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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.12.1925
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19251201016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925120101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925120101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-01
- Monat1925-12
- Jahr1925
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.12.1925
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SchrlM-ituaa und Aau»tg»tchüilsfleII»: wnrlenlt», ,, L»Si-»2. Dn»» «. D«rla« ooa Ut»»tch » m 4>r«»d«n. PvfIIch»-t»Aon>o IOSS L»r«,d«. I-imbäekss sssmspi-scksk 13777 ^oksnn-6so5gsn-/^»S6 6 Iie Abfindung der Menzollern. Ankunst -er deutschen Delegation in London. - Besprechungen über weitere Rückwirkungen. Der Kandel um die künftige Aeichsregierung. - Keine wesentliche Verschiebung durch die Preusienwahlen. - Vatikan und Äuirinal. Die Grundzüge -es Uebereinkommens. «Durch A u n k I p r u ch.I Berlin, 30. Nvv. Der „Amtliche preußische Pressedienst" teilt »nt: Die Arbeiten im preußischen Fiiianzministcriui» an dem vergleich der S t a a t S re g i e r n n g mit dem ehcnialiaen Köntgshaus sind abgeschlossen. Ange sicht," der Tatsache, das, phantastische Zisscr» über dielen Ver reich im llmianf sind und weiter angesichts der siir Dienstag zu erwartenden RctchStagSdebatte seien liier die wichtigsten zahle»!!lts,inen Annaben deS Vergleichs ncncbcn: Nach dem Bernlcich soll erhalten der Staat: Die Kronschlösser mit dem historische» Mobiliar und de» Werken, die Kunstwerke in de» Berliner Museen und die Schackgaleric in München: diö Krvninsignicn. die Verfügung über daa Hvhenzvllcrnmusenm, die Hausbibliothek und das HanSarchtv »ach Maßgabe besonderer Bcstimmunnc». die Theater mit dem TheatersniidnS. lllOOO Mornen Land und Forst, die HauSgrunditücke in Berlin und Potsdam mit einigen Ausnahmen, ferner die Kronsibeikcintmißrcnte. DaS vormalige Königshaus soll erhalten: einzelne Schlösser sdas Palais Kaiser Wil helms l, „iid das niederländische PalaiS, Bellevue und Vabelsbergj, einzelne HgiiSgrundstückc. das Gebrauchs- Mobiliar und den Familiciischmuck, dc^-rechtlichen Land- und Fvrstbcsitz irnnd MO OM Mvraen» und 30 Millionen Reichsmark. Die 30 Millionen entsprechen etwa dem Werte des dem Staate znfallcndcn Grundbesitzes lauter störst und NuNgruiidstücke). Das preußische Finanzininistcrin», hat sich, nachdem die Richtlinien vom Staatsministcrium aebilligt waren, zu diesem Vergleich enlschlicßc» müssen, weil das gleich bisher den wandern eine Ermächtigung, die BermvarnSanScinander- sedung unter AuSschlus? des !>!ccht,"weges gesetzlich zu regeln, nicht gegeben hat, und weil anderseits angesichts des bis herigen Verlaufes der Prozcßführnng die Entscheidung über die NnSeinanderscvnng den ordentlichen Gerichten nicht über lassen bleiben konnte. <W. T. B.j Adige"' (sprich: TüdtirvlS!) hätten gröberen Anlab, den König zu ehren, der ihnen Freiheit und „wahre Kultur" <!> gebracht hätte. Die selbstverständliche Folge dieser Umbenennung wird die A b t r a g u » g deSDc » kmalS sein. Wahrschein lich wird da»» aus dem Platz ein Denkmal deS Königs Viktor Cmannel errichtet werden. Auch hier zeigt sich wieder einmal, das, der „Geist von Lvcgrnv", der Geilt der Versöhnung, bei den andere» etwas anders anSsieht, als bet uns vielfach noch angenommen wird. Der Waltherplab in der nrdcntschen Stadl Bozen, aus dem jährlich die HcilnnaSinchenden anS aller Herren Länder zu sammenströmen. war letztes Symbol des Deutschtums iin Süden. Unweit von Bozen liegt der