Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 10.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187903105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-10
- Monat1879-03
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.03.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ß"L2,'yr>M WM,»«»»« «eneentperel» nt-rUstl»» GdWt.«u»»«n> 10U». «N»M ssooo «»tr LTkL'-S" l>» die Redactt», Wu »«rdindttch. !ns«rareil.Annahme «u». Art«: »»» I»n^»>ntz,mdurg,«r»- ^WtNl^Le,,)«^ ««Irl. M»»Manksun ». m «erl«». F»«». «,»». «««dl,»«, ankfur» a. M.. «kiln» kn. — »nnd« » ««. W Aranksurt » M. — «n«nn, d «nnk".-In,»», »nw^ck c«. «N,»r«i7 mv. Jahrgaog. Dresden. Montag» 1«. MSr; 187S. Tageötatt für MitiK, Unterhaltung,Geschästsverkehr. Lörsenbkricht,Freindenliste. Mtttedaeteur: vr La»ll Druck und Für da- Feulll.: I-ack^lU »»Rim«»». LI«p«oI» b« Herausgeber: »od»r«It I» Dre-den. so verantwottl. Redakteur: rT»lnrte>» l»«I,I«»„dr inDre-de«. Jnieral» «erden Manen» «na», >3 di,«».» Uhr »n,»n,mme». Sonnt««, »I» MM-,, » Ubr. In Reullid« nur an Wochen» »»,«»: grohe »l»Il,e,,N« Ae. S bi, Siachm. L Uhe. — Der Raum einer et»- itz«lli,en PeM-etle lauer t» Pt»r. »ingelondr dt« keile 30 P'a». Dtne «araiiiie nie di» »,chlllä,t,e «trlchetne» tz«r Inlerat« »trd nicht ,r,«de». «u,»reli,e Annoncen- «ullrüse «»« un, unbe kannten girme» und Bee» tunen inieriren wir nur «e,en ivritnumer««»», Zahlung durch Brief» «allen oder Posieinjah- tun. Acht Silben tolle« IS Pi«e. In«,rate tUr dt« Montag, - Nummer «der »ach einem Friltagr die PetiUeilc 20 Plge. u n i» « ^2? ^ S»atrg«»oliIiN. Dre^rtterungSausstchtm nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für heute den 10. Marz lauten: Wenig Aenderrmq, vielfach heiter. u. Vurtl»iir nUer8t»»t»p»pinrs, «nüvtlsfi,. chotlan ete. rzunrnlr- tmm uUerOoupailij. vveilt^'sIÜ.VontroloäerVortoosllNg uUer>Vertd- l 8erklou«itr. 14. «o^enüb. ä. gporerzt.! papiers ^Ue» »aed aut' briuflil den, IV. ^ VomlollgtsllvflleWgotisgl. Wlßmurict, 5. Revefte Telegramme »er „Dresdner SiacdrtLten." Berlin» 9. März. Der Berliner Universitätsprofessor Vr. Lewin erwiederte aus eine Anfrage telegraphisch aus St. Peters burg unterm 8. ds.: Bei Prolofjeff fand ich keinerlei Pestsymptome. Seine Drüsenanschwellungen sind Ueberbleibsel der vor mehreren Jahren überstandenen, jetzt nicht mehr vorhandenen Syphilis. Auch sonst fand ich in den Spitälern Fälle verdächtiger Art nicht vor. Petersburg, 0. März. Fürst Lorlö-Melikoss melket auS Astrachan vom 7. dies.: Die gestrige Versammlung der auslän dische» Aerzte unter Vorsitz des Professor Eichwald in Wetlianka nabm ein schriftliche- Protokoll auf, wodurch Hirsch. Btesiabetzky, Kabiadiö, Petresko und Elchnald konslatiren. daß die tm Astra- chanschen Gouvernewe»t von Mitte Oktober 1878 bis Ente Januar 1870 beobachtete Seuche die Pelteptdemie war. welche den Charakter der sogenannten Icvantinischen Buboncnpest trug. Die genannten Aerzte enthalten sich einer Bcschlußtastung über den EinschleppungsmoduS rer Seuche, biö sich weitere Unter suchungen unv genauere Daten ergeben. Die Epidemie ist alö erloschen zu betrachten, da scit dem i). v. M. kein einziger TodeS- «och Erkrankungösall registrlrt sei; jedoch könne man