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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190206195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-19
- Monat1902-06
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1902
- Autor
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««d A«r»t-»r (Mtlslj «tz Aykißtt). ,7^^. Amtsötatt der KSnigl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrath» zu Riesa. ISS Donnerstag, IS. Jnni 1902, Mead». SS. Jahr» »a« Riesaer Tageblatt erschein jede, Ta, «brnd« mit Ausnahme der Sonn, und Festtag«, vierteljährlicher ve^,«prei» bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Marl SV Pfg., durch unsere s«t in« Hau« 1 Marl SS Pfg-, bet Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mark SS Pfg., durch d« Briefträger frei tn» Hau» 2 Marl 7 Psg. Auch Monat»abonuement» werd« angenommo»- An,eigea.««ahmr für die Rümmer de« «urgabetage« bi» vormittag v Uhr ohne «ewähr. Druck imd «erlag von Langer L Winterlich in Riesa. - Geschäftsstelle: «astantenftraß, VS. — Mir dir Redaktion verantwortlich: Hrrman» Schmidt I» Riesa. Sonnabend, den 21. Jnni 1962, vorn». 1« Uhr, komm« im Auktiovslokal hier 213 Flaschen Champagner, 250 Flaschen Weißwein, 167 Flaschen verjch. Llqaeure, 8 Faß Weißwein, 1 Kapsrlmaschine, 1 Büffet, 1 Ei», und 1 Geldschrank, 1 Lochstanz», 1 Atlas von C. Dlercke u. E. Gaeblrr, 20 Lamm- und 15 Katzenfelle gegen sofortig« Bezahlung zur Brrsteigerung. Riesa, am 16. Juni 1902. Der Gerichtsvollz. des Kgl. AmtSaerichts. Bo« » Uhr abends bis S Uhr morgens müsse« nach 8 t3S a der Reichs- chstewerbe-Orduuug offene BerkaafSsteNe« für de« geschäftlichen Verkehr geschlossen fei«. Diese Bestimmung wird unter Hinweis aus Punkt II unsrer Bekanntmachung vom 19. November 1900 hierdurch in Erinnerung gebracht. Zuwiderhandlungen werden nach § 146 a, der R.-G.-O. mit Geldstrafe b'S zu 600 M —., im UnvermögenSfall« mit Hast bestrast. Der Rath der Stadt Riesa, den 19. Juni 1902. vr. Dehne. »^MM»«WSMM Kirschen-Verpachlung. Die diesjährige Kirschemmtzmrg aus der Strecke von Station S,S bi- S.S der Seerhansen-Riesaer Strasse soll im Wege schriftlicher Angebote verpachtet werden. PachtzlnSangrbote sind bis zmn 24. l. M. an die mituntrrzeichnete Bauverwaltrrri, Schloßberg Nr. 9, abzugrbe«, während dir näheren Pachtbedinguagrn im Dienstlokale de« Herrn AmtSstraßenmeister« Reuter in Riesa etvgesehen werden können. Diejenigen Gebote, auf welche bi» zum 27. l. M. eine Nachricht nicht erteilt worden ist, find al« abgelehnt zu betrachten. Meißen, am 17. Juni 1902. * Königliche Strassen« und Wasserbau-Inspektion ll. Königliche Banvertvalterei. OertlicheS ««D GSchstsches. Riesa, 19. Juni 1902. — Tie Nachrichten aus Sibyllen ort werden immer düsterer, sie sind nur allzu sehr geeignet die gro ßen Besorgnisse, die um das Leben des verehrten LandeA- herrn gehegt werden, als gerechtfertigt erscheinen zu las sen. Tas Bulletin von gestern 6 Uhr Wend, das ivir be reits anderweit bekannt gaben, lautet: Tie Kräfte Sr. Majestät des Königs sind über Tage etwas zurückgegangen, auch war vorüber gehendes Benommensein bemerkbar. Tie Nahrungs aufnahme ist sehr gering. Eine Privatnachricht des „Leipziger Tageblattes" mel dete sogar, daß der Kräfteverfall bei Sr. Majestät dem König rapid sei. In der Umgebung des Königs herrsche Hoffnungslosigkeit. Auch die „Schles. Ztg." mel det unter dem gestrigen Tage: Tie Kräfte sind im W- nehmen begriffen. Tiefen Eindruck gewinnt jetzt mehr und mehr auch die Umgebung des Königs. Trotzdem hat der König auch, heute noch eine Anzahl Regierungsgeschäfte erledigt, indem er sein A unter die betreffenden Schrift stücke setzte. Tie Königin begeht den heutigen Gedenktag ihrer Hochzeit in aller Stille, Beglückwünschungscouren mit Tank ablehnend. Ter Rath der Stadt Dresden hat ein Glückwunschtelegramm geschickt. Ter offizielle Krankheitsbericht von heute früh 7 Uhr lautet zwar ein wenig günstiger, behebt aber keineswegs die Besorgnisse : er lautet: Aus den gestrigen unter den Erscheinungen großer Schwäche verlaufenen Tag folgte eine ver- hältnißmäßig ruhige Nacht. Se. Majestät der König haben mit leidlich gutem Appetit gefrühstückt. Eine be reits seit längerer Zeit bestehende Anschwellung der unteren Extremitäten hat in den letzten Tagen etwas zugenommen. Tr. Fiedler. Tr. Selle. Tr. Hoffmann. H. T.-Bureau meldet nach Privatnachrichten uns sodann noch: Tie Schwäche des hohen Patienten ist groß. Er ver mag nicht mehr durch das Zimmer zu gehen, will auch nicht in den Liegestuhl oder auf das Schlafsofa. Er wünscht im Bett zu bleiben. Trotzdem ist der König guten Mnthes und ahnt nicht den Ernst der Lage; er hofft viel mehr, daß seine gute Natur wie bisher, so auch jetzt über die Krankheit siegen wird. Nur die äußerst sorgfältige ärztliche Ueberwachung erhält ihn noch. Tas Herz wird bei der geringsten Bewegung, wie sie zum Beispiel das Ausrichten im Bett mit sich bringt, so unruhig, daß der König schleunigst wieder eine bequeme Lage im Bett ein nehmen muß, und nur durch längere unverändert ruhige Lage ist die Beruhigung des Herzens wieder herbeizu führen. Tie Schlafsucht hat einen bedrohlichen Charakter angenommen. Tie Kräfte verfallen immer mehr. — Tas Befinden des Kranken war gestern so ungünstig, daß der Erbprinz und die Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen nicht an sein Lager treten konnten. Auch die Königin konnte sie nicht empfangen. — Gestern Abend 7 Uhr fuhr Prinz Georg in Begleitung der Prinzessin Mathilde zur Pürsch. — Am späten Wend sind beim König die bedroh lichen Herz-Erscheinungen wieder aufgetreten. Tie könig liche Familie ist um das Krankenlager versammelt, l Tie Beamten des Dresdener Oberhofmarschallamtes haben gestern zum ersten Mal während der Tauer der Krankheit die Tiensträume nicht verlassen. — Der Sächsische Gemeindrtag (aus den 27. und 28. Juni d. I. tn Pt» na anberaumt) ist mit Rücksicht auf die schwere Erkrankung Sr. Majestät des König» auf einen späteren, noch zu verrinbarenden Zeitpunkt verlegt worden. — Turfch eine Bekanntmachung im amtlichen Theile unserer Zeitung werden die Inhaber von offenen Ver kaufsstellen erneut darauf hingewiesen, daß diese Ver kaufsstellen von 9 Uhr Wend bis 5 Uhr morgens für den geschäftlichen Verkehr geschlossen sein müssen.