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Dresdner neueste Nachrichten : 07.09.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191109079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-09
- Tag1911-09-07
- Monat1911-09
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.09.1911
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Cis lotmersp -7;70««S( Meva ij E It I h TAFEL-. Mag konnex-eile leitet Ist-dienen I W ZKUJUZU must-t- i- Ih m sannst-d « U. qsexeassi Ans- Qde Miralsksetlas MADE-tade- M Umgebung t Us« k M M M l. U siedet- W»»» »z, sagte-Imme- Rsbm u Turm Tom-e -x Mem kq q. tmqu von aus-Iris wetten nur qeqeu ,s»,«ushezabtauq aufstmwo Hur das Iris-einen as »Hm-mit quea und stät-en Ists 111-It jammert. rele ,psullchetlnifsbe vonsncekqten unduläists. Unsre Dresduei m antmåkk ngzquiäzstglsjqkövle i- mtlichesuuouccas »an . ne am cxpedl okkaumwtetleu und its-hatten an. summte u k- . Leiselemsbäiäigndumkaht to Seit « « richten H- Die große Geduldprobe. Ofsiziisser Wirrwarr-. Mk zwei Monaten währt nun das Schweigen »Zum-one Ab und zu warfen ofsiziöse Be «·.«.kkungen einige-s Licht aus den Fortgang der Ver- Wdlungem durch sie bereitete man das deutsche Mk daran vor, daß wir in Marokko keine politi- Öom Ziele hätten, sondern lieber ein paar koloniale ISWssp am Kvngo erlangen möchten. Angesichts M« gewollten Taubstummheit, der sich die franzö sischk Regierung nicht ganz in dem gleichen Umfange «.»-,7«10ß, entstand allmählich überall eine Nernosität, »F jzuscxn internationalen Beziehungen wenig zu mäalzch jsk, Umsiger jedenfalls, als es die Veröffent lichung authentischer Mitteilungen gewesen wäre. Heute kann kein Diplomat Entscheidung-en iiber Whmsfkagen eines Volkes treffen, ohne daß dieses Zox dein Abschluß der Verhandlungen seine Meinung geäußert hätte. Niemand wird verlangen, saß alle Einzelheiten der Diskussion oder gar die Absichten, Forderungen oderTricks unsrer Regierung M chfentlirhkieit mitgeteilt werden - der Schaden wäre nnertneßlich - aber fdad deutsche Volk, das jährlich 1300 Million-en allein siir Heer nnd Flotte Mspkingh darf erwarten, daß seine Stimme gehört c. werdDazu bot ihm die Regierung bisher sehr wenig Gelegenheit, und tat sie es, so ließ sie den Widerhall der öffentlichen Meinung nnbeachtet Aber dasiir stimmte dag, was in den verschieden-en Blättern mehr oder minder offisziiiö bekannt gegeben wurde, doch untereinander überein, so daß keine Mißverständnisse aufkommen konnten. letzt aber scheint in der offi« ziöfen Garkiiche ein toller Wirrwarr zu herrscheti,i der uns fast in dem Glauben bestärken könnte, daß die Tage des preßgewaltisgen Herrn Hannnann ge i zählt sind. Die »Nordd. Allg. sta« veröffentlichte Nestern abend folgende Auslassunm - »Die in denMarokkoverhandiungen eingetretene Unterbrechung hat ihr Ende erreicht Die Besprechungen zwischen dem Staatssekretär v. Kiderlen-Wächter und dem französischen Bot schafter sind gestern wieder aufgenommen worden. Den Umständen nach kann mit einem gbatteren Fortgang der Unterhandlungen gerechnet werden ais vor der Pause.