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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.07.1925
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250713016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925071301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925071301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-13
- Monat1925-07
- Jahr1925
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.07.1925
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SS. Jahrgang. O S2S Montag- IS. Juli 1S2S Gegründet 18SS Dncklaigchrtst: Nochetcklee Dr«e»e». 6»ent» reche»-Eammelnununerl LS 2ck1. Mur Mr PachlgeiorÄch»: 20 0^1. ^o,,,ckL-ktFr,tziitzv oom I.bts lb. Juli I92S de, lüoiich »wetmaimer ZufteUuns >r« Äsu« I.ov Mark. <)"äUgs'WevUyr P,ftde,ua»prei» >Ur wonal Juli 3 Mark. Stozel»»»»«» I» PI»»,t,. Dt» Anzeigen werden noch voldmard berechnet: di« einIpaMge 30 mm drei!» 6ln,oi^orr-D)noiso- ?»>>» 30 Pm. Mr auewitrl, 3d Psg. Yam,I>«non»«ig»n und Siellengeluch» ohne ^-Ngeigen-^-reisu. Radatl IV PIg„ auderdald 20 Pig., dl, «> mm breN» 3i«ktamez,il» lÄl Pia.. oukerdold 2Ai Pig. Offeriengedlibr >0 Pig. Auow. Auftrag» qegen Doraurb».,aki. SchrlMeNung und LangigeichSNosieve: warlenltrak» !ZS<40. Druck u. Verlag aon Ulepich ck Deichordl in Dreeden. Postscheck >Konto 1OSS Dreoden. Nachdruck nur mii deutlicher Quellenangabe i.Drerdner Ülachr ", zuliisflg. - Unverlangi» Schrstifilicke werden nicht ^ulbewahri. Die unannehmbare Lustsahrtrwte. Die Aole eine Gefahr für Deutschlands Flugzeugbau und das gesamle Weltflugwesen. Annahme -er 25prozenligen Sypolhekenauswerlung im Aeichslag. — Die Jeilungsverlegerlagung in Königsberg. Eine Proteslversammlung -er Flugzeug- Jn-ustrie!len. (Drahtmeldung unserer BcrllnerEchrlftlkltung.i Berlin. 12. Juli. Der Verband deutscher Lustsahrzcug- imdustriellcr veraiistallcie am Sonnabend abend rinc Protest- Kundgebung gegen die unerhörte» Forderungen der neuen Nvte deS Fcindbniidcs. die der Entwicklung unseres Luft- sahrtwcscnS den TvdeSsturz zu geben versucht. Vertreter der NelchSregicrung. deS RcichsratS und lllcichstagö, sowie der Presse waren zahlreich der Einladung gefolgt. DaS ein leitende Referat titelt Berbandödircktor DcekcnS. Er wteö im einzelne» nach, das, die Note deö BvtschastcrratcS im Gegensatz zu den Beschlüssen des Londoner Ultimatums siche, daS eine alle zwei Jahre stattitudenüc Anal.'tchung der Vegriffsbcsttmnmiugeu über die Nnterscheidnna der zivilen und militärischen Luftfahrt au dem Fortschritt der Technik zusagt: die neue Note bringe nicht nur nicht Erleichterun gen, die man hätte erivarten dürfen, sondern über den bis herigen Zustand hinaus außergewöhnliche E i n schränkun - gen. Die wenigen Zugeständnisse der Note hätten demgegen über keinerlei praktische Bedeutung und dienten nur der Verschleierung ihres eigentlichen Zieles, der Erdrosse lung der deutschen Luftfahrt. Würde« die Forderungen angenommen, so bedeute daS die sofortige und vollständige Stillegung der deut schen Lustsahrzeugindnstric und des ausblühendcn Luftverkehrs. In der anschließenden Diskussion schlossen sich die bedeutendsten Vertreter der Lnftfahrttcchnik, deS Luftver kehrs, der Motorindnstrle und der gesamten Wirtschaft den Ausführungen des Referenten an. Net allen Rednern herrschte völlige Ucbercinstimmung darüber, das, die Forde rungen der