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Dresdner Nachrichten : 17.02.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190202172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-02
- Tag1902-02-17
- Monat1902-02
- Jahr1902
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- Dresdner Nachrichten : 17.02.1902
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SerugrgeMn DreStx» «d der,»»»«, U««edm>» »» dt» ü»«ra»«>« d«r» et«« Voten »der LvM»>i»Er» erk»l«l> erbat»« da« Via»« « «lxdnito«». dt« a»t«»». «d»r 8vena«» tot««». Mit H^EUMMO-L^eN »d »uaeiteüL 8»r»»»r«cka,r«l,tz: «MI »». U und «r. »0M r»I»«r«««>dr»N«: »«chrtch»«» »,«»»«» Okr. 8öi-vp Rk»tti»»e>te 28, U, dliUelitr. 6öl!)l886 d »„»»>»< d«I«»» Ko 676. a-u l. L»»»1UoUe«»»«>a Ii»«c»«>»edMl»a. klowdlea»^«». I Haupt-Seschaltsstelle: I Martenltr. 38. 2»dn»^e»uooc, «u>. » Mreigen-caris. Dt« «nnabm» von «oklindiaunaen ettolcit m derkcauvlaecida'l»tielle und den NedenoimalpnetieUe» m Dresden di« NackiiiiUiag» 3 Mi Loim- und Neiertaat nur Maritntnnd» i» v,,c ii d,LV»IU>rr. Du lipalrrae Wruut ,»>!» <ca 8 Silben) L> Pr,. Ln »ünbi,una«n aut derPrwaOcue Zeic^ L Ptg l dir 2«valüge 3nl« m.- .ikin-eumdt' oder au» Terttew: bo P'i,. Nummern naiii Sonn, und Feier lasen l- de«. rlvLUki-e Grundzeiten 3V, « de». « und « Pt^ naa, detondcrrm lauf. Futwtrltae AultrLse nur gegen Borau4de»atitm>L. BetegdlllUer werde» mit io Pfg,. bncwnel. 8L?r,rer»tD. A, ^ 22 InellrellM-«. 8illtttds;ellWglmilrrp!zIs. Oe»»rr»N« te«r -Ma MM» t-e>uc>U,l«> teig. MMMM«6«»,««6»«c»»2«,s,»»UWI«ks,'ur,>>'>-aS«r6«»V^r3Lersi fei'ü.lleNiiiM UpUttL». Mae»»». lontttol ernteu ttaox<-6. Id«»tor- voä L«i»«8lL»8r. >»»UIUt»UU « 7z 8SIimri:Iiiiiel>! ,.".orkL« ». ^lvUvNltlUr, > U, rnnüek«' cksr LrscesrMr. "t Lsdortbrrm vovl« Knrdv Vvu Hte^eri», Lvristisniu. vvu tvlmiorn uvni xsoammen. blaselli- »U tsi., I stark. 1.7» Larlc uns» ttv Ltarli. ^lleiseiileiieillü'sli vorrlttstienss Lntierrat, b'I. -.7» u. 1.2» Kk. A e^nnel« nn^I» ^snigl. stosUpMeke, WM» I» I« I! > I» I! > , Li«-o, zr«l»I1»«r.WWM Nr. 47. -pllliel NkUkftr Tiabldenchie. Hojiinchrtchtrii. Bersassuiiüssmge. Wo>>min»s,,eir>;u>chüis('. L'ilidwltthichailt. KreiSvcrei» Dlesde». Turnemlllungsietle. Unruhen in Tuen. Rccuakuinsaliend Mtlenn tÄnad. Bllesknslen. Montaii, L7. ^evruar N)D2. Neueste Drahtmeldungen vvm 16 Februar. Gotha. Zur Erwiderung des Besuches, welche» der Regier- unßSverwcter dem sächsische» .Hme atigeslatlel halte. tr»s heule Mittag als Berrreter des itönigs van Lachse» Brinz Jshaun Georg i» Gvtha ein. Am Bahnhus tand gr»s;e> Empmng s>»>l Da Regtemngsvenvrter Erbprinz zu Hvhenwhe-^augeuburg »lid die Ber^rcter der Ltaats-, Lludl- und Mtlilarbchmdcii, u» der Spitze Siaatsmimster Hentig. waren a»ivc>c»v Am Bahuhas war eine Ehreutvmvagnre ausgestellt. Ter Erbprinz suhr mit seinem Gasre nach Lchlatz Anevenilein, wa ebcusalls eine Ebrcn- lanlpagme ansgesleUl war. Abenvs sanb im vuslhealcr Gala- uorsleUung stalt. lsourhampton. lieber die Abfahrt des Dampfers ..diro». prurs Wilhelm" bau Breuierhaoeir ist noch folgendes zu be- ncht«»: Prinz Heinrich lras, wie bereits gemeldet, gestern Rachmittaa kurz vor 3 Uhr in der lllohdbatle