« s· . - Diese Notiz ist trotz ihrer Kürze und obwohl man mehr zu hör-en wünschte, geeignet, die Befürch tungen zu zerstreuen, die namentlich fast an allen deutschen Vörsen (so auch an der Dresdueri herrschen und die sogar schon zu einem Ansturin auf eine Sparkasse geführt haben. An der Berlin-er Börse, aber auch in Rheinland-Westfalen, rechnete man in den letzten Tag-en ganz ernsthaft mit der M ög l i kh - icit eines Krieges. Große Kursstiirsze die nur durch die Frankfurt-er Börse etwas gemildert wurden, waren die Folge, während umgekehrt die Preise am Geireide- unid Zuckermarkt enorm in die Höhe gingen. Die Verluste sind riesengroß, und schon Die jungfräuliche Ksnigim Von llims schmiät-Kostaer. Nachdrnck verboten. Heinrich VIII. von England, der prächtiae derbe Huld genußsiichiige Renaissaneefürst, dessen Bild wokl jedem von der Holbeinschen Zeichnung bekannt·it, verstieß seine edit-e Gemahlin, die spanische Katharina nm Anna Boleons willen. Leidenschaft zu diesem ebenso schönen wie schlauen Weibe nnd Trotz gegen den nntoillsährigen Papst ließen ihn sein England lkvn Rom trennen, - nieht Sinn für den Protest-an nsmns, —« nicht Erkenntnis römischer Fehler. » Das Kind, das Anna Boleyn ihm Zebar (1038) war Eli-fabelh. Die letzte des Hauses ndyr. Die Gxdßte Ganz die Tochter des klugen, selbstsuebtigen, willensstarkcky sinnlich-when Herrscher-T ganz die Tochter der veransiigunigssüchtigem koketten Mutter, die wegen (angeblichen) Ehebruchs auf dem Ssafott endete. Ganz die Erbin von Willen nnd Wesen eider Eltern. Denn wollte sie die Krone tragen, so hieß das Flian Voteyns Eberechtmiißigkeit unantastbar hin stellen für alle Zeiten« Und das bedeutete den Aus bau aller väterlichen Pläne insonderheit Feindschaft gtgen Rom ... « . Halb verstoßen nnd fern vom Hofe erwächst die MUMtlvfe in der Obhut Katharina Paus, der ver windetem sechsten Gattin sHeinrichT - kanm hat sie Alls-lichten ans den Thron Denn nach dem Vater YOU-txt fein Sohn Editaod sechs Sächs-e- imæ ihm Maria, die Tochter der zuerst verftio nien Ka arina W Aragon-, weitere fünf Jahre » , ; Ekssubetb wartet. Klar treten jetzt schon Farben; Imd·Liiiieti ihres-Bildnis zutage: msit Katharina-party zweitenz Gemahl beginnt die fuibreife Prinoessin ein bedenklicher Verhältnis, das-sie in schwierige Unter luchnnaen veriwickelt. Aber alt und sicher zieht sie sich ans all-en Schlingen Danach, mit allen Zeichen der Unschuld aus der nur set wisseuden Stirn eine Wette Protest-man wu- Scheitei on m dotie lebt sie eine Zeit am Hofe Wie-» m der invo- Intd als die bleiche- katholische Maria den Thron einnimmt, zieht sie sieh abwartend-diploumtifch zurück- scheint aber doch sehr bald die Seele non aller hand Aufschrerifchen Plänen zu sein, die ibr die Ve kannlschaft mit den Gefänanidmanern des Ton-ers vermitteln Meer wieder versteht sie es mit bewun decndwerter Ruhe, sich zu verteidigen nnd zu retten. DW lebt sie mit leiser Andeutung verstannder Un schuld, aber von Marias Gebirgen der-wacht- immer spdgtenxagtkiedmnc thing-M MEDIUM- Aussian Ws Isw « H II «- so HYU Abs-J 111-»k- so ieMoYms NE. M I Ctt ko« Insc- Ia DIE-Simon Ltoolr. J VII h i citat-s Z. ÆHIMF —— »Ok- Lol- I Istmsssmqsx wenn-M MHIUU Mk« —·30« uitimk Mk- »m. I sum Preise l. Ast-« .usstoUuns. ellung -SSS. - . i« s - o uh los s · . » MS vonlllhr ab » 0.20 GOUW F Ausle XENIEN Akt ·c" um AufnartsctiYlltMsch atmuklub. ; f. unt. M B« an dies-s ncux-Exuedition Miislkk dfchcnbrodg erb. tM Trt en- Its-« muss-ist s, T 1 r:.s:k-:.