Vogelweidhos, dem der grüble Dichter Tiroler Zunge entstammte: ihm zu Ehren erhob sich ein weibleuchtendcö Standbild im Herzen der Stadt. Auch das ist nun vorüber. Wann wird der Tag kommen, an dem alle diese Tchändlichkctten gesühnt werden? Das, er kommt, ist gewiß, möchte es nur dann nickt für die unglücklichen Tüd- tiroler zu spät sein. Frankreichs Valutadumping. Das Ende der päpstlichen „Gefangenschaft"? Eine neue Schandtat in Südtirot. der Jtalianlsicrung deS WalthcrplatzcS in Bozen. Bozen, 30. Nvv. Eine Verordnung verfügt, dah Waltherplatz in Bozen vom 1. Dezember ab „Platz des Königs Viktor Emanncl U>." zu heibcn hat. Die Umbenen nung erfolgt anläbltch deS NamcntageS deS Königs und wird daniit begründet, daß kein Anlaft bestünde, in einer „italie nischen" Stadt einen Pias; nach dein deutschen Dichter Walther von der Bogclweide zu benennen. Die Bewohner des „Alto Der Papst will den Vatikan verlassen. Rom, 3«. Nov. Wie die „Tribuna" mittcilt, hat der Papst dem Ordensgencral der Franziskaner versprochen, bei der Fahrt,nndcrtscirr für Franz von Assisi im nächsten Fahre zu seinem Grabe zu pilgern, d. h. also, der Papst würde damit die srciwiltige Klausur durchbreche« «nd den Vatikan verlassen. Die VoranSsetznng dafür sei, daß die italienische Negierung das alte Muttcrklostcr des Fran» ziökaner-Srd ns in Assisi den Franziskanern zurückgegcben habe. Diese Rückgabe ist in diesen Tagen erfolgt. Falls sich diele Nachricht bestätig«, die In klerikalen Kreisen noch nicht recht geglaubt wird, so würde das eine Sensation be deuten. Die Komödie des MaNeoNi.Prozetze«. Nom, 30. Nvv. Die Verhandlung des Mattcottt-ProzesscS ist ans das nächste Fahr verschoben worden. ES ist an- zunchmen, das, die unmittelbar am Mord Beteiligten, Vvlpi, Domini und Patatc, vor ei» untergeordnetes Gericht gestellt werden. Fn jedem Falle ist mit ihrer Freilassung zu rechnen, da sic mehr der Mitschuld und nicht der Täterschaft angeklagt sind. Der eigentliche Mörder, Panzvri, soll nach dem AuSlande entkommen sein. Die Mitschuldigen können höchstens zu süüs Fahren Znchtl,nö verurteilt werden. Da von ist jedoch ein Fahr durch die Untcrsuchungshast verbüßt, während vier Fahre unter die letzte königliche Amnestie fallen. Die Freilassung der Anstifter des Mordes, Rosst, Martnelli und Filipclli, soll in der nächsten Zeit erfolgen. Verhandlungen über die Kabinettsneubildung. Besprechungen der Negierungsparleien. lDrohtmelduna unserer Berliner Schriltteltung.« Berlin, 3t». Nov. Das Kabinett Luther wird nach der für Donnerstag oder Freitag in Anssicht genommenen Rückkehr des Reichskanzlers und des ReichsauhenministerS von London sofort demissionieren. Die Verhandlungen der Parteien über die Neubildung deS Kabinetts werden aber zunächst in der Form von Besprechungen der noch hinter dem Kabinett stehenden Parteien schon morgen beginnen. Heute haben noch keine offiziellen Verhandlungen stattgesunde». Die Führer der Regierungsparteien beabsichtigen, am Dienstag znsammenzntreten. Zentrum und Demo kraten fordern die Grostc Koalition. Die Dentsche Volkspartei tritt für die Bitdnng einer Koalition der Mitte unter dem Reichskanzler Dr. Luther rin, während die Sozialdemokratie in ihrer Mehrheit die Grobe Koali, tio» ablehnt, aber auch die Unterstützung einer Koalition der Mitte verweigert, wenn nicht rin ganz bestimmtes Wirtschaftsprogramm von der RrichSregicrnng an- crkann« wird. Dieses Programm soll nach Ansicht der Sozial demokratie in erster Linie die Vcreitstellnng grosser Mittel für die Erwcrbsloiennntrrstütznng, sowie Lohn- nnd Gehalts erhöhungen nmsasscn. Die