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Der sächsische Erzähler : 17.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-189009176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18900917
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18900917
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1890
- Monat1890-09
- Tag1890-09-17
- Monat1890-09
- Jahr1890
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 17.09.1890
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Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe« «ad Umgegend. Inserate, welche in diesem Blatte die weiteste Verbreitung finden, werden bis Dienstag und Freitag früh 9 Uhr angenommen und kostet die dreigespaltene CorpuSzeile 10 Pf., unter „Eingesandt" 20Pf. Geringster Jnseratenbetrag 2 5 Pf. Bestellungen werden bei allen Postanstalten des deutschen Reiches, für Bischofswerda und Umgegend in der Expedition dieses Blattes angenommen. Jahr,«««. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und So»mabe«dS, und kostet einschließlich 'der Sonnabends erscheinenden „belletristische« Beilage" vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. Einzelne Nummer 10 Pf. Amtsblatt der Kgl. Amtshmiptmaiinschast, der Kgl. Schulwspcction u. des Kal. HWtstkicmmtcs zu Bautzen, —sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadkathes zu Bischosswcrda. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen deS Lehrers Johann Strichelt eingetragene Hausgrundstuck mit Garten Nr. 78 6, Abth. L des BrandcatasterS, Nr. 757 6 des Flurbuchs, Folium 1212 deS Grundbuchs für Bischofswerda, nach dem Flurbuche 6,3 a groß, mit 361,22 Steuer einheiten belegt und auf 27,630 Mk. geschätzt, soll im hiesigen Amtsgericht zwangsweise versteigert werden und ist der 17. October 1890, Vormittags v Uhr, als Anmeldelermi«, ferner der 5. November 1890, Vormittags v Uhr, als BersteigerungStermin, sowie der 19. November 1890, Vormittags v Uhr, als Termin zu Verkündung des Bertheilungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wicderkehrcnden Leistungen, sowie Kosten forderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichts schreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Bischofswerda, am 12. September 1890. Königliches Amtsgericht. Kirrsten, Assessor. Politische Weltschau. Die Ereignisse der verflossenen Woche liegen für Deutschland hauptsächlich auf militärischem Gebiet. In Gegenwart des obersten Kriegsherrn haben in der Provinz Schleswig - Holstein militärische Uebungen von hoher Bedeutung stattgefunden, combinirte Land- und Seemanöver, die zür vollsten Zufriedenheit des Kaisers ver laufen sind. Besonders hat auch die in um fangreichem Maße bei den Manövern betheiligt gewesene Flotte mit ihren Leistungen die höchste Anerkennung Sr. Majestät errungen: Der Herrscher, welcher der Kriegsflotte unausgesetzt fein wärmstes Interesse widmet, hat derselben in seinem Trinkspruche das ehrenvollste Zeugniß ausgestellt, welches im Auslande wie im Jnlande große Beachtung verdient. Er hat erklärt, daß die Flotte auch der ernstesten Aufgabe gewachsen fei, und hat damit indirect, aber unzweideutig, ausgesprochen, daß in einem jeden zukünftigen Kriege der Feind mit der deutschen Marine sehr ernstlich zu rechnen habe. Mag auch ihre Auf gabe im Wesentlichen auf der Vertheidigung unserer heimischen Gewässer beruhen, so ist sie doch bereits zu einer Macht erstarkt, welche die deutsche Wehrkraft in hohem Grade vermehrt, und bildet somit, im Verein mit dem Landheer, «ine weitere wesentliche Bürgschaft des Friedens. Nicht minder ehrend war die Anerkennung, die der oberste Kriegsherr den manövrirenden Land truppen gezollt. Von den Manövern in Schleswig-Holstein ist der Kaiser in Begleitung feiner hohen Gemahlin unverzüglich zu den Ma növern nach Schlesien gereist, in dessen Haupt stadt ihm ein überaus glänzender Empfang be reitet wurde. Außer dem eben erwähnten Trinkspruch des Kaisers haben während der letzten Manöver noch zwei andere Toaste desselben in der Presse berechtigte Beachtung ge funden. In der österreichischen Monarchie hat «S namentlich sehr angenehm berührt, daß Kaiser Wilhelm in einem Trinksvruch aufS Nachdrück lichste die Waffenbrüderschaft -wischen Deutsch land und Oesterreich betont und die engen Be- ziehungen innigster Freundschaft hervorgehoben hat, die beide Reiche verbindet. In Deutschland aber legt man der ernsten Mahnung eine hohe Bedeutung bei, die der Kaiser auf dem ihm von den Ständen der Provinz gegebenen Festmahl an die Versammelten und über den Saal hinaus an das gesammte deutsche Volk