Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 02.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187904023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18790402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18790402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1879
- Monat1879-04
- Tag1879-04-02
- Monat1879-04
- Jahr1879
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 02.04.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zäch We Ll^eituntz I87i). Schandau, Mittwoch, dell 2. April russischen SchAflstcllcr T. M. Dostojewsky mit einem aber des Schurken nnd lieferte ihn der Polizei zur 45 - g» - 67 -bis 17 - Zeit: 1838—1642 18-48—1862 1858—1862 1868-1377 Diese Tabelle zeigt, daß, als ciu Zoll vou Getreide erhoben wurde, der Preis des Getreides niedrige Bestrafung ein. — Die Situation wird in Rußland immer gefährlicher nnd ist der Bclagcrnugsznstand für mehrere Städte in Aussicht genommen. Von Konstantinopel kommt die Nachricht, daß der Sultan, um der Fimiuzuoth abzuhclfcu, ungeordnet habe, das überflüssige Gold und Silber in den Palästen zum Ankäufe vou Kaimchö iu Geld umzuprägcu. Die Räumung des türkischen Gebietes durch die russischen Truppen dauert unausgesetzt fort, sic vollzieht sich iudcß mit ausnehmend großer Lang samkeit. Inzwischen hat unn anch die englische Panzcrstoltc das Marmara-Mccr verlassen. Den überwiegendsten Einfluß iu Konstantinopel soll zur Zeit Frankreich mit vielem Glück behaupten. V., - (von Oesterreich frei) 7 - frei 8 - 9 - Affairc des „Großen Kurfürst" und die Wahrung des Briefgeheimnisses statt, die nichts Neues boten. Am Sonnabend beschäftigte sich der Reichstag in ei ner kurzen Sitzung mit Wahlpiüfuugcu und kleinere» Vorlagen. ein siebzehnjähriger Gymnasiast vou seinen Mitschülern ermordet, weil er sich geweigert hatte, einem nihilistischen Gcheimbnnd bcizntrcteu und ganz neuerdings versuchte ein nihilistisches Ungeheuer wieder iu Petersburg de» aus dem Küustlcrclub hcimkchrcudcu berühmte» Zur Zollfra.qe. Hie Freihandel! — Hie Schutzzoll! Mit diesem Schlachtgcschrci stchcu sich die Parteien gegenüber. Daß die jetzigen bezüglichen Znstäudc einer Acudcruug bedürfen, kann man unbedingt zugcbeu; aber cö erscheint doch ein wenig gewagt, mir nichts, dir nichts mit ei nem alten, Jahre lang bestehenden System zn brechen und in daö gerade Gcgcuthcil umzuschlagcu. Wir wollen ohne tendenziöse Zuspitzung versuchen, die Sachlage objcctiv zu behandeln. — Wo nehmen wir Geld her? Daö ist nicht nur für viele Privatleute, soudcru anch für die Staaten eine sehr wichtige Frage. Und so wenig der Privatmann durch immer neues Schnldcnmachcu die alten Schulden loö wird, ebenso wenig ein Staat. Daö empfinden gegenwärtig nament lich Oesterreich und Rußland. Aber auch das deutsche Volk darf dem Reichskanzler dafür danken, daß er nach neuen, weniger drückenden Einuahmcgncllcn sucht nud besonders anch in Form von Zöllen die Last auf das Ausland abznwälzcu bestrebt ist. — Bei der Debatte über den Etat der Zölle und Verbrauchs steuern im Reichstage am 1ü. März hat der Abg. vou Kardorff behauptet, daß Deutschlaud dcu gcsamm- tcu Gctrcidcbcdarf für seine fortdauernd steigernde Bevölkerung wohl selbst producircu könne, wenn nur nicht die überwältigende Eiufnhr fremden Getreides die dcntschc Landwirthschaft davon abhicltc, daö zn Getreidebau geeignete Laud dazu zu benutzen. — Ob diese Bchauptnng richtig ist oder nicht, möge dahin gestellt bleiben. Jedenfalls ist wahr, daß in dem Bericht dcö preußischen laudwirthschaftlichcu Ministers llr. Friedenthal über die Jahre 1875—77 umgekehrt auögcführt war, daß unsre Landwirthschaft darnach streben müsse, solche Artikel zu produzircu, welche die jüngeren Prodnclionögcbictc, wie Rußland und Amerika, nicht leicht auf dcu Markt bringen können. Auf dcm- Politische Weltschon. Eine schmerzvolle Traucrkundc hat die preußische und deutsche Bevölkerung tief berührt. In der Nacht vom 20. zum 27. Mär; ist Prinz Walde mar vou Preuße», der dritte Soh» des deutsche» Kranprinzc», durch den Tod auö dieser Welt abgerufeu wordcu, wodurch daö gcsammtc HohcuzollcruhnuS i» tiefe Betrübnis; versetzt wurde. Prinz Waldemar