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Dresdner Nachrichten : 01.03.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187103010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-03
- Tag1871-03-01
- Monat1871-03
- Jahr1871
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- Dresdner Nachrichten : 01.03.1871
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^rlcheknt: glich >nch »Lgitch früh 7 Uhr. Susrratr »,:dtn aagenomn.«»: bis AdcndS ff. Sonntag-: Li» Mittag» 12 Uhr Marienstratze »»; in Rtustadl: vachdluck»r«t »« I»h. PLffl«r. »r. Alostergasse ». >»j«ig»u in »irs. vlan« Aad«» «in» «rsvlgr«ich» 8«rbr«trung. « «ftage, «reinvtare. Tageblatt sür Ulttcrhaltnng und Geschästsvcrkchr. Dnuk und EigriUhum de, Herausgtd«: Likpsch «k Nrilhardt. — BcraiuworÜichr, Redakteur: IlÜlUS NkicharL» Abonnement: VüritljLhrlich 20N-r b«t uu'.uigtldlich«i2t«. Krung in'» Hau« Durch die »öulgl PoI vienelsähU. 22> »Rgr Einj«ln« N»mm«r» l Sigr Inseratenpreise: Für d«o Raum «in« ,«>paUrv,o A«U«: l Rgr. Lut« „S,ngr1iM»r* d>« Z»U, S Agr. Rr. «0 SechszehuterJahrgaug. Mitredacienr: Theodor Dromsch. Mittwoch, 1. Mär; 1871 Dresden. I. Mürz. — Der Eisenbakmamis Assistent. z. Z. Stativnvooislcl'cr ln Strahburg, Julius Herinrth, »nt dem Könige von Bavern daS RMerkreuz ll. Elaste des königl. 'Batwiischen Verdienst ordcnv vom heilige» Mitttacl erhalte». — Me wir hören. sollen die als Kriegsbeute übcrtcntcten tronzdstsclrcn Geschütze am 2. Blärz Mittag >2 Nln vor Sr. Machst,1t rein König vorbelgesülut werden. Höchsttcriclde wüi tc dann diesein Vorbeimarsch aus dem Balcon über dem George» »vor beiwohnen. viach Beendigung des DcsilircnS werden diese Geschütze im Zwinger znr Ansicht des Publikums anigesiellt. Der Zug geht von der Palaiöcascrne über die Anguslusblückc und Schloßplatz. IleberkieS wird für immer in der Altstädte» Hauvtwache nnd in der Wack'e im Blockbaus je ein Geschütz aul ireien Plätzen aufgesteltt werden. — Wie man in gut unterrichteten Kreisen hört, wird unser rubmgekrönter Feldherr spätestens zu Slnsang der »äckffieii Wecl>c in seiner Vaterstadt Dresden eintresscn. Er wird vcriniitl'ii,!' gleichzeitig mit dem Kaiser den Kriegsschauplatz verlasse». Das Kommando der Maaöarmce wird au'grlöst. -hingegen wird der Prinz Georg als Kommandant tco kgl. sächsischen 'Annee corps mit demselben von Paris aus ua,h Deuti,l'Ia»k maricbircn und nur von Mainz aus den Truppen nach vier vorauscilcn. Das? die meiste» der deutsche» Armcecorpo den Rhein nicht i»> Danipswagcn, sondern zu Fuff »>arschirc»d erreiche» werden. i!l dekannt. Man berechnet die Marschdaucr aus u Woche». Die Masse ded heimzuschassenden Materials macht diese Dispositionen notwendig. lieber de» Zag tco feierlichen Eiuzilgcs unicrer Krieger in ihre Garnisonstädte ist etwas'Näheres natürlich nicht bekannt. — Seit vorigem Sonnabend sind. vom KricgS'chanplase kommend, 8tt Mann zum Ersatz sür Görlitz und 212 Man» iür Dresden angekomme». wahrend Iiff,4 Preuffcn mit io Ossicicren nach dem Kriegsschauplätze gegangen sind. Kurz nach Eintreffen des sächsischen Beutezuges, der erbeutete Kriegstropbacn l'icri'cr brachte, kam vorgestern Nachmittag 2'/? Uhr der sächsische Sanitätszug vom Kriegsschauplätze zurück mit > Oincicr und Illff Kranken, meist Schivcrvcrwuntctcn, von denen !