-s-.5::·.7;..« « mästen fsr alle 111 ers ns mater- ca. 60 Mit-neun sc Tilgt Ist Woche Mi s« Des es. Friedrichstt»ss, :. »Dcutfche Akt-ballt Kessels-ists « IM- sthindiltma .1 Flügel vom elnicc Ich der »Ist-the stei. Nein-J cö la Tour. Markt-asan 49. Otto Lin-et com] sauft sitt-111 .- W MAX-« Ex mrqut «»3. Meichskmsck Hothesuotap Nr· 4. J Illltätigseilskz ils-hoffen- 1 Ziehung: I 1., TI. n. 21. costs-111- Ins C 3 .».»ä-«ZIIZJUM FIEDLER lIM ww. s- MM MIII Gent-i quq , Im » . Mk . M « - 1111 » 1111 . . IM » 111 Gem, 111 »Im » . M» MI . . W» W » .. II » M » » U» M s- v · w » 4us . . i. M , » Uni- Xemujpriimblw I , IllW W VII-nahsme mum- Nmushmg » Hishi-Umgi- XIV WI- « Ess- NeuefteNakhriebten Ullllbsanlllllk Tqllclzcllllllll. Größte Verbreitung in Sachsen. us weitere abzuwenden, sollte die Regierung sich veranlaßt fühlen, io bald wie mäglich augfühtlichc Mitteilungen über den Stand der Dinge zu ver öffentlichem Einstweilen scheint sie absichtslos - genau das Gegenteil zu bewirten. In derselben Stunde, wo die Mord-d. Allg. Ztg.« die obige Auelassung brachte publizisert der gleichfalls offizidse »Verl. Lokalanz." einen Artikel, worin runsdweg erklärt wird, daß »der von dem Botschafter der französischen Republik über brachte umfassende Vertragsentwurf, der zurzeit unserm Auöwärtigen Amt zur Prüfung unterliegt für eine schleunige Erledigung der leidigenMarokko- Angelegenheit vorläufig nur geringe Aus sicht« biete. Damit widerspricht also ein ofsizidfes Blatt aqu schärfste dem andern. Soll man nun der ~Nordsdeutsschen« oder dem ~Lokalsanzeiger« mehr Glauben schenken? Jene hat die Aueiennität, ein ehrwtirdiges Alter im Dienste der Regierung fiir sich, dieser ist zwar erst eine ganz neue Akanifition, aber von ungleich größerem Einfluß, nnd zudem bringt er so detaillierte Mitteilungen, daß man sie nicht un beachtet lassen darf. Er teilt nämlich mit, daß die deutsche Regierung zurzeit mit des Ausarbeitung von Gegenvorschlägsen beschäftigt se, die sich aber wohl nicht auf territoriale Kompeusatiouen bezögen, da Frankreich in diesem Punkte ~nicht knausern zu wollen« scheine (was ihm bei der Minderwertigkeit des Kongogebietes nicht fchwersiillt). Die Schwierigkeiten liegen vielmehr auf wirt schaftlichem Gebiete. Frankreich betrachte sein Unternehmen in Marokko als ein rein kapitalistisch kottmterzielles, und man kann, so sagt das genannte Blatt, »unsre Staatsmiinucr nicht genug auf die Wichtigkeit aufmerksam machen, welche die peinlichste unid minutiösefte Sicherung unsrer volkswirtschaft-; Ilichen und Haudelsinteretßzn sim Zukunftssstaatei Marokko erheifcht, und ma mal möchte man wün schen, daß in der Wilhelinftrasze neben den Staats miinuern uusdDiplomaten auch einige ge rissen e Geschäft-B mänu er stifzem welche alle Kniffe nnd Winkelzlige der französischen