^ Tie ge naue Befolgung dieser Vorschriften liegt im eigenen In teresse der Geschäftsinhaber, da sie sich sonst empfind lichen Strafen aussetzen. Bei der Höhe der gesetzlichen Strafdrohung ist zur Festsetzung der Strafen nicht die Polizeibehörde, sondern nur das Gericht zuständig, Msv wer ein gerichtliches Strafverfahren vermeiden will, schließe pünktlich 9 Uhr Abends sein Geschäftslokah —* Am 23. Juni werden in dem bei Riesa gelegene» Orte Leutewitz, sowie in WendischcarSdors mit den dortigen Posthülfstellrn vereinigte TelegrophenbetrirbS- und öffentliche Fernsprechstellen eröffnet. —* Der Gesammtverein der GabelSbergrrschen Stenogra. phenvereine hält, wie schon erwähnt, vom 21. bi» 23. Juni seine 41. Generalversammlung in Leipzig ab. Der Bericht über da» VerbandSja^r 1901/02 gilbt ein anschauliche» Bild von der gedeihlichen Entwickelung und dem stetigen Fortschreiten der GabelSbergerschen Schule im Königreich Sachsen. Dem Gesammt- verein gehören gegenwärtig 197 GabelSbergersche Stenographen vereine mit 11318 Mitgliedern an; da» ist ein Mehr gegen da» Vorjahr von 32 Vereinen mit 1807 Mitgliedern. Au« dem reichhaltigen Programm über die Leipziger Tage ist Folgendes zu erwähnen: Sonnabend, den 21. Nachmittag» 5 Uhr Besich tigung de» Reichsgericht», Abend» h,9 Uhr Festkommer» im Zoologischen Garten. Am Sonntag Vormittag Preis schreiben, Mittag» 12 Uhr Hauptversammlung, daran anschließend Festtafel und Abend» Festball im Zoologischen Garten. Hervorzuhrben ist aus der Tagesordnung der Hauptversammlung rin Vortrag des Herrn vr. pdi! Retchel-DreSden über „Die Schönheit der Schrift in den verschiedenen Stenographrn-Cystemen.' Montag, den 23. Juni, findet Besichtigung der graphischen Anstalt des biographischen Institut» sowie de» BuchgrwrrbrmusenmS statt. — Am 1. Juli d. I. wird, vorauSgesttzt, daß die noch vorzunehmende technische Prüsungisahrt günstig verläuft, die StaatSeisrnbahn von Chemnitz nach Wechselburg (Ehemnitzthal- bah») eröffnet. Die neue 27,2 km lange Bahn erschließt rin sehr industrierriche« Thal und bringt für Chemnitz den Anschluß nach der Muldrnthalbahn. E» werde» drei Perso»e»züge in jeder Richtung täglich verkehren und in Wechselburg sogleich Anschluß »ach und von Rochlitz, Colditz, Grimma und Leipzig erhalten. Die Früh- und Abendzüge beginne» und endigen in Rochlitz. Die Zwtschenstationrn erhallen die Namen Glösa, Heinersdorf, NnterwittgenSdorf, AurrSwalde, Marker»dorf-Taura, Schweizerthal - Diethrndorf, MohSdors, Stein «Ehemnitzthal und Göritzhaln. — Hinsichtlich der vevölkerungszahl Sachsen» enthält die Zeitschrift de« Königlichen Statistischen Bureau» eiuige sehr in- trresiante Avgaben. Während Sachse» räumlich mit 14 992,94 Quadratmeter Flächeninhalt nur 2,77 Proz. de« 540 742,52 Quadratmeter betragende» RrichSgebieW au« «acht und damit unter den deutschen Staaten erst au fünfter Stelle kommt, nimmt e» nach der Bevölkerungszahl mit seinen über 4 Millionen Ti», wohnrrn den dritten Platz ein und hat ihn auch da« ganze 19. Jahrhundert über behauptet. Im ganzen 19. Jahrhundert (von 1816 bi» 1900) betrug in»grsommt in Deutschland die ve« völkrrungSznnahme 126,90 Proz., in Sachsen 251,10 Proz, in Preußen 151,46 Proz., in Bremen 348,20 Proz., in Hamburg 399,07 Proz. Die absolute Einwohnerzahl Sachsen« betrug irn Jahre 1816 1194 010, im Jahre 1855 2 039176, «m Jahre 1871 2 556 244, im Jahre 1900 4 202 216; aus 1 Quadrat kilometer kamen 1816 79,6 Einwohner, 1855 136,0 Einwohner, 1871 170,5 Einwohner und 1900 280,3 Einwohner. Im gesommten Reiche dagegen find die entsprechende» Zahle» 45,9, 66,8, 75,9, 104,2. Die Zunahme der Bevölkerung betrug in Sachsen in den Jahren 1816 bi« 1855 durchschnittlich jährlich 13,8 pro Mill« der Bevölkerung 1855 bi« 1900 16,2 pro Mille, also «in fortwährende« Anwachsen