nicht garan- ttren gegen ein eventuelles Witteraultreten rer Seuche in ren früher belmgesuchten Orten, namenilich Wetliankas. Die Aerzte rathen folgende von Prot. Eichwald vorgeschlagene Maßregeln an: l.EIne längere ärztliche Aussicht in den verdächtigen Ort schaften, 2. die Auirechterbaltung biö zum Ablauf der gesetzlichen sechSwöchentltchen Frist der bestehenden Absperrung jede- instzirt gewesenen Dorteö, ll. die Auirechterbaltung einer allgemeinen von Interesse sein wird, als sich eine Kollektion von vorzüglichen Originalen darunter befindet. — Die ordentliche MonatSversanmilung des Vereins Dresdner G a st w i r t h c am vorig, n Freitag tm Saale des Tivoli war ziemlich anstvnlich besucht. Der Vorsitzende, Herr Volland, eröfsnete dieselbe tn der üblichen Form und verschritt, der Tagesordnung gemäß, nach Vorlesung deö Protokolls voriger Sitzung zur Ausnahme neuer Mitglieder. Ein bicrbci zur Dis kussion gelangender Antrag deö Vorstandes, daß dag Eir.trittö- gelb von Mitgliedern, die bisher einem anderen Gastwirthovereln angebört, aus :< Mark zu ermäßige» sei, warb von der Vers mi»- lung mit der Abänderung angenommen, daß von derartigen Acu- autgenominenen nur «» Mark Eintrittsgeld zu erhebe» sein sollen. Herr Kneift hob im Verlaut seines Refcralö über den Stand der Fachschule hervor, daß die diesjährige Oiterpristung der Schüler am 4. April. Nachm. 4 Ulst, stattstntc» werte. Hierbei beschloß die Versammlung, zur Prämiirung vorzüglicher Fachschüler eine noch testzusteUende Summe auö d.r Verelnökasse veizutragcn. Unter den geschätttichen Eingängen ist leider ein abfälliger Be scheid des Stadtraihö aus die an ihn gerichtete Petition um Er mäßigung des Gaoprciscö zu verzeichnen. Offerten lagen vor von Ed. Geucke u. Eo. tn Zwickaucr Steinkohlen und Holz- tournirsitzen iür Stühle von P. Hhan in Berlin. Einem Vor schlag deö Herrn Loß, ein geuielnschaftliä es Micthvcrirago- formular iür Dienstboten zu entwerfen, wardvorläusig im Prinzip zugettimmt. Die hierauf folgende treie Diskussion ersircelte sich meist aut Gegenstände von »istitcr öffentlichem Interesse, während allerdings der Inhalt des Fragekasteno, mit dcsic» Eröffnung die Sitzung schloß, recht lebhafte Heiterkeit erregte. ES wurden nämlich mehrere Anfragen an den Vorstand gestellt, ob daS in irU.Ul«--,» f-sgs'' seiitvnsr känrter, lülle, bpitrvn, 8oirleisr, llLmenkrsgen, A»>>' L i ^oksttsn, NUsvtisn, ssiobus, Lotilvlken, Keavsttsn, Islorgsakaudsn, j - Karben, Lrepes, Larsn^ KIlligs Prei s. — Vor Kurzem wurde ein Polizist in Großenhain bei Gele genheit einer Tanzmustt von einige» Soldaten, die auch ermittelt sind, thätlich tnsullirt, woraus dem ganzen Regiment bis zum Vice- wachtmeislcr auiwärtö bis aut weiteres O ua rt i crbe s ch r än- kuug in drr Art auserlegt worden ist daß nach ri» Uhr AbtS. kein Soldat mehr aus der Straße oder in Wirthschasten angc- troffcn ivcrden darf. - AngcküuvigteGerichtsverhandlungen. Heute Vormittag st Uhr Hauptverhantlung wider den Dlenillnecht Her mann Richard GasH aus Noiic» wegen Diebstahls und Betrugs. Einsprüche: st wider Auguste verw. schwind i» Teudcn wegen Diebstahls, st'/r Wider Louise Hviniann in Naundori dcögl. st'.i wider Moritz Nothe in Sieulöbtau wegen