Konszessiousjäger ken nen und ihnen zn begegnen wissen. Im groß-en und ganzen scheint unsre Regierung von dem Grundfad auszugehen, daß, wenn schon einmal eine Regelung in Marokko stattfindet, diese so gründlich wie möglich sei, nnd daß den Franzosen, wenn alle übrigen Vorbedingung-en erfüllt sind, iu politi scher Hinsicht, soweit Deutschland in Frage kommt, volle Handlungsfreiheit gewährt wird. Damit ist aber hoffentlich gemeint, daß Frankreich in Marokko mit den politischen Rechten auch die vollste politische Verantwortlichkeit übernimmt. Ob gleich das ja einigermaßen in den bisherigen Ver hältnissen .lag, find beinahe alle Schwierigkeiten zwischen Deutschen nnd den französischen Militiir behörden darauf zurückzuführen gewesen, daß die letzteren zwar alle Rechte des Eroberers beanspruch t-eu, im übrigen aber sich kräftigeren Reklamationen gegenüber hinter die scherifischeu Behörden ver schanztem welche ja die Herren im Lan-de seien. Die ser Zustand muß aufhören; Frankreich muß in Zu kunft, wenn es in Marolko Politische Recht-e ausüben will, direkt und persönlich in ganz Marokko fiir Leben und Eigentum jedes deutschen kommen, —»ein Zug, den sie ihr Leben lang behält, - leat sie stets ein Viertel zurücki Ihr zur Seite tritt schon jetzt, k- anch fast für ihr giannes weiteres Leben, Sie Williauc Cecil, Lord Mitleing der kluge Verm-er, der bedeutendste unter den Staats miinnern des damaligen Englands. Elifabeth ver steht es, ohne es erlernen zn müssen, sich an den klugen und starken Helfer anzulehncn nnd doch, ein Weib, aber eine qeboreneKönigim neben dem Mann-e stets die Erste zu bleiben, die-Herrschende der auch die Besten und gerade diese dienen müssen, weil es Englands Wohl gilt nnd ihr eigenes! So kommt endlich der Tag, ioo die ~blntiae" Maria im Tode neidvoll der gehaßten Halbschweftet den Thron lassen muß. Elisabeth beginnt die könig liche Laufbahn, Abgründe auf allenSeitem - mensch liche, religiöse, politische . . . Eine Frau auf dem Throne! Wen wird sie heiraten? Das ist die erste Frage der Welt. Elism beth ist klug: gar nicht wird sie das Joch der Ehe auf sich nehmen, aber sagen wird sie es niemand. Vielmehr sollen alle, die ein Interesse daran haben, glauben, daß sie der Ehre teilhaftig werden könnten. »Und nun kommen die Freier nnd bieten sieh an. zsnerft Philipp 11. von Spanien. Sein Reich ist die Bot-macht der Erde. Lange Zeit genießt England so die Annehmlichkeiten der Zuvorkominenheit des hassen-den Kandidaten. Eine nicht abreißcnde Kette von andern Anträgen kommt dazwischen - folgt nach. Schweden, Oesterreich und Frankreich sindi vertreten, englische und schottische Große, Verwandte deg, Köniashanies bewerben sich. , Es ist ein ewiges Sich-Anbieten, Sich-Entziehen - Kokettieren nnd Jntrigierem oft zur Befriedigung persönlicher Ge sallsncht ausgenntzt, immer letzten Ende-s von natio nalen Interessen geleitet. Die tollste Komödie wird nicht gescheut: so mit dem Herzog von Alencom dem 24iährigen Sohne der Katharina von Medici, den die 4liiährige clisaheth eines zärtlichen Briefwechiels würdigt, ja den sie in ihren Schlössern geheimnis voll