ein und ging als bald an Bord. Als das schiss sich in Beweauna letzte, erschien der Prinz aus dem Sonnendeck und verweilte daielbsl in längerer Unterhaltung mit dem Gesandten v. Dschirschkn, dem Bicc- vräsidente» des Lloyd Dr. AcheliS und den Direktoren Leist uuo Breuiermann. Berm ersten Wejersort stoppte der Dampscr. Ter Gesandte o. Tschirschky und die Herren des Llovd vcrlietzen den Kronprinz Wiloelm" und begaben sich aus den begleitenden Tender zur Rucksahrt nach Bremerhaven. Der Prinz bei sammelte in seinen Gemächern die Herren des Gefolges, welche aus Berlin cingelrosseii waren und die Prinz .Hemrich . bis- ^r nicht hatte bearützen können, und entbot ihnen das hcrUichsle Willkommen. Sodann besuchte er aus der ikommandobrüac den Kapitän Richter, welcher seine erste Fahrt als Kapitän des „Kron prinz Wilhelm" macht, und verweilte dort in längerer angeregter Unterhaltung. Alsdann ging der Dampfer bei Abendbclcuchtnn^ und wolkenlosem Himmel zu grützercr Fahrt über. Kurz nach S Uhr war der Rothe-Sand und eine halbe Stunde später das Wejerseuerjchifs passirt. Der Prinz verbrachte den grötztzeu Dheil deS Abends aus Berdeck. Das ^wer nahm der Prinz mit seinem G^olgc an einem be« anderen Tiiche in dem ge- melnsmnen Speisesaale ein. Die Kapelle der 2- Malrosendivlsw» aus Wilhelmshaven gab die Tafelmusik. Nach dem Tiner ver weilte der Prinz längere Zeit mit seinem Gesclge iu dem gemein samen Rauchsalon und zog sich etwa um lv tldr zurück. Der Dampfer hatte während der Nacht die prachtvollste, ruhigste Fahrt bei fortdauerndem Frost und klarstem, windstillem Wetter. Heute früh um 8 llhr ertönte als Morgenmusik: „Das ist der Tag des Herrn!" und „Ein' seile Burg ist unser Gott!" Im herrlichster. Sonnenschein ging die Fahrt an der Küste Südenalands entlang. Bald nach 10 Uhr kamen die Insel Wight und die Forts vor. Portsmouth in Sicht. Der Solcnt-Lootsc stteg au Bord. Der Prinz hatte nach dem gemeinsamen Frühstück gearbeitet und war später auf der Kommandobrücke: er iprach es wiederholt aus. wie schi er sich auf den Besuch Amerikas freue. Kurz nach 12 Uyr erfolge die Einfahrt in die Bucht von Souikamplo». Der Prinz wird das Schiss, dessen Weitersahrt »in t Uhr erfolgt, nicht verlassen. Zum Empfang sind an Bord erschienen der deutsche Manne- Attachö in London Kapitän zur see Eoerper und der deulich? Zonsul in Southampton Keller. Diele ivurdcu zum Frühstück eingeladen. Das Wetter ist anhaltend prächtig. — Als der „Kron prinz Wilhelm" heute früh 70 Meilen vom Kap North Foreland vassirte, erhielt er solacndc Marconi-Depeichc i» engliicher Sprache: „Ein großer Dampfer lies in der vergangenen Nach: aus den Goodwin Sands aus. Rettungsboote und Schlepper sind von Ramsgate zur Hilfeleistung und Befreiung abaegangen." An Bord des „Kronprinz Wilhelm" befinden sich 000 Kajüt- und etwa 700 Zwiichendeck-Passoaiere. Prinz Heinrich bewohnt nickt die Prunkgemächer des Dampfers, sondern die Kciv täns- Wohnung. Die Passaaiere bewegen sich im Speisesaal und Ranch- zimmer m taktvollster Weise um den Prinzen, dessen liebens würdiges, herzgewinnendes Wesen Alle entzück«. Triest. DaS Schiedsgericht bat die Fordeinngeil der aus ständigen Lloydheizer angenommen, das, die Arbeitszeit in den Häfen zehnstündig, während der Fahrt achtstündig mit zweistündiger Ruheva»ke lein soll, daß Ueberstunden besonders vergütet weiden und daß der Nachtdienst sür die Heizer ans das Notliwendigiie be schränkt wird. GestemAbend war die Ruhe wieder hergkslcUt.M'lilär- patrouillendurchziehe» die Stadt.—TicMittheilung.d,in das Schieds gericht die Forderungen der Heizer bewilligt habe, wirkte allgemein beruhigend: sogar die Sozialdemokraten fordern in Maueranschlägen die Ausständigen aus, zur Arbeit zinückzukchrcn. — Bel den Unruhen wurden zahlreiche Sicherheitswacblente verletzt, fünf davon schwer. — AnS Laibach sind 700 Mann Infanterie cin- getrollen. — Infolge der in den letzten Tagen gegen die öffentliche Gewalt vollsührten und jetzt noch fortdauernde» Auflehnungen und gewaltthätigen Anarissc wurde über die Stadt Triest und ihr Gebiet das standrechtliche Benahren gegenüber Perbrechen des Aufruhrs verfügt. Eine bezügliche Kundmachung wurde durch eine Ertraansgabe des Amtsblattes, durch Mancr- onlchläge und durch Polizeiorgane auf der Straße bekanntgegeben und wirkte berubigend aus die Bevölkerung. Bis gestern Abend betmg die Zahl der Perbaiteten 05. heute Und iwch iüns Verhalt ungen vorgenommen worden. Tie Verkündigung des Stand rechtes verlies ohne Zwischenfall. Die schnllictzer imlniien geltem Vormittag die Arbeit wieder nuf. ebenso wird im Lloyd Arsenal »nd im Stabilimentv tecnicv die Arbeit morgen bestimmt wieder ausgenommen werden. Hier wiithct eine heftige Born mit Schneetreiben. Barcelona. A uSst ä ndigc Metallarbeiter griffen eine Fabrik an. deren Besitzer schwer verletzt wurde. Die Polizei eilte herbei und wurde mit Strinwürfen und Revolverichüssrn empfange». London. Nach einer gestern verössrntlichten Perlustli it c wurden am letzten Mittwoch bei Kliprivcr t Offiziere verwundet, 2 Mann getödtet »nd 27 verwundet. Petersburg. Der Kaiser spendete 50 000 Rübe! zur Bc streitung der Kosten der siebenten internationalen Konferenz, welche von den Gesellschaften des Rothe» Kreuzes am 20 Mai hier eröffnet wird. Petersburg. In den letzten Tagen hat sich das Befinden To! stoi' s verschlimmert. Heute früh war dir Schwäche ich, groß. Tiflis. In Schcmacha dauerten gestern die Boden- 'schwan klingen fort. Zwölf Personen wurden lebend aus gegraben. Die benachbarten Ortschaften in cincni Umkreis vs i 20 Werst habe» stark gelitten. Die Stadt Schemacha ist jetzt säst vollständig zerstört, nur etwa ein Dutzend weniger beschädigte Hacher blieben siehe». Viele Mewchen wurden getödtet. Die Kirche, die Moicheen, die Kaserne» und das Schatzamt wurden zerstört, das Gesängniß und das Gebäude der Bezucksverwalt- una stark beschädigt. 2500U Einwohner sind ohne Nahrung und Obdach. "Nach den letzte» Meldungen beläuft sich die Zahl der bei der Zerstörung von Schemacha umgckouimcnen aus Tausende. Schanghai. Aus chineijicher Quelle verlanlei, daß in der M a ndi ck n rc i s ra g e der Wldco'Iand Amerikas sich nicht gegen den ziviichcn Ruhland und Ehoia adziiichließendcn Staaisverliag. sonoein gegen de» EnüviiO eines von der riiisiich-chinesi'che» Bank gep!a»icn Abkommens richtet. Dieses ARominen. das im An- Ichluß an den Slaaisveitrag durchgejetzt werden soll, würde in der Mandhtnirei ein rnisiiches Monopol für Bergva» und Eiienvalni- bau begründen, was die Vereiniglen Staate» nicht zulassen könnten. Pretoria. Am 12. Febiuar wurden hunderlunv- sünszigMann englische verittcne Insanterie in der Nähe von Klipriver nach tapferer Gegenwehr überwältigt. >2 Mann sind geiallcn und Ni verwundet, darmner mcvrere Offi ziere. — Laut einer gestern veröisenttichlen Bekanntiimch»ig sind noch 25 Bnrenfiihier, darnnler 5 Kommandanlen und 2 cheinalige M'.tglicder des Bvlksmad, sür immer aus Südafrika verbannt. Mittelveuiiche Bodentredtt-Anstalt in iHrciz. In der am 15. Februar siailgesunbenen Swung des Amlichisrailis ,il au: Äliirag des Vorstands bcochiosscn irorneu, der aus den 22. Morz o. I. anzudcroumendc» oraeniliaien weneralveriaminluncz vorzuicblagen. »ach reichlichen Abschreibungen von dem sich aus b»l o««M. <i. V. 687 90» zztark» delauienben Aeingennnn < Vrozeni <i 2! 6', Livivensc >u ver- iiiecie» »nv I«e.K.'>9 Mt. <>. P. NI 072Äk.> ain neue AcLnimg vorzmragen. Der blshengc Agiosonvs von 62 019 Mt. bleibt in gleicher Päve deüehen. Qertltches „nd LaMt'kchcs. — Ihre Majestäten der Koni g und die Kvnigi n wohnten gestxrn de,» Gottesdienste in der katholischen Hoilirche bei. "Nach dem Gottesdienst tlniernalun der König eine Spazierfahrt im Part der Billa Strehlen. AvenbS »»7 Uhr nahm bas Köuigspaar das Diner im Rcsidenzichlvne ein und besuchte später die Ponielluiig der „Fee Capricc" ini Reiidenztkcatcr. In ihrer Begleitung befanden sich die Herren Gral Welsbiirg. Flugetnviulant Odem- leiitnant v. Kospvtb und Getieimer Lanltätsrath Hofarzr Dr. Hoff man». sowie Hoffräiilrin v. Nauendorfs. — Ihre Kaffer!, u. Königs Hoheiten Prinzessin Friedrich AUgii st und G r v ß h e r z v g i n von Toskana benlcbtell am Sonnabend das hiesige ..Leh crmnenheim'', wo Freiirgu vo» Malapert einen Vortrag über ..Sprachschätze aus dem Sanskrit" hielt. — Ihre Kai». Kiff >gl. Hoheiten Fron Großhcrzogin vo» T o s- kana. Erzherzog Leovoib >i»d Erzherzogin Margarethe, die heule Dresden wieder verlassen, dinirten geiler» niit der Frau Prinzessin Friedrich August und de» kleine» Prinzen Georg und Friedrich Ehrisliau de»» Prinzen Georg im Pala>r> aui derZiuzeudorfstrgße — Ihre K. » K. Hoheiten Eizherzogi» Margaretha und Erzherzog Leopold Ferdinand bejuchleu die Hof Musilalicu- Haudluug von H. Bock, Pragernraße 0. ^ — P>in; Friedrich von Schönb »rg Waldcnbur g aus Schloß offiiieriiltz machte in der Hntiabnl von Hermann Hangk Nachf. »Inh. Paulinus Andvrs), Pragcrslraße 37. Elntäuie. — Herr I>r. pkil. Oscar Schäfer, Oberlehrer am Vitzthum- »chcn Gymnasium, beging vorgestern in aller Stille das 25iährigc Jubiläum als ständiger Oberlehrer. — lieber die vertrauliche» Besprechungen zur Lösung der zwischen dem GciainintminMcrnim und der Zweiten Kammer schwebenden Bcrfassungssragc wird thiinlichst strenge Ver schwiegenheit bewahr« Dem Vernehmen »ach lall ein Ausglerch gefunden fein, bei dem der Standpunkt jeder Partei gewahrt bleibt. Es werde der neue Ftnanzimiüsler im Lchooxe der Finanzdepiilcitwn Ii eine Erklärung atigeren, in welcher er gegen daS Versprechen, das; die. früheren Verhältnisse sich nicht wieder holen werden, um das Vertrauen bitte» wird. Dafür werde das Plenum mit Rücksicht aui den Personenwechsel aus jede weitere Erörterung der Indcmiutätssraac verzichten. Von ganzem Herzen muß mau jedenfalls wünschen, daß dos einträchtliche Vcrhältmg zwochen Oiegierung und Kammer im höchsten Interesse des Ge meinwohls recht bald und dauernd wieder hcrgeltellt wird. Heute, noch wahrscheinlicher aber ern morgen, durste die Saqe ui der Kammer zur Aussprache tommen. — Bemerkenswerth ill eine Auslassung der „Sächi. Nat.-Lil>. Korr.", in der ffir eine Reform deS 'Finaiizmiliistcriums an Haupt und Gliedern eiiigclrclen wird. Es heißt daiclbii: ..Tas Pro viiorimn. welches durch die Pcrbinvuug des Finaiizminiiieriums und des Justizministeriums in der Pcrion des Herrn Dr. Rüger geschaffen ist. kann unmöglich von langer Dauer sei». Jedes Ressort erfordert einen ganzen Mann ffir sich, ganz besonders aber das Fiiianzministcruim, weil dies gegenüber den alljäkrlich zunehmenden Ausgaben offenbar rückständig geblieben ist. Mau wird diesen Fehler lheils in der Organisation, thcils »> den Per- soncn suchen müsse» Mit diesem 2 Y!> e in Wechsel muß aber auch eine Verjüngung »n'ercS Bcamtentlmms Hand in Hand gehen. Aus diesem Grunde haben die aus dem Fiiianzministcriinu und der Generaldireklion der Eisenbahnen jetzt gemeldeten Per sonalveräriderungen eine prinzipielle Bedeutung. ES läßt sich vo» den Naclnolger» der abstehenden Geheime» Rätke wohl er- warten, daß sie. gewitzigt durch die jüngste» Erfahrungen, ihre Geichäftsffihruiig mehr aus den Sparsamkeitsitandpnukt zu- sckmeiben werden." In ganz ähnlichem Sinne wird der „Voff. Ztg." aus Dresden geschrieben: „Wir werden einen neuen Finaiizmniisler haben. Aber wird cs wirklich ein Finanzuiuiin sein'? Es ist cm nur allzu deutliches Symptom, daß man au so vielen Orten nicht glaube» wollte, die Eriiennungspublikation richtig acleien zu haben. Man glaubte, zu versieben, der bis herige Iusiizminislcr Dr. Rüger werde das Finanzministerium Provisorisch übernehmen und dauernd Iustizminisicr bleiben. Man hat sich aeirrt. Und man hatte doch den rechten Instinkt. Wieder ein Reckstsgelchrter an dieser Stelle, die nach einem Finanz- knndigcn verlangt. Wieder ei» Finanzminisier. dessen Geschick von feinen sachkundigen Rüthen abhängt. Ja, das ist cs! Und wir haben in Sachsen nun schon vier ebensolche Finanzuunisler, -- Dilettanlril aus ihrem Thron — gehabt! Gcheunrath Dr. Till er war bei alle» diesen Bieren: v. Friesen, v. Könnentz, v. Thüminel. v. Watzdorf immer der stets nur im Verborgenen waltende Regisseur und Operateur. Es ist ein Manu von größten Verdienste», von großer Initiative und starkem Können. Er isi es. der in den Jahren 1877/78 zuerst in Sachsen die Eru- koiiilnensicucrrcsorm durchsührte. die nachmals erst m den andc ren deutsche» Staaten eine Einführung fand. Dr. Lillcr har dann, ho Jahre später, das Vcrmogenssieucrgesetz geschaffen. Tr. Diller war sonach in Sachsen weitaus der tüchtigste und er- sahrensle Finonzpolitiker. Er war cs, denn Gcheunrath Diller geht. Er bat mit feinem vierten Ehef zugleich em Entlassungs- geiuch cingcreicht, welches auch genehmigt worden ist. tHeils wohl, um nicht noch unter cmci» iünsten Ehcs als -«piriiu« ,ru»:tc>i iu> Verborgenen walten zu sollen, lheils um nicht die so mißlich,, sächsische Finanzpolitik auf feine allen Tage selbst noch als Mi nisler öffentlich zu vertreten. Tenn viel Lob und ,,reude ist da ffir die nächste lange Zeit nicht zu holen. Wenn man nur Recht den allzu vielen und vorwiegend unrentablen sächsischen Bahnen die Hauptschuld an der Kalamität zuschreibt, so wird ein Grauen vor der Zukunft Las Grauen über die letzte Zeit und über die Gegenwart noch überholen. Tenn ganze l.8 Linien wurde» unter Ercellcnz v. Watzdorf neu eröffnet, und bezüglich mehr als ebenso vielen weiteren neuen ist die Baubewilligung bereue gegeben worden. "Nur mit großen Lorgen kann deshalb jeder neue sächsische Finanzminister der nächsten Zeiten seiner Zukunft entgegensehcn. Und wen» Herr Tr. Rüger, der erst seit Junr 1901 dem Justizmiiiislerium Vorstand, dazu den anerkennens- werlhcn Muth fand, so isi das wohl hauptsächlich dadurch zu er klären, daß m der allernächsten Zeit hauptsächlich jurrslifch- sormalistiiche Gesetze — Komptaburtätsgeletze zwischen Landtag und Regierung durchzudrücken sind, und daß Herr Dr. Rüger nierffir besonders geeignet, weil eben ein ausgezeichneter Jurist iil." — Tic Frage, welches Schicksal die Vorlage der Regierung über die Gewäyrung von Wvhnungsgcldzuschüjsen haben wird, beschäftigt naturgemäß unser gesamrntes Beamten- thum. Biele un'erer Beamten wundern sich, daß der Gesetzen«- ! wurf von de» Deputationen der Zweiten Kammer, an die er ver wiesen wurde, noch nicht einmal in Berathung genommen ist und daß überhaupt über diese wichtige Angelegenheit gar nichts mehr m die Oessentlichkcit dringt. Ties erklärt sich jedoch daraus, daß zunächst die Deckungsfrage erledigt werden muß und daß die neue» Lteuervoriagcn noch in der Ersien Kammer zur Beschlußfassung gelange» müssen. ÄuS den Aussprachen der einzelnen Redner, die dort gelegentlich der allgemeinen Vorberachung des Etats ihre einuiig äußerten, läßt sich ein sicherer Schluß auf das schlicßliche Resultat der Verhandlungen der Ersten Kammer nicht ziehen. Es muß also die Schlußberathung abgewartet werden. Soweit sich zur Zeit überichen läßt, schreibt die „S. K. K.". siebt ein Theil der Mitglieder der Zweiten Kammer mit Rücksicht an' die Fi. anzlagc dcS Staates noch immer aus einem völlig ab lehnen! cu Standpunkt; ein anderer Theil verschließt sich dagegen der "Nothwendigkeit nicht, daß solche Zuschüsse gewährt werden müssen. "Aber auch dieser Theil verhehlt sich keineswegs, daß di, Vorlage in dem Umfange des ReglernngscntwiirseS nicht ge nchmigt werden kann, sondern daß ganz erhebliche Abstriche, ins besondere bei dui oberen und mittleren Beamtenklaffeu vorzu nehmen sind. Auch die von der Regierung vorgeschlagene Eintheil- ung der Orte in 5 Klaffen stößt auf große Bedenken. Viele Ab geordnete sind der Mcinuiia, daß es zweckmäßiger und gereckter wäre, wenn man weniger Ortsklassen bilden würde. Finden Ab äiidcrungcn in den eben erwähnten Richtungen statt, so läßt fick annehmcii. daß der Gesetzentwurf über die Wohnungsgcldzusckiiisr wenigstens die Genehmigung der Zweiten Kammer findcn dürste — Eine Aenderung des gegenwärtige» GcminnvlaneS de: sächsischen LandeSsolterie soll, wie das Lpzg. Tgbl. erfähri. dahin beabsichtigt sein, daß die kleinsten Gewinne aui je 255 Ml. erlivht und nveilnindert Gewinne zu ie30oOMl. eingesühn werden. Ticic Nc»ein>nl>rnngen würden de» in den Krei'en der Loosinhabei seit der Umgestaltung des srüheren Gewinnplanes vielfach geaußeilc'n Wünschen in etwas enlgegenkvmincn. — Ein schwerer U » glückSfall ereignete sich gefiein Mittag gegen bald 12 Uhr an der Ecke der Johannes-Allee und der 'Sceslraßc am Minfflerhotel. Dort wollte ein etwa 11 Jahre alter Knabe, der Sohn deS Herrn Restaurateurs Malchow. Sckäsci'tratze loi. noch vor einem von der Netormirtcn Koche beraiikvmmendeii Motorwagen Lei Linie Schnonsiraßc-Theaterplan die Gclcne nver'chrcitkii. wurde aber von dem Wagen, den iciu Führer nicht rechtzeitig zum Stillstand zu bringe» vermochte, um gestoßen und übersiihrcn. Der Knabe wurde etwa zehn Schritte weit geichleist und seriell) unler den "Räumer, >o daß ihm de: locke Unlcrscheickel vollständig zermalmt wurde. Lebbasie Entrüst »ng ries cS bei der sich noch nnsammclnden Menschenmenge hervor, das; keine Möglichkeit vorhanden war. den Wagen zu heben: eS dauerle eine Viertelstunde, bevor der "Verunglückte au? seiner furchtbaren Lage befreit und nach der Samariierwache an der Wallsiraßc gebracht werde» konnte, wo ihm de: ersie Verband angelegt winde, woraus er dem Friedrichsiädter Kraickeuhanse oi gesuhlt wurde. Tie Schuld a» dem Unfälle scheinen beide Theile. sowohl der Bernnglückle durch leine Unvorsichligleff. wie der Wagensührcr durch z» rasibrs Fahren über die belebte Secsiraße zu tragen. Wie uns am »mrrc Erkundigring hin mitgclhcilt wurde, besichcu "Voon röten über "Vorrichtung zum Heber: der Wagen bei UiigliickS'ällen zur Zer: noch nicht: vielleicht ffcht! dicrer bedauerliche Vorsall nunmehr dazu, solche ungesäumt zu erlassen. - Ter L a n dw irth > ch i s t l i chc Kreisvcrcin Tie c- dc» hielt am Sonnabend Nachmittag l» Dippoldiswalde linier Leitung des Herr» Ockvilvinicralh Andrä-BraunSdon eine Bczirkc- vetiamnilioig ab. die stark besucht war und der al-S Vertreter de, Regierung Herr Bczirksasscssor Böttcher und vom Landeskulturratl' Herr Grrielalwkiciäc Lr. Raubold beiwohnten. Herr GclchäsiSsnhrer Ncincke Vvm Verband der landwirthichafllichcn Genoirerochasien im Königreich Sachsen hielt einen Vortrag über dir Aufgaben des landiviuliichaittichcn Gc»os>cn'chaskSwcsc»s. insbesondere in Bezug aus die genosscillchafttiche Geireidcverwcrlhuua. AlSdann gab Herr Oelonomicrail, Andrä zur Einleitung einer Besprechung land- wirlhschaiilicher Tagesiragen ein Bild der gegenwärtige» politischen Lage tm Reiche und in Sachsen und berichtete über einige inier- essanic landwtrthschaslliche "Vcriuche. Er streifte lut; den Stand der Zolltarifirage und betonte, daß »ach der Rede des Reichskanzlers die Alissichteii für die Wünsche der Landminhichait tetnc guten sind. Angesichts dieser Sachlage werde es sich wohl nun um die ,,4.
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