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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 07.03.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186103070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18610307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18610307
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1861
- Monat1861-03
- Tag1861-03-07
- Monat1861-03
- Jahr1861
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 07.03.1861
- Autor
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Preil . Tageblatt. deren Naum mit 5 Pf. berechnet. z Ubr für dir nächst- ' erscheinende Nummer angenommen. den bi» Nachmittag«- und gespaltene Zeile oder ' Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 1861. Donnerstag, den 7. März. SS - —- , ^7 Tagesgeschichte. Freiberg. ' Ocffcntliche Gerichtsverhandlungen den 15. März. Vormittags 9 Uhr: Hauptverhandlung in der Untersuchung wider Wilhelm Friedrich Alexander Kempe und Cons, aus Niederseifcnbach, wegen Winkelschriftstellerei re. Nachmittags 3 Uhr: Verhandlungs termin in der Untersuchung wider Johann Oswald Fischer aus Obcrseisenbach, wegen Diebstahls. Dresden, 5. März. Die feierliche Beisetzung der hohen Leiche Ihrer königlichen Hoheit der Prinzessin Marie hat gestern Abend stattgcfundcn. Um 7 Uhr setzte sich der Trauerzug unter dem Geläute aller Glocken der Residenz, nachdem zuvor die Ein segnung der hohen Leiche durch die katholische Geistlichkeit in der in der ersten Etage des königlichen Restdenzschlosses befindlichen Kapelle erfolgt war, von hier aus in Bewegung und nahm seinen Gang über die erleuchteten Kirchengauge nach der katholischen Hofktrche und in dieser die Kirchentreppe hinab nach der königlichen Familiengruft. Berlin, 5. März. Von der Polnische» Greuze hier ringe« amngene Nachrichten melden, daß sämmtliche Adelsmarschälle deS Königreichs Polen ihre Entlassung genommen haben. Alle in russischen Diensten stehenden Polen sollen Gleiches zu thun be absichtigen. Köln, 5. März. Die heutige „Kölnische Ztg>", welche mit einem großen Trauerrand erschienen ist, enthält an der Spitze ihres Blattes die Nachricht, daß der Verleger der „Köln. Ztg.", Herr Josehh Du Mont, geb. den 21. Juli 1811, am 3. März infolge einer Lungenlähmung gestorben ist. Zugleich wird angezeigt, daß die „Uebcrlcbenden" sich bemühen werden, ganz in seinem Sinne die Zeitung in der bisherigen Weise zu leiten und zu verwalten. ' Schleusingen. Ein furchtbares Ereigniß beschäftigt uns. Ein .Sohn hat seinen Vater ermordet. Der Vater ist der Lehrer Sigleur aus Gethles, einem Dörfchen in der Nähe, der Sohn ein junger Bauer, der seither im Militär diente. Der Sohn verlangte das Erbe seiner Mutter, dessen Nießbrauch der Vater hatte. Der Vater verweigerte die Herausgabe. Der Alte macht einen Gang in die Nachbarschaft, aus dem nächtlichen Heimweg wird er von dem Söhne überfallen und nach lebhafter Gegenwehr durch einen furcht baren Schnitt durch die Kehle ermordet. Der unnatürliche Sohn will sich selbst die Pulsader durchschneiden und bringt sich viele .Wunden bei; endlich schleppt er sich in ein Gartenhaus bei Schleu singen und wird da verhaftet. Er soll bereits geständig sein. Wien. Wie die „Oesterr. Ztg." hört, haben die großen Grundbesitzer in Niederösterreich sich bereits dabin geelnigt, nur Männer aus ihrer Mitte zu Landtagsdcputirten zu wählen. — Ueber die neuen österreichischen Verfassungsgesetze wird der Augsburger „Allgemeinen Zeitung" aus Wien geschrieben: „Summa Summarum, Oesterreich hat eine Constitution, die absolute Monarchie verwandelt sich in einen verfassungsmäßigen Rechtsstaat, der Kaiser theilt mit seinen Völkern die Vollmacht der Gesetzgebung! Dies ist die Quintessenz der vorliegenden Documente, welche zu den denk würdigsten Ereignissen der Neuzeit gehören. Nach Fehlgängen der traurigsten Art ist man zurückgckehrt zu den Ideen des März 1848; was aber damals vulcanisch und regellos herausbrach aus dem Sturme, hat jetzt Form und geordneten Gehalt. Vollkommen ist es nicht, viele Wünsche sind unerfüllt; allein die Vertreter des Volks haben wiederholt die Gelegenheit zu bcrathen, zu pctitioniren, zu beschließen und — was über Alles geht-— der Regierung die Schlüssel zur Kasse