><) Btann in Leipziger Lazarclhe» zurückgeblieben. 4ff Man» in hiesigen uniergcvracht worden sind. Die Krankentrage muffte bei Bielen derselben in Anwendung gebracht werde». — Wen», wie zu erwarten, die telegraphische Nachri.it über den Ariedcnöabschlusi cingebt, wird die öffcntllck'c Friedens leier in lncilgcr Stadt am nächsten Sonnabend stattfinden, und stebt eine dicofaltsigc behördliche Bckanntma.t ung zu erivarten. — Die bevorstehende Siegesfeier setzt schon lange Alles in Bewegung, kaö sehen wir an den grokariigen Vorbereitungen dazu. DaS Wort „Sieg" wird als Anhängsel iür Altes ge braucht und angcpasjt, waS ain Festtage öffentlich üguriren soll. Da glebt'S Siegcödrode, Si:gcomedailtc». Slcgestabak .'c. nnd nun hat der Graveur Schurich aus der Pi'.lnitzer'tlaffe 7 auch „Siegcöcocartcn" angelertigt, die aus einem Kreuz In Form des eisernen bestehen, daö von einem Lorbccrkranz umgeben, die J>ihreszahl 1870 und aui der Spitze die deutsche Kaiserkrone trägt. Diese Deeoration sicht sür 2 Agr. ganz passabel ans. — Die „Deutsche Ali,, ZM" ipricl't anläßlich der An künd.'guna, das, im Königreich Wachse.. >'.nt im Fürstenthnin Reust ä.L. demnächst nach Eingans der Ükachrichr vom Fricdcns- schlussc kirchliche Dankscstc für die genannten Landeotbeilc a„ geordnet werten sollen, den gewisi angemessenen Wunsch aus, das, ein solches kirchliches Danktest sür das ganze deutsche Reich an einem und demselben Tage von Reicl'swrgen angeortnct werten möchte. Wir können rer „D. A. U" >»» bcistimnien. — Seiten des (sultuöminislcriuinö sind geeignete Schritte gctban worden, um. womöglich, die gleichzeitige kirchliche ftric- dcnS- und Dankicier in allen deutschen Bundesstaaten herbei zusühre». Sobald Gewissheit hierüber vorhanden sst, wird der Tag bekannt gemacht werden. — Wie wir erfahren, war die Soiree, die vorgestern Abend bei Sr. Grc. dein k. russ. Gesandten, Herrn Staatöratb von Kotzebue stattgetundcn. von eirca 2i-> Personen, sowohl Hellen als Damen, die den höchsten Kreisen der Gesellschaft angehörten, besucht. Unter anderen distinguirtcn Persönlichkeiten waren daselbst unsere sämmtlichen Herren Minister nebst Gemahlinnen, sowie die hieracercditirtcn Herren Gesandten nebst Gemahlinnen, besonders aber viele höhere, in und ausländische Militärs an wesend. — Nach amtlich'» Materialien Zuni Handgcbrailchc sür das eorrrspondirende Publikum bearbeitet, ist in Leipzig ,A. Löwci von G. ffr. Härtel ein Brief- und ftahrpostbcricht in grosiem Plaeatformat erschienen, der alle Biertcliabre sich erneuert. Wer nach irgend einer entfernten Gegend der ganzen Grdc Briese aller Art. Gelter, Muster. Paguctc, Kreuzbänder ;e. zu senken bat und sich nicht aller vorgeschricbeucn Bestimmungen zu entsinnen vermag, dein ist dieser Führer durch daö Reich der Post unentbehrlich; denn er findet dar!» alle Porschriftcn über die zur Brieipost und Fahrpost gehörigen Manipulationen. Namentlich erörtert dieser Wegweiser sür die ssahrpost die Bestimmungen über die Zulässigkeit der Gegenstände, Per Packung und Signatur. Bcgleltatrcsse, Zollvorschriften. Pos>- vorschüssc, Frankirungsweise tc. — Dem Perncbmcn nach wird der Herr Hotopernsängcr Scaria seinen bevorstehenden scchöwöche»tlichcn Urlaub zu einer