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Der sächsische Erzähler : 30.07.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191507306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19150730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19150730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1915
- Monat1915-07
- Tag1915-07-30
- Monat1915-07
- Jahr1915
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 30.07.1915
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Freitag, 30. Juli ISIS. -Lummer 174. 6». Jahrguub. *»——*"** K-r« » v". Ja^rguil^. MSäHMLrzMer Aischofswerdaer Tageblatt. Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschast, der Königlichen Lchulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aesteste» Blatt im Bezirk. Erscheint seit sS^S. Celegr.-Adresse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Mit den wöchentlichen Beilagen: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt. Erscheint, jeden Werktag abend» für den folgenden Tag. Der Be- «ugrvretl ist einschließlich der 3 wöchentlichen Beilagen bet Abholung m der Expedition vierteljährlich 1 Mk. SO Pfg., bei Zustellung N» Lau» l Mk. 70 Pfg.; durch die Post stet ins Haus viertel- jährlich 1 Mk. 92 Pfg., am Postschalter abgeholl 1 Mk. SO Pfg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Abonnements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt IS, sowie bei den Zritungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bet allen Postanstalten. — Nummer der Zeitungslistr 6587. — Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. Anzeigenpret»; Die Sgrspaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., stir Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebietes 18 Pfg. Die Reklame-eilr 30 Pfg. Geringster Insrratrnbetrao 40 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt nach aufliegendem Taris Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Frstbrstellte Inseraten- Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Schwere italienische Verluste am Isonzo. Zweiter Vollständiger Zusammenbruch der italienischen Angriffe mit Verlust von über 100 000 Mann. — Gin neuer erfolgreicher Angriff auf die italienische Küste. Quellenmaterial aus belgischen Archiven für die Vorgeschichte des Krieges. . Berlin, 29. Juli. (W. T. B.) Die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" bringt heute in einer Sonderbeilage Be richte der belgischen Vertreter in Berlin, London und Paris an den Minister des Auswärtigen in Brüssel aus den Jahren 1905 bis 1914. Unter der Überschrift „Aus belgischen Ar chiven" bemerkt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" zu diesen Berichten: Die Archive der belgischen Regierung hqben bereits verschiedene Dokumente von geschichtlicher Be deutung zu Tage gefördert. Erneute Nachforschungen haben zum Auffinden weiteren wertvollen Materials, nämlich der Berichte der belgischen Gesandten im Auslande an die belgi sche Regierung geführt. Die Instruktionen an die Gesandten sind nicht aufgefunden worden. Die belgische Regierung scheint sie mit sich fortgeführt zu haben, ebenso wie die auf die belgische Neutralität bezüglichen Faszikel. Die aufgefun denen gesandtschastlichen Berichte bieten ein ungewöhnliches Interesse als Quellenmaterial für die Vorgeschichte des Krie ges. Ihre Bedeutung liegt darin, daß sie geschrieben sind von den Vertretern eines Staates, der an der großen Welt politik nur mittelbar, d. h. nur als Zuschauer beteiligt war. Die Berichte können daher den Anspruch erheben, als eine objektive diplomatische Darstellung der internationalen Politik vok Kriegs ausbruch zu gelten. Zieht man die Sympathien des ganz dem französischen Einfluß verfallenen belgischen Volkes für die Westmächte in Betracht, Sympathien, die ihren Ausdruck fanden in der feindseligen Haltung, die die gesamte