Note unannehmbar seien, da ihre Erfüllung schwerste Gefahren wirtschaftlicher und sozialer Art herauf- beschwörcn würde. Besonders scharf wurde betont, das, dieser Vorstoß der Feindmächte nichts weiter als der mit angeblich militärischen Gründen schlecht genug bemäntelte Vorsua, sei, die im Auslande immer fühlbarer werdende deutsche Kon kurrenz im Lustfahrtwescn a n S z n s ch a l t e n. Als Vertreter der Reichsrcgtcrung führte Ministerialrat Brandenburg vom Ncichsvcrkehrsministerinm auö, daß daS Kabinett noch nicht Stellung zu der Note genommen habe, da es erst mit den Kreisen der Sachverständigen und Interessenten Fühluna zu nehmen wünsche. In dieser Absicht habe cS zum 16. Juli einen Lnftbeirat einberiifen. Wie schon früher, so haben auch diesmal die Alliierten die Gelegenheit benutzt, um neben der Gewährung von Konzessionen, die gar nicht in Betracht kommen können, die ohnehin so geringfügigen Bestimmungen des Bersailler Vertrages, die etwa zu unseren Gunsten aus- gelcgt werden könnten, zu beseitigen. Als Kriegsgerät ließe sich schließlich alles benutzen, auch ein Kinderwagen, mit dem man Granate» an die Front fahren könne. DaS Luft- schiff kann erwiesenermaßen heute für Kriegszwecke gar nicht mehr in Betracht kommen. Trotzdem soll Deutschland nur solche bis zu .20 66» Kubikmeter GaSinhalt bauen dürfe», womit gar nichts nnznsangcn ist. Tic Internationale Stndicn- gcsellschaft zur ArktiSersurschnng fordert für ihre wissenschaft lichen Zwecke ein Luftschiff von über 15>6l)6N Kubikmeter Inhalt. Tic Verpflichtung, die Forderungen der Note zu er füllen, kann weder anS dem Versailler Vertrag, noch aus dem Londoner Ultimatum hcrgeleitct werden; zum andern kann die Note nicht als Diktat ausgesaßt werden. Die Ne gierung besitzt volle Handlungsfreiheit. Zum Schluß erklärt.' Professor Hcrgscll. daß auch für die deutsche Wissenschaft die Lustfahrt ein unenibehrlichrs Hilfsmittel sei und daß man sich diese Note nicht gefallen lassen werde. ES ist dringend zu hoffen, daß diese von tiefem Ernst ge tragene Kundgebung der hervorragenden Vertreter deutscher Wirtschaft, Technik und Wissenschaft ihren Eindruck auch im AnSlande. soweit eS vernünftiger Ueberleanna noch fähig ist. nicht verfehlen werde, denn wie einer der Redner richtig hcr- vorhob. wäre eine Ausschaltung DcnischlandS von der Erobe rung der Lnst ei« Unglück für die aciamte Zivilisation der Menschheit. - Frankreich will erhöhte Sachleistungen. Paris, >2. Juli. Die ,^>ournöe Industrielle" veröffent licht eine Erklärung deö Unter st aatssekretärs für die befreiten Gebiete, Schmidt, in der dieser seine Absicht be stätigt, alle bisherigen Reglements über die deutschen Sach leistungen anfznheben und durch ein neues Reglement zu er setzen. Sein Ziel bestehe darin, die S a ch l i c f c r u n g e n zu vereinfachen. Das neue Reglement werde schon in einigen Tagen veröffentlicht werden. Er erinnere daran, daß die Sachlicferungen, auf die irgendein Land innerhalb eines Dawes-Iahres Anspruch habe, nicht für das nächst« Jahr übertragen werde» könne», wenn sie nicht voll ansgcnntzt worden sind. Frankreich habe im ersten Dawcs Jahr Anspruch aus 266 Millionen Franken. Es habe bisher nur für 68 Millionen Franken Sachlteferun- gcu bezogen. Sein neues Reglement soll Frankreich ermög lichen, vor Abschluß des DaweS-Iahres, d. h. vor dem 3l. August, noch