war an der Diphthcriliö erkrankt. Die Krankheit schic» a»fä»glich cinc» günstigen Verlauf zu nehme», bis sich der Zustand am Morgen dcö 27. verschlimmerte und ein Herzschlag dem jnngcn Leben ein Ende machte. Prinz Waldemar war am 10. Februar 1808 geboren. Die feierliche Beisetzung der Leiche dcö Prinzcu fand auf dcu Wunsch dcö Kronprinzen in der Fricdcuö- lirchc zu Potsdam am 29. März Vormittags 11 Uhr statt. Daö Befinde» dcö Kaisers ist ei» sich stetig aufbcsscr»dcö, obwohl den erlauchte» Greis der Ver lust sciiicö Enkels, der den kaiserliche» Großvater »och vor wenige» Tage» i» Munterkeit und Frische zum Geburtstage gratulirt halte, nächst dem Kronprinzlichen Paare am schwersten betroffen hat. Die BundeörathsanSschüssc für Zölle nnd Steuern haben bereits die vom preußischen Finanz- mimstcrinm ansgcnrbcitctcTabaksstcucrvorlagc bcrathcn. Eö heißt, daß bei der Bcrathung zwei Gegenanträge BaieruS, Badens nnd Hessens angenommen wurden, nach welcher der Eingangszoll sür nnöländischcn und die Steuer auf inländischen Tabak der Vorlage gegen über hcrabgcmindcrt worden wären. Dem Buudcö- rathc ist nunmehr auch das ans 44 Paragraphen be stehende Strafvollznggcsctz unterbreitet worden. Der Termin des Inkrafttretens dieses Gesetzes ist noch nicht angegeben. — Der Reichskanzler hat hinsichtlich der Revision der deutschen Eiscnbahutarifc ein Schrei ben au dcu Buudcsrath gerichtet, worin derselbe auf- gcfordcrt wird, ciiicu ans die Vorlage bezügliche» Be schluß zu fassen. Die Gesichtspunkte, von welchen nuü der Reichskanzler die Frage behandelt scheu will, sind zweierlei Natur. Erstens solle» deutsche Güter auf deutsche» Bahnen mindcstcnö so billig befördert wer de», als ausländische Güter nnd dann soll daö ge- sammtc dcntschc Eiscnbahnlarifwcscn nach gleichartigen Grundsätzen iu übersichtlicher Weise geordnet werden. Der deutsche Reichstag hat iu der gcsammtcu letzten Woche mit außerordentlicher Elastieitüt gearbei tet. Am Mittwoch Abend beendigte er die zweite Bc- rathuiig dcö Ncichöbndgcts, bei welcher Gelegenheit cs nur einige Anüstcllnugcu hinsichtlich dcö Etats für daö Post- nnd Tclegraphcnwcscn gab, doch wurden die Forderungen für neue Tclegraphcnbantcn schließlich bewilligt. Ani Donnerstag setzte der Reichstag die Bcrathnng des vom Abg. Schneegans gestellten An trages hinsichtlich einer Vcrwaltnngscrweitcrnng in Elsaß-Lothringen fort. Eine vorzügliche Rede zu die sem Anträge hielt der Abg. v. Puttkammcr, welcher das de» Herren Abgeordneten ans dem Elsaß und auch anderen Mitglieder» des Reichstages ausciuaudcr- sctzte, waö das Reich bis jetzt schon Alles für Elsaß- Lothringen gcthan habe, nnd daß die Reichörcgicrnng imnmchr ans ein größeres Entgegenkommen der Elsnß- Lothringer rechnen müsse. Den Schwerpunkt für die Debatte gab die Rede dcö Ncichskauzlcrö Fürst Bis marck ab, iu welcher derselbe seine Ansichten über die Gestaltung der Dinge in Elsaß-Lothringen kuudgnb und einen Gesetzentwurf iu uahc Aussicht stellte, nach welchem Elsaß-Lothringen eine mehr selbstständige Negierung erhalten solle. Am Freitag wurde die dritte Beralhung des Etats beendet und der Etat nach den Beschlüssen der zweiten angenommen. Von de» Abgg. Bamberger »»d Richter wurde iu der Generaldebatte der dritten Lcsnug dcö Etats auf dic wichtige Aufgabe der Zollreform, dic der Ncichstag nach Ostern zn löse» hat, nnfmcrksam gemacht, und außerdem fanden noch einige Diskussionen über die worden, da der Freiherr v. Mautensfel in Hinsicht auf sciu hohes Alter abgclchnt hat. Wahrscheinlich dürfte es indessen bleiben, daß ei» General, dem man einen Minister bcigicbt, dcu Statthaltcrpostcn iu Elsaß Lothringen erhalten wird. Am erste» April begeht imscr NcichSka»zlcr Fürst Bismarck seinen 02. Geburtstag. Mag der geniale Staatsmann, der dem Wohle Deutschlands schon so viele große Dienste geleistet hat, noch viele Jahre hindurch dem Vatcrlaudc erhalten bleiben. Im österreichischen Abgeordnetenhaus,! fand cinc längere Bcrathnng dcö Handclövcrtragcö mit Serbien statt, die jedoch nnr das Ergebnis; Halle, das; der österreichische HcmdelSministcr Ehlnmctzki einen Handelsvertrag in Anösicht stellte, welcher der