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Erzgebirgischer Volksfreund : 11.09.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189109110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18910911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18910911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1891
- Monat1891-09
- Tag1891-09-11
- Monat1891-09
- Jahr1891
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.09.1891
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reS theu- en, sowie ad Herr« e unseren :avt, am sseuru. 1 k- »Di« stuuä. i Birnen- ei dolph. hlen, O. ne schmerz« , Silber ührt im rzeuberg, Es- :is tiedel. ihlsteiue, ühtsteine n gutem »stein. Selbstän- Offer« nter Ll. 1 sich an cirt. — Blatte» 2 «n al» Steißen, ,t. Fla- au» je« utter g. Nach- West- elwethen Pr.) 2 Uhr fuß«. iqliche« und städtische« Behörde» i« Lu«, Grünhai», Hartenstei». »Knitz, Renstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg «ird WikdetzfÄ». Johanngeorgenstadt, Lö Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. UuttAblNU für die kön Expedition, Berlag und Druck von L. M. Gärtner tu Schneeberg. I ' 10 Pfennige, die zvetspaltige Zeile amtlich Pfennige. Nr. 211. I Montag, den 14. September 1891, Nachmittag» 1 Uhr, sollen in Nittertgrün ea. S0 Furche« Kartoffel« und 1 Halbchaife meistbietend gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung gelangen. Versammlung in der Solbrig'schen Schankwirthschaft in Ritter-grün. Schwarzenberg, am 9. September 1891. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Noth. Amtstast in Schwarzenbertt. Montag», dm 14. September wird der unterzeichnete Ephorus von Nachmittags 4 bis 7 Uhr im Pfarrhause zu Schwarzenberg anwesend sein, um etwaige Anliegen von Geistliche» sowie von Trmrindtglirderu der Umgegend persönlich «ntgegenzuuehmen. Schneeberg, den 10. September 1891. Königl. Superintendentur. Iiio. Ur, Roth, S. Prei, vierteljährlich 1 Mart 80 Pfeunige. > 0 «, Die Berathungen im «iederösterrrichischen Waldvirrtel. Die vertraulichen Unterredungen zwischen dem deut schen Reichskanzler und dem österreichisch- ungarifchen Minister de« Aeußern, die die» Mal in Mahre«, gleichwie vorige» Jahr in Rohnstock, statt gefunden haben, gehören zu den alljährlich wiederkehrenden Ereignissen vnd sind sicherlich nicht durch den von der Kron- städter Begegnung mürkirten Umschwung hervorgerufen. L» läßt sich indessen, so wird von insorwirt« Seite der M. Z. -au« Pest geschrieben, wohl anvehmen, daß dieser der Haupt- gegenständ der Unterredungen war. Noch ist zwar keine Thatsache hervorgetreten, dir einen Ausbruch des KritgSunwetterS in bedrohliche Nähe gerückt hätte. Doch unverkennbar ist im Osten und im Westen das mächtige Anschwellen jener Elemente, die einmal die Macht haber wider Willen in einen furchtbaren stampf hineinreißen könnten. Im Zarenreiche kann sich der veränderte Stand der miteinander ringenden Einflüsse nicht mit derselben Deut lichkeit zeigen wie in Frankreich. Nur die Haltung de« Selbstherrscher« ergiebt, -daß-über ihn—di« parslawisttscheu und sonstigen kriegslustigen Elemente Macht gewonnen haben. Um so deutlicher find die Zeichen für da« Anwachsen der kriegerischen Leidenschaften in der Republik. Die gegen wärtig an der deutschen Grenze stattfindenden Manöver, an denen volle 120000 Mann, vier Armeecorps in striegs- stärke und dazu «och Landwehren, Theil nehmen, erzeugen in den Köpfen wieder den Wahn von der französischen Un- überwindlichkeit und entfachen einen wahren Gloirerausch. In Zeitungen, Versammlungen und wo sonst keine un mittelbare Verantwortlichkeit für da« gesprochene und geschriebene Wort besteht, ertönt da« Revanchegeschrei seit anderthalb Jahrzehnten, aber au verantwortlicher Stelle ist di« Revanchesehnsucht bisher stets sorgsam verhüllt worden. Anders jetzt. Der Abgeordnete Pichou hat, wie gemeldet worden, in seinem vorigen Dienstag den Mitgliedern der Kammer zugesandteU Specialbertchte über das Budget des Aeußern auf die „so erfreuliche" Aen- derung der internationalen Stellung Frankreichs hingewiesrn und mit den Worten geschlossen, „daß wir (die Franzosen) Niemanden mehr zu fürchten und durch unser« Klugheit Freundschaften erworben haben, welche unser Vertrauen auf «ine wiedererstattende Gerechtigkeit unerschütterlich machen." Das ist die Ankündigung der Revanche, diese wird mit der voraussichtlich fast einstimmig erfolgenden Zustimmung zu dem Berichte und dem Budget als parlamentarisches Programm hingestellt und angenommen. Für den Augenblick denken, wie gesagt, die leitenden Männer noch nicht an eine kriegerische Action, sie sind nur zu einer diplomatischen geschritten. Bezeichnend für Lie Franzosen ist, daß diese sofort nach der Kronstädter Verbrüderung sich selbst offen bekannt haben, daß die bloße Platonisch« Freundschaft des Zaren und vollends die Hülfe zum Wtedererlangen Elsaß - Lothringens nur durch große Dienst« zu «rkaufrn s«t. Eines nach dem anderen haben die Journale ohne Zögern die Hülfe der Republik zur -Unterwerfung der Balkanhalbinsel unter di« russische Ge walt angeboten. Einige Blätter konnten schwache Skrupel Aber di« PreiSgebung Konstantinopels nicht verhelen, wurden aber sofort überschrieen von jenen, di« drn Bosporus und di« Dardanellen für „russisches Erbe" erklärten. Die eifrigen Lhau- Aintsten bieten sogar die französische Unterstützung für di« längst vorbereiteten russischen Anschläge auf di« „Balkauhalbtnsel d«S Ost«nS", da» von Lhtna halb abhängig« Königreich Ker«a, an, da» durch Lag« und Volkszahl Arhnlichkeit mit der Balkanhalbinsel aufweist und den Ruffen wegen seiner «isfreten Häfen sehr begrhrenswerlh ist. Dies« «inmüthigr Richtung drr Vffrntlicheu Meinung, mag fi« nun von dem pariser Labinet oder von russischen Agentin eingeflüstert worden sein, deckt sich jedenfalls mit jener Politik, di» am Bosporus ihr« ganze Kraft eingesetzt hat, den britische« Ein fluß zu stürzen und dem russische« zum Triumphe in der Dardanellenfrag» zu verhelfe«. Ohne übergroßen Aufwand von Sophisttk läßt sich be haupten, daß d«r Wortlaut de« Meerengenvrrtrage« durch da« vom Sultan an Rußland jüngst gemacht» Zugeständnis nicht dir«ct verletzt worden ist. Ao einem diplomatischen Einschreiten li«gt darum vorläufig kein zwingender Grund vor. Zunächst ist England tnteresstrt, weniger, w«il es die baldige Erweiterung de« in den Dardanellen vertrag gerissenen Loches fürchtet, als wttl da- Schwinden seine» Einflusses in Aildtz-Kiosk zu bedenkliche« Schwierigkeiten in Aegypten führen könnte. Auf dem berliner Longreffe erklärte Sali- bury, daß England das Recht d«- Sultan- auf Schließung der Meerengen anerkenne, wenü vatum nicht befestigt und zum Freihafen erklärt würde. Als aber Rußland 1885 unter Bruch seines Worte- die Freihafeustellung BatumS aushob, da sagte Salisbury im britischen Oberhause, Eng land sei, wenn der Sultan unter dem Drucke einer fremden Macht handle, nicht verbunden, auf die Durchfahrt durch die Dardanellen zu verzichten. Das britische Labinet könnte sich jetzt von dem Meereugenverlrage lossagen und der Pforte drohen; daß «in britische» Geschwader am Goldenen Horn Anker werf«« werbe. L» erscheint indessen fraglich, ob England die Gegensätze so weit verschärfen und die Dinge auf die Spitze treibe« wird. L*. würde dadurch .die ägyp tischen Schwierigkeiten bedeutend" steigern. Der Sultan könnte, im Rücken vom Zaren und der Republik geveckt, durch die Absetzung de» Khedive oder die Anregung eine» Aufstandes den Engländern im Nillande große Berlrgenheiten bereiten. Aber schon diese, unserm Welttheil weitab grlrgene Richtung, in welcher sich der russisch-französische Drang zu nächst bewegt, zeigt, daß die Macht des FrirdenS- bunde« gefürchtet und gegen denselben kein unmittelbares Vorgehen gewagt wird. Dennoch tritt an di« im nted«röst«rreichischen Waldvirrtel b«rathen- drn leitenden Staatsmänner die Aufgabe heran,drn tausend au« der neuen Aufwühlung Europas drohenden Kriegsge fahren vorzubeugen. Und der Eifer bei der ArirdenSwacht muß um so größer sein, je schwieriger diese Aufgabe von Jahr zu Jahr wird. Tagesgeschichte. Deutschland. München, 9. September. Se. Majestät der Kaiser soupirte gestern Abend nach dem Zapfenstreich bei dem preu ßischen Gesandten Grafen zu Eulenburg. Heute früh 8 Uhr 25 Minuten fuhr Se. Majestät der Kaiser, welcher die Uniform seines bayerischen Ulanenregiments angelegt hatte, mit dem Prinzregrnten, welche bayerische Generalsuniform trug, in einer offenen vierspännigen Equipage mit Borreiter durch die Ludwigstraß« zum Paradefeld, von der dichtgedräng ten Volksmenge mit jubelnden Zurufen begrüßt. Auf der Fröttmaninger Haide standen die zwei bayerischen Armeekorps, (mit Ausnahme der in der Rhetnpfalz und in Elsaß Lothrin gen garnisonirenden Regimenter) ca. 48000 Mann, in Pa radeaufstellung. Das prachtvolle militärische Schauspiel ver lies in glänzendster Weis«. Der Kaiser ritt mit dem Prinz regenten und der ganzen Suite nach Abreiten der Fronten nach den vor der Tribüne aufgestellten Krieger- und Bete- ranenvereinen hinüber, ritt deren Front langsam ab und hielt bei jedem Mitglied«, das durch dir Zahl sriner Dekorationen auffiel, an, um «tnige Worte an de« Mann zu richten. Al der Parademarsch der Infanterie (in Regimentskolo»««) be gann, führte d«r Prinzrtgeot di« Arm«« s«t««m kaiferl. Gaste vor. Die Kavallerie und Artillerie kam zweimal vorbei, erst im Trab, dann im Salopp. Der Kaiser setzte sich jedesmal an di« Spitz« s«in«s Ulaurnrrgtment», e» d«m Prtazregenten vorführ«nd. Hi«rfür dankt« der R«g«nt mit einem Hände- druck. Um halb 12 Uhr war di« Parade zu Ende; daß viel« Tausend« von Mvasche« d«rf«lb«n betwohutr«, ist s«lbst» verständlich. Auf der Rückfahrt durch die Stadt wurden die Herrschaft«« mit b«grtsttrtr« Zuruf«« brgrüßt. Nachmittag» um 4 Uhr fand Salataf«l, Abend» um 7 Uhr Vorstellung im Königl. Theater statt. Bet der Gala tafel waren fämmtliche bayrischen Prinzen u«d Prinzessinnen erschienen. Die Tafel währt« von 4 bi» 5*/, Uhr, di« Musik wurd« von der Kapelle de« Jnfamerie-Leibregkoint» autzgeführt. Di« Galavorstellung im Hofth«at«r verltef glän zend. Se. Maj. der Kaiser erschien, vt» Prinzessin Theres«! führend, mit dem Priuzregenten undx dem Prinzen Ludwig! in der Königl. Loge. Den ersten und zweiten Rang nahmen Mitglieder der Hofgesellschaft ein, auf Balkoufitzeu hatten die frrmdherrlichen Offiziere und die Delegirten zu deck Han» delSvertragSverhandluNg«« Platz genommen. Bei« Eintritt in die Loge und beim Fortgang wurde der Kaiser ««thufia- sttsch begrüßt. — Einem Brief über die Herbstübung«« in der Umge gend von Hagenau «ntuehwen wir folgenden GttmwungSbe» richt: Besonderes Interesse verdient die Bethtiliguog der Bevölkerung. Scharenweise war sie am 1. September au» den umliegenden Ortschaften zu der Vorstellung der Regi menter 97 und 136 aüsgrzogen, um sich von der Tüchtigkeit ver deutschen Armee'zu überzeugen. Alt und jung hatten Festkleider angelegt, um dem wichtigen Act die nöthize Weihe zu geben. Die Aufnahme der Truppen bet den Bewohnern ist so, wie man sie in der patriotischste« Gegend Misere- deutschen Vaterlandes nicht bester findet. Um di« Bevölke rung auf di« Wttdmkhr des Sedantage« vorzuberelteo, war von der Musik eine» Regiments ans dem Marsch zum und vom Urbrwa-Mläad« --häufig die Wacht Rhein gespielt worden. Line Gruppe Jungen, die vor einem Orte auf di« Truppen wartete, fragte ein höherer Ofstcier, ob sie di« Wacht am Rhein kennten. Als mit „Ja" geantwortet wurde, bemerkte er: Paßt auf, gleich wird sie gespielt. Die Kin der begleitete« daraus singend die Musik. Die Ernte ist hier gut. Die Soldaten haben fleißig mit gemäht und eia» gefahren. Die Marssöhne au« Hannover und Braunschweig halfen den blondlockigen Bauern und den Mädchen mit ihre« schön«» blauen Augen recht gern. — Da« Hamburger Blatt „Echo" meldet: Etwa 20 Marinesoldaten der Helgoländer Besatzung demolirten auf Helgoland das Tanzlokal „zur MeereSwoge" und mißhandelten mehrere Helgoländer, wobei «S 8 Schwerver wundete gegeben haben soll. Ueber den- Vorfall soll große Erregung herrschen. Die Insulaner beantragten gegen die Soldaten die standgerichtliche Untersuchung. Den letztere« find di« Tanzlokal« verboten worden. Oesterreich. — Au» Pest wird gemeldet: „Die militärischen Mehr- forderungen werden, wie au» der Budgetzufammenftelluog hrrvorgeht, über 16 Millionen betragen, diese Millionen sollen jedoch, wie mit großer Bestimmtheit verlautet, nicht zu Arme«reformen, sondern zur Befestigung Siebenbürgen» verwendet werden, um endlich dem Aufmarsch der Rusten ia Bessarabien ein Paroli bieten zu können. Schweiz. Bern, 9. September. Der .Bund' meldet, im tes- finischen Dörfchen Al'acqua, eine Stunde von ver italienische« Grenze, habe letzthin ein ganz«» Bataillon italienischer Alpini zu Mittag gegessen. Das Bataillon sei in voller AuSritstuüg einmarschirt, die Offiziere seien unt«r Zurücklassung ihrer Säbel, aber mit Revolvern an der Sette und d«n Kelvsttcher in der Hand, bi» nach einer Billa spaziert, wo man eine« ungehinderten Ausblick aus die Festungswerk« von Airolo hab«. Frankreich. — Jul«« Är 6 vy f. Der Telegraph bringt di« Nachricht von dem Tove de« ehemaligen Präsidenten der französischen Republik, de« seit dem Rücktritt von seinem hohen Posten in strengster Zurückhaltung von allen politische« Geschäften lebenden Jule» GrSvy. Srbvy ist am 15. August 1813 in Mont-souS-Baudrey im Jura-Departement geboren, widmete sich der juristischen Laufbahn und war bet Ausbruch der Februarrevolution et« gesuchter Anwalt t« Paris, der neben seinen geschäftlichen Vertretungen stet» be» reit war, mit seiner Rednergab« sriner Partei, ver Linke«, gute Dienst« zu l«istea. L«dru-Rollin «rnaunt« ihn, zur A«it d«r provisorischen Regierung zum Regierung-eommiffar in seinem hetmathlichen Departement und dort wählt« ma« ihn fast einstimmig in di« Lonstituant«, wo er sofort g«z«a vt« Plän« de» Prinze« Napoleon scharf Stellung «ah«: au» Grundsätzen uud au« persönlichem Mißtraue« erklärte er fich gegen jede Präsidentschaft und versucht« v«rg«bltch, dra Schwerpunkt der Rrglerung tu da« Parlament zu ver legen. Rach dem StaatSstr^ch verhaftet, zog er sich »wer dem Kaiserreich völlig zurück, bi« ihn 1868 die Hauptstadt mit großer Stimmenmehrheit in den gesetzgebende« Körper sandte. Bei der Errichtung der dritten Republik hielte«.
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