einen möglichst großen Teil des Fehl betrages zu bekommen. Die Abslimmungsseier in Allenstein. Allenstcin, 12. Juli. Der Sonnabendabend vereinigte die Festteilnchmer zu einer Begrüßungsfeier in Hinden- burghöhe. Als erster Redner führte der Vorsitzende des deutschen HeimatbundcS, Dr. Marwö, ans: Im Namen des ostprcnßischen HcimatdicnstcS Allenstcin heiße ich alle, die mit uns die fünfjährige Wiederkehr des AhstimmnngstageS feierlich begehen wollen, herzlich willkommen. Die Reichs- r e g i er u n g und die preußische Siaatsrcgierung haben durch Entsendung ihrer Mitglieder zu erkennen ge geben, welche hohe Bedeutung sie der Erinnernngskeier bei legen. Eine ganz besondere Freude ist cs »ns, Vertreter der Rhein lande in unserer Mille zu sehen, an ihrer Spitze den Oberpräsidentcn der Nlicinprovinz, Dr. Fuchs. Meine allerhcrzlichstcn Grüß- gelten aber den vielen Abstimmlern anS dem Reich, die sich de» ehrenvollen Namen der Heimat treuen erworben haben. Der Ostdeutsche Heimntdiciist arbeitet sonst möglichst im stillen. Heute aber eilt es, vor aller Welt erneut und ein dringlich auf das Ergebnis der Abstimmung binzuweisen. Die Polen haben das Abstimmungsergebnis niemals an erkannt. Sie sind sogar in den letzten Jahren mehr und mehr zum Angriff ttbergcgangen: sic verlangen ganz Ostpreußen. Diesen Forderungen gegenüber muß in möglichst eindring licher Form das Ergebnis der Abstimmung in Erinnerung gebracht werden: 97!^ Prozent deutscher gegen 2!4 Prozent polnischer Stimmen im Abstimmungsgebiet Allenstein. Darum Hände weg von unserem rein deutschen Bode«. Wir melden heute wieder das unveräußerliche Recht auf Selbstbestimmung auch der Bürger der uns geraubten Ge biete an. Wir fordern ausdrücklich, daß auch die 906 666 Deutschen gehört werden, die ans diesem Gebiet verdrängt sind. Lassen Sic »ns das Gelöbnis erneuern, das wir vor fünf Jahren ablcgtcn. Es lebe unser iibcr alles geliebtes Vaterland. Alsdann ergriff Regierungspräsident v. Nnpcrti daS Wort als Vertreter derjenigen Staatsbehörden, deren Ver waltungsbezirk sich fast ganz mit dem ehemaligen Abstim mungsgebiete deckt. Er sprach herzliche Worte des Will kommens. besonders an hie Heimattreuen Ostpreußen anS dem Reiche, er gedachte in seinen weiteren Ausführungen auch der Heimattreuen O b e r s ch l e s t e n s und sagte dann: Ich möchte Sic bitten, in Wehmut und Teilnahme unserer Brüder und Schwestern in jenen unglücklichen Landcsteilen zu gedenken; trotz deS uns ansgczwnngcnen Korridors, der den Blnikreislans in unserer Heimat in wirtschaftlicher und kultureller Beziehung hemmt, lebt bei nnS der völkische Wille zur Selbstbehauptung, gestärkt durch die lebendige Fühlung nahme mit den Brüdern auö dem Reiche. Als nächster Redner erinnerte Oberbürgermeister Znclch, Allenstein in kurze», bewegten Worten an die ergreifende Stunde der Verkündung des Abstimmungsergebnisses vor fünf Jahren. Nichtsdestoweniger, sagte er. ging der Kampf weiter. Ans dem Bewegungskriege wurde ein Stellungs krieg; ein solcher stellt an die Nervenkraft der Kämpfenden weit stärkere Anforderungen. Den Polen rufe ich zu: Hüt di, Jung, sind Nrennesscln dran! Der Redner leerte sein Glas auf das Wohl der ostprcnßischen Jugend. Alsdann erklärte Staatssekretär Meister, der zunächst daS Telegramm des preußischen Ministerpräsidenten Braun verlas, als geborenem Tlwrncr hätte sich ihm bei der Fahrt durch den Korridor das Herz zusammengekrampst angesichts des durch polnischen sträflichen Leichtsinn verursachten Dammbruchcs, der eine große Anzahl Deutscher um Hab und Gut gebracht habe. Obcrpräsident Siehr erklärte namens der Reichs-, Staats- nnd Kommnnnlbchörden der Provinz, deren Grüße und Dank er tiberbringe: Ter Spruch, der hier vor fünf Jahren ver nichtend gegen die Sachverständigen von Versailles gefällt wurde, war nicht eine reine Angelegenheit des Abstimmungs gebietes, er war eine Herzenssache der ganzen Provinz, ja, des ganzen Reiches nnd des deutschen Volkes, das damals geknechtet und geknebelt am Boden laa. Der Erfolg war nur möglich durch Einigkeit. Der Dank der Heimat gebührt allen, die damals znm Erfolge mitgcholscn haben. Ans dem Gedanken heraus, daß die Heimat auch weiterhin um ihr Dentschium zu ringe» habe, hat sich im Reiche die Organi- sation heimattrcner Ost- und Wcstprenßen gebildet. An der rettenden Einheit der Abstimmnngszeit muß das deutsche Volk in aller Znkunst scsthalten, dann wird daS Reich zur Freiheit znrückkehren. ttiiiversitätSproicssor Uckclc». der nunmehr als Vertreter deS Rektors der Albertns-Nnivcrsität daS Wort crariss. saatc, die Nlistimmnna sei eine kulturelle Tat. Die Uni versität habe, nm ihren Dank znm Ausdruck zn brinaen. sich entschlossen, den Männern, die damals in der Abstimmung witaearbettet nnd mitgewirkt hätten und nicht nur Air eine einzelne Fakultät, sonder» für alle Fakultäten insgesamt, die hohe Würde eines Ehrcnbüraers an der AlbertnS- Univcrsität zn verleihen. In den kleinen Kreis der bis herigen Elirenbüraer mit Reichspräsident v. Hindenbura an der Spitze, habe sic folgende fünf Herren ausgenommen: Wilhelm Freiherr» v. Gaul. OherregicriingSrat und Bete- rinärrat Dr. med. Paul MarkS. SchriAstcli-r Mar Wor- gtvku, Ncgicrnngsvräsidenten Grasen v. Vandissin, Lehrer Richard Goetz. Nach kurzen, crareisendrn Dankes worten seitens deS Freiherr» v. Ganl im Namen der lo Ge feierten kam nunmehr der Obcrpräsident der Rbeinvrovlnz Dr. F-nchS zn Wort. In seinen lanniae» vielfach von sprühen dem Humor gewürzten Ausführungen ging er von der Er innerung an die soeben erlebten Iubeltaae am Rhein Französische Fortschritte in Marokko. Ein Angriff -er Marokkaner abgeschlagen. Paris, 12. Juli. Nach einem in Fes anSgcgcbcnen Kom- nrnnigu^ vom li. Juli weist die Lage der französischen Marokkosront zu Ende des gestrigen Tages eine beträchtliche Besserung aus. An der Südwestfront wurde ein Angriff der Marokkaner abgeschlagen. lW. T. B > Siauiin gehl nach Marokko. Paris, 12. Juli. Das „Petit Journal" veröffentlicht eine Unterredung mit dem neue» Obcrkommandicrendcn in Marokko, General N a u l i n, der erklärte, daß er sich am 1ö. oder 16. Juli mit seinen Generalen nach Marokko ein- tchisscn werde. Er sei überzeugt, daß cs ihm möglich sein werde, Abd cl Krim zu untcrrvcrfen. Das spanisch-französische Marokko- Abkommen. Paris, 12. Juli. In Madrid ist ein spanisch-französisches Abkommen über das Vorgehen in Marokko unterzeichnet worden. Auch die Madrider Regierung kündigt offiziös dt« Unterzeichnung dieses Abkommens an. Das erste Ergebnis des Abkommens wird die Bekanntgabe der FriedenSbcdingun- gen an Abd cl Krim sein. Malvn, der am Freitag aus Madrid zurückgckchrt war. Ist am Sonnabend nachmittag von Painlcnö und Briand emp- kangcn worden, denen er über die Resultate seiner Mission 81 c r I ch t erstattete. Ucber die Tragweite des in Madrid Unterzeichneten pvli- tischen Protokolls über Marokko gehen die Ansichten ausein ander. Während das Pariser Journal" behauptet, daß eine gemeinsame militärische Aktion von Frankreich und Spanien gegen Schesckna» geplant sei, erklärt die „Chicago Tribüne", daß daö Direktorium in Madrid von einer gemeinsamen Aktion nichts wissen wolle. ES hätte eine solche gntgchcißen, wenn sic vor dem spanischen Rückzüge hinter die Prlmo-de-Rivera- Linie vorgcschlagcn worden wäre. Jetzt sei aber Spanien ber Ansicht, daß es hinter dieser Linie vollkommen sicher sei. Die spanische Regiernng liabc endgültig aus die geräumten Gebiete verzichtet. Spanien hätte vielleicht eine andere Halinng eingenommen, märe England zn einer vcrstärstc» internationalen Besetzung der Tangcrzone bereit gewesen; denn man wisse in Spanien sehr wohl, das; Abd el Krim nicht wirkungsvoll bekämpft werden könne, so lange die Tanger-Zone ein Inirigenhcrd und ein Eldorado für Waffen- und MnnitionSschmuggel sei. Die Weigerung Englands, sich einer Aktion in der Tanger-Zone anzuschließcn, habe Frankreich nnd Spanien veranlaßt, Abd cl Krim den Frieden vorzuschlagcn. Frankreichs „humane" Kampsesweise. Paris, l2. Juli. Charles Maurras nennt in der „Nctivn Franeaise" den Ministerpräsidenten Painlevö einen „abscheulichen, blutgierigen Kretin". Dieser Ausdruck wirkt selbst in der „Action Franeaisc" etwas stark, aber er wirkt noch ganz anders, wenn man erfährt, weshalb Pain- lcvci diesen Ehrentitel erhält. Der Ministerpräsident sträubt sich dagegen, in dem Kampfe gegen die Nistrnppcn giftige lSase «»wenden zn lassen. . Painlcvo hält diese Kampsmethode für unwürdig, nnd er hält sic zugleich für verhängnisvoll, weil in Gens gerade ein Beschluß gegen die Anwendung von Giftgasen im Kriege ge faßt worden ist, für de« der Delegierte Frankreichs, Panl Bonconr, lebhaft eingetretcn ist. D>c französische Zivilisation würde vor der Welt keine sehr schöne Nolle spielen, wenn eine Kampscswcisc, für deren Gransamkeit in den französischen Hetzblätter» sehr heftig die deutsche Heeresleitung verantwort, lich gemacht worden ist, fetzt von Frankreich selbst gegen ein geborene Truppen in Anwendung gebracht werden soll. Die ganze -Heuchelei der „überlegenen Kultur in Frank reichs Krtegsfiihrung" würde durch dieses Beispiel der Mensch heit vor Auge» geführt werden. Aber diese Ucbcrlegnng Ist den Nationalisten in der französischen Presse fremd. Zuerst hat die „Liberia" den Gaskrieg gegen Abd cl Krim emp. fohlen, jetzt tritt Charles ManrraS auch mit Begcistcrunß für die Vergiftung der französische» Front ei». Hnmanitäts- bcdcnkcn nennt Maurras eine „kannibalische Dummheit"; Ministerpräsident Painlev,. der solche Bedenken hat. ist slir den Frennd des Mitarbeiters L'on DandctS ein „Onadratrind- vieh". Mit solchen LicbcnSwürdiglciten wird von den Män nern der „Action Fran?aisc" der politische Kampf geführt. Errichtung einer englischen Flugbasis in Gibraltar. Madrid, ll. Juli. Vizeadmiral Seel, der Kommandant der englische» Luftflotte, ist i» Begleitung Astmorcs in Gibraltar cingctrossen. Der Besuch Seels wird mit der Er richtung einer englischen F l n g b a j i S in Gibraltar in Zu sammenhang gebracht. (T.'UI
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