Sachbeschädigung. IO wider Albin Ieutzsä' in Sertowitz wegen Bolcitigung. >0' ., wider den Stadtgutsbesitzer August Ucbrig in Wilsdruff deogt. >0' e wider den Tischler Emil z.'ippi»aiiii in Löbtau wegen Kör perverletzung re. I l wider den Redakteur Hermann Müller dcr- Abiperrung der mit zehntägiger deö bestederiben KordonS um das astraäm-! kastische Bemerkung geknüpft war, es müsse jedenfalls diesjähriges gelammten inüzirt gewesenen Ortschaften ^ perr hiesigen Lokalblättern angekündigie Hotbräumärzen - ^ ^"^ ^Eraätcn die Aerzte!Pier dlesjähiigeö oder vorjähriges sei, woran u. A. die iar- zclk in Striesen wegen Beleidigung, vier desgl. Il'.r widcr Wilhelm Fiedig 2vittrru»gs-«eovaMrunn am st. Äiärz.Mitt. 12 Uhr. Barometerstand n.Oöcar Uöiott sWallttr. ist»: 77st Nlillimeter tieo gestern I Mi», gest.s. - In Aussicht: Schönes Wetter. —Tbermometrograph nach Reaumur: 8"W.-Diffcrenzvongett. zu heute 10 ; nledr. Temperat. 1 W., höchste Teinp. 1t"W. Die Echlofftbunntahre zeigte West-Wind. — Himmel: klar. - «ldllölie in Dresden. «.März. Mitt.:24 «Lenl.unterO. Nische Gouvernement alS unnötbig. Füist LoriSMeli off meldet auö Astrachan unterm 8. d.: ES sind keine Epidemiekranken vor handen, die Quarantäne in den Dörfern Wiatonka und Bota- iewka ist autgehoben, demgemäß verringert sich die AbsperrungS- linle. Gleichzeitig sind die Beschützungsltnlen rund um bas astra- «bantsche Gouvernement, sowie die Ouarantäne-Eknrichtungen in Sarepta, Achtuba und Elton ausgehoben. — Im Dresden, 10. März. Reichstage hat, was zur Erg —.... ,...V a—» ^rgä Irlegrapbtschen BerichtS bemerkt sei. der Abg. länzung deö gestrigen Ibg. Proi. Richter, Vertreter des Meißner Wahlkreises, zuerst die Aufmerksamkeit der Reich-regterung auf dle Gefahren gelenkt, welche der Vieh- schmuggel an der russischen Grenze für die Landwlrthschatt nach sich ziehe. Die Rinderpest kommt deshalb so ott nach Deutsch land. weil so viel Vieh au- Rußland eingeschmuggelt wirb. Er verlangte Vermehrung der Gendarmen und MilitärcordonS an der dortigen Grenze. Der Reichskanzler Fürst BiSmar ck sagte Abbitte zu. indem er in vemerkentzwerther Weise nicht daS Reich, sondern Preußen für den Umiang, in welchem der Viehschmuggel stattfinde, verantwortlich machte. Hatten sich die Bemerkungen des Adg. Richter-Meißen einer sehr zuvorkommenden Awnahme durch den Fürsten BiSmarck zu erfreuen, so war das Gegentheil bet den Reden des Namenüvettrrs dieses Abgeordneten der Fall. AlS nämlich der Abg. Richter -Hagen das Wort später nahm, verließ Fürst Bismarck bei dieser und jeder der folgenden Reden dieses Abgeordneten den Saal. — Depeschen aus Ungar» lassen eine furchtbare Katastrophe von kenDammdurchbrüchen her ! h e i ß erwarten. Am 7. März Abends war die Stadt Szegedtn bereits infolge anderer Dammburchbrüche rings von den Wässern der Theiß umgeben. Aut allen Straßenzügen war die flüchtige Bevölke rung der Umgebung herbeigekommen. Die Bewohner SzegedinS scheinen den Muth sinken zu lassen, weil ble Situation alS hoffnungslos angesehen wird. Die letzte Schutzmauer wird hart näckig venheidigt. die Bevölkerung wird vom Militär wacker unterstützt. Letter stehen Genietruppen tn zu geringer Anzahl zu Gebote. Ein Telegramm beS „N. W. T." von