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Dresdner Journal : 26.10.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185310262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18531026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18531026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-10
- Tag1853-10-26
- Monat1853-10
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 26.10.1853
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redacte«: I. G. Hartmann. . V SSO Diese« vlatt erscheint mit A»«»ahme de« Sonnt»-« täglich Abend« «ad ist durch »ll« Postanstalten z« beziehen. Mittwoch, der» 26. October. Prei« für da« Bierteljahr Thaler. Insertion« - Gebühren für den Ra«m einer gespaltene» Zelle 1 Neagroschrn. 185S Amtlicher Lheil. Verordnung,*) den EingavgSzoll für Getreide, Hülsenfrüchte, Mehl und andere Mühlenfabrikate betreffend, vom 20. Oktober 1853. Einer unter sämmtlichen AollvereinSstaaten getroffenen weitern Vereinbarung gemäß wird, mit Allerhöchster Ge nehmigung, hierdurch bekannt gemacht, daß die durch Ver ordnung vom 9. September dies,« Jahr,« (Gesetz - und Verordnungsblatt vom Jahre 1853 Seite 181) vorläufig bi- Ende diese- Jahre- verfügte Einstellung der Erhebung de- Eingang-jolle« für Getreide, Hülsenfrüchte, Mehl und andere Mühlenfabrikate, nämlich: geschrotete und geschälte Körner, Graupe, Grie- und Grütze, gestampfte und ge schälte Hirse, bi- Ende September künftigen Jahr,« au-zud,hnen ist. Hiernach haben sich die Zoll - und Steuer-Behörden und alle Bethriligte zu achten. Dre-den, am 20. Oktober 1853. Finanz-Ministerium. Behr. Schäfer. *) Dies« Verordnung wird demnächst im Gesetz- und Verord nungsblatt« erscheinen. Dresde«, 17. Oktober. Se. Königl. Majestät haben zu genehmigen geruht, baß der Geheim, Rath und Ablhei- lung-dirertor im Ministerium de« Innern, vr. Christian Albert Weinlig, da- von Sr. Hoheit dem Herzoge von SachskN-Coburg-Gotha ihm verliehen» Comlhuikreuz erster Classe de< Sachsen - Ernestinischen Hau-orden- annehme und trage. Nichtamtlicher Lheil. Nebersicht. Tagetgkschichte. Dresden: Die ständischen Deputationen. DieFreimüthigeSachsenzeitungunddieOrganisalionSfrage. Zur Abwehr gegen »ine Miltheilung der Nationalzeitung.— Bautzen: Festlichkeiten zu Ehren de-Prinzen und derPrin- zessinAlbert. — Berlin: Der Königzurückgekehrt. Muster von österreichischen Uniformen. Verwahrung der lutherischen Provinzialvereine. Di, Conrurrrnz mit Lebensmitteln frei gegeben. Eisenbahneröffnung. — M ü n ch en: Der König. Der Landtag soll Mitte November einberufen werben. — Frankfurt: Vermischtes. — PariS: Die Stimmung in der orientalischen Frage. Hofnachrichten. Di» Verhaftun gen. Vermischte«. — Turin: Die au«gewi»senen Flücht linge werden nach Malta tranSportirt. Die Exresse wegen Heirathsgeschichte. Bon F W. Kacklander.*) Es Ist etwa» Eigenthümliche« um die Fahrt auf einem Dampfboote. Wenn man auch hier nicht bei mehrtägiger Fahrt, wie z. B. im Postwagen, zu einer einzigen Familie zusammen schmilzt, so bilden sich doch auch da Gruppen und Kreis», die, meisten- den gleichen Schichten der menschlichen Gesellschaft an gehörend, dieselbe Leben-weise führen, die Thema- zu ihren Ge sprächen au- sich selbst, au» ihrer Vergangenheit und Zukunst nehmen und so vereinigt werden, um sich, wenn auch die Reise nur einen Tag dauert, während derselben zum öfiern hier und dort zusammenzusetzen. Auf den grünen Wellen der prächtigen Donau dampft soeben ein Boot abwärt- mit seinem schlanken Leib in weißer und grüner Farbe, seinen Vergoldungen, seinen glänzenden Spiegel fenstern, den schlanken Masten und Seilen, an welch' einem hoch oben rin luftiger Wimpel flattert, und mit dem schwarzen, stämmigen Schornsteine, der, wie sich seiner Wichtigkeit bewußt, *) Der beliebt« Verfasser F. W. Hackländ«r hat sorbrn zu Stutt gart in brr Hallbergrr'schen Vrrlagshandlung rin Bändchen kleiner im leichten, untrrhaltrndrn Ton« geschriebrner Erzählungen erscheinen lasten. E« befinden sich darin einige Piecen ungenannter Verfasser nebst zweier Genrebilder von Wickede und Hdfrr und einer Hrirath«geschichte von Hackländer selbst. Wir glauben unsernLesern durch dir hier folgende ge kürzte Miltheilung dn: letzter» am besten und angenehmsten di« Art und «eise diese« neuen «erkchen« erläutern zu kdnnrn. Der Titel desselben heißt „«ichtillustrirtr Soldatengeschichten" und ist dasselbe in der Lrnold'schen Buchhandlung in Drr«drn zu finden. (Prei« «ch Lhlr ) O-«-«- der Theuerung. — Madrid: Aollverändrrung. Verord nung, die Niederlassung der Fremden betreffend. — Lon don: Der König der Belgier ang»komm»n. Eine türken freundliche Deputation bei Lord Clarendon. Börsenmanöver. — Konstantinopel: Steigende Kriegslust. DaS Jour nal de Constantinople über da« KriegSmanifest und die Nesselrodesche Note. Vermischte«. Local- und Provinzialang-l-ßenheiten. Dresden: Muthvolle« Benehmen zweier Grenzaufseher bei Ent deckung eine« Einbruch«. Spareaffenangelegenheit. Maß regeln von städtischen Behörde« in der 8eben«mittelfrage. — Oed,ran. Die Wiedereinführung der Bäckertaxe.— Riesa: Versteigerung von Slutfohlen. — Ehren friedersdorf: Ein toller Hund getödtet. Feuilleton. Anzeigen. Börsennnchrichten. ragergeschichte. Dresden, 25. Oktober. Die hier versammelten stän dischen Awischendepulationen Haden ihr, Thäligkeit ununter brochen fortgesetzt. Wir wir vernehmen, so Hal die Zwischen deputation der ersten Kammer im Laufe der vorigen Woche die Beralhung de« allgemeinen Theils des bürgerlichen Gesetzbuches zu Ende geführt. Die Zwisckenbepukalion der zweiten Kammer hat ebenfalls in voriger Woche bereits die Berathung über die Slrafprvceßordnung beendigt, und dürft, dieselbe in der laufenden Woche auch bi, Gesetzent würfe wegen Bestrafung der Beschädigungen an Eisenbahnen und Telegraphen, sowie die Forst-, Feld-, Garten- und Fischdiebstähle betreffend, zur Erledigung bringen. Dresden, 25. Oktober. Unserm unter Bezugnahme auf den Artikel der „Freimüthlgen Sachsen-Zeitung" in Nr. 247 d. Bl. gegebenen ArtikN über die Organisations frag, hat die „Fr. Sachs. Atg." in ihrer SonntagSnummer ein, ausführlich, Entgegnung gewidmet. Wir würden dadurch an und für sich nicht Veranlassung erhalten, auf den be- reglen Gegenstand zurückzukommen, wenn uns nicht eine von dec Redaktion der „Fr. Sachs. Zlg." zug,stellte, in der gestrigen Nummer unserS Blattes adg,druckt, Berichtigung einer auf die „Fr. Sachs. Ztg." bezüglichen Stelle in unserm Artikel die Nothwendigkeit hierzu auferlegte. Wir wollen, wie wir di,S auch durch Aufnahme der gedachten Berichtigung ohne Widerspruch anerkannt haben, nicht in Abrede stellen, daß di, „Fr. Sachs. Zlg." sich in der ge dachten Beziehung formell in ihrem Rechte befindet. Als wir den von ihr angefochtenen, mehrerwähnten Artikel schrieben, hatten wir vorzugsweise die in letztverflossener Zeit in der „Fr. Sachs. Ztg." enthaltenen Artikel über bi, Organisationsfrage, namentlich den Artikel in Nr. 243 der „Fr. Sachs. Atg." im Auge und waren, wenn wir in diesem bestimmte Vorschläge in der gedachten Frage zu ver missen glaubten, gewiß im vollen Rechte. Die Sache selbst aber anlangend, so glaubten wir, beiläufig erwähnt, der „Fr. Sachs. Ztg." einen Diensi erwiesen zu haben, wenn wir die von ihr in Nr. 155—158 und in Nr. 200 deS genannten Blattes milgetheilten Organisationsvorschläge mit Stillschweigen übergingen. trotzig dasteht und dichte schwarze Rauchwolken ausspeit, die, in einem langen Schweife hinter ihm drein ziehend, erst allmälig von der Luft überwältigt werden und langsam au-einanderfließen! Von dem Verdeck schallt lustige Musik, und daS Alle- hört und fleht mit Erstaunen der einsame GuIjäS, der dort am Ufer auf einer kleinen Anhöhe au-gestreckt ruht, die Ellbogen aufgestützt, daS braune Gesicht mit den schwarzen Haaren auf die Fäuste gesenkt, und so unbeweglich liegt, nur Leben in dem blitzenden Auge, welche- zu gleicher Zeit daS herabrauschende Feuerschiff betrachtet, ohne die umher weidende Ochsenheerde außer Acht zu lasten. Auf dem Verdecke deS Schiffe- befanden sich nun die zahl reichen Mitfahrenden, wie wir oben erwähnt, aus'« verschieden artigste in Gruppen abgesondert. Wenn schon ein Dampfboot auf dem Rhein» vorn am Bugspriet rin belebte- Bild giebt mit seinen rauchenden Matrosen, mit dem Handwerk-burschen, der auf seinem Ranzen fitzt, mit zahlreichen Auswandererfamilien, deren Männer, Weiber und Kinder nebeneinander an den großen Kisten lehnen und Alle gleich unbeweglich, gleich melancholisch in da- vorbeiflirßende Wasser schauen oder rückwärts nach den Bergen, die sie am Morgen verlassen und die wie eine Er innerung allmälig verblaßten — da» saftige, heitere Grün wurde zu ernstem Violet und verwandelte sich nach und nach in Grau — out seinen lustigen Studenten, die ihre Lande-- oder Bunde-- farben an einem Bande auf der Brust oder an der Pfeifrnquaste tragen, auch mit einem unvermeidlichen langbeinigen Engländer, der mit dem Fernrohre irgend eine Burg sucht, welche in seinem Buche steht, — so ist doch da- Leben auf einem Donaudampfer rin Unserer Auffassung derselben zufolge schien un« da« Jnteresse der „Freim. Sachs. Ztg." an einer DiScussion darüber, welch, daS Materielle dieser Vorschläge nicht wohl würde umgehen können, sehr zweifelhaft. Di» praktische Ausführbarkeit derselben mag vorläufig ganz dahin gestellt bleiben. DaS Princip aber, welches diesen Vorschlägen zu Grund, liegt und welches di, ganz, Auseinandersetzung d«S in den gedachten Nummern der „Freim. Sachs. Atg." pro- ponirten VerwaltungSmechaniSmuS wie ein rother Faden durchzieht, da« Prinrip, die gesammte Leitung der innern Administration an Stelle von Staatsbeamten, deren Be fähigung für den bestimmten Wirkungskreis durch Erfüllung gewisser Bedingungen, daS Erstehen von Prüfungen und »ine längere oder kürzere wissenschaftliche und praktische Vorbildung sorgfältig erprobt worden ist, Personen zu über tragen, für deren sachliche Befähigung es an jeglicher Ga rantie mangelt, schmeckte in seinem Wesen so sehr nach gewissen, in den Jahren 1848 und 1849 von gerade ent gegengesetzten Seiten her aufgetauchlen Organisationsideen, daß es schwer begreiflich ward, wie in einem Blatte von der Tendenz der „Freim. Sachs. Ztg." dergleichen Platz finden konnte. Wenn hiernächst die „Fr. Sachs. Atg." in ihrer Ent gegnung wiederum aus ihre früher» Klagen über die an gebliche „Verwirrung" zurückkommt, in welcher sich derma len die Organisationen bei uns befinden, so können wir nur den in unserm ersten Artikel ausgesprochenen Wunsch wie derholen, daß es der „Fr. Sachs. Atg." gefällig sein möge, ihre Ergießungen durch thatsächliche Anführungen zu bele gen. Uns ist von jener sogenannten „Verwirrung" nicht bekannt. Die Organisationsfrage hat unsers Wissens bisher den regelmäßigen Gang der Justiz und der Verwaltung in was immer für einer Richtung ebensowenig beeinträchtigt, als eine besondere Erregtheit in den Gemüthern^hervorgerufen. Der Mäßigung und Ruhe, mit welcher dieser Gegenstand bisher öffentlich erörtert worden ist, kann im Allgemeinen nur daS beste Jeugniß ertheilt werden und man hätte nur gewünscht, daß auch die „Fr. Sachs. Atg." dieses in an dern Kreisen gegebene Beispiele sich zur Richtschnur dienen ließe. Nur bedauern können wir aber, wenn die „Fr. Sachs. Atg." den ihr im Hinblicke auf die leidenschaftliche Art ihrer Angriffe gegen die Regierung in der wohlmei nendsten Absicht erlheilten Wink von einem so irrtümlichen Gesichtspunkte aus ausgefaßt hat, wie dies in ihrer Ent gegnung geschehen. Nichts liegt uns mehr fern, als die Freiheit der Besprechung, welches Gegenstandes es auch sei, zu beeinträchtigen und zu beschränken. Es giebt in dessen freilich eine doppelte Art und Weise der Bespre chung: eine würdige, in den Formen des Anstandes und der Mäßigung sich haltende und eine solche Art der Dis kussion, bei welcher diese Grenze durch Gehässigkeiten und verletzende Ausdrücke überschritten und dasjenige Maß von Rücksicht vergessen wird, welches ein Blatt, ganz abgesehen von seiner individuellen Parteistellung, der Regierung un bedingt schuldet.- Gegen Ausschreitungen der letztem Art stellt die Gesetzgebung entsprechende Schranken auf. Hier auf die Aufmerksamkeit der „Fr. Sachs. Atg." zu richten, schien uns am Orte, da wir die Art und Weise, wie die ses Blatt in Nr. 243 über die Regierung sich ausgespro chen, nur einem unabsichtlichen und darum verzeihlichen Ausbruche der Leidenschaft beimessen zu dürfen glaubten. Sollten wir uns in dieser Voraussetzung getäuscht haben, so hätten wir nur zu bedauern, unsern Wink nicht in schär fere Worte gefaßt zu haben. Dresden, 25. Oktober. Die in Berlin erscheinende „National-Aeitung" enthielt jüngst eine Correspondenz aus ganz anderes, weit poetischer für unser Auge, weit fremdartiger unv malerischer. Hier lehnt an der Maste ein kräftiger GonaSz, den breiten Hut auf dem Kopfe; von der Schulter herab hängt der weite weiße, wollene Mantel mit vielen rothen Schnörkeln geschmückt oder mit Blumen besetzt, die au» bunten Tuchlapprn zusammengenäht find; er hat ein ernste«, broncefarbene» Gesicht und schaut aufmerksam auf das Gewühl um ihn her oder über dasselbe hinweg in die Fluthen der Donau. ES ist daS ein kräftiger, abgehärteter Menschenschlag, seinem Feinde furchtbar zu Fuß und zu Pferd ; er lebt bei gutem und schlechtem Wetter Tag und Nacht im Walde oder auf der Pußta, und wenn er auch meistens als Waffe die lange Peitsche führt oder sein kleine-, zierlich geformte- eiserne- Beil, den Czakany, so lernt er bald den Säbel führen und sein Pferd vom Sattel au- mit dem Zügel regieren. Dieses Volk, von Kindheit an reitend und umher schwärmend, bildet Hauptbestandtheile der ungarischen Husaren regimenter, jener außerordentlich zierlichen und schönen Reiterei. Um ihn her sieht man Krämer, die abwärts nach Pesth ziehen, Litzendreher, Fleischer und Zischmenmacher; — Alle haben in ihrer Kleidung etwa- EigenihümlicheS, daS man ander-wo nickt sieht, sei e- ein bunter Gürtel, ein zierlick auSgeschmückter Mantel, eine eigenthümliche Kopfbedeckung oder auch nur »in seltsame- Messer an der Leibbinde. Zwischen ihnen bemerkt man einen jungen Stutzer au» dem Volke in der ungarischen National tracht, einer eng anliegenden Hose, klirrende silberne Sporen an den Halbstiefeln, über die enge Weste einen zierlichen, lose um di« Schullern gehängten Dolman in dichten Reihen mit dicken silbernen Knöpfen besetzt, auf dem Kopfe den Kolpak.
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