der Bevölkerung in erhöhtem Maße, während im deutschen Reiche inSgesammt der Zuwachs in beiden Hälften de« Jahrhundert» nahezu derselbe gewesen ist, nämlich 9,6 pro Mille bezw. 9,9 pro Mille oder rund 1 Proz. der Bevölkerung. War Sachsen nächst dm Hanse städten schon im Jahre 1816 der dichtestbevölkrrtr aller deutschen Staate», so hat sich seitdem seine Bewohnrrzahl aus da« 3,6- sache erhöht, und kein anderer Staat kommt ihm darin auch nur annähernd gleich. — * Die Handelsverträge de« deutschen Reiche» mit dm wichtigsten auswärtigen Staatm lausen Ende de« nächst« Jahre» ab. ES erscheint daher zweckmäßig, nunmehr die Wünsche der Industriellen und Kauflrute in Bezug aus die zukünftige Ge staltung unserer Handelsbeziehungen mit dem AuSlaude festzu stellen, damit dieselbe» den deutschen Unterhändlern rechtzritig zur Kenntniß gebracht werden können. Die Handels-Kammer Dresden fordert demgemäß die Industriell« und Kaufleute ihre« Bezirke» auf, ihre WüuscheinBezug auf die Handels verträge an sie einzuberichten und zwar sowohl hinsichtlich der ausländisch« Zollsätze wie der sonstigen in den Handels verträge» zu regelnden Verhältnisse (z. B. Bestimmungen über Handelsreisende, Ausfuhrtarife, Zollabfertigung, Ursprungszeug nisse, Schutz deS Urheberrechts usv). Die Wünsche können jedoch nur dann berücksichtigt werden, wenn sie I) genau be grenzt ialso bei Zollsätzen dir Tarisnummer deS betreffende» ausländischen Zolltarife- angeben), 2) hinreichend begründet find (möglichst durch leicht nachzuprüfende Ziffern). Eine kurze Ueber- ficht sowie eine ausführlichere Darstellung derjenigen Frag«, die neben den Zollsätzen in den Handelsverträgen zu regeln find, kann kostenfrei von der Kammer bezogen werd«. Fall nicht ausdrücklich di« ausführlicher« Darstellung verlangt wird, wird nur die kurze Ueberficht gesandt werden. Weg« der auf hältlichen Bearbeitung sind die Wünsche spätestens bts Gorm- abend den 5. Juli d. I. bei de« Sekretariate der Kammer, Ostra-Allre 9, rinzureichen. Die Handels-Kammer macht »och ausdrücklich daraus aufmerksam, daß vorstehend« Aufforderung sich auf den gegenwärtig der Beschlußfassung de» Reichstages bereits unterliegend« Entwurf eine- neuen autonomen deutschen Zoll. tarifeS nicht bezieht und daß daher aus diese» bezügliche Wünsche hierbei unbeachtet bleib« müssen. —* Die zahlreichen vaterländischen Trichwirthschaften- welche zum großen Theil sehr unrattonell und demzufolge sehr unrentabel brwirthschastet werden, kennen zu lern«, hat sich der Sächsische Flschereiverein seit Jahren zur Aufgabe gestellt. Er war sich aber bewußt, daß er, namentlich den kleiner« Teich besitzern, erst dann belehrend und helfend werde beispringm können, wenn ein RachschlagSwerk geschaffen sei, in dem nicht nur jeder nrnnenSwerthe Fischteich, deff« Besitzer, Gemeivde- und Waffrrlaufzugrhörigkeit, Größe und Wasserverhältnisse sich verzeichnet find«, sondern ebenso deff« BewirthschaftungSweife, Besetzung, Zuwachs, Umtrieb und AbfischungSresnltatr. Ein solches Werk ist nunmehr mit namhafter materieller Beihilfe dei« Köni-l. Ministeriums de« Inne« al« Schrift Nr. 30 de« Sächsisch« Fischereiverein« unter dem Titel: .Di« stehmdm, ge schlossenen Fischwässer im Königreiche Sachsen", bräteltet vom stellvertretend« Vorsitzenden de« Verein«, Emil Aster, Major
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