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Dresdner Nachrichten : 27.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187111270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18711127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18711127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-27
- Monat1871-11
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.11.1871
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qßrschki,t «>!ch ftl ftü» 7 VH» Lrr»d»» Auherale w«rS«ri «ugtsommr»! »t« Abend» «, Sonata-» r «»Mittag» 12 Uhr Marteastraste L»r t« Nruftadt: «» Abends 5 Uhl D»chd ruckerrt —. 3.H. Piißl.r, Wk. »klostergasse ». «»fl»,er '> Exemplare. Tageblatt für Uiücrhaltuag aud Geschiistsverkehr. Druck and «genthu» der HerauSgeher: Likpsch 4: Reichst rdt in Dresden. Verantwort!. Nedaeteur: IstlistS Neickardt. /S«Nle»«O Hstttrljl-rll-Sur -- bei untnlgtld»« >r dtestninq ia'» Durch di« P»s «ierieijüar. Tuttel« Num»«"* l A,r Auseratrnpretza» Gllr den Raum «SaB -tsp-lreuen Zeit«» l Rgr. Unter ..Ainaesa»»^ dir Zette, «» aut. Auswärtige Annoneen-Anfträge Rr. 3S1 Sechszehuter Jahrgang. von u»ö unbekannten Firmen unk Personen nebinen wir nur gegen Pränumerando Zahlung durch' Briefmarken oder PosieinzabluNU l(» Silben kosten l Ngr. Auswärtige können die Gablung auch' am eine Dresdner Firma anweiscn. rlxp.Eldroceel.lVa«>»»» Mimda-K«: T>,e-d-r Drodisih. TresSeu, Montag, L7. Rovtwbt» 1ll71: Dresden. 27. 'November. — Zu Petersburg starb am in. November Herr Fritz Devrieit, beliebtes Mitglied des tafferl. Hosthearers. Er war ein Sobn von Earl Devricnt und tcr Schröder Devrient und crreicvte ein Alter von 44 JahrenMonaten. Ein organisches Herzübei, verbunden mit einer Asscctation der Leber, wäre» die Ursache seiner monatciangc». gualvolicn Leiden. Sein Tod fand die aligemcinstc Thcllnal'inc, denn er war ein ebenso liebenswürdiger Mensch, wie tüchtiger Künstler. — Herr Pianist Georg Lcitcrt giebt beute Abend Im Saale des Hotel de Sare sein zweites Eoncert, wobei Herr Hoiopernsänger Dcgcle vier Lieder vortragen wird. — Dem „Neuen Wiener Tageblatt" wird aus Dresden vom L2. d. M. geschrieben: Hier ist die '/'gebricht vielfach vcr breitet, daß Fürst Bismarll noeb vor Schluss des Monats die Hanvtstadt Sachsens besuchen werte. Die Gcineiiikcverttetung von Dresden, »reiche vor einigen Monaten dein Kanzler des deutschen Reichs das t'brcubürgcrdibloin überreicht batte, wollte den Anlass der Hicrbcrkunst des Fürsten Biomarek benütze», denselben festlich zu empfangen, erbiclt jedoch aus vertraulichem Wege die Antwort, dass Fürst Bismarll wabrscheinlieb 'Aniangs kommender Woche den Dresdner Babnbos vassire» und sich direct auf das (Mt des Herrn v.Könncritz begeben werde. Man Kebt hieraus de» Schluss. der deutsche Kanzler wolle dort mit dem Graser Beult zusamniemreffen. — Den noeb ui »vrankrcich slel'cnden Unteroffizieren der deutschen Armee ist durch einen ('abinctebesebl des Kaisers ein jährlicher Anspruch am einen '.»»tägigen Urlaub in die Heimatb zugestanken rvordcn. Dieselben beziehen während dessen ihren Gebalt und haben freie Fahrt auf de» Hisenbvbiieu