bürgerlichen Parteien legen mehr Gewicht aut Mas,nahmen, die der Wirtschaft neue Anülands- krcdite zuführcn, aber gleichzeitig auch eine Steigerung der Produktion garantiere». Es ist möglich, das, diese Verhand lungen über das WirtschastSprogramm sich auch ans die oppo sitionelle Rechte erstrecken, da deren Mitwirkung an wirtschaft lichen Maßnahmen von einer Koalition der Mitte nicht ent» bchr« werden kann. Die „Germania" nimmt heute abend in einem Leit artikel eingehend zu der Frage der Große» Koalition Steilung. Das Blatt behandelt besonders die Zusammen arbeit zwischen BolkSpartet und Sozialdemokratie und schreibt hierzu: Zwei Schwierigkeiten müssen überwunden werden. Sie liegen aus dem Gebiete der Personal, und der Wirtschaftspolitik. ES würde sich jedenfalls empfehle», baß sich eln interfraktioneller Ausschuß aus der präsumtiven Großen Koalition bildet, der eS sich zur Auf gabe macht, Grundsätze für die Erledigung von Personal« fragen aufzustcllen, und ist das Mittel einer Aussprache tm kleinen Kreise schon so abgenutzt und aussichtslos, baß eS sich nicht lohnt, cö auch auf wirtschaftlichem Gebiete in derselben Form anzuwenden? Die Verlegenheiten der französischen Kabinettsbildung, für die das neue Kabinett Briand vorläufig durchaus noch keine Lösung, sondern höchstens eine Etappe darstellt, lasse» zwar noch nicht genau erkennen, wo bas Minderheitskabinett künftig seine Mehrheit suchen »nd linden wird, aber eine Tat- sache läßt sich heule schon mil Bestimmtheit voransschen: das Ende der französischen Inflation ist noch nicht ge- kommen. Das ergab sich schon aus der Tatsache, daß di« am 8. Dezember fällig werdende Einlösung von Milliarde Bons sich nicht anders ermöglichen ließ, atS daß man dem Kabinett Painlcv«. nachdem cs ''einen Rücliritt bereits er klärt hatte, in der gleichen Höhe «e>r.« Vorschüsse der Bank von Frankreich bewilligte. Darüber hinaus scheitert? HerriptS Kabinettsbildung trotz der sozialistischen Sympathien für Hcniot und -er beiderseitigen engen Fdeengemcinschaft a« der Weigerung Herrtots, sich durch seine soziakisti-schet» Freunde jode Möglichkeit zu vermehrter Inflation versperr«« zu lassen. Und Briand hat die Unmöglichkeit eines der artigen Versprechens dadurch dokumentiert, daß er s«!n Ka-bi^ nett ohne Sozialisten bildete. Nichts deutet also darauf hin, daß man demnächst mit dem Abschluß einer Franken - Ent wicklung zu rechnen Halle, die sich längst zu ein«r ver hängnisvollen Gesährdmiiq der Weltwirtschaft, insbesondere Deutschlands, ausgewachsen hat, die aber infolge der all gemeinen VerständigungSphrasen von Locarno und einer geradezu unverständlichen Toleranz der übrige» grüßen Wtrt- schailSmächte gegenüber der wachsenden französischen Dum- pingkonkurrcnz viel weniger Machtnng gesunden lmt, als eis die allgemeine Wirtschaftskrise fordert. Es ist bei uns un vergessen. mit welchem wüsten Geschrei seinerzeit beim Rück gang der Mark die deiitscl>e Duinpinggcfahr ausgenommen, und vor allen Dingen, mit welchen rigorosen Maßnahmen sie überall in der Welt bekämpft wurde. Auch heute noch — zwei Fahre nach der Stabilisierung der deutschen Wäh rung — sind in einigen Ländern die Antidumpinggesetze in Kraft. Spanien glaubte sogar nach mehr als einjähriger Wirksamkeit des Handelsvertrages den 80prozcnligcn Valuta, aufsrhlag wieder einführcn zu können, um das für Span>iea sehr günstige Provisorium ohne wesentliche andere Zngcständ- niste cinhandeln zu können. Wenn demgegenüber di« übcr- handnehmcndc französische, belgische und italienische Dwmping- konkurrenz mit entschuldigenden Hinweisen auf die not wendigen Folgen einer unglücklichen Währungsentwlcklung Der Alldeutsche Verband gegen Locarno und Ktndenburg. Berlin, 30. Nov. Zu der Annahme der Locarno- Verträge durch den Reichstag erläßt der Alldeutsche Verband eine Erklärung, in der es heißt: »DaS völkische Dcntschland bestreitet dem Rcichsministcrluni, dem Reichstage und dem Reichspräsidenten daS Recht, über uralt» dcntschrn Volksbodcn, über die deutsche Ehre und die -cutsche Zukunft zu verfügen. Mögen sie die Verantwortung für daS Ungeheuerliche tragen, das sie begangen haben. DaS völkische Deutschland erachtet das Vaterland dadurch nicht gebunden nnd wird sich bet seinem Ringen um die Befreiung des deut schen Volkes nnd nm die Wiedcranfrlchiung des Reiches durch diese in Geschichte chrliebcnder Völler unerhörten Ab machungen nach tcincr Richtung hin verpflichtet halten: Für das völkische Deutschland sind die Locarno-Verträge nicht vor handen." Schmerzlich, daß nun doch auch der verehrnngSwIrdigc Name des großen Feldmarschalls und VolkShcros ln den Streit der Parteien hineingczvgcn wird. We,"baden, 80. Nov. Die britischen VcsatzungSbchürdcn haben sich mit der Deutschen Reichsbahn über die Einrichtung einer Schnell-ugsverbindnng Wiesbaden — Lala iS geeinigt. nach Möglichkeit übergangen und die angebliche deutsche DawcS»Konkurrenz in den Vordergrund gestellt wird, so l>aben wir cs hierbei wiederum mit dem Ausfluß eine« doppelten Moral zu tun, die in krassem Gegensatz zu dem wahren Geist deS Friedens von Locarno steht. Der Kampf gegen das Valutadumping ist zu einer brennenden Frage der Wirtschaft geworden, nachdem sich für uns infolge der fran zösischen Valuta-Entwicklung ein neues „Loch Im Westen" auf getan hat. gegen daS auch die erhöhten -cntschcn Zollsätze längst schon keinen Schutz mehr gewähren. Wir dürfen uns über die geradezu verheerenden Folgen der französischen Währungsentwickliing keiner Täuschung mehr hingebcn. TerKnrS des französischen Franken stellte sich in Berlin im Fanuar d. F. noch auf 22 08. während er am letzten Sonaabend lOLki notierte. Darin liegt im Verlause von zehn Monaten eine Entwertung von mehr als 3', Prozent, der im Fnnern Frankreichs bisher kaum irgendwie nennens werte Preiserhöhungen acsvlgt sind. Das bedeutet also, daß Frankreich heute um mindestens 25, bis 30 Prozent billiger liefern kann als zu Anfang des Fahreü. Und wenn man sich vor Angen hält, daß der deutsche Zollschnv sür sehr zahlreiche Warenarten noch unter 20 bis 25 Prozent des Wertes bleibt, so ist dnrch die Frankenbcwegnng tevt schon icdcr Zoll bi« zu etwa 80 Prozent völlig unwirksam gemacht worden. Da im übrigen die srcnizüsischcn Ansinhrpretsc ioaar noch unter den Fnlgndsvrctscn in Frankreich liegen, so ist e<" nicht weiter verwunderlich, daß französische," Ltabeiien heute in Deutsch land 40 biS öo Mark unter dem deutschen Selbstkostenpreis angebvtcn wird. Erschütternd sind die Einsntirzahlen siir französisches Zinkblech und der Rückgang der diesjährige« deutschen Roheisen- »nd Rolistahlgewinnnng um 85, Prozent und mehr unter gleichzeitiger starker Steigerung der französi schen Prodnkliv». Von kaum geringerer Bedeutung ist dt« französische Valutacntivicklung sür wichtige Zweige der deut schen Textilindustrie, sür die optische, die chemische und di« Aiitoiiiobilindnstrie. Längst schon hat sich unter der Ein wirkung der französischen Frankcnentwertuna die Absabkriie In den neutralen Ländern nach vorübergehender Besserung erneut verschärft, nnd die dentsche Wirtschaft ,v-ird mehr nnd i' ' L i >5'' e'' ! F't'
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