Gastspielreise benützen. Gr singt zuerst in Gotha. dann in einem Gonrert zu Köln, sechsmal aus der Bühne zu Bremen und zweimal aus dein Theater zu Oldenburg. Brüssel und Antwerpen steht mit aus drr Rcisctour und waS den Baszgcsang anbelangt, so muh Holland in Nötigen sein, denn dort tritt Herr Scaria in Folge abgeschlossenen GoNtracteö 14 Mal aus der Bühne und In Gonccrten auf. Er agirt also in scchö Wochen 2V Mal, was Ihn nahe an vier Tausend Thaler einbringt. Jedenfalls wird zur Siegesfeier dieser Bassstimme manchmal auch etwas Illuminirt werben, namentlich im Bremer Raths keller oder da. wo der S>1nger als „fliegender Holländer" die holländischen Dukaten rinsäckelt. ^ Neulich wurde in St. Sgtdien eine Volksverstimmlung abgehakten. deren Gegenstand die Wahl zum künftigen Reichs tage bildete. Im Gegensatz« zu Schulze-Delitzsch, wurdr vrbrl alö der iür die Jntcresscn der Arbciter leidende Märtprer bin gestellt. Hier sei nur am die Ncsiilchc Art der Bekämpfung des ausgestellten Geacncandidatc» animrrksam gemacht. Hiernach wurde SchnNe Delitzsch als „der dicke Man» mit den. wie ein rother Oien glühenden Backe», dem seine Bestrebungen iür die Arbeiter so gut bekomme» ieicn", Bebel», der io schmächtig sei. dah man ihm das „Batcrunicr durch die Backe» blasen könne", gegenüber gestellt, und mit Hilie ticscr »nd anderer Berglcichc imd p'luStüi'rungcn. die aar niclck weniger drastiscke als jener erschienen, zn dein Schlüsse aciangt, tasi nue Bebe! als 'Abge ordneter gewählt werden türle. ES „kraucht" in Dresden ei» wahrer Buschklepper herum, aui den wir hiermit po» Herzen gern auimcrkiam mache», weit der Mann, dessen 'Acnsjerev aui gar nichts Arges denken läüt, die unabwendbare Borliebc bat, nach ieincr Weise alltäglich in ..inoinclitaner Gclrpcrlegcnhcit" z» sein und in ticscr Verlegenheit an die Rc'iainakcurc hcranzutrctcn, um sie „anznpnmpcn". Er giebt indes; Sicherheit, er hat Piäntcr bei sich, wie Rcgcnicl'irme, goldene Siegelringe :c., die tco Abends ganz anständig auSicben, bei ragcc-bclenchtnng aber kaum ein Fünikhcit des LiZcrthcs, oder gar leine» haben: denn selbst kein singcricrtigcn Professor Basch würde cs schwer werden, derartige Regenschirme ansznspanne» und was die goldncn Siegelringe detrifkk, io besteht der Diamant nur ans cingcgosscncm rotben Siegellack und das Gold in Rull. Wenn dein Rasflnirtcn die Siegelringe und die Regenschirme anogehcn, greift er auch nach der HalSkravattc, nur um seine „plötzliche Geldverlegenheit" durch ei» Darlehen von >."> bis 2t> Groschen zu beseitige». — In der Wilsdruffer Vorstadt hat sich i» der vorder- gangcnen Nacht eine, in den mittleren Jahren sichende, ledige Iraiiciispersoii in ihrer Wohnung erhängt. Sck'wermnw dürste in diesem Falte die Ursache des Selbstmordes gewesen sein. — Der rhicrichnpvcrci» hält heute um 4 libr im Holet zur Statt Wie» seine M'onatöpcriaimnknng. — Von morgen, Donnerstag, wird Herr Pan! Hoffman» im Gewandhaus eine klassische Darstellung der ersten acht Ge sänge ans Homer 0 Otvssee in gleicher Art der Bilder ver anstalten . wie dies; vor zwei Jahren mit den poetischen Schöpinngcn Dantc ö geschah. — Neues Leben wird nun auch wieder auf der Elbe wer den, nachdem sic len eisigen Panzer abgelegt. Von beute, Mitt woch, an beginnt wieder die rcgclmäffigc Dainph'chiffiahrt und zwar bei einem änffcm günstigen Wasscrskantc. — Vor einigen Abenden entstand in den Rcslaurations- locaütätc» eines hiesigen rcneinmirle» Gasthauses dadurch ein kleiner 'Aufruhr, kaff ein Herr, als er das Neslanrant verlassen wollte, seinen Ucbcrzicher zu vermissen glaubte, nnd in Folge dessen behauptete, daff ihm derselbe mwblcn sei. In der all gemeinen Aufregung machte ein Gast den Vorschlag, daff dock' jeder der anwesenden Herren seine» Ucbcrrock an sich nehmen möge, um zu sebc». ob etwa einer übrig bliebe. Dieser Vor schlag fand allgemeine Billigung und erwies sich auch als probat, denn wirklich blieb ein Reck vereinsamt an der Wand hängen, den der vermeintlich Besiol'lcne als seinen tdeurc» Golllricd erkannte. — In der vorvcrgangcncn Nacht habe» Diebe einem Wciffcnsclicr Schuhmacher von iciner in der Nähe der Potv- te.hniichen Schute befindlichen Jahrmarktsbude binwcg eine Kiste mit Kinderichuhwaarcn geliebten und dadurch dein Be treffenden einen iür seine Verhältnisse icbr Herden Verlust ui gew.-Lt, Arg^'n Ncniiiantc erregte vorgestern eine Frau, die die Hände ringend »nd '.'einend vor einer Bantbndc stand, allge meine Theilnabme. Wie lüü'.'. hörte, war derselben vor jener 'Duke im Gedränge ans ihrer H.v.'dtaichc eine Brieftasche mit 4ü rbalern gestohlen wordeu. Ein „Schwcrgelatcner" wurde geiles". Vormittag znm Gautiln» der lieben Schuljugend und unter zahlreiaff'.!'-Geleite derselbe» mittels eines Dienslmaiiiiskairens nach seiner in der Antonstadt gelegene» Wotmung befördert, nachdem er vorher In den Promenaden durch seine toini>cl'cn Versuche, das persön liche Gleichgewicht amrecht z» erhallen, ei» zahlreiches Publi kum um sich versammelt gehabt batte. — In der Nacht zi»n 27. Februar baden sich unbekannte Diebe aus einer Iabrniarktsbudc ant der Angusiussiraffc der schicdcnc Schinken, Speckseiten und Würstc geholt. — Der am 27. von Ehcnuiitz nach Zwickau abgegangciic Riesa Zwickauer Güterziig ist bei dem Bahnwärtcrhalffe Nr.87 zwischen Hohenstein und St. Egidic» von einem llnialt betrod scn worden. ES entgleiste ans freier Strecke die Maschine mit Tender unk sämmtliehen daraus iolgcndcn l'.lGütcrwaacn voll ständig, olmc taff Jemand von dem Fahr und Maichincn personale bekchädigt worden wäre. Ein Gleis blieb in Folge kesse» bis ans Weiteres »mahrbar. Nur dem Umstande, daff die betreffenden Maninck'aiten ant das seiten des Fübrers gc- gcgcbene BrcinSslgnal soiort mit Erfolg ibrc Schuldigkeit tdaten, ist es znzuschrcibcn, taff weiteres Unglück verbüket wurde. Die Ursache dieses bedauerlichen Unfalles ist zur seit noch nicht ermittelt. — Am 24. Februar ertrank i» SchIottwitz bei Dippol diswalde der 4 Jahre alte Sobn des Monteurs Hartmann in dem dortigen Mühlgraben. — Am 2.'». w»rdc in dem Vereinä- alücksckzack't In Zwlcka» der Häuer Hermann Günther aud Niederplanitz beim Abba» durch hcrcinbrcchcndc Kohle erschlagen. — In der Kirche zu Radcbnrg tank vor Kurzem ein leier lieber TrancrgottcSdicnsi sür die dort geborene» nnd im Felde gefallenen 4 Krieger ab. ES war ein herzergreifender 'Anblick, als die alten Eltern »nd sonstigen Angehörigen nnd Ver wandten der Gefallenen in tiefer Trauer erschienen und in der Nähe des Altars Platz nahmen. — Groffenha v n. ei«, der anbcramnten Wahlversamm lung, in welcher Herr Bürgermeister Hirschberg auS Meisten sein Wablprogramm verlegte, batte» sich circa 4M hiesige Bürger, Arbeiter und Landbewohner eingesunken. Eine Anzahl in gleicher Höhe konnte wegen Mangel an Raum der Ver sammlung nicht beiwohnen, Indem der Rathhausiaal biS aus den kleinsten Raum gefüllt war. Herr Bürgermeister Hirsch berg wurde etustlmmig als Kandidat angenommen und nach dem sich die Landbrwchnrr an einem «ntchrrcyenbe« «ahians- rui zahlreich bcthciiigtc», endete die höchst würdig verlauicne Versammlung mit einem dreimaligen Hoch au? den Herrn Bin germelffer Hirichhcrg. AnS O berIeiicrStorf in der Lausitz wird unterm 2ll. Februar geschrieben: Am pccgaiigcnc» Montage Abends gegen 7 Ubr bat sich hierorts ein recht betrübender Unfall ereignet. Der mit Mable» beschäftigte Wintmühlenbesitzee Ernst Gottlieb Donir batte das Unglück, von dem Getriebe des Werkes criafft nnd durch Verletzungen am Halle gctödtct -» werten. Den Unglückliche» beklage» die Wittwe, Kinder und EnkclSkinder. — Oessentlichc Gcrict, tss itz » ng sin 2.',. Februar. Der wegen Diebstabiv schon mebrinalv mit ArbeitS- und Zucht haus bestrafte TischlergelcUc Earl 'August Psund aus Wcllcrs- waldc ist abermals des ausgncichnctcn Diebstahls und der Widersetzlichkeit angcklagt. Leine letzte Strafzeit im Zuch: bauö lici im Iabre iBä» ab. Er wendete sich alsdann na.v Grimma. Im folgenden ^.abre mack'tc sich seine Arrctur aber malS nötbig; er entsprang ictock' am ><>. September >87" während derselbe» nnd wendete lick' daraus nach hier. Am 21. Dccembcr vor. I. irüh 4 Ubr ivnrdc nun beim Bäckermeister Schmitt hier, Blaicwitzer Straffe, ein Einbruchsticbslaht der übt, welchen begangen zu haben der Angeklagte geständig ist. 'Am :«>. desselben MonaiS enolgtc seine Arrctur. Auch hierbei entsprang er aui der Banfiicr Straffe dein Wachtmeister. Der in Eivilklcikung nebenher gebende GenSdarm Börnick'c ver folgte den Arrestanten »nd ergriff denselben aui dem Losch N'itzcr Wege, unweit des WaldschlöffchciiS, wieder, wobei der Polizeibeamtc mit den Worte»: ..Ick' bin GcnSdar»,. Sic sind uns entsprungen" lick' als solchen zu erkennen gab. Eine kurze Strecke Wegs fügte der Gcsangenc sich dem Beseht der uncr- wünschten Begleitung und licff sieb dabei am Rocke während des Gehend scstbalten. Plötzlich machte der Arrestant Front und sagte teerig: „Ich gebe gerate nicht mit," wobei er sich losznrciffcn suchte. Es kam zum Hand gemenge, Beide rangen mit einander; leider kam der 'Beamte zum Fallen, ce licff trotzdem den Geiangcnc» nick t los; dieser suchte seinen Zweck dennoch zu erreichen, indem er aui den Leid des Genskarmen knicke und ihn mit dem einen Knie in die Leite slicff, wornach Jener dem Ungeheuer die Freiheit lassen muffte. Elligcn Lames entfernte der Eni iprungenc lick'. ES gelang il m jedoch nicht, sich seiner Halt und Strafe zu entziehen, inkcm er in der Nähe des Linke'schcn Bades von Privatpersonen angebalten wurde. Der GenSdarm kam nach nnd liciertc ibn der Behörde ein. — Der Angeklagte bat bei Verübung des Diebstahls eine Fensterscheibe des 'täg lichen Vcrkaufolocals eingedrückt, ist cingeffiegen, bat den darin befindlichen Lcerctair geöffnet und daraus baar 17 Thaler, 4 aoldnc Ringe, 2 Porlcmannaics, l Denkmünze, 2 Schlüssel, l Paar unechte Ohrringe und dergleichen Hcmkcnkndpfche». im Gesammtwcrihe von :ff» Thaler, entwendet. Ein Ring und die Klcinigkcitcu sind bei kein Diebe noch voraesunkcn worden. Nachdem Herr Staatsanwalt Rcichc-Eisciistnck Bestrafung dcS Angeklagten beantragt bat, bemüht sieb der Vertbeidiger, Herr 'Advokat Fränzel, das Wenige, was sich zu Gunsten des straf fälligen P. aiilührcn täfft, sorgfältig«'! vorzutragcn »nd schlicfft mit der Ermahnung an den Angeklagten, taff diese achte Strafe seine letzte sc!» möge. Das Schöffengericht, unter Vorsitz des Herrn Gcrichlsrarh Eincrt, verurtbeilt den 'Angeklagten zu :! Jahren I Monat Zuchthaus, auch sei derselbe auiJahre der bürgerlichen Ehrenrechte iür verlustig und der Stellung unter polizeiliche 'Aussicht zulässig zu erklären. - Ocsscntlichc Sitzung der Stadtverordneten, Mittwoch, am l. März 1^71. Abends <! Ubr. Tagesordnung: tz. Vortrag der Rcgiüranken Eingänge. It. Vortrag der Ver fassungs-Deputation über: I j das Beilragsverbältniff der Skadt- gcmeinde Dresden zur katholischen Sck'iilkasie — mit der Fj- »anzdcputation l; 2 > die 'Anstellung der Dircctorcn Adolph Theod. Vaupci und Hcinr. Leber. Schulze zu Dircctorcn der lik. Be zirko- rcsp. lll. Bürgcrichulc; :t» die Aushebung der Friedrich- skädietz Roff- nnd Viebmärktc und deren Verlegung nach Anton- skadt. — E, Vorträge der Finanztcpiitation über: 4> taS Re- partitionsperi'.AWiff der Beiträge zumVolksschulauiwandc an die nichtevangelischc» Eil'.Ivohiicr — l mit der VerfassungSdepiitatio» i; 5>> die Grimtzügc iür dä^ Localstakut zur dritten Abthcilung der Ltätlcorkniing --- «mn der Vcrlassungsdcpntation). Von Sr. Majestät dem deuttff'en Kaijee liot laut Dr unsere. Königs rNajesläl i»> Laufe SE- gesin. a Nachmittags folgendes Telegramm erhallen: Vers, ,i 27. 77, Vormittags halb I I Uhr. Mit danlersüü 'e aea gegen die Vorsehung zeige Ich Dir an, daff gestern chmirtaa die Frie denspräliminarien hier unterzeichnet morden siird, nach welchen der Elsaß, aber ohne Belfert, und Deutsch-Lothringen mit Metz an Deutschland abgetreten sind, 5 Milliarden gezahlt werden und Theile Frankreichs besetzt bleiben bis zur Abzahlung die ser Summe. Paris wird theilwcise besetzt. Wenn die Ratifica tion in Bordeaux erfolgt, so stehen wir am Ende dieses glor reichen, aber auch blutigen Krieges, der uns mit Frivolität ohne Gleichen aufgczwungen wurde, an dem Deine Truppen einen so ehrenvollen Thcil nahmen. Möge Deutschlands Größe sich nun in Frieden consolidirrn! Wilhelm. Paris, Montag, 27. Februar. Die Regierung läßt heute amtlich bekannt machen, daff der Einzug der Deutschen in Pa ris Mittwoch den I März erfolgen wird. Die deutschen Trup pen werden die Stadttheile zwischen der Seine, dem Faubourg- St.-Honoro, der Place-dc la-Eoncordc mit» den Ternes besten. Die Zahl der einrückendcn deutschen Truppen wird 30,MO nicht überschreiten. Die Wicdrrrüumung der Hauptstadt erfolgt unmittelbar nach Ratification der Friedenspräliminarien. Rach der ofsiciellen Regierungsnachricht wird die feindliche Arm« in Pari« keinerlei Requisitionen vomehmen und in StaattzgeLäu- den rinquartiert werden. Die französischen Truppen werdv, da»
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