sür die "In- und Rückfahrt. - Gewerbevcrcin. Heute. Montag, hält der Gewerbe Verein seinen ersten Familienabend ab, bei welchem Rut. Gerne, ein Quartett von Mitgliedern der t. »ins. Kapelle, ein beliebtes and ganz besonders gut eingcsungcnes Männerguartctt und die ManiiSscldt'sche Kapelle die vorzüglichsten Bortragenden sein werden. Bei tcr Pflege edier Geselligkeit, die — cs sink nur zwei solclrec Feste im Iabre - keineswegs vom Vereine vor liegend gepflegt wird, wird den Mitgliedern und ihren Ange hörigen wahrhaft Schönes geboten, ohne denselben große Gelb opfer anMsinnen. — Jin Glas-Salon des Herrn AuctionatorS Breitfeit, lliampeschcstraße 2>, I. Etage, hier, beginnt am Dienstag Bor mittags 11 Uhr die grosse Weibnachts-Auction von Oelgemäl- kcn in prachtvollen Goltrabmen von Diisscldorser Künstlern, »vaS gewiss vielen Kunstfreunden wegen Erwerbung eines schö nen Festgeschenkcs willkommen sei» dütttc. Unter der an 20t) Nrmunern zählenden Sammlung befindet sich eine reiche Aus wahl von Landschaften der schönste» Puutrc der Schweiz, des vatzerischen Hochgebirges und der Rhcingegend; ebenso hübsche Gsarrbildcken, Jagd- und Thierstücic, Architecturgemäldc und Seehildrr rc. — Nach einer telegraphischen Nachricht von Ehemnitz war kßr die heute bet dem hiesigen Bantimuse Pf. Schic Nachfolger Zeichnung»10.', gelangenden E hc»»nt »cer Wcrtzeu g- Ninenfabri k ?l c t i e n <J o h a n n ZI m mermann > ^ UV Geld, lcdoch fehle» auch zu diesem Eoursc feste Vtüete Ein Beweis, ivelch' bedeutendes Bcrtranen man ge ravt zu diesem Unternehmen bat. — lÄn hieiiger Bürger, welchem in einer Restauration »»ährend deü Billardspielcus seine wcrkhvotst Pelzmütze gestohlen rvorden war, hatte nach einige» Tagen das GlüT, deu Dieb aus der Strafe zu treffen und ihm nicht allein dir Pelzmütze aß-, sondern den Dieb auch poltzetiich frstnepme» lasten zu können. — Galgen-Humor. Was »aselt mau von grünen Plätze» I« Neustatts nettem Birkenhains Man lnsie doch das SchulbauS setzen Inmitten dieses P.irls lffnciu! Was nü et denn das Bit-.hcn Gr>>S' Das ist ia kaum zwei THaler iverth; Das frisst, bei meiner Treu, zum Spaß Im Laus' deS Jiihrs ein Drojcl'kcnpscrd! Warum denn mit dem Plalz so geize» ' Hier kostet er dem FiscuS nichts! Wir ban n hier einmal keiren Wetzen Im Schic eisic uns res Angesichts! ^)'rum lebe man die Sparsamkeit, Die hier tcr Fitzcus legt an'n Tag. Der nur pastt aus l')clcgentzclt. Wie er brr Stadt wobl nützen mag! Denn als man einst die Festungswerke Der lieben Erke gleich geinacht, Da zeigte sich'ö in voller Stärke. Wie man sür'S Wohl der Stadt bedacht! Man wall für wen'ge Thaler fort Den freien Plan rinchs um die Stadt. Wovon man jüngst ein Tbcllchen dort*) Für Tausende erworben l at! Da wird inan nun tizst einmK inne. Dass man in Neustadt einst vergast Gl» Plätzchen, was so mitten krn» e> Bcdcat nur ist mit grünem Gras! Man fragte sich sogleich: Warum Soll dieser Platz nicht passend sein Für s künftige Gumnailumf Plan braucht ja keinen Birkenhain! Wie Schade, da st die Bürgcriorcsc Silcht in fiscal'schcn Händen rubt; Man sc!,Mückle sicher auch bald diese Mi! elnem