empfängt, dann wieder jahrelang hinhält nnd endlich ajzwgistz » . · · » » . - « ! Wo bleibt dabei das Herz des Weibes nnd sein Liebeöbedtirfnisk O, es weiß sich zu helfen! Die Junge Prinzessin inq ja bereit-s edel-technisch den« Weg der Liebe. IFest kommen die-. Mnstltnqe der Königin an die et e. Von Eecl Burleigh weis man es nicht genan, ob et dqsn gehört hat, darf-g freilich wohl annehmen Verbiler Liebhaber wird Lord Leicester. Er ist ein leichtes-, aber ichsnee strick Is.iL-WzUzM.-tw-. fette-Mä- Reduktion mir Meist-miten- letvkmuvsrm 4·. Fetnipreckerx Rebattiou sit-. M. Its-edition Ur. 4571. Jena« Ur. us. Untertanen verantwortlich sein, nnd dieser Grundsatz kann nicht scharf genug in dem abzu fchließenden Vertrsage betont werden, falls derselbe zu einem befriedigenden Abschluß komini." Man kann diesen Anschauunan im allgemeinen nur zustimmen; aber man muß den weiterhin folgen den Worten scharfen Widerspruch entgegensetzeir. Der ~Lokalansciger« sagt da: »Jnivieweit die Erzählungen vom Erzreichtnm und speziell von den Eisenlagern zu Sud auf Wahrheit beruhen oder in das Bereich der Fabel zu verweisen sind, ist vermutlich im Oluswärtigen Amt noch nicht bekannt, wahrscheinlich überhaupt noch ein unbekannter Faktor, aber man muß mit der Möglichkeit der Existenz solcher Mineralfchäth rech nen und sie dem deutschen Handel nnd überhaupt dem freien Wettbewerb der Nationen offen halten« Jst es zu glauben, daf; sieben Jahre nach Beginn der deutschen Marolko-Aktioic, über zwei Monate nach Agadir im deutschen Auswärtigen Amt noch nicht bekannt ist, welch iiberauö wertvolles Gebiet das Sns darstellt? Warum hat die Regierung, wenn sie tsich in solcher Ahnungslosigkeit befindet, nicht Sach locrständige über den Wert jenes Landstrichcs :besragt? tWir ver-weisen auf den nachfolgenden ArtikeU Hat »Herr v. Kidserlem liaben sein Unter staatsselretär Zimmermann nnd seine Geh. Regie rungsriiie seit dem 1. Juli keine Zeitungen gelesen? Aus ihnen - nnd zwar übereinstimmend in Blät tern aller Parteieni konnte sich das Auswiirtiae Amt genügend überMarokko nnd feine Schätze orien-« tieren. Gibt es nicht in Berlin ein Qrientslifchess Seminar, eine Königliche und eine Universitäts bibliothek, in denen Werke liber Marokto zn finden sind? Der Weg von der Wilhelmstraße zum Opern platz scheint zn weit zu fein; man darf uns-ern Herren Regierenden nicht zumuten, daß sie sich ein paar Stunden in ein Buch versenken oder sich non einein Sachverständigen belehren lassen, denn sie wiss-en ja alles besser und lächeln ungläubig, wenn man ihnen von Diamant-en spricht. Und das deutsche Volk bat den Schaden davon. » Um die Verwirrung zsu vollenden, bringt die »vereuzzcitung« heute morgen im Anschluß an die Notiz der «Norddentl"chen« die Meinung zum Aus druck, daß die Verhandlungen voranssichtlich e r g e b nislos verlaufen würden. Woran sich diese An sicht stützt, ist nicht ersichtlich nnd auch unverständlich, aber bei den bekannten Beziehungen des konserva tiven Blatt-es zu Hofkreisen msuß man annehmen, daß eine solche Aeußernng nicht ohne Grund getan wurde-. Nun hat Herr Hammann wieder das Wort. Ein kriegerischer Konflikt? Die brennende Frage, ob es angesichts des Ver laufes der marotkanischen Verhandlungen zu kriegerischen Komplikationen zwischen Deutschland und Frankreich kommen könne, behan delt die »Kölnifche Zeitung-' heute in längeren Aus führungen. Sie drückt die Ueberzengnng ans, daß Frankreich es nicht bis zum Aenßersten treiben nnd das sranziisiiche Volk sich schließlich non der Erkenntnis leiten lassen werde, daß der Marsch nach Fez über Berlin eine zu gefährliche Reise sei. Daß Frankreich Marolko nach dem tunesischen Verfahren einstecken möchte, verdenkt ihm intrigant - nber ein Virtuose des ichmeichclnden Hofdienites. Und die Königin sucht sich diesen Schwachen vom starken Geschlecht nnd liebt ihn wirk lich, und das mit heißefter Sinnlichkeit. Er war dreißig Jahre hindurch eine Macht an Elisabeths Hose· nnd doch nur eine vorzügliche Schachsigur zum Ausspielen gegen drängende Heiratskandidatetr. Neben ihm dürften andre Liebhaber gestanden haben, nach ihm sind andre gekommen. Den traurigen Be schluß ihrer Reihe macht Essex, der kühne Feldherr, zder edle, nur zu wilde Mann, in· dem die alte innigin ihre Jugend wieder ausleben läßt. Aber ler ist gar zu troßig nnd bereitet ihr endlich den schwersten Schmerz: sie muß ihn wegen 11nbot1näßig keit in den Kerker werfen nnd ihm den Prozeß machen lassen. Einen Ring gab sie ihm in besseren sZeiten. Bei dessen Anblick wollte sie immer fein in Diebe gedenken. Schickt Essex ihn nun nicht, den Ring? Läßt er sich gar hinrichten, der verliebten Königin zum Trotz, ohne ihre Gnade sn erbitten? ·- Nnn, alio mag er es denn so haben! - Sein Haupt fällt. Zu spät erfährt die Unglückliche, daßi Essex freilich den Ring abiandte, daß aber eine in irigante Mittlerin ihn zurückhielt. Das war der Abschluß von Elisaheths Liebes lebcn zwei Jahre vor ihrem Tode. Sichtnndsechzig Jahre wO sie alti Nach einem von ihr selbst erlasse nen Dekret nannte man sie nnr die »inngfränliche Königin«. Ihre Prachtgewiindek ließen den Busen in schmalem Atti-schnitt stei. Das war das Zeichen ihrer Ghelvsigkeik Annafriinlichkeik nannte es das Dekret! Die Menschlichleit aller Großen steht über dem Begriff der Sündhaftigkeit, nnd den diiaröte Glisabeth wohl überhaupt nicht gekannt haben. re Stellung zur Religion beweist es. So groß itnd entscheidend fitr Englands Leben und ganze Zukunft alles war, was sie in religiöser Hinsicht veranlaßte so wesjig entsprang es bei ihr e nem persönlichen Bei-sein s. Sie war weder Noteitantin M Wirt-. Sie; war Wände-eint Was ihr Vater aus Trotz und Eigenwillen begann, übernahm sie. aus ieldstifchen Gründen nnd fahrtees durch, weil es dann tieer Klugheit dass Beste schien. Die Milbe Anton-wie Lisette ia England etne sank-eigenarti» Selbständtg i , stärkt-e zugleich das nichen der englian Krone. istlles rettqu e Gesauh die e wideka und Inberfltlsstae ntoleranq der Meint konnte so leicht »Komm un aus derält ON . Ketner . .- pki.euHka-2M« .--«dllst . 