zu verweigern, wenn ihre berechtigten Forderungen kein Gehör finden. In den Landtagen und im Reichsrathe werden die Tribünen'aufgeschlagen, und den Worten, die von da herab ertönen werden, kann kein Beamter, kein Minister sein Ohr ver schließen. Die Mängel der Statute find nicht schwer zu finden, sie schwimmen obenauf; man vermißt die Ministerverantwortlichkeit, die Garantie für gewisse Grundrechte, das Zugeständniß der Un- vcrantwortlichkeit für die Deputirten und AehnlicheS mehr; aber mehr Werth als solche in Paragraphen gebrachte Worte hat der durch Alles durchschimmernde Entschluß, redlich, gewissenhaft, voll das Gegebene, in fester Ueberzeugung, daß eS rum Heil der Völker und der Dynastie sich entwickeln kann, auszufüyren. Die StaatS- acte erzeugen bei dem Durchlesen die Empfindung, als wenn jeder einzelne Satz, jeder Ausdruck auf die Goldwage gelegt worden wäre. Ein Punkt leuchtet hell, freundlich und gewinnend hindurch: daß man der Einheit Oesterreichs, seiner Machtstellung neue Grund lagen in liberalster Weise erbauen will, daß man sie aber auch gegen alle Jntriguen und Sophismen, gegen alle. Natiönchengelüste und Sonderprivilegien kräftigst verthcidigen will. Der Mißgriff deS Diploms vom 20. October, den die Majorität des aufgelösten Ncichsraths auf ihrem Gewissen hat, ist nun größtentheils beseitigt, und neben dem Kaiser und dem Heer wird das Reichsparlament, wenn cs nicht durch das überwuchernde Clement des „Großgrund besitzers" im Herrenhaus und durch die indirecte Wahl der Land tage für das Unterhaus in einseitig torystische Richtung getrieben wird, was wir jedoch nickt erwarten, für das eine und untheilbare Kaiserreich einstehen. Hierin vorzugsweise erkennen wir die Schwere und das Gewicht der Verfassung, da alles Andere mit der Zeit durch die Consolidirung der Parteien und das Wirken der Presse wie der Tribüne nach den Geboten der Majorität geordnet und erreicht werden kann. Im Parlament liegt nebst der Krone das Bindemittel der Provinzen und der Stämme; aber nur ein geeinigtes Oesterreich, kein in Atome zerstückeltes, ermöglicht ein ReichSparlg- ment, um welches alle Landtage wie die Planeten um den Mynd kreisen werden. Mögen die Statute wie immer beschaffen sein, es wird seine Anziehungskraft bewähren und behaupten den Ländern gegenüber, und seinen Einfluß auf die Entscheidungen und Maß nahmen der Rathgeber der Krone, wenn sie auch nicht nach einem Buchstaben zur Rede zu stellen sind. Die sofortige Berufung d«S Reicksraths gilt als unwiderleglicher Beweis, daß der Kaiser und die Regierung sich danach sehnen, aus dem Provisorium herauS- zukommen und die Neichsvertreter um sich geschaart zu sehen, daß sie das Werk vollendeten und zugleich sich und da« Reich gegen nahende Eventualitäten rüsten wollen." Paris, 1. März. (D. Allq. Z.) ..Die Napoleon von der Chinesischen Expeditionsarmee gesandten Gegenstände sind in den Tuil- lerien ausgestellt. Man bemerkt darunter riesenhafte Vasen in Emaille von den verschiedensten Farben, eine prächtige Pagode von vergoldeter und ciselirter Bronze, verschiedene Gottheiten von Gold und Emaille, deren Physiognomien nicht weniger bizarr sind als ihre Untergestelle; einen Gliedermann, auf eine Erhöhung gestellt und mit einem prachtvollen Costüm des Kaisers von China bekleidet. Dieses Costüm besteht aus mehreren übereinander liegenden Kleibern, worunter einige mit Gold und andere mit Stahl dnrchwirkte, aber das reichste, welches zu oberst getragen wird, ist von prächtlgar Seide von gelber kaiserlicher Farbe, mit-kostbaren, aus allen Farven bestehenden Stickereien. Knöpfe von Gold und Edelsteinen erhöhen noch den Reichthum dieser Kleidung, welche durch einen Helm v Gold und Stahl, der die Gestalt einer Tiara hat, vervollständigt wird. Letzterer ist solid und doch leicht gearbeitet und »"t werth- vollen Perlen verziert. Ferner sieht w^äw^Scevt, welche Winterpalaste gefunden worden find. Sie sind von Gold, habe» die Länge von ungefähr 40 Cent,Metern und eine gekrümmte Form. An den Enden und in der Mitte find fie mtt Nephrit- stücken verziert, die bei dem einen von grüner, bei dem andern von weißer Farbe sind. Obgleich diese Anordnung ziemlich biMlift,
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