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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185304188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-04
- Tag1853-04-18
- Monat1853-04
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1853
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Leipziger Tageblatt Mid Anzeiger. 108. Montag den 18. April. 1853. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom Iv. Mai v. I. machen wir diejenigen hiesigen Einwohner, welche mit Bezahlung der Steuer für ihre Hunde in Rest geblieben find, aufmerksam, daß, wenn von ihnen diese Reste bis zum Schluß dieses MonatS nicht bezahlt worden sind, ihre Hunde durch die Caviller werden weggenommen und getödtet werden. ^ ^ ^ Leipzig, den »I. April 1853 Der Math der Stadt Leipzig. Koch. Stadttheater. Au ihrer dritten Gastrolle hatte Frl. Ney die Partie der Jsa- bella in Meyerbeer'S Rodert der Teufel gewählt. Sie fand hier in ihren beiden Arien hinreichend Gelegenheit, ihre schönen Mittel geltend zu machen, da überdem diese nicht umfangreiche, aber vom Componisten auf daS Glänzendste auSgestattete Partie mehr als viele andere Rollen neuerer Zeit sich für Kraul. Ney'S Stimme eignet. Die erste Arie: „Umsonst mein Hoffen" athmet innigste, zwar etwas sinnliche, doch daS feinere Gefühl nie ver letzende LiebeSgluth und daS sehnlichste Erwarten. Meyerbeer hat anerkanntermaßen ein großes Talent zur musikalischen Wiedergabe des feine» geselligen ToneS, jener Liebenswürdiakeit und Courtoiste der höheren Stände. Die in Rede stehende Arie der Jsabella ist in diesem Genre ei» wirkliches Meisterstück. Frl. Ney wußte diese Momente ln vollendetster Weise zur Darstellung zu bringen; die vollkommene Beherrschung der äußeren Mittel gestattete eS ihr, mit der arößten Leichtigkeit unv Freiheit dir zum Theil sehr schwierigen? Monturen zart und duftig wiederzugeben, ihr nobles Auftreten ließ dabei nie vergessen, daß sie zwar ein liebendes Mädchen, aber auch eine Fürstin darzustellen hatte. Eben so richtig traf sie dm in der Gnaden-Cavatine vorherrschenden Grundton. In dieser Scene ist Jsabella machtlos in dm Händen Robert's, sie steht unter zwei gleich mächtigen Einflüssen — unter dem ihrer Liebe und dem de- höllischen von dem magischen Aweige ausgehenden AauberS. Sie > entsetzt ftch OG* der Sünde, welche Robert begehen will, sie fühlt > aber, daß sie mit allen übrigm, dem Weibe zu Gebote stehenden Mitteln bei ihrem von sündhafter Gluth erfaßten Geliebten nichts ausrichten würde. Sie fleht ihn also um Gnade, d. h. um Um kehr von dem Wege zur Sünde an, bis Robert, der besseren Regung folgmd, dm dämonischen Zauber selbst wieder löst. Diese für eine darstellende Künstlerin so schwierige Scene gelang Frl. Ney auf daS Schönste, wie auch der musikalische Theil derselben trefflich zu nennen war. Der reichste Beifall lohnte die Sängerin nach der ersten Arie und nach dem Aktschlüsse. Ueber die übrigen Darsteller läßt sich nur Lobendes berichten; auch sie erhieltm wohlverdienten Beifall. Frl. Mayer (Alice) führte ihre dankbare Partie mit Verständniß und Liebe zur Sache durchs besonder- aber gelangen ihr die Arie: „Ehe ich die Nor mandie vsrtHsen" und ihr Part in dem großen Trio de- letzten! ActeS. Dasselbe läßt sich von Herrn Widemann (Robert) sagen. Reiche« auch öfters die Stimmmittel diese« Sängers zu solchen rengenden Partim nicht