111-neuest- Ju Dresden und Vorurte- awnatlich s Ost- pto Quart-il II 111. Im haus- outth untre Provinz-Athlet- isouatlich Is I ~ oto out-ital US Ast. frei das-. Mit in Beil-Ue Mär-eh Ums-« oder am set seit-se M Akt-esse UIW te to Pf. pro Monat Mk. M sag t- Dettichlqsd und den deutschen tot-stets Nutz A Im .3suftr.Re-sse« awth 84 Pf. os- Oum MS M . B obs- Jllustk Beilage . 69 · . . 206 . « II Oesokteichillnsaug Ausg. A Mällufty Meste·monati.l·6om« stoka Ist. Ins-B ohne lluftr. Beilage . MS . . G . sich de- Uuslnde m see-sh. pr. sochet M. siwa VII- in Deutschland niemand. Anders sind die Empfindun gen E n g l a n d gegenüber. Die Versicherungen, du«- englische Volk denke nicht au eine Benachteiligung Deutschlands zugunsten Frankreichs, finden hier wenig Glauben, da die Absicht der englischen Dipte maiic zu ossenkundig ist. Die anderseits von Frank reich beanspruchtcn Viirgschasten für die Wahrung der deutschen Interessen bilden ietzt den Gegenstand der Verhandlungen-, deren Berechtigung Frankreich einleuchtet, da es sich sonst nicht auf Verhandlungen eingelassen hätte-. Ein bißchen Aufregung. Telegramm unsres Pariser Verrespoudeutem Paris, 6. September-. Es ist nicht leicht, ans dem Stimmengewirr die eigentliche Melodie des Tages hetandznböreih die in einer sehr modernen Partitur. steckt. Und man sucht sie auch auf die Gefahr, dasz sie gar nicht vor handen ist —— ganz wie bei modernen Komponisten. Der gestrige Tag schlos; würdig mit einein inspi rierten und schon deshalb nicht bedeutungslosen Leitartikel' des ~Temps". Die heutigen Morgen blätter bemühen sich, diese Note festzuhalten-nnd ver halten sich abwartend. Nun aber streut heute Rothe sorts,,Patrie« die Gerüchte von einer Mobil nia chu n a ang. In Paris seien einige Reginienier bereits konsignicrt. Es fänden h eirn l i che Trnnpennerschiebnngen an der Grenze statt... Möglich, dasz der »Tenips« in zwei Stunden alles wieder dementiert. Paris hataber dann doch sein bißchen tägliche Aufregung. Das ist Branch. Einen Dienst hat Rochesort mit dieser Meldung mehr seiner »Patrie", als seinem Vaterlande erwiesen. Sind seine Behauptungen wahr, so dürfte die Bekannt- Hnachnng, die von ganzbestiin intcn Truppens -b e w e g n n g en erzählt, der Regierung äußerst un nngenehm sein. Aber selbst wenn nicht —— so ist wie der ein böser Ton in die sehr sanft und mit aller Vorsicht geführten Unterhandlungen gedrungen. Man muß bedenken, daß unter den jetzigen Umständen jedem Dementi von irgendwem der Charakter eines Rückzuge-T ia einer Temütigung beigelegt werden kann. Die Zeit ist zu nervös um Mißverständnisse ertragen zu können. Man weiß hier an her antwortlicher Stelle fehr wohl, daß in diesem Augenblick auch D e utschla n d mit de r äußersten Vorsicht behandelt werden muß- Der »Temps« drückt das mit den Worten aus: »Wir haben keinen Grund zum Triumphieren.« Weis in ein noch deutscheres Deutsch übersetzt heißt: »Wir haben zwar Grund, aber wir wollen nicht irinmphieren.