Abencö 7 Uhr meldet: Die Katastrophe naht. Die Bevölkerung tst in der Apathie der Verzweiflung. DaS Militär hält sich aus baS bravste. DaS Wasser naht immer mehr dem Altötbtainm. Man fürchtet, daß eö Ihn schon tn zwei Stunden erreicht haben wird. Um 5 Uhr Morgen- erfolgte der Durchbruch der Fluch beim Alföib- dahn-Damm. Die Kuchen überstrcmten daö Dort AlgvS voll ständig. ES verkehren stündlich Etsenbahnzüge, um die Flüchten- den na» Vasarbelv zu bringen. — Die russischen Pest Nachrichten lauten in neuerer Zeit recht beruhigend. Die deutschen und bstcrretchischen Mit glieder der Pestcominlsston. Prot. Hirsch und Blettadecki. haben nach Berlin und Wien telegravbirt, daß sich die ergriffenen Quaranrainemakregein alS unnöthig erweisen. Die Abteu'ungSardeit nächst dcm Stabtbade in Tepiitz wird durch den Wasserancrang verlangsamt, sckuettet jedoch un unterbrochen fort. Die Bohrungen und Sprengungen müssen meist unter Wasser auvgeiühtt werden. Am 8. d. kanten unter Tbellnavme des Bergratheö Woli bei den iuundtrten Schächten commtsstonelle Erhebungen darüber statt, ob und tür welche Zelt daß provisorische Verbot, mit welchem den BergwerkSbefitzern die Wasserhebung unterlagt wurde, aufrecht zu erhalten se. Dielen gen hlengen Haus- und Flurslücksvesitzer, deren Grundstücke mit AblüsungS - bez. LandeScultur-Men- ten deba»'et sind, haben bieietben bis Ende d. M. an das Stabt- steurramt zu entrichten. — Dle Pricßnttz und Wetßeritz sind infolge der mil den Temperatur der letzten beiden Tage seit gestern früh nicht unbedeutend angeschwollen, ein Beweis, daß auch außerhalb des Dresdner Elbthalkeffelö Tbauwetter herrscht. ^ n den nächsten Umgebungen der Stabt baden die Sonnenstrahlen mit der weißen Winterhüllc so durchgreifend aufgeräumt, daß weite Flächen, die noch am Freitag mit sußtiekem Schnee bedeckt waren, vollständig kahl geworden sind und überall das erste zarte Grün iast sichtrar wachsend bervorsprießt. Immerhin aber liegen nicht btoS im Gebirge, sondern au» aut den nächsten Anböhm um Dresden noch Massen von Schnee und hie Zugangsstraßcn zur Statt Nno außerordentlich aufgeweicht und kotvig. Dringend zu wünschen ist, daß dem gegenwärtig abnorm hohen Barometcrst.md nicht plötzlich rin Umschlag mit Regen folgt, woraus in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ein großer Hof uin dm Mond hinzu- beuten schien. — Am Sonnabend fuhren die Dampiscbiffe der Sächstsch- Böbm. Dampfschistiabri in diesem Jabre zum ersten Mal bis Gtrebla. woselbst sie von dem Stadtmusikchor und ml» Böl lerschüssen »kirr i.'st empsangm wurden. - Morgen Vormittag 1 l Uhr soll tm GlaSsalon der k. GerlchtS- Auctio , Raiupesct'esttaße 2l. eine werthvolle Sammlung von Oelaemäldeu versteigert werben, waö insofern KiuMammlrru sein, da cs sck'on welibe>ül'i»t sei, waö den» doch gehörig auf die Schlauheit des Publikums rechnen hrißc. - Bei Mädchen, welche Liebe kühlen, fehlt auch ein liebend Herze nicht, sagt der Dichter. Daß sich aber raS l ebende Herz oit genug auch da eivstndet, wo vor der Hand Liebe nicht ge fühlt wird, das mußte jüngst eine schöne Dresdnerin erfahren, die sich zu einem Besuche nach einer sächsischen Provir.zi.ilstadt begab. Sie übernachtete dort in einem