solchen Inflitu!! D'rum wchie man dem FiSenb nicht, Der spacsam -- stets nur calculirt, Dast in der Stadt uns Link und Ltchz Nicht allzuschr incomiiwdict! * Sebände von Schall-Riauconr, — Borgcstcrn Abend hielt ein mit einem Hunde bespannter Hautwagk» vor einem Hause der belebten Schloststraste. Der Gigenthümer ging in die daselbst befindliche Restauration, um seine Frau, welche sich dort an einer Taste Kaffee erguictt hatte, abzuholen, doch als Beite zur Hausflur heraustraten, war der Wagen mit sammt dem Zughund verschwunden und biö gestern Mittag noch nicht wietcrerlangt. Die dcidcii (khclcutc, welche in Bigsewitz wohnhaft sind, hatten l'ür etwa w>> Thaler ge brauchte Hvlclwäschc auigclaten und müssen, wenn sich die Ladung nicht vorfindct, dieselbe ersehen. - Was die Hunde jetzt sür ein grostes Plaut haben, das ist erschrecklichSchon wieder hat ein solcher Biersüstlcr Stra- stenseankal angerichtet und noch dazu in der Frühe des Bust- tages. also unter erschwerendem Umständen! Aber keine Arretur! Bla» höre. Der Inculpat ist ei» Milchwagnihund Vom Donc, der noch die üdertünchte Höflichkeit nicht kannte und mit Mist- sallcn das Heranuahcn einer Droschke wahrnahm. Statt imii, wie ein gesitteter Pensionshunt. sclnc Bcrftiimnung in einem ganz lciie» Knurrcn alisröcheln zu lassen, fährt er mit sammt seinem Anhang, das ist der Milch wage», aus das Droschkenpierd los. so dast dasselbe erschreckt, zurücklährt und Droschke und Milchwagen ineinander gerathen. Der Fall konnte unangenehm werde». 'Aber zum Glück gehörte das gute Pferd entschieden einer plfflosophischc» Richtung an. denn ruhig und würdevoll l iicb cs flehe» und wari »ur einen einzigen, vielsagenden, ver nichtende» Blick ans de» Kläffer. Nach geschehener ('ntwirrung zog cs heiter seine Straffe. Die Moral davon aber ist, man laste auch am dcm Dorie den Hunde» einige Grziehung, d. h. Dressur zu Theii werten, damit sic sich in gebildeter Gesell schaft entsprechend benehmen können. — Oss a bei Geitbain, den 2.',. November. Gute v. M. schost der Holzvoigt aus dem Rittergut zu Dffa eitlen Dachs, welcher am 7. November Abends im käsigen Gasthose von einer heitern Gesellschaft gemeinschaftlich verspeist werden sollte. AlS tcr Dachs in die Pfanne gelegt «nd gebraten werden sollte, wurden ihm, tcS bessern Ansehens wegen, die Pfoten abgetanen und hiiiauogewonen. Tags daraus sank nun der Bornniacher Michael ans Sahlis, welcher im käsigen Gasthoic deu Born reparirle, in tcr Nähe der Düngcrstelie eine solche Dachs Bor- terpsote, hebt sie am. steckt sic ein, nimmt stc mit nach Hause und zeigt das unbekannte Ding dem Gensdarm in Kobren; dieser hält das Ding sür §ne Kinderhand und zeigt es dem Arzt daselbst. Allein Herr 4>r. M. ist zweifel haft, ob cs eine Menschenhand oder eine Thierpfote ist. Der Gcnodarm macht aber Anzeige an die Staatsanwaltschaft i» Borna und särillt die scheinbare Kinderhand mit ein. Hieraus lässt die Staatsanwaltschaft die angebliche Hand vom Amts oder Gerichtüarzt in Borna besichtigen, und — sie wird als die Hand eines neugedornen Kindes recognosrirt. Jniolgc testen erging durch daS königl. Gerichtsackt Geitbain an den Gast- wirtb Pcä'stcin in Osia die Beringung: „er sollte sich mit seiner Familie und Dienstpersonal Montag den 20. NMemher von früh 0 Uhr nicht aus »einem Haute entfernen," indem der Herr Staatsanwalt von Borna erscheinen würde. Desgleichen wurde glich der Hokzvoigt oder Anssehcr vom hiesigen Ritter- gute bestellt, sowie tcr OrtSrlctstcr und GcrlchtSschöppe allda. Alles war in grösster Aufregung und Spannung, was wobl sür ein Bcrbrechcn vorltcgcn müsse, indem Niemand etwas wnstte und über Alles ein Dunkel schwebte. Montag den 20. November, »achtem der Herr Staatsanwalt erschienen und die Untersuchung im Gange war. gab der hiesige Holzausscder die E rklärung und anatomnche bmtwillelung. bah das Gefundene nicht die .Hand eines neugedornen Kindes, sondern eine DachS- psote sei. Beiläufig muff ich »och brmcrken. dah der Staats anwalt niä't früh um 0 Ubr. sondern erst Mittags >2 Uhr tn Qffa eintrai. weil die Posipserde, zwei Schimmel, nicht iäars gehcibt hatten und tcr eine Schimmel, wegen allzugroffer Glätte, unmittelbar In der Nähe der Svhra'sthen Schule. u»n- gefallen war. weshalb der Postillon die Pierlc ln Svhra erst hatte nrüsscn schärfen lassen. Besser war's, der Schimmel hätte die Schule In Shhra mkt umgerlssen, denn kiese gleicht eher einem Hirtentauic, als einer Schule. — Lommatzsch, U). November. Bor Kurzem war an einem dcm Braumeister Kühne Ger gehörigen Wlesengrundstüll folgende originelle Warnung angebracht: „Wer über diese Wiele geht. Dem kostet es zehn Gro,ch<n, Und wer kein Geld gleich bei sich hat. Dcm wirb eS abgedroschen!" — Dessen klicke Gerichtssitzung am 1§. Rov. Ein armes Fadiitmatchcn, Iol anue Helene Böhme von hier, unter der Anklage des Diebstahls stehend, welches, nachdem cs 0 Iabre lang bel einem Wockcnlohn von I'-, beziehentlich „ Thlr. sotnc Lel'eist'bctürmtsse davon bestritten batte, tm Laufe dieses Sommers jedoch von seinen Arbeitgebern, den Herren Fabrikbesitzern hLreutznach u. Scheller hier, entlohnt ward, gertctb nunmehr bei ihrer Arbeitslosigkeit in Not» und dadurch aut die Balm des BerbrechenS. Nickt atllln. taff sie ,nehrn,alö der Polizei in die Häute kiel ivegen Bcttclnö und nächtlichen Uilihcrtreibcns issampiren imPricffnitzwaidr». »icin, sie benutzte auch im Juli d. I. das Vcrreistscin ihrer früheren Lvgiswkthin, der Zimmerinaimöcbeirau Koch aus tcr Kntha- rtnenstraffc. bei ivclcher sie 0 Jahre vordcni gewohnt batte, tun derselben aus deren Kleidersä rimke, welchen stc mittelst gc.oaltsamc» Auirciffens öffnete. 4 schwär «wollenes Kleid zu nehme», um sich dadurch Geld zu versä affen. Nicht verlauten, nur verpfänden wollte sic das Kleid und cö. hoffend auf bal digen Verdienst, wieder einlöicn und der Gigkntlffimcrin zurück- geben. Velber kam es nicht dazu. Obwoi l sic, nacktem die Ver letzte gegen ihre Schwester den Verdacht ausgesprochen, reuig zur Frau Koch ging, ihre Thal eingestand und versprach, das Kleid in längstens 14 Tagen wieder einhändigen zu welle», sc war sic lock durch die weit länger andauernde Arbeitslosigkeit verblut cit, ihrem Versprechen naäizukomn.en. Der Fra» Koch riff endlich die Geduld, woraus gerichtliche Anzeige erfolgte. Gleich,cllig kam noch zum Vorschein, das; die Böimic auch vci Gelegenheit eines Besuchs der Frau Koch io Neugroichcn und früher einmal 5 Groschen entwendet hatte. Zeu>,c Pw.ndlciver König, ivelä er 2.'» Groschen Pfandschliling aus daö Kleid der Böhme gegeben hatte, willigt heute in die uncntgcldiichc Zuriül- gäbe deS Pfandes a» die Zengin Koch. DaS Schöffengericht perurtbeilt die Angeklagte unter'Annahme mildernder Umstände, zu o Monaten und 2 Tagen Geiängiiih und zu ll jährigcWd Ghrcnrcchts Verlust. — Am 2t.Nov. Gin Greis von 72 Jabre»^ der Handarbeiter Joban» Göttlich Gäbe! aus Wachwitz, nimmp beute wegen im wiederholten Rückfälle verübten Versuchs schweren Diebstahls aus der Anklagebank Platz. Vor 19 Jahren schon beging derselbe einen bedeutenden Diebstahl bei seiner Diciisthecri», welcher ivm <> Iabre Aibeitsl'auS und im Iabre 1801. nach neu aufgciidmmcner Untersuchung, noch 1 Jahr Zucktl'vius eintrug. Scil-tein hat Gäbet noch eine zweitägige Gciäiigniffstraic wegen Diebstahls verbüßt. Am 0. Oktober d. I.. alö er nach übcrsiandener längerer Krankheit wegen Er werbslosigkeit mit Mangel zu kämpfen batte und seine Ebcirau und stink Tollster ibm darob die Obren voll klagten, glaubte der immcr noch nickt Gebesserte sieb nickt anders Helsen zu können als durch den Gedanken: „Vielleicht hat der Richter Zcibig in Wachwitz ein paar Thaler liegen, tu willst hinauS- gchcn und sehe», ob du sic holen kannst" Mit einem SteuiM' eiien und cincin Nachschlüssel versehen, ging nun Gäbet von Dresden gen Wackwitz. Dass der Ortsriclstcr nicht mehr datz Parterre seines Hauses bewohne, sondern taff dasselbe an eine Familie als Srinmerwobnimg vermiethet sei, wusste der auf unredlichem Wege Wandelnde nickt. Er fand die nach dcm Garsten gelegenen Fenster durch Läden geschloffen, sprengte an dcm einem derselben die Kettel los, stieg in den Gartensalon und »lackte fick nun daran, die zum Nebenzimmer führende Tl'ürc mittelst Nachschlüssels zu öffnen. — plautz, — da lallt der innen anstccicnkc Schlüssel herunter. Dadurch werden dir im Souterrain wohnende» Hausbewohner erschreckt, sie kamen eiligst herzu, um nackzuseben, welcher Geist wohl in den zur Zeit »unbewohnte» Räumen sein Unwesen treibe. Die Hinzu- gekeiilincne» holen den Fliehenden ein und überliefern ihn der Gerechtigkeit. Die ge-ctziiche Sühne fordert ZnchthauSstrasc; so »»uff denn der alte bc'agie Mann noch einmal gen Waltheim hinter die killen Mauern wandern. Nachdem die Staatsanwalt- schair nur das Minimum tcS Straimaaffes beantragt und die Verthcidigung i'Adv. Fränzci, sich sür den Angeklagten mög lichst verwendet bat, t"-rkündct der Vorsitzende des GcrichtS- boie» das auf I Jahr Zuchthaus, 3 Jal rc Verlust der bürger lichen Ehrenrechte und Zulässigkeit von Polizeiaufsicht lautende Urtbeil. Berlin. ES ist »wglaublich. was die sranzbsisclM Blätter ziisammcnlsigcn. So bringt der hinlänglich bekannte „GanlolS" folgende, von ihm crstra als zuverlässig bezeichnest „spaßhafte Gcichi'chst". die sich vor einem halben Iabre kn Bolivien zuge- tragcn habe. „Der neue Präsident dieser Republik hat eine große Zuneigung zu Frankreich, und hat dies so bewiesen. Er ließ den deutschen Eonsul zu sich kommen und fragte ihn, wie viele Siege seine Landsleute über die Franzosen davongetragcn hätte». Fünfzig, antivortcte der Vertreter des Herrn v. Bismarck, sich in die Brust wettend. Wohl; ries der Präsident. Man er greife diesen Menschen und lasse ihm fünizlg Stollichlägc auf- zählen! Gesagt, gethan. AlS man dem Präsidenten die Voll ziehung des BeichlS meldete, erividerte er: „Ick wünsche nur noch Eins, bah Herr von BiSmarck selbst hierher komme, und ich werde es mit ihm gerade to machen." Magdeburg, 24. Rov. Am 15. November Ist aus dem hiesigen Bahnbost eine Soldlendung (300 Zehn Francs-Stücke und tl.70 Zwanzig-Francs-Stücke», die von dem Hannoverschen Bahnzuge in dcst nach Leipzig verladen werben sollte, abhanden gekommen. Wien, 25. November. Rack der heutigen „Neuen freien Presse" ist das Ministerium nunmehr definitiv gebildet und wird bestehen auS: Fürst Auersperg, Präsident; Laster. Inne res; Glaser. Justiz; Unser. Sprechminister; Ltrcmavr. EultuS; Banbans, Handel; Ehlumehkv. Allerbau. Das Flnanzportc skullte behält provist risch Holzaethan. Aufgelöst werden nur die Landtage von Oesterreich, Mähren, Krain, Vorarlberg und der Bucovina. — GroebolSkl nimmt seinen Abschied. - DaS Testament des Fürsten TariS ist eröffnet worden. Nach dem selben erhalten die Wittwe deS Fürsten 30 Millionen, jeder Prinz eine Jahresappanage von 12.000 Gulden nebst einem unangreifbaren Eapital. Der Herzog Mar erhält eiu bedcutenteS Legat. von Württemberg Kleine Wochen s a». Nachdem die Franzosen »ich verger»..., atgcmüht, das link- Rkemufer zu erobern, legen sie sich neuerdings wenigstens arr die Eroberung unserer Sprache. Die französischen Ofsicieve Innen de« Befehl erhalten. Deutsch zu lernen. Das ist nun für die Franzosen freilich bei Weitern nicht so leicht, als wenn wir Französisch lerne«, zumal für Denjenigen von uns, der etwas durch die lateinische Küche gelaufen ist. Wir Deutsch«» können Gott nicht genug danken, daß wir unsere herrliche Sprache gleich mit „Papa" und „Mama" zu lernen angefangen, denn sie bietet für den Nicbtveutschgcborcnen die außervrdeat liebsten Schwierigkeiten. Sind doch unsere Herren Gelehrte« selbst wicht imn^r einig, wie sie dieses oder jenes Wort als grammatikalisch richtig schreiben sollen. Wenn wir, was die Ausipriiche anlangt, eS ar.ch nicht so schwierig haben, wie die Engländer, wo es heißt, daß da manches Wort „Esel" ge schrieben und „Ochs" auegcs.'rochen wird, so bleiben ooch der Schwierigkeiten genug, die selbst uns Deutschen manch Kopf zerbrechen verursachen. Je größer die Reichhaltigkeit unserer Sprache, um so zahlreicher auch die Ausnahmen. Selbst durch einfache Wort Versetzung und b. sondere Betonung kann zuweilen ein ganz anderer und selbst gegenthciliger Sinn hervorgebracht werden. So z. B. heißt cs in Göthe's König von Thule und seinem Becher: , Es ging Ihm Nichts darüber, Er leert ldn jeden Schmans, Die Augen gingen ihm ükn.. So oft er trank darguS.
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