gerichtet hat. Er vermöge, erwiderte Kaiser Wilhelm auf einen Toast, die über dem inneren Frieden des Vaterlandes schwebenden Schatten nur zu bannen, wenn Jeder in seinem Wirkungskreise dahin wirke, daß Vie festen Bande der Ordnung den umstürzenden Elementen gegenüber aufrecht erhalten werden, wenn ein jeder Bürger seine Pflicht thue. Diese kaiserlichen Worte enthalten, wie bereits in einem besonderen Artikel aus geführt wurde, bei all ihrer Kürze doch ein socialpolitisches Programm, welches sich sämmt- liche Parteien des Reichstages zum Vorbild nehmen sollten: der Kaiser hat das Leitwort ausgegeben, daß jeder Bürger den Umsturz elementen gegenüber in äußerer Abwehr und innerer Ueberwindung durch Thaten der Ge rechtigkeit und der Bruderliebe seine Schuldigkeit thue. Möchte sein in ernster Stunde gesprochenes Wort auf günstigen Boden gefallen sein! — auf günstigeren, als der in seinem Wortlaut be reits mitgetheilte Aufruf einer anonymen „Com mission zur Verbreitung socialpolitischer Flug schriften" „An die Arbeiter Deutschlands." Der Aufruf enthält zweifellos sehr viel BeherzigenS- wertheS, doch ist der gute Kern von einem Wust von Phrasen und akademischen Wendungen umgeben, der eS dem Derständniß deS Arbeiter« — und diesem gilt doch zweifellos in erster Linie der Aufruf — unmöglich macht, sich bi« zu diesem Kerne durchzuarbeiten. Um die beab sichtigte Wirkung nur einigermaßen zu erreichen, müßte der Ton deS Aufrufe« ein viel volk«- thümlicherer sein. Dabei ist Vieles in dem Aufruf recht unklar in der Auffassung, Manche« sogar irrig. Er enthält einige Spitzen, die besser vermieden worden wären, und schließlich hat er eS fertig gebracht, fast jeder Partei etwa» anzuhängen, so daß sich die anonymen Oesfentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den 17 September 18SV, Abends « Uhr. Tagesordnung: Gesuch des Hausbesitzers E. W. Seeliger um pachtweise Ueberlassung eines Streifen CommunlandeL. — 'Gesuch des hiesigen Geflügelzüchtervereines, die Ueberlassung der Turnhalle zur Abhaltung einer Ausstellung. — Antworten des Stadtrathes auf die Anträge bez. Anfragen der Stadtverordneten, betreffend a) die Verlegung der Fortbildungsschule, d) die Reparaturen an der neuen Schule, e) die Ausweißung einiger Zimmer im Krankenhause, ä) Marktausschuß-Angelegenheit, v) Verlängerung der Frist zur Anlegung und Cementirung der Düngergruben, k) die Baugenehmigungs-Verweigerung zum Bau von 4 Geschossen betr. — Prüfung bez. Richtigsprechung der Armencassen- und der Spvrtelcassen-Rcchnnng für 1889.Emil Böhmer, Vorsteher. nähme ihrer offenbar recht gut gemeinten Absicht im Allgemeinen eine wenig günstige ist. Einen entschiedenen Fehler haben die Verfasser jeden falls dadurch begangen, daß sie sich in den Mantel der Anonymität hüllen. Bon ver schiedenen Seiten wird vermuthet, das Geh. Rath Hintzpeter der Verfasser des Ausrufes sei. Auch die „Köln. Ztg." scheint diese Ansicht zu theilen, wenn sie im Hinblick auf die Verfasser des Aufrufes von Persönlichkeiten redet, welche „den nationalen Interessen .am besten dienen würden, wenn sie sich in einen idyllisch reiz vollen Winkel unseres schönen Vaterlandes zurückziehen wollten, um in ländlicher Abge schiedenheit und Stille gelehrten Studien obzu liegen." Hoffentlich besinnt sich der Verfasser noch eines Besseren und entschließt sich, mit offenem Visir auf den Kampfplatz zu treten. Eine recht niederschlagende Nachricht war eS, als es hieß, daß der erste deutsche Dampfer der deutsch-ostafrikanischen Linie, „Reichstag" bei Dar-es-Salaam auf den Grund gelaufen und in Gefahr sei, total Wrack zu werden. Diese von der „Times" an den Vorfall geknüpfte liebevolle Erwartung hat sich glücklicherweise nicht erfüllt: Da« Schiff ist wieder flott und wird hoffentlich da« Schicksal der Todtgesagten theilen und noch recht oft den deutschen Strand OstafrikaS auf seiner Fahrt grüßen können, wohin sich demnächst auch der deutsche Reichs- commissar Major von Wißmann wieder begeben wird. Derselbe ist in diesen Tagen in den beiden Seestädten Bremen und Hamburg in hervorragender Weise gefeiert worden. Von den Verheerungen der in der vorver flossenen Woche eingetretrnen Hochfluthen ist am härtesten wohl Oesterreich bettoffen worden. In Vorarlberg, in den Donauniede rungen, am meisten aber in Böhmen hat da« Hochwasser Schaden angerichtet, der nur nach Millionen zu berechnen ist. Man durste er warten, daß die üb« Böhmen hereingebrochene Catastrophe einen Stillstand im. politischen Kampfe herbeiführen werde, der feit Jahren die
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