Hotel, welches einen hoben Slawen trägt. Sie erhielt ein Zimmer in der 2. Etage, in den unteren Räumen war Ball. Eommcr- oder io etwas, kurzum cs ging sehr lebhaft zu, waü sie iuteß nicht hinderte, in die sausten Anne Morpheus' zu sinken, nachdem sic vorsorglich erst tic Tbür von Innen geschlossen. NachtS um die 12. Stunde ward sie durch ein Geraus» erweckt: eS versuchte Jemand die Stuben- thür zu öffnen. Die Dame ries, daS Zimmer sei deiept. umsonst: Die Tvüre tbat sich aut und ein Mann erschien aus der Schwelle. Derselbe erwiederte aus die Aufforderung, sich sofort m entfernen: „Entschuldigen Sie. mein Fräulein, ich wollte nur sehen, ob das Zimmer ln Ordnung sei." tNack ts 12 lthr!) Er entfernte sich endlich; die Zlmmcrinh.,berin mußte aber in hrem Schlafkostüm auö dem Bett springen, um die Lhüre wieder zu versch ießen, denn daS batte der nächtliche Revisor — vergessen. Bald darum kam dieser wieder geschlichen, pochte an die Thür und rie» tm Flüstertöne: „Fräulein, tür-Dten Sie sich nicht to allein? Soll ich bere'n kommen?" Nun folgte aber eine so geketzerte Ant wort. daß sich der Mann schleunigst zurtz tzog den» wenn eine Dresdnerin gereizt wird, to ist nicht mit ihr zu spaßen. Ob der Herr Hotelwtrth, denn Niemand anders war der nächtliche Eindringling, weht allen allein reisenden jungen Damen gegen über io verfährt? - »Noch sei bemerkt, tcrß daö Mädchen einfach gekleidet war: wäre sie als große Dame erschienen, so würbe der Herr wahrscheinlich nicht auS der gehörigen Reserve getreten sein. ES wirkt daö ein unangenehmes Streiflicht aui unsere sozialen Verhältnisse. Wir setze» jetzt von der Nennung der bctr. Statt und der näheren Bezeichnung des Hotels ab. weil wir crwanen, baß der WIrth für sein taktloses Verhallen der Dame Abbitte leisten wirv. — An den Leipziger FrühjabrSprinungen Lebulö Er langung der Berechtigung zum Einiährlg-Frciwilligcii-Dienste betbeiligten sich 20 Eandidaten. von denen nur 0 den Berechti gungsschein erhielten. — Der Reichötag-abg. Sonne mann auS Frankfurt a.M. hat in einer von über ÜOOO Personen besuchten Volksversamm lung in Leipzig unter wiederholtem stürmischen Bestall über ssoll wohl heißen: gegen) AiömarckS Zoll- und Ltcuciproicktc gesprochen. - In Rabebeul hat sich am 5. d. infolge von Schwer- muth der 57 Jahre al'e Wirttstchastsbestper P. erhängt. — In dem Haust der verw. Große n Lohmen brach am Freitag Abcnb Fcuer aus; dasselbe wurde aber unterdrückt, noch bevor eS größeren Schaden angcrtchtet. - Bei der io. Leipziger GettügelausNellung haben 177 Personen 0«,:« Nummern ausgestellt. — Im BarmberztgkeltSstift zu Kamenz starb am K. b. nach schweren Leiten ein 2täbr. Kind auö Ltico-gräbchen, DaS Kind batte die Petroleumlampe vom Tisch gerissen und dabei Len brennenden Inhalt über sich gegossen. — Seit einigen Tagen ist ein Restaurateur zu Crim mitschau spurlcö versct'wunbrn. Dcriclbe. ein steikiaer unv geachteter Mann. hatte sich durch die Ungunst der Ze tverbält- nlffe veranlaßt gesehen, seine Jnlo'vcnz auzuzctgen. Man fürch tet. daß er Hand an st» selbst gelegt. — Am 5. d. Abends wurde die EchnriderSwIttwe Wötzel In Lvßnttz von einem schnell fahrenden Schlitten überfahren und derart verletzt, daß man an ihrem