mehr aus. so erseht er und auch? Spiel möatichst diesen Mangel. Herrn! . ram ist jedenfalls dessen beste Leistung. Bon der Natur reich begabt, kommt ihm hier seine Persönlichkeit, wie seine kraftvolle und wohlklingende Stimme sehr zu statten, wie er auch dmBertram MS sichtlich aern und mit Hingebung singt. Herr Schneider (Raimbaut) sang und spielte schr gut, namentlich war das komische Duett mit Bettram gelungen zu nenne». Aner kennung verdient ferner der Tanz der Frl. Roth. Hier sah man wirkliche Tanzkunst und Grazie, keine ungeschickten Sprünge oder gar zweideutige, auf die nicht immer lautere Sinnlichkeit berechnete Effekthascherei. Die Balletscene der Nonnen im Robert ist an sich etwas sinnenreizend, um nicht zu sagen obscön; Frl. Roth ver stand eS jedoch sehr gut, sich innerhalb der Grenze des wahrhaft Schönen zu halten. DaS Publicum lohnte ihr mit stürmischem Hervorruf. Die Vorstellung im Allgemeinen ließ nach hiesigen Mitteln und Verhältnissen wenig zu wünschen übrig und ward auch von dem diesmal zahlreich versammelten Publicum gut ausgenommen. Man hatte die Oper auf vier Acte reducirt, indem man den zweiten Act ganz wegließ und nur die erste Scene desselben in den ursprüng lich vierten Act verlegte. Wir können uns mit dieser in Süd deutschland fast allgemein beliebten Verstümmelung nicht befreunden, denn das Ganze verliert dadurch allen Zusammenhang. Wer diese- Werk in dieser Gestalt zum ersten Male sieht, wird schwer lich herausfinden können, um was eS sich eigentlich handelt — und daS ist doch im Theater die Hauptsache, wo man nicht eine mehr concertartige Vorführung verschiedener Musikstücke, sondern die lebendige Darstellung eines Drama'S erwartet. *h. großen und do»^4wrch Schotts Meßbuden betreffend. Man hat in neuerer Zeit mit höchst anerkennungSwerther Für sorge in den Straßen des hauptsächlichsten MeßverkehrS alle Hinder nisse einer freien Passage sowohl für Fußgänger wie für Fuhrwerk möglichst zu verringern oder zu beseitigen gesucht und die- durch anderweite Verlegung von besonder- hinderlichen Buden, so wie durch Befreiung der Trottoirs von Kisten u. s. w. auch großen - theil- erreicht. Nur der obere Theil der in der Meßzeit so ungemein frequenten Nicolaistraße, da, wo das Schulgebäude eine Ecke bildet, scheint hierin ganz übergangen worden zu sein. Hier, wo die Straße am schmälsten ist, wo die Fahrbahn durch einen Brunnen und durch einen Kettenpfahl an sich schon sehr verengt ist, hier, auf diesem von Fußgängern in allen Richtungen in den Messen höchst belebten Kreuzwege, hier ist die Fahrbahn durch einige ziemlich umfang reiche Buden auf ein solche- Minimum gebracht, daß ein Aus weichen des Fuhrwerks an dieser Stelle sehr oft unmöglich, ein Aneinander- und Jneinanderfahren aber eine fast ununterbrochene Erscheinung ist, so daß sich oft lauge Züge von ineinander gefah renen Fuhrwerken bilden, welche sich häufig nur mit vieler Mühe wieder auf dm freien Weg bringen, wobei eben so oft Fußgänger in die augenscheinlichste Lebensgefahr kommen, wie Schreiber diese- an sich selbst die Erfahrung gemacht hat. Sollte eS nun nicht möglich sein, diesen wenigen so sehr hinder lichen Buden dieser Stelle einm anderen Platz in dieser Straße anzuweisen, da, wo dieselbe breiter ist und wo sich die Wege der Fußgänger nicht so vielfach kreuzen? r.
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