« Man glaubt an die An nabme der französischen Bedingungen und nennt das iin Herzen trotz Kongo e i n en S i e g der französischen Diploinatie. Denn kein Mensch weint hier dem bißchen Kongo auch nur eine Träne nach. Jni übrigen kann es selbst der vor sichtige ~T emn s« nicht unterlassen, die Fehle r der siiderlenschen Politik aufzuzählen Vor allem wird die Beschnng non Agadir ein Fehler ge nannt. Der Effekt, heißt es, stehe in keinem rechten Verhältnis zu dem Ausgang der Angelegenheit Um 4 Uhr gestern nachmittag kam auf dem Nordbahnhose der Kurier an, den Cambon an feine Regierung mit dem Bericht über seine erste Unterredung schickte. Er mußte sich durch eine kleine Armee von Inter uiewern durchschlagen, aber natürlich schweigend zu Herrn de Selues gehen. Heute ist es wieder die ~Patrie«, die mit angezogenen Redensarten auf sofortige Antwort nach Berlin drängt. Aber auch sung der »anglitanischen Kirche« den goldenen Mittel weg. Wie immer hatte Elisabeth auch hierbei die würdigsten nnd tüchtigsten Männer zur Seite, von denen nnr der Erzbischof von Cum-erhan Matthcw Partei-, genannt sein mag. Die bedentsainsten Farben zu Elisabeths Bild »liesekt selbstverständlicliihr politisches Leben. Diesem sann ein knappes Stizzieken kaum gerecht werden. Es ist die Geschichte ihrer ganzen Zeit, die Geschichte Europas. In einem Meer von Schwierigkeiten, inneren nnd äußeren, stenerte Elisabeth dahin, —- nein, sast ist es richtiger zu sagen: ließ sie sich treiben! Und darin zeigte sie ein seltsames Gemi«eh von Klein lseit und Größe: fast nie ergriff sie die Initiative, nie handelte sie eher-, als bis-; der let-te, allerlei-te Angen blick gekommen war, der noch ein Handeln zuließ. Sie sparte gern die Tat· Aber dann - yatie sie auch immer Glück! Dann schien es doch auch wieder, als habe sie gerade mit ihrem Zögern den allein richtigen Augenblick erfaßt, —— dann wurde ihr ans dem wenig groß Gedachten doch stets das wirklich groß GetaneL Von solchem Gesichtspunkte kann zum Beiiviel ihr Verhalten zu Maria Sinari betrachtet werden. Diese durch Schiller fiir die Menschheit in ein sehr riesiges Licht gerückte Gestalt, der zwar die tragischen Momente nicht fehlen, die aber bei geschichtlicher Betrachtung in ihrem von den- Sinnen regierte-c Dasein Abneiaung bis zum Abscheu erregt, mußte sterben, wenn Eng land nicht immer wieder und wieder in die entsch lithsten Zerwürfnisse politischer und religiöser Irr-le raten sollte. In der will-bewegten Geschichte des gnfelreiehö, wo Dolch, Gift und Seh-fett in jedem tammbaum ihre zahlreichen Vermerke fordern. nimmt Elisabech Zurückhaltung der gefährlichen nnd skrupelloseu Feindin gegenüber wahrlich wunderl Erst als Maria Stuart immer neue Unitriebe versuchte, ja mit gar nickt so aussiehtsloieujiiiardplänen Elism beths Leben be whic, sprach dieie ihr das Todesnrteih spielte aber gar dabei noch die Anwe, nicht die Hinrichtung zu befohlen und cntrüftnua zu handeln, als ihre Diener kurz entschlossen das Notwendiges-ne iiihrten. Sie fürchtete die Foler dieser Tat, nnd doch sollten die sie gerade ani die se nstige Höhe ihrer welk-» saeichichuiden Stellung treiben. · Gleiches-weise ließ sie lange Jahre-wohl eine ver xecktes eint-schaff sogen Spanien du- fsrcbtete the-. Rast jeden offenen Auskunft Und M als es Eint S ängeuwkatä terrabföilgre Tät-te die suchst-akust . - u n u : en ; »Es-; thUittJtumuMlgtÆMU
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