Aufkommen zweilelt - Infolge der au« dem Dache lagernden Schnecmaffe stürzte dieser Tage plötzlich die hintere Hälste des Höble'schen Wohnbau» ses zu Hartmann Skort bei Borna zusammen. Zum Glück wurde Niemand verletzt. — Der bet einem Gutsbesitzer in Slltenhot bei LeiSnig dienende Kutscher Keller stürzte am «. d. II M. ho» von einem Balken der Scheuer aus das darunter befindliche Kellcrgewöldc unv starb bald darauf an den erhaltenen Verletzungen. — Am «». d. wurde der herrschaftliche Waldarbeiter Hänig inFrauenbach bei Savta. ein hoct'betagter Mann, beim Fällen einer Buche duk» boS Fallen deS BaumcS s t wer am Kopie verletzt, doch hofft man. tvn am Leben zu erhalten. Dein Unglücklichen wurde schon in trüberen Jahren bei ähnlicher Ge legenheit rin Bcin zerschlagen. - Am Sonnabend sind d gehörigen Wohnbäustr zu EberSbach nictergebrannt. Gcret tet konnte nur wenig werken. — Einem Geschäs Smann auö Großschönau Namens Kapier ist am Donnerstag in dcm neuen Restaurat onSioeal des Bahn hofs zu Oberoberwitz der Kronleuchter, welcher mangelhast constrntrt war, aut den Kovi gefallen. K. wurde nicht unerheb lich verletzt» Aetttlltlou. -s- ll. Der Sonnabend im »Neustädter Hostbca'er war, ohne irgend große oder neue Eindrücke zu dringen, sehr angenehm. Man begann mit „ Feuerin der M ä d chen s chu l e" und ließ darauf „Die Schwäbin" folgen. In beiden Stücken erwarb sich die Gastin F-räul. Klinkhammer außerordentlichen Beifall und bestätigte alles Gute, das man von ihr gesagt. Vor 'Allem gestel wieder die Frische und Lebhaftigkeit ihres Spieles, an dem nichts Gesuchtes oder Ueberspanntcs autfällt. Wenn auch die Uebergänge in erstcrcm Stuck nicht allenthalben so mahboll sein bcrauskamcn wie bei Hedwig Raabe, die ja hierin das vollendetste Muster ist, so erinnert Fräul.Kiinkbammer doch überall an Deutschlands berühmteste Naive ja, sie sieht der Hedwig Raabe sogar ähnlich. Zeichnete sich im ersten Stück Herr Dettmer durch eine Vornehmheit der Allüren auS, die er sonst in Frack und Glacä deö örteren verschmäht, so war es in der neustutirten S-1'wäbin vor allem Herr Jaks«, der ein prächtiges Genrebild deö verliebten Podagristen schuf. Aber auch Herr Kramer und Herr Erdmann wirkten sehr ansprechend mit. Für Herrn MatkowSkvö starkes Talent sind dalb- schürtge spannuiigöarme Licbh bcr keine guten Aufgaben; sie reichen nicht bis an ttc Linie reiner Begabung, wo seine Aktion wärmer, sein Feuer entfesselt wird. Zum Schluß gab man Neömüllcr'S altbewährtes Licbcrspiet „Die Z i l l c rt ha l e r" und zwar mit dem schönsten Eriolg. Die Herzlichkeit und Natürlichkeit der Handlung wird dabei durch irinig empfundene Lieder, die tief In'S Gemüth treffen, reizend il ustrirt. Auch von der Darstellung «unter Herrn Musikdirektor Riccius) ist Gutes zu sagen. F-räul. Löffler hat zwar nicht die Eigenichast zu erwärmen oder absondcrS fein zu schattiren. aber sic gab die Bäuerin derb, mit Humor und großer Sicherheit und stieg schließlich zu einem Triller mit gar nicht nbelcm Gelin gen auf. Ganz prächtig waren die beiden älteren Tiroler, Herr Earl und Herr Löber, während Herr B aucr alS Stabt- rnensch und durch komische Charge Herr Hagen wirksam genug n die Handlung eim'r ffen. Stücke wie dies, welche bei gllcr Anspruchslosigkeit, durch Reinheit der Empfindung und echten unvcrsälschlcn GemüthSrcichthum erfreuen, sind selten genug» so daß die Ausnahme der Zlllerthaler in'S Hoftheater-Rcpertoic deshalb nur cmzucrkenncn ist. -j- Bekanntlich spielt Herr von Bülow beute für den Bavrcuther Fond und eS werden destalb zu dem Concert gar keine Freikarten verausgabt. Um aber jenen jungen Musikern, denen die VortragSkenntniß der große» letzten Sonaten von Beethoven von Hörern Werth sein muß. diese Studien zu er leichtern. werten an daS Eonscrbcrtorium eine Zahl Schüler- ka.ten zu halben Preisen vcr b olgt. Für daS Conscrvatorium in Würzburg hat Herr l)r. v. Bülow die rüni Sonaten ebenfalls vorgctragcir und st» durch seine Liberalität den begeisterten Dank der jungen Leute erworben. Briefkasten. .".Eine Mutter vonacht Kindern. „Gietzt ei denn in W. weder Polttet noch Gericht, das si» in Sachen der Hantarhciter'amllle mischen könnte, deren zwei Kinder st» haben über'abren laric»? WaS muß daö iür eine „Familie" stin und wie müssen eS die armen Kinder zu Haust gehabt haben! Mir tbat baS Herz weh, wie ich las. daß so ein armes Kind früh im Finstern sich unter den Zug gelegt habe. Waö muß eS erst tür eine Nacht erlebt haben! Solchen Eltern, cbcnso Vcm Kaufmann, her seine beiden kleinen Jungen NachtS stehend angeschnallt batte, sollten to» von Rechts wegen die Kinder weggenommen werden." — DaS wäre wahlscheini!» au» geschch n, wenn die Behörde von solchen Mißhandlungen Kenntniß gehabt hätte. E. P. R. „Hat ein k. s. GericbtSamt das Recht, zuwenig erhobene GertchtSkoste». welche ein ,albe» ^zahr na» Bezahlung der ersteren lt. Sportelzettcl gelottert wetten, denselben mit her Bemerkung: „bei Vermeidung von Auflage" an einen zahlungS- tätzlgcn und geachteten Mann, welcher Jedermann obne Mah nung stets bezahlt hat, einzuienden?" — WaS tst da weiter? Wenn Sie «ezahlen, so brauchen Sie st» wegen dieser Bemer kung keine grauen Haare wal'ien z» lassen. So was muß sich Jeder gefallen taffen, der mit dem Gericht zu tbun hat. A b. „Dart ein Meister seinen Lehrling, mit dem er 4 Jahre Lehnest vereinbart, wenn sich derselbe Nichts zu Schulden kommen läßt, vor Ablaut tststr Zelt entlasse»? Hat ein Meister daö Recht, einem Lehrling die lbrn gewährte Vergütung tür Arbeit zu entziehen?" - DaS Lchrverhältniß kann, wenn eine längere Probezeit nicht vereinbart tst, während der ersten vier Wochen na» Beginn der Lehrzeit durch einseitigen Rücktritt auf gelöst werden. Später kann ein Meister seinen Lehrburschen wegsagen. wenn Vieser stiehlt oder sonst ein liederlicher'Bengel ist; Arbeit weglärrlt und seinen Verpflichtungen .wenn er von der hie den Webern Kaiser und Wünsche nt»t nachkonrmt; wenn er unvorsichtig wir Lickst und Feuer ^—' gokelt; wenn er grob und vielmäullg Ist oder gar in Tbätlich- ketten gegen seinen Lebrberrn. dessen F-amilieiiarigehörlge oder die Gesellen übergeht; wenn er eine abschreckende Krankheit hat re. WaS die letztere Frage betrifft, so kommt es hierbei darauf au, waS ausgemacht ist. VerttaS. „Ilm junge Anpflanzungen au> Landstraße»» «or mutbwilligem Frevel in etwas zu schützen, würde tcd vor-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite