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Sächsische Volkszeitung : 18.02.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190402185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19040218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19040218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-18
- Monat1904-02
- Jahr1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.02.1904
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Nr. 40. Donnerstag, den 18. Februar 1004. 3. Jahrgang. Sächsische Polkszeitimg llnabkängigercageblatt fürÄabrdeit. fteedt u.sreibeit. Inserate werde» die »,;elpa»e.ic Pelilzeile oder deren Raum mi Ik Pf. berechne!, bei Wiederhol»..., bedenkender Rnbatt. llnabdängigtt cageblai, für Äabrdeit. «ecdt u. Neide«. Rundschreiben Papst Pius' X. (Offizielle deutsche Ausgabe.) i Schlusz.) Damit wir uun durch eine reichlichere Gnadeuhilfe von oben in den Stand gesetzt werden, um mit den Ehrungen, die wir im Laufe dieses Jahres Maria in reicherem Matze spenden, auch die Nachahmung ihrer Tugenden zu ver binden, und damit auch Wir Unser Vornehmen, alles in Christus wiederherzustellen, um so nachdrücklicher verwirk lichen mögen, haben Wir. wie dieses bei Unseren Vor- gängern beim Antritte ihres Pontifikates üblich war. be schlossen. einen autzerordentlichen Ablatz in Form eines Jubiläums dem ganzen katholischen Erdkreis zu gewähren. Im Vertrauen also aus die Barmherzigkeit des all mächtigen Gottes und aus die Autorität der heiligen Apostel Petrus und Paulus und kraft der Vollmacht zu binden und zu lösen, die Uns. wenn auch unverdieutermatzen ver liehen ist. bewilligen und erteilen Wir allen und jedem Ehristgläubigen beiderlei Geschlechtes einen vollkommenen Ablah aller Sünden. Diesen Ablatz nun können die Be wohner Unserer Stadt, oder die Besucher derselben ge winnen, wenn sie in der Zeit von dein ersten Fasteusonutag, d. h. vom 21. Februar an bis zum 2. Juni, dem Feste des heiligsten Fronleichnams Christi, eiugeschlosseu, dreimal eine der grotzen Patriarchalbasilikeu besuchen und dort eine zeitlaug für die Freiheit und Erhöhung der katholischen Kirche und dieses Apostolischen Stuhles, sowie für die Aus rottung der Ketzereien und die Bekehrung der Irrgläubigen, für die Eintracht unter den christlichen Fürsten und den Frieden und die Einigkeit des gläubigen Volkes nach Unserer Meinung fromm zu Gott beten; wenn sie ferner einmal während der besagten Zeit, aber nicht au den Tagen, die in dein Fasteuiudult nicht ausgenommen sind, bei gleich zeitiger Enthaltung von Fleischspeisen, fasten und nach dem Sündenbekeuutuis in der Beichte das heilige Sakrament des Altars empfangen. Diejenigen aber, die autzerhalb der ewigen Stadt wo immer leben, können desselben Ab lasses teilhaft werden, wenn sie die Kathedralkirche, so sich dieselbe in ihrem Wohnort befindet, oder die Pfarrkirche, oder bei Abgang einer solchen wenigstens die Hanptkirche, während der obenbezeichneten Zeit oder auch mit Unter- brechnng der besagten drei Monate, je nachdem die Bischöfe es für die Gläubigen zukömmlich halten und vorschreiben, jedenfalls aber vor dem 8. Dezember die gemeldete Kirche dreimal besuchen und die anderen vorgeschriebenen guten Werke verrichten. Allen diesen erteilen Wir, um es noch einmal zu sagen, einen vollkommenen Ablatz aller ihrer Sünden, mit der Bewilligung, das; dieser Ablatz, der nur einmal gewonnen werden kann, auch den Seelen fürbitt- weise zngewendet werden kann. die. mit Gott in Liebe verbunden, bereits ans diesem Leben geschieden sind. Ebenso erlauben Wir, datz die Reisenden zur See oder zu Land, nachdem sie in ihrem Wohnsitz angelangt sind und die vorgeschriebenen Werke verrichtet haben, ebenfalls des selben Ablasses teilhaft werden. Den Beichtvätern aber, die zurzeit von den zuständigen Oberhirten approbiert sind, geben Wir Vollmacht, die vor bemerkten und vorgeschriebenen guten Werke in andere fromme Werke zu verwandeln zugunsten der Ordenslente beiderlei Geschlechtes, so wie aller anderen, welche die vorgeschriebenen Werke nicht zu erfüllen im stände sind, und bei den Kindern bezüglich der Kommunion, wenn sie zu derselben noch nicht zugelassen worden. Ueberdies erteilen Wir allen und jedem Ehristgläubigen, sei es im Laien- oder Priesterstand, in der Welt oder im Kloster was immer eines Ordens oder einer klösterlichen Anstalt, auch wenn dieselben sonst namentlich zu bezeichnen wären, die Erlaubnis und Vollmacht, datz sie zum Zweck der Gewinnung dieses Ablasses was immer für einen Priester, sei er OrdenSmann oder Weltpriester, wenn er nur zurzeit zum Beichthören approbiert ist, wählen können, der. wenn sie während der anberanmten Zeit und in der Absicht, das Jubiläum zu gewinnen und die vorgeschriebenen Werke zu verrichten, bei ihm sich zur Beicht stellen, sie. aber blotz für dieses Mal und blotz für den Bereich des Gewissens, von den Sünden losspreche. Diese Vollmacht gilt auch für Klosterfrauen, für die Novizinnen und andere Frauen, welche innerhalb des Klosters leben, wenn der Beichtvater zum Hören der Beichten von Klosterfrauen approbiert ist. — Diesen Beichtvätern nun erteilen wir die Gewalt, los zusprechen von der Exkommunikation, der Snspeniion und von anderen kirchlichen Straferlassen und Zensuren, mögen dieselben vom Recht oder von irgend einer Person, ans was immer für einein Grunde ergangen sein, auch wenn deren Lossprechung den örtlichen Ordinarien und Uns, dem Apostolischen Stuhle, Vorbehalten ist, selbst in Füllen, die zum Vorbehalt einer kirchlichen Obrigkeit, selbst des Papstes und des Apostolischen Stuhles „ans besondere Weise" gehören; Wir bevollmächtigen diese Beichtväter dann, loszusprechen von allen Sünden und Verfehlungen, mögen dieselben auch den Ordinarien und dem Papste vor behalten sein; jedoch blotz nach Auferlegung einer heilsamen Butze und mit der Verpflichtung, allen Rechtsansprüchen zu genügen, und wenn es sich um Ketzerei handelt, mit dem Gebot, dieselbe abznschwören nnd zu widerrufen; Wir geben ferner den Beichtvätern die Gewalt, jedwede Gelübde, auch die unter einem Schwur abgelegten und dem Apostoli schen Stuhl vorbehaltenen lausgenommen die Gelübde der Keuschheit, des Eintritts in einen Orden nnd die Gelübde, die eine Verpflichtung gegen einen dritten, falls dieselbe angenommen ist. enthalten) in andere fromme nnd heilsame Werke zu verwandeln; endlich geben Wir den Beichtvätern die Vollmacht, Beichtenden, welche kirchliche Weihen erhalten haben oder einem Orden angehören, zu dispensieren von jeglicher geheimen Irregularität, die sie sich blotz durch Missachtung der Zensuren zngezogen nnd die sie an der Ausübung der empfangenen Weihen oder an dem Empfange höherer Weihen hindern sollte. — Es ist aber nicht Unsere Absicht, mit gegenwärtigem Sendschreiben zu entheben von irgend einer, sei es öffentlich bekannten oder geheimen Irregularität, welche die Wirkung eines Vergehens, oder irgend eines Mangels, irgend welcher Makel, oder irgend einer Rechtsnnfähigkeit nnd Jnhabilität ist. Ebensowenig beabsichtigen Wir. irgend einen Abbruch zu tun der Kon- stitntion nnd deren erklärenden Beisätzen, welche Benedikt XIV . seligen Andenkens erlassen und die mit den Watten be- ginnt: ^8ao>ainontum paonitontiao"'; endlich wollen Wir in keiner Weise, datz dieses Schreiben irgend welchen zu gute kommen könne nnd dürfe, die von Uns und von dem Apostolischen Stuhle, oder von einem Prälaten nnd kirch lichen Richter namentlich exkommuniziert, snspendictt und mit dem Interdikt belegt wurden, oder sonst als Straf- crkenntnissen nnd Zensuren verfallen durch öffentliches Urteil erklärt worden sind, es sei denn, datz sie innerhalb der oben gemeldeten Zeitdauer Genugtuung geleistet, oder mit denen, die es betrifft, sich verglichen und versöhnt haben. Ueberdies tun Wir hiermit Unfern Willen nnd die Bewilligung kund, datz auch während der Zeit dieses Jubiläums jeder das Privilegium genietzt. was immer für Ablässe, selbst vollkommene, die von Uns nnd von Unfern Vor- gängern erteilt worden sind, zu gewinnen. Wir beschlietzen nun dieses Unser Schreiben mit dem erneuten Ausdruck der Hoffnung, die fest in Unserin Herzen steht, datz in Wirkung dieses autzerordentlichen Jubiläums, das Wir unter dem Schutz der unbefleckten Jungfrau aus- geschrieben haben, recht viele, die sich leider von Jesus Christus getrennt haben, znrückkehren werden nnd datz in dem christlichen Volke die Liebe zur Tugend nnd Frömmig keit einen neuen Aufschwung gewinne. Als Unser Vor gänger Pins vor fünfzig Jahren die unbefleckte Empfängnis der Jnngfran als Glaubenssatz verkündete, da tat sich, wie Wir bereits bemerkt haben, ein antzerordentlicher Gnaden segen. welcher der ganzen Welt zu teil wurde, kund, nnd mit dem Wachstum der Hoffnung nnd des Vertrauens auf die jungfräuliche Gottesmutter gewann auch die Religiosität des Volkes allerorts eine erfreuliche Zunahme. Warum sollen auch wir uns nicht ans ähnliches nnd grötzereö für die Zukunft Hoffnung machen können? Gewis; sind die Zeiten, in denen wir leben, verhängnisvoll, nno auch wir können mit dem Propheten sagen: Es ist keine Wahrheit, kein Erbarmen nnd keine Erkenntnis Gottes mehr im Lande. Lästerung, Lüge. Mord nnd Diebstahl nehmen überhand «Os. I V, l—2>. Aber siehe! in dieser Sündslnt von Uebeln erscheint vor nnserm Blick der Regenbogen, die mildherzige Jungfrau, nnd stellt sich als Friedensstifterin zwischen Gott und die Menschen. Meinen Bogen setze ins Gewölk, nnd er sei zum Bnndeszeichen zwischen mir und zwischen der Erde. «Gen. IX. Ist.) Lassen wir den Sturm mir wüten nnd den Himmel sich in schwarze Nacht begraben, aber nimmer wollen wir den Mut anfgeben. Der Anblick Marias versöhnt Gott, nnd er wird uns gnädig sei». Der Bogen wird im Gewölke sein, nnd ich werde ihn schauen nnd gedenken des einigen Bundes «Gen. IX. >«'>». Und es werden fürder nicht sein Wasserfluten, zu vertilgen alles Fleisch >A. a. O. 1.',). Wenn wir auf Maria vertrauen, wie wir sollen, besonders jetzt, da wir ihre unbefleckte Empfängnis eifriger verehren, werden wir es auch imie „Kants Fehde gegen Lüge nnd Pfaffentum." Unter diesem von fleißigem Studium des Höflichkeits- bnches von Knigge zeugenden Titel veröffentlicht die sonst als vornehm geltenwollende Zeitschrift „Deutschland" des Grafen Hoensbroech einen Artikel, dessen Verfasser eine nicht geringe Freude an Kants massiven Ausfällen gegen die — „Pfaffen" bekundet. Der Verfasser meint: „Die jesuitische rouervntio mon- trUm, die scholastische Spitzfindigkeit nnd diplomatische Ver schlagenheit waren ihm in der tiefsten Seele zuwider"; außerdem weis; er von Kant eine leidenschaftliche Liebe zur Wahrheit und Aufrichtigkeit zu erzählen nnd datz er „ein abgesagter Feind aller konventionellen Knltnrlügen, phrasenhafter Wünsche und Komplimente, sowie übertriebener Titulaturen" gewesen sei. Von dieser Charakteristik Kants aus fällt natürlich dann das entsprechende Licht auf das — Pfaffentum. Das „Pfaffentum" hat da leichte Mühe, den poltern- den Angreifer abznweisen. Man braucht ja nur zu erinnern an Kants Verhalten bei seinem Zusammenstoß mit Friedrich Wilhelm II. Dieser Zusammenstoß erfolgte einerseits wegen Kants Philosophie wie auch wegen seiner Politischen Stellungnahme zu gnnsten der französischen Revolution, die eben damals in Frankreich sich abspielte. Kant machte ans seiner Stellnng- nahme kein Geheimnis und mutzte daher in Berlin anstotzen. Zum offenen Konflikt kam es anläßlich des Erscheinens seiner Schrift „Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft", welche er zuerst bruchstückweise in einer Berliner Monatsschrift hatte erscheine» lassen. Das Buch trug Kant nachfolgenden vom I. Oktober 1874 datierten Kabinets- befehl ein: „Unsere höchste Person hat mit großem Mißfallen erfahren, wie Ihr Euere Philosophie zur Entstehung nnd Herabwürdigung mancher Haupt- und Grnndlehren des Christentums mißbraucht.... Wir verlangen des ehesten Euere gewissenhafte Verantwortung und gewärtigen uns von Euch, daß Ihr Euch künftighin nichts dergleichen werdet zu schulden kommen lassen; sondern vielmehr Eurer Pflicht gemäß Euer Ansehen und Eure Talente dazu ver- wenden, daß unsere landesväterliche Intention je mehr und mehr erreicht werde; widrigenfalls Ihr Euch, bei fortgesetzter Renitenz unfehlbar unangenehmer Verfügungen zu gewärtigen habt." Kant beansprucht in seiner Antwort auf dieses Schreiben das Recht des Gelehrten, im Unterschied vom Volksschnl- lehrer in Religionssachen selbständig sein Urteil bilden und bekannt machen zu dürfen, verzichtet aber im Schlußwort auf den Gebrauch dieses Rechtes: um auch dem mindesten Verdacht vorznbengen, halte er es jetzt sür datz Sicherste, „hiermit als Euerer Majestät getreuester Untertan feierlichst zu erklären, daß ich mich fernerhin aller öffentlichen Vor träge, die Religion betreffend, es sei natürliche nnd geoffen- barte sowohl in Vorlesungen als in Schriften gänzlich ent halten werde." Wie stimmt das zu dem grimmigen Gegner aller Kultur- lügen nnd phrasenhafter Komplimente nnd Titulaturen? Kant hat selbst das Bedürfnis empfunden, diese seine Erklärung zu rechtfertigen, In einem Zettel seines Nach lasses findet sich die Bemerkung: „Widerruf und Verleug nung seiner inneren Ueberzengnng ist niederträchtig, aber Schweigen in einem Falle wie der gegenwärtige ist. ist Untertanenpflicht, nnd wenn alles, was man sagt, wahr sein mutz, so ist darum noch