östcr- rcichisch-ungarischcn Monarchie cinc bevorzugte Stellung in Serbien cinräumc, wie cö das Schwergewicht Ocslcrrcich-Ungarn als erster serbischer Grcuzstaat erfordere. Zum nicht geringen Acrgcr der Italiener haben dic Österreicher bei de» letzten Stadtrnthswahlcu in Triest, einer Stadt, welche Italien immer »och für sich beansprucht, ciiicu Sieg über dcu bisher italienisch gesinnten Sladtrath von Triest davon getragen. Nachdem die französische Dcputirtcnkammcr bereits die Rückkehr der Kammer» vo» Versailles »ach Paris befürwortet Halle, sprach sich nach die Mehrheit des französische» Sc»als i» diesem Sinuc aus und knüpftc daran nnr dic Bedingung, daß Lwnat nnd Dcpulirtcnkammcr glcichzcilig nach Paris zurückkchrc» sollten. Ziemlich wider Erwarten, denn ein großer Theil der Republikaner äußerte sich an füuglich im entgegengesetzten Sinne, hat mau sich auch in Frankreich in den EulMrkampf gestürzt. Der Untcrrichtöminister Ferry beabsichtigt dic religiösen Orde» sammt und sonders vou dem Unterricht auö- znschlicßcn, wogegen die gcsammte französische Geist lichkeit einen Protest vorbereitet. — Der Bischof von Grenoble hat sogar schon einen Hirtenbrief erlassen, welcher Aufforderungen znm Ungehorsam gegen dic Gesetze enthält; dic Regierung hat demselben jedoch einen strengen Verweis crtheilt nnd ihn auf die Ge fährlichkeit derartiger Aufreizungen aufmerksam ge macht. Die Colonial Politik Englands war in letzter Woche ein lebhafter ÄerathnugSgcgcustand im eng lischen Parlament. Lord Landödownc beantragte im Obcrhause ei» Tadclüvotnm gegen die Negierung wegen dcö leichtsinniger Weise unlernommcmm Znlu- kricgcö, doch wurde dasselbe mit 15>1 gegen 101 Stim me» abgclchnt nnd außerdem dic Haltnng dcö Gcuc- ralgouverncurü Sir Äartlc-Fröre in dcn Colonien Südafrikas gebilligt, indem cs wahrscheinlich früher oder später z» einem Kriege mit dcn Znlnü gekommen wäre. Anch erklärte der englische Premierminister Lord of Bcakonsficld, daß die Regierung nicht nach einer Annexion, sondern »ach einer Eonföderatiou in Südafrika strebe. Ma» sicht, daß dic englischen Staatsmänner in der Herbcischleppnng von Gründe» für ihre Kricgöpolitik »icht »»beholfen sind. Dic große Tageöfrage in Rußland, der Nihilismus, ist seit der letzten Woche wiederum um vier schauderhafte Thalsachcu bereichert wordcu. I» Pe tersburg wurde auf dcu Polizeimiuister Drcnteleu, dcu Nachfolger deö ermordete» Messcuzeff, geschossen und der berittene Verbrecher entkam mit Hilfe seiner Helfershelfer; iu Moskau fand man iu einem Hotel die Leiche eines von den Nihilisten ermordeten Eiseubahnbcamlc», der als Verräthcr an der Sache deö Nihilismnö gcbranntmarkt war, in Odessa wurde Die Besetzung des Statthaltcrpostcnö in Elsaß-Lothringen durch dcu bewährten Gcucralfcld- Dolche zu ermorde». Der Angegriffene erwehrte sich Marschall v. Manteuffel ist wieder iu Frage gestellt c' - - - ...... . . selben Standpunkte steht der deutsche LandwirchSschaftS- rath. Er ist der Meinung, daß, wenn der Gctrcidc- zoll Angeführt werde, vornämlich auch diejenigen Artikel nicht mehr zollfrei Angehen dürfen, welche durch dic Viehzucht und dcu Hnudclögcwnchsbau ge liefert werden. — Eine kleine Tabelle über dcn Preis dcö Getreides nnd dic Höhe des Zolles in Prcnßcn in verschiedenen Perioden der letzte» 40 Jahre ist hier »»» gewiß vou großem Interesse: Preis Pro Centner Zollsatz Pro Scheffel Noggcn in Mark: 5Sgr. Ü M. 35Pf. 6 - 5 - " für das Königs. GerichtsamL und den StadLrath zu Schandau und den StadLgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalleu, sowie durch die Erpedition dies. Bl. für I Mark Vierteljahr!, zu beziehen. — Inserate für daö Mittwochöblalt werden bis Dienstag früh st Uhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh st Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene CorpuSzcilc oder deren Nanin IO Pf., Inserate unter 6 Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Uebercintnnft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Bürgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen-BüreauS von Haasenstein L Vogler, W. Saalbach, Jnvalidendank und Nud. Mosse.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite