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Sächsische Staatszeitung : 14.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192305140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19230514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19230514
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-14
- Monat1923-05
- Jahr1923
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 14.05.1923
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Staatsaazeiger für M Montag, 14. Mai 1923 Nr. 110 Die Noten Englands nnd Italiens Ankündigungen: Dia SS mm breite Grundzeit« oder deren Rau« im AaNtadiguag»- teUe 400 M., die öS mm breite Grundzelle oder der« Raum im amLiche» TeU« 800 M, «»ter Eingesandt 1000 M. Ermäßigung auf FamUiew- u. Geschäftsauzeige». Schluß der «nmchm, vormittag» 10 Uh«, „ » LaudtaaS-Beiiaae, Ziehungslisten der Verwaltung der Staatsschulden und der Lande-lulturrentenb.ru», Jahre»b«i»t uud Rachnung-abschluß Zeitweise Nebenblätter. La g»^ ^^^^versicherungSanstalh «erlauf-ltste von Holzpflanze« au, den Staat-,orstrevier«. verantwortlich für die RedaM-n: Hauptjchriftleiter Beruhard Jolle» tu Dresden. Sächsisch eSlamsMng " den Zreiftaat Sachsen Ignorierung des deutschen Vorschlags. Die englische Rote. Berlin, 13. Mai. In de, gestern dem deutschen Botschafter w London überreichte« Antwortnote der englischen Regierung auf da- neue deutsche ReparationS- angebot heißt e» u. a. : Ich lau« «w. ErzrUeuz »ich» vrrhkhlr«, daß d„ «»rjchläge Ihrer Regierung große »uttänschung herdorgerufe« haben nnd daß die deutsche «eglerung d« u «- -ünstlgen Eindruck, den sie sowohl au, die Regierung Sr. Majestät al» anch auf ihre Alliiert« gemacht hat, «ach «einer «astcht hätte voraussehe« und daher vermeiden könne« und müssen. Die Vorschläge sind sowohl in der Form wie dem Inhalte «ach Welt davon entfernt, dem ,« entsprechen, wa» Sr. Majestät Regierung al» Antwort an, de« Rat, den Ich bei mehr al» einer Ge- legenhrit der deutsche« Regierung dnrch «w. Exic len, habe zugehen lasse«, und al» Aniwort ans den dir.lterk», in der erwähnten Rede ge- gedenea Hinweis vrrnüufttgerweiie hätte er- warten könne«. Di« Hauptgründe dieser bec«chttgt« Enttäuschung sind die folgend««» 1. Die deutsch, Regierung bietet alS Gesamtsumme ihrer ancrkannt«» Schuld eine« Betrag an, der weit unter dem mäßigen Betrage liegt, der die Grundlage deS der Pariser Konferenz im letzten Januar unterbreiteten britischen Planes bildet und der daher von vorn herein alS für die alliierten Regi.runge» als völlig unannehmbar hätte ellannt wer den müssen. Außerdem wird selbst die Zahlung dieses unzulänglichen Betrages von dem Er gebnis einer Reihe internationaler Anleihen abhängig gemacht, das unter den gegebenen Bedingungen in hohem Grade un gewiß sein muß, uns zwar derart, daß der von der deutschen Regierung vorgelegt« Plan tatsächlich Bestimmungen enthält, die sich mit der Möglichkeit eines Nichtzustvndelommens der Anleihen befassen, überdies enthält die zu diesem Punkte vorgeschla gene Regelung finanzielle Bedingungen, die für Deutschland weniger drückend sind, als wenn die Anleihen erfolgreich wären, so daß kein wirklicher Anreiz für Deutschland gegeben ist, ihre Aufnahme zu versuchen. 2. Ganz dtsouberS ist eS zu bedauern, daß die deutsche Antwort «S unterläßt, mit größerer Genauigkeit die Ari der Garantien zu bezeichnen, welche die deutfchr Regierung auzubirteu berett ist. Statt konkrete und substantiierte Vorschläge in dieser Richtung zu erhallen, sahen sich die alliierten Regierungen unbestimmten Zusicherungen und Verweisungen aus künftige Ver handlungen gegenübergeflellt, die in einer ge schäftlichen Angelegenheit dieser Art deS praktischen Wertes entbehren. Die Enttäuschnng ist um so größer, al» die Regierung Sr. Majestät den Glauben aufrecht- erhalten möchte, daß in dem deutschen Memorandum Anzeichen dafür zu finden sind, daß die deutsche Regierung die ihr obliegende» Verpflichtungen anerkennt, eine ernsthafte Anstrengung zur Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten aus dem Vertrage von Versailles zu machen, und zwar in einer Weise, welche die Alliierten sowohl als billig wie al- aufrichtig ansehen könnten. Wenn Deutschland die Absicht hatte, den Weg zu einer wirksamen und schnellen Lösung des Problem» zu eröffnen, da», wenn seine Regelung nicht gelingt, di« politische und wirtschaftliche Lag« Europa» und tatsächlich der ganzen Welt in ernsthafte Verwirrung bringt, dann erscheint e» unglücklich, daß e» nicht eine schärfere Würdigung der Grundlage hat erkennen lassen, auf der allein eine solche Löf««, denkbar ist. Die Regierung Sr. Majestät ist ihrerseits überzeugt, daß Deutschland e» in seinem eigenen Interesse als vorteilhaft erkennen wird, eine größere Bereitwilligkeit zu zeigen, sich mit den Realitäten der Frage ernsthaft auseinander, zusetzen und dann unter Ausschaltung aller un erheblichen und strittigen Punkte dazu schreiten werde, seine Vorschläge noch einmal zu erwägen und sie zu erweitern derart, daß sie zu einer brauchbaren Grundlage für eine weitere Erörterung werden. Die Regierung Sr. Majestät wird im gegebenen Zeitpunkt bereit fei«, an «ine, solchen Erörterung an der Seite ihrer Alliierten teil,«nehme«, mit denen sie das praktische Jateresfe an dieser Frage teilt, das sie ebensowenig ««fzngeb« be- abjichtigt, wie den Wunsch, einer Lag« von interuationaler Gefahr ei« Sude zu machen. Aber sie kann der deutschen Regierung nicht verhehlen, daß der erste Schritt zur Verwirklichung einer solchen Hoffnung die Anerkenntnis Deutsch land» srin muß, daß eine viel ernsthaftere und viel bestimmtere Mitwirkung erforderlich ist, als sie bisher jemals zutage getreten ist. G Dir itütteLischr Rite. Berlin, 13. Mai. Die heute der deutschen Botschaft in Rom übergebene Note der italienischen Regierung lautet in deutscher Übersetzung: Hrrr Botschafter! Die ausmellfame Pr - fung des McmorandumS vom 2. Rai d. I., daS die Vorschläge der deutschen Regierung für «i«e R«g«lu«g der Repa- rationSsrage enthielt, hat mich überzeuge« müsse«, daß sic nicht geig« et sind, den alliierten Regierungen al» Grund- lagt für eine entscheidende Dik- knssio» zn dienen. Meine wiederholten Bemühungen, die deutsche Regierung zu veranlassen, vernünftige und prak tische Vorschläge vorzulegen, um aus der in Mitteleuropa entstehenden gefahrvollen Lage herauszukommen, gab mir einigen Grund zur Hoffnung, daß der Schritt der deutschen Regierung einen Fortschritt aus dem Wege einer friedlichen Lösung der Frage bedeuten würde. Ich muß jedoch feststellen, daß meine Erwartung ge täuscht worden ist. Der Standpunkt der italienischen Rtgierung in der Sache ist bekannt. Wir aus den von ihr bei den letzten Konfe renzen in London und Paris vorgelegten Plänen hervorgeht, ist Italien durch feine gegenwärtige wirtschaftliche und finanzielle Lage gezwungen, das Reparation-Problem und das Problem der interalliierten Kriegsschulden als immer enger mit- einander verbunden anzusehen. Ita lien kann nicht umhin, daraus zu dringen, daß die beidenFragen sobald als möglich gelöst werden, wobei auch die Aufwendungen für den Wiederaufbau seiner eigenen besetzt gewesenen Provinzen berücksichtigt werden müssen. Diese Notwendigkeiten erklären deutlich seine Haltung sowohl bei den Beschlüssen der Reparationen, als auch bei allen Ereignissen, die nach der letzten Konferenz von Pari- einge treten sind, wobei zu berücksichtigen und a» fest- stehend anzu-ehen ist, daß sein Interesse und seine Forderungen bei der Lösung dieser äußerst ernsten Frage nicht geringer sind als diejenigeu irgendeine» alli- ierten Staates. Wie in vielen amtlichen Äußerungen und be sonderen Akten der königlichen Regierung be kundet worden ist, ist Italien geneigt, seinen Anteil an den Opfern zu tragen, um zu einer allgemeinen wirtschaftlichen Regelung zu gelangen. Aber e» kann nicht zugeben, baß ihm mehr auserlegt wird, al« seine Kräfte bet ver- nünstiger Schätzung zulasten. Der deutschen Regier»«- ist übri- gen- bekannt, daß die italienisch« Re- gier»ng sich z« ihrem lebhaften vedanern gezwungen sieht, dem von der englischen Regierung der Konferenz in Pari- vorgelegten Plan zur Regelung der Reparationen nicht beizutreten. Obwohl da» Memorandum Bonar Law» hohe Ziele anstrebt, schien er die unab- wei»barrn Förderungen Italien» nicht genügend zu berücksichtigen. Rach diesem unmttteldare» v»r- gang muß die italienische Regie- rung mit berechtigtem Erpanne« hervorheben, daß daSdentsche Me morandum vom 2. Mai wett hinter den Vorschlägen znrückbletbt, die in dem Plane der britische« Re- gieru«g enthalte« waren. Abg«s«hk« davon, daß die für die Re paration«« festgesttzteSumm« off«»- sichtlich weit nitdriger ist al» irgend ein «och so geringrr Betrag, den man vernünftigerweise hätte er- wartenkönnen, ist di« internationale Anleihe, mit drr die Zahlung di«f«r Summe vollständig bewirkt werden soll, nur al» ein Mittel angegeben, ohne die not wendigen genauen Angabe« nnd ohne daß gesagt wär«, wie für ihre Untrr- briigmig und ihre Erfolge zweckmäßig grforgt werden s»kl. Ebenso fehlen alle kon- lreten Angaben über Garantien und Pfänder sowie jede Bürgschaft für dnen tatsächliche Bestellung. Der deutsche Vorschlag stellt daher leinen organischen und vollständigen Plan dar, wie er unbedingt notwendig gewesen wäre, um zu einer auch nur grundsätzlichen Erörterung Anlaß zu geben, vielmehr beschränkt er sich auf eine Reihe von unbestimmten und ungenauen Angaben, die um so weniger Wert haben, je wichtiger die Frage», auf die sie sich beziehen, für die all gemeine Regelung sind. Dieser Rangel wird von deritalienijcheu Regierung bedauert, weil er zum all- gcmeiuen Schaden jebeAubahnung einer Lösung deS Problrms verzögert und weil er eine Ansicht stärken kann, die gewisse Anhänger hat, nämlich die Ansicht, daß sich Lkntschland unter dem Einfluß gewisser inner- politisch«» Strömung«« drr Erfüllung f«i»er eigen«« Brrpslichtuugrn zu «ntzlrht» such«. Da die ttalienische Regierung «uter dtrscn Umständen seststellen mnß, daß die drutschen Vorschläge kein« wesentliche Änderung der Lag« htrbtigtfühlt hoben und, obwohl sie in ihrer Erwartung getäuscht worden ist, wiederholt sie ihren Rat, daß sowohl im Interesse D«utschlandS alS im allgemeinen Interesse drS Friedens und brr enropäifchen Wirtschaft eine baldige neue Entschließung der deutschen Regiernng zu Vorschläge« führen möge, die durch ihren Inhalt «ad ihr« «ksiimmthelt geeignet «»schein«», von der königlich«» Regierung » > sam « en mitihrr« Alliierten mit Aussicht auf Erfolg «inrr Prüfung unterzogen z« werden. * Der Eindruck in Berlin. Berlin, 14. Mai. Da die englische Nole erst im Laufe der gestrigen Nachmittags und die italienische im Lause des Abend- in Berlin eintrafen, konnte dar Reich-- kabineit sich noch nicht mit diesen Noten befassen. Im Laufe de- heutigen Tage» wird eS dazu Stellung nehmen. In Berliner politischen Kreisen hebt man hervor, daß die britische Regie rung geneigt ist, wie ja deutlich au» der Note hervorgeht, an weiteren Verhandlungen über da» Reparation-Problem teilzunehmen. In der Regierung nahestehenden Kreisen wird je doch betont, daß die Rote der britischen Regie rung in den wichtigsten Punkten ent täusche, und der englisch« Außenminister Lord Eurzon, die deutsche Leistungsfähigkeit überschätze. vemerk«n»wert ist im übrigen, daß d«, in der deutsche» Rote gemachte, vom amerikanische« Staatssekretär Hughe« angeregte Vorschlag, da» Reparation»problrm einer objektiven SaLverstän- digenkonferenz zu unterbreiten, in der englische» Role überhaupt k«ine Erwähnung findet. Ob- wohl die britische Regierung sichtlich den Wunsch hat, den Berhandlungdfaden sortzuspinnen, mnß doch dem entgegengehalten werden, daß die sran- zösische Regierung nach wir vor ihre Abneigung -eg«n Verhandlungen kundgibt. Auch die ein zelnen Fraktionen de» Reichstages werden sich voraussichtlich schon heute mit der englischen und italienischen Note beschäftigen. * Die Londoner und Pariser Presse zu den Nolen. London, 14. Mai. Die britische Antwort auf bte deutsche Reparationsnote findet in »er Presse ge- tetlte Ansnahm«. Die daran grübte Kritik brtrisft hauptsächlich do» Fehle» einer klaren Darlegung der brt- ttschen ReparntionSpoNtik nnd ins besondere die Ignorierung des beut» scheu Vorschlages, dir grsami« Repa- rationSsragr rinrn unparteiische» t»ter»«1io»alen Tribunal zu unttl» brritrn. Lie mristc» Blätter stimmen je doch Lord CurzonS Anrrgnug bezüglich »enrr deutscher Vorschläge zu. Ter diplomatische Berichterstatter de» .Daily Telegraph" schreibt: Die Amerikaner würden zweifellos bedauern, daß die britische Regierung den Gedanken aufgegeben habe, Deutschlands Zahlungsfähigkeit durch einen internationalen Sach- verständigenauSfchuß festsetzen zu lasten, doch sei dies vielleicht unvermeidlich gewesen. — .West minster Gazette" schreibt: Lord Curzon- Antwort sei ein noch enttäuschendereS Dokument als die deutsche Note, Gemessen an der gebotenen Gelegenheit sei Curzons Note ein Fehlschlag. Paris, 14. Mai. Die gesamte Morgenprcste bespricht die gestern in Berlin überreichten Nolen der englischen und der italienischen Regierung und findet darin manches, was für die französische Politik als vorleilhaft erklärt wird. Sa sagle «in Minister einem R«daltr»r de» .Echo de Parts", die englische Rot« nehme Deutschland jede Illusion. Denn r» müsse die Vorschläge Bonar LawS «U Minimum ansrhe». Besond«rS glücklich sei ma» über die italienische Antwort, nnd zwar auS zwei Gründen: Sie werfe die Frage dir intrr- alliierte« Schuld«« ruf nnd fprtch« von de« Pfändern u»d Garantie», die man vo« Deutsch land erlangt« müfs?. Drr französisch« «nd drr itali««ische Standpunkt sei«» als» srhr «ah« gerückt, wen« sl« nicht idrntisch sei««. Drr .TempS" bespricht in einem Leitartikel die italienische und die englische Note. ES trete klar zutage, sagt das Blatt, daß man sich nicht über die Abfassung einer gemeinsamen Role namentlich aller Alliierten hätte verständige» können, und Frankreich und Belgien hätte» in folgedessen nur gesondert sich äußern können. Diese Unmöglichkeit einer gemeinsamen Ant wort werde durch den doppelten Umstand dargetan, daß nicht nur England und Italien nicht genau die gleichen Tinge suchte^ und sich nicht in demselben Tone auSsprächeiy sondern daß außerdem Belgien und Frankreich keiner der beiden Antworten sich hätten au- schließen können. Denn die erste Pflicht der belgischen und französischen Regie rung seh e» gewesen, sich klar über die Ruhroperation auszusprechen, der aber in der englischen und der italienischen Antwort kein Platz eingeräumt worden sei. * Tas belgische Prsgram« fSr Harabar-. »erutiuftt-e L"s»»n de» «e^Mrutiu«»- Problems. Der PareiauSschuß der Belgische» Ar beiterpartei, d«, aus de» J«ter«»ti»- nalen Koagreß in Hamburg d»rch Vander-
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