nicht auch Pflicht, alle Wahr heit öffentlich zu sagen." Die Wendung als „Euerer Majestät getreuester Untertan" will er später mit Fleiß hinzngefügt haben, um sich nicht über die Lebensdauer des Königs zu verpflichten. Da sage noch jemand etwas von dem glühenden Hatz des Philosophen von Königsberg gegen > <>»c>> vntio mcmtrrlm und scholastische Spitzfindigkeiten! Doch wir wollen hierüber den neuesten Biographen Kants urteilen lassen, an dessen Unbefangenheit man um so weniger zweifeln wird, als er ja Kant ganz besonders als den „Philosophen des Protestantismus" reklamiert: „Das; in dieser (von Kant) feierlich übernommenen Schweigepflicht mehr Vorsicht als Mut zur Erscheinung kommt, wird nicht zu leugnen sein. Am Ende hätte der 70 jährige die in Aussicht gestellte» ,unangenehmen Verfügungen' ruhig abwarten können; über da- Verbot der Schriften und etwa noch die Gehnltsentziehnng wäre man iit Berlin doch kaum hinanSgegangen. Indessen, Kant war nicht von dem Stoff, ans dein Märthrcr ge macht werden: nnd er mochte sich trösten: alles Haupt sächliche habe er ja gesagt. So wählte er, was seiner Natur gemäß war. das Schweigen nnd den Frieden. Freilich, hätte er. wie der 70 jährige Sokrates in ähnlicher Lage tat, erklärt: er habe noch einen anderen höheren Berns in der Welt, als die ihm durch König!. Preußische Bestallnngsnrknnde verliehene Professur, nnd dieseni Berns, die Wahrheit zu lehren nnd die Lüge zu be kämpfen. wolle nnd könne er nicht untren werden, so würde ein Blatt seiner Lebensgeschichte nnd ein Blatt der Geschichte der deutschen Philosophie sich stattlicher ansnehmen, als es nun der Fall ist" «Panlsen, Immanuel Kant, Sein Leben und seine Lehre. Stuttgart >808, S. Der Verfasser des Artikels in der Zeitschrift „Deutsch land" weis; noch zu erzähle», datz.Kant dem Ultramontanismns nnd dem JesnitiSmns als Todfeind verhaßt sei und diese beiden gegen ihn „toben" und „Gift und Galle speien gegen den bösen Störer der jesuitischen Zirkel". Der Herr scheint mehr mit der Phantasie, als mit den Augen zu lesen; im übrigen hätte er besser getan, einmal darüber nachzndenken, ob denn die von diesen Gegnern Kants gemachten Ans- stellnngen an der Kantischen Philosophie ihre Berechtigung haben oder nicht, anstatt ihnen einfach alles Verständnis sür Kant abznspiechen. Kant der Philosoph des Protestantismus! Ist man sich denn auch der ganzen Tragweite dessen bewußt, was man da sagt? Gewiß Kants Leitmotiv für seine Philosophie ist die Selbstherrlichkeit des Menschen «Autonomie) nnd er begegnet sich da mit den «Grundgedanken des Protestantismus. Aber was wird ans der Religion bei einer solchen Autonomie des Menschen? Eine Religion i > dem seither allgemein gebräuchlichen -Linne als eine Verbindung des Menschen mit Gott ist da nicht mehr möglich, vollends nicht mehr im ^inne des Christentums; so führt die Kantische Philosophie allerdings zn einer Weiterbildung des Protestantismus aber in dem Sinne, das; diesem vollends aller christlicher Gehalt verloren geht. Versteht man das unter dem Worte: Kant, der Philosoph des Protestantismus? Warum sagt man eS nicht offen, sondern sucht diese Gedanken möglichst zu ver- schlciern? nnd spielt ans einmal den Entrüsteten, wenn andere die Gedanken anssprechen, die man doch selbst in seinem Busen hegt?
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