Tiere und Pganzen zu verlegen, ihr Tun na Ninichenari zu uten und zu richten· Anidropos sinnt-mag und Unthropomorpdidmns gehören zu- Mmen und da man sich um einen bedanntr. durfte M den andern nicht verkeugnen »He Schlimmer aber liegen die Dinge fest, da wir »Ehe überwunden zu haben glauben und doch so ost- Wl wir Geschautes nnd Beobachtetes logiicd zu Mienen vermeinen, eine Denkart kund-geben« die nur 111-Mich verrät, daß wir das mit enschenanaen oft-Wie mit Menschen-ihren Gehdrte auch mit eeliiclienhitknen nnd erklären unter Hinsnptehnngx Ws io yet-trauten menschlichen Verhältnisse Das tät bleibt das Schlimmste dabei. das wir uns unsrer »den wider den heiligen Geist der Naturforscher-is Musik sur nicht dem-tät werden« Denn noch immer » die unbekannten eint-rein deren man sich nat DIEIOIMD die qefädtlichiten und Bist-ten gewesen. Mien folgenden eilen ioll der eriuch Heu-acht MII seines-, loltde antdroponwrpbiit its ne- RJW Verein-se sedief gefede- wevden nnd ihre Mi Uotwe iqerweiie eine Milde iein mut. « Vst viequ Akten ers-dienen die ersten werte hu Wis- Darinin n sallaoesitber das Beten Nimm-. Die arb- piecee Tiere, one es. Wis- sn ssssmssnesskseseisn Mk Un n ver erae ge an er ovo KIND-gönn Das ambranue Fell des Hasen, das » ——..—.-———— sich von der Ackerfurche. in der er kauert, nur weni ahheht, das weiße Haar des Polarsuchsed, das fis dein Schnee anpaßt, die roten Fische in der Nähe von Korallenstdckem die weißgrauen Schmeiterlincae am Kalkkelsem die rothraunen Eidechsen mit den b umen artigen Flecken aus dein Boden Afritad. Raupen die einein vertrockneten Aste ähneln. Schmetterlinge, die einem welken Platte gleichen, das alles waren prächtige Stützen der neuen Theorie, die begeistert aufgenommen wurde. Und als oollendd erwiesen wurde, daß manche wezrlosen Tiere andern wehr- Laften ähneln, manche liegen an Bienen erinnern, Ochmetterlinge an Wespen, Kuckncköarten an Sper ber, daß gar einige Raupen durch ihren «Slugenfleck« in einer gan bestimmten Haltung einen Schlangen lops vortäuschen können, da war kein Zweifel viel-wl möglich. Denn das alles war ia so klar und iiheri zeugend und fiir und Menschen so leicht verständlich! Anthropotnorphidmndk » War es wirklich notwendig, daß diese Theorie geh jahrzehntelang erhielt und erst vor wenigen ahren - nieines Wigsens ist es zuerst von Piperd 1903 geschehen - in ii erzeugender Weise nachgewie sen werden mußte, daß eine Miniikry, wenn liber haupt« nur eine sehr untergeordnete Rolle in der Seleition spielen könne? Denn was nützt dem ge sagten Tiere diese, doch immerhin nur flüchtigeslehns lichkeit mit seiner Umgebung, eine Aehnlichkeit die ed vielleicht vor dem Mensch-en verbirgt. da das hungernde, giagendesTier sicherlich schärfer hinsehen wird nnd e Beute trotzdem unschwer entdeckt? Wozu überhaupt ein Schutz vor dem feindlichenAugr. da der Feind doch zumeist mit der Nase sagt? Was niin ferner der Raupe die SchlangenähnlichH teitP Wird nicht sie, die als »Schlange« dem kleinen Vogel enltpaeinm nun dein Reiser und Sperber zur Beute sa n, die sust auf S langen sagen? Der Mensch hat den kraftvollen Stier, das starke Kameb den riesigen Elefanten sehr bald in seine Dienste ge zwunäay da er erkannte, daß sie ihm an Kraft zwar weit rlegen, dennoch ttnqezkährlich sind. Und dieses Wissen vererbte er auf ieine inder undEnieL Sollte das Tier. das anz Fliegen Jagd macht, die den Bäenen ähnlichen liegen nicht auch erkennen und he bald wissen, das iese »Bienen« nicht stechen? it diesen nnd an ern. nicht minder gewtchtigen Gründen hätte die Theorie der Mimikrp schon bald nach ihrem Auftreten ad absurdurn geführt werden können. Indessen hielt sie sich Jahrzehnte hindurch- und spukt noch heute in einigen Köpfen. Denn sie ist so leicht su hegeeifeni i. Ein·qndres Bildt In einigen naturwissenschaft- I lichenßüchern findet man sehr interessant geschriebene i Auffatze über , die »Ta«ufcheblnmen«. Da ist die i Oplnsys musctterex eine niedliche kleine Orchidee, - deren rote Blüten ein wenig - zutnal von weitem . an rote Fleischitücke erinnern: hierdurch lockt die . Pflanze die Aasfliegen an· Da ist auch ihre Base die Ophrys amter die- keinen Insektenbefuch wünscht und »das-um« mit der plunäråen Lippe ihrer Blüte den dicken Hinterleib einer espe nachahmt· Kein andres Insekt wird eine Blüte besuchen, in der eine Wespe sitzt, nnd die Blume erreitzt so ihren Zweck. Aber länfrfie nicht Gefahr, oon dgeln zer rissen zn werden« die ans Wespen Jagd machen? Auch die Schneckenblumen, die Aloeasien, gehören zn den ehrbaren Pflanzen, die durch Trug und Liit ihre Ziele zu erreichen suchen. Die Schnecken lassen sich durch den Duft der tiitenfiirmigent Blumen, die männliche nnd weibliche Blüten an großen Kolben tragen, verführen und suchen sie aus, um hier ihre Mahlzeit zu halten. Doch die männlichen Blüten die amEingang zur Tüie stehen, sind voll des-Blüten itaubeö und sie pudern den Gast vollständig ein, ohne ihm sonst etwas Genießbareö anzubieten. Denn der Eingang zum Innern der Tüte, wo die weiblichen Blüten stehen, bleibt verschlossen Da macht sich die Schnecke wieder auf den Weg nnd kommt nun —- vielleicht zu einer andern Aloeasia, deren weibliche Blüten noch nnbefrnchtet sind. Bier gelingt es ihr leicht. in daß Innere der Tüte an dringen. Sie streift den von den männlichen Blüten mitgebrachten Pol lenstaub auf die Narben ab nnd befrsiehtet diese. Doch ihre Arbeit lohnt kein Dank· Denn wenn die Schnecke ietzt Blütenteile verzehren will, dann quillt ihr bci jedem Biß ein a« ender Saft entgegen, der sie ichlennigft in die Fln t schlägt. Geråt sie doch ionit sogar in Gefasr. in er ätzenden Flüssigkeit zu ertrinletn da die lütenpforte gch schließt. Sol- und nur so - pslanzt sich die A casia, zu der keine , Insekt-en kommen, fort. indem sie die dummen · Schnecken zum Narren hält. ; · Seltiam malt sich das Leben der Klumpen in den Ave-im der Menschen! Nr es den ar, das eine Pf ause. die nur durch so e irüqetiichen Mittel sich forizupflanzen vermag. überhaupt ins-JI verlorne-Its Wäre nicht vielmehr anzunehmen, baß e schon nnd Inmian Generationen ausgestotben wäre? Denn wenn auch zugesehen werden mag, daß die Intelli genz der Schnecke fest gering ist« einmal schließlich begreift auch eine S necle, daß der Besuch der Alv casia ihr kein-e Vorteile bietet. Dann aber ist das Schicksal der Blume besiegelt Denn auch bei den Tieren pflanzt sich das Wissen der Eltern auf die Kinder fort - man denke an den Nestbau und den Flug der Wandervögel —-, und so wenig die jungen Stiegen Ophrnsbliiten für Fleischstückchen oder.fur espen halten werden, nachdem ihre Eltern sie iiber den wahren Charakter der Blüte aufgeklärt haben, so wenig werden die Schnecken durch Jahrtausende hindurch dein stets gleichen Betrug der Alocasia zum Opfer fallen· Indessen die Menschen glauben es; denn es ist ihnen so leicht verständlich! Nicht anders aber liegen die Dinge bei der I»Theorie vom Saftmal der Blumendlåtter«. Wie schön gezeichnet iiud die Bluuienblatter des Stief miitterrhensi Und - wnnderbarerweiiei diese Streifen und Bänder, sie führen alle schnurgcrade Zum Zentruni der Blüte hin. dort, wo der Honig lieh efindet. Der Zweck diefer Zeichnung liegt klar vor Angen. Die Pflanze ichus die Streier und Bander als »Saftmale«, als Wegweiser, die dem eindringen den Insekt den Weg zur Honigauelle weisen. Kann es eine bessere Erklärung siebent- Wir können eine ganze Anzahl von Blüten nnd vornehmen, und stets werden wir diese Auffassung bestätigt finden. Stets verlaufen diese Streifen nnd fonstigen Zeichnungen in der Richtung der Honiggrubm Dort aber. wo ed ein-mal nicht derFall ist, brauchen wir um dieAntwort nicht verlegen zu sein. Denn das sind die Ausnah men, welche die Regel bestätigen! In der Tat, die Theorie ift fo übel nicht. Nur schade, daß eine große Anzahl von honiglosen Blüten die gleichen Streier aufw-:ist. Nur schade. das wir nicht wissen. ob sich in den Facettenaugen der ; niek ten diese Zeichnung aenau so widerspiegelt wie in den unfriaen. Undseibit wenn dies der Fall wäret Ein Insekt, das in einer aewiten Höhe über der Blüte schwebt, niaa diese Streifen aldWegweiser wohl fehenc wenn es aber erst auf das Bliitenblatt sich nieder gelassen bat, dann erblickt es - denn es ist meist fehr turziichtia - nur die breite braune, blaue oder weiße Fläche, anf der ed iust sitzt· Wozu soll es lich auch auf seine Augen verlassen? bat es niclit in feinen Ge ruelisnerven einen weit besseren Weaweiier? Und selbst wenn ed den Honig nicht alrich findet« iieb viel mebrserst eine Weile in der Blüte bermninnmeln muß, ebe ed ihn entdeckt. ielbit dann ist die Pflanze daruber nicht böse. Denn gerade das ift es, was sie haben will. Je länger das Jnielt in ihren Blüten verweilt und all-so durchsucht, nm iø grösser ist and die Wahrscheinli iteit, daß ed an die Staubfiiden und Griffel streift und die Blüte befruchtet. Da erhält «
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