belgische Presse Deutsch land gegenüber stets eingenommen hat, so ist es umso bemer kenswerter, daß die Berichterstattung der belgischen Ge sandten ein Anklagematerlal gegen die Politik der Entente mächte enthält,' wie es vernichtender kaum gedacht werden kann. Wir werden fortlaufend zunächst eine Anzahl von Be richten der belgischen Gesandten in Berlin, London und Pa ris aus den Jahren 1905 bis 1914 veröffentlichen, in denen in der denkbar prägnantesten Form hervortritt, daß es die im Jahre 1904 von England eingeleitete, gegen Deutschland gerichtete Ententepolitik gewesen ist, die tiefe Spaltung in Europa hervorgerufen hat, die schließlich zum gegenwärtigen Kriege führten. Die englische Regierung al» Triebfeder und König Eduard VII. als Bannerträger der auf die Isolierung Deutschlands gerichteten Bestrebungen der Entente bilden ein immer wiederkehrendes Thema der Berichte. Mit großem Scharfblicke haben es die Gesandten schon sehr früh erkannt, wie der durch den Dreibund während Jahrzehnten gesicherte Weltfrieden durch die politischen Bestrebungen der Entente gefährdet wurde. Daß der englischen Feindseligkeit gegen Deutschland lediglich die Eifersucht Englands auf die Entwicklung Deutsch lands in industrieller und kommerzieller Hinsicht sowie aus das Aufblühen der deutschen Handelsflotte zugrunde lag, findet in den Urteilen der belgischen Gesandten volle Be- stätigung. Die englische Überhebung und die Ansprüche Englands auf Monopolisierung de» Welthandels und der Beherrschung der Meere sowie das Treiben der englischen Hetzpresse werden gebührend gekennzeichnet. Die Unauf richtigkeit der französischen Marokkopolitik, die fortgesetzten Vertragsbrüche Deutschland gegenüber, die sich Frankreich mit Unterstützung Englands in Marokko hat zuschulden kom men lassen, werden festgestellt. Auf das bedrohliche An wachsen des französischen Chauvinismus, auf das Wieder aufleben der deutsch-französischen Gegensätze als Ergebnis (Fortsetzung auf Seite 2.) Berichte des österreichisch - ungarischen Generalstabs. Wien, 28. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird verlautbart den 28. Juli, mittags. Russischer Kriegsschauplatz: Der Feind unternahm zwischen Weichsel und Bug und bei Lokal eine Reihe heftiger, jedoch erfolgloser Gegenstöße. Westlich Iwangorod brach ein feindlicher Vorstoß unter un serem Feuer zusammen. Italienischer Kriegsschauplatz: Gestern ermattete auch der gegen da» Plateau von Do- berdo gerichtete Angriff der Italiener. Stellenweise unter- hielten sie noch ein heftiges Artillerieseuer — ansonsten raff ten sie sich nunmehr zu vereinzelten schwächeren Vorstößen auf, die mühelos abgewiesen wurden. In den Kämpfen großen Stil» trat somit eine Pause ein. wie die erste, so endete auch die ungleich gewaltigere zweite Schlacht im Görzischen mit einem vollständigen Mlß- ersolge des angreifenden Feindes, der diesmal in dem unge fähr 30 Kilometer breiten Raume zwischen den Monte Sa batino und der Küste sieben Korps mit mindestens 17 In fanterie- und Mobilmilizdivisionen einsehte und um jeden Preis ohne Rücksicht auf Opfer an Menschen und Material durchzubrechen versuchte. Die Gesamtverluste der Italiener sind auf 100 000 Mann einzuschähen. Erst die Geschichte wird die Leistungen unserer siegreichen Truppen und ihrer Führer in dieser Abwehrschlacht werten, llnerschüttert und unerschütterlich stehen sie noch immer dort, wo sie vor zwei Monaten den Feind erwarteten. Dies gilt nicht nur von den in zwei Schlachten heißumstriltenen Stellungen im Görzi schen, sondern von unserer ganzen zur Verteidigung im Südwesten der Monarchie gewählten Kampffront. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Ho es er, Feldmarschalleutnank. Ereignisse zur See: Am 27. Juli früh unternahmen unsere leichten Kreuzer und Torpedoeinheiten einen erfolgreichen Angriff auf die Eisenbahnstrecke von Ancona bis Pesaro und beschossen die Stationsanlagen, Bahnhöfe, Magazine, wachthäuser und Eisenbahnbrücken auf dieser küftenstrecke mit gutem Erfolge. Mehrere Lokomotiven und zahlreiche Waggons wurden de moliert. Ein Vahnhofsmagazin in Fano geriet in Brand, der eine starke Explosion zur Folge hakte. Gleichzeitig belegten unsere Seeslugzeuge den Bahnhof, eine Batterie, Kasernen und sonstige militärische Objekte An cona» erfolgreich mit Bomben, wobei der Ranglerbahnhof sehr stark beschädigt und viel rollendes Material zerstört wurde. In einem Raphthatank entstand ein noch aus 30 Seemeilen sichtbarer Brand. Alle Einheiten sind ohne Verluste eingerückt. Feind liche Seeslreitkräste wurden nicht gesichtet. Flottenkommando. 1- Die schweren Verluste der Italiener am Isonzo. Zu den jüngsten, für die Italiener ungemein verlust reichen Kämpfen im Jsonzogebiet meldet die „Kölnische Ztg." aus dem Kriegspressequartier: Die Berge von Leichen, die sich vor den Stellungen der österreichischen Truppen erheben, werden nicht nur stündlich größer, sondern der Leichengeruch entlang der ganzen Front des Schlachtfeldes ist bereits so unerträglich geworden, daß man aus Görz und anderen Orten aus allen Apotheken und Drogerien Parfüms und Riechmittel in großen Mengen heranfchafft, um den Trup pen das Verweilen in solcher Atmosphäre zu erleichtern. In folge der Eigenart des Geländes, die darin besteht, daß die österreichisch-ungarische Verteidigungslinie an einzelnen Punkten auf gewissen, eng begrenzten Abschnitten keinen oder nur ungenügenden Zusammenschluß hat, sind lokale Raumgewinne des Gegners möglich. Er kann durch die An setzung numerisch starker und nach dem Muster russischer Kampfart in tiefen Sturmkolonnen gegliederter Kräfte die Annäherung an einzelne Punkte im toten Raum erreichen. Dadurch können an einzelnen kleinen Frontteilen kleine Stel lungen genommen werden, die aber nach wenigen Stunden von den Österreichern wieder zurückerobert werden. Die rückwärtigen Verbindungen der Ruffen. Der Kriegsberichterstatter Kirchlehner meldet dem „B. L.-A." aus dem Kriegspressequartier, 28. Juli: „Die russische Hauptmacht ist in einem Raume ver einigt, der etwa der Größe Ostpreußens entspricht. Sie ver mag auf die Dauer nur dann Widerstand zu leisten, wenn ihre Verbindungen mit dem inneren Rußland gesichert sind. Die Ostfront des polnischen Zentralraumes muß für den Feind offen bleiben." So schreibt die englische und die fran zösische Presse, und sie sieht schon im Geiste diese Verbindun gen ihres Verbündeten durch die Operationen der Deutschen und Österreicher abgeschnitten. So schmeichelhaft diese Be fürchtungen für uns Verbündete sind, die Ententepresse über treibt. So einfach ist es nicht, der russischen Armee den Rück zug gänzlich abzuschneiden. Der polnische Zentralraum und das ihm glacisartig vorgelagerte Manövriergelände, soweit es derzeit noch in Händen des Feindes ist, hat nämlich die Eigenschaft, seine Basis tatsächlich im Osten zu haben. Ver bindet man Grodno—Osfowiec—Nowogeorgiewsk—Iwan gorod mit Grubieszow (nahe am oberen Bug) und zieht dann ungefähr einen geraden Strich nordwärts nach Grod no, so hat man jenen Raum umschlossen, in dem sich die Russen befinden. Dieser Raum weist eine dreihundert Kilo meter breite Grundlinie Grodno—Grubieszow im Osten auf und verjüngt sich pyramidenförmig gegen Westen. Die Verbindungen des Feindes mit Rußland sind daher räum lich beträchtlich. Eines ist an ihnen bedenklich. An der Mitte der so bedeutungsvollen Verbindung drängt sich ein breites Stück Sumpf und Waldland hinein. Dieses unwegsame, zu weilen sogar ungangbare Gelände zieht sich etwa von Cholm an über Brest-Litowsk bis Halbwegs Bjelystok, wobei es von der früher erwähnten Grundlinie stets weiter gegen Osten abbleibt. Die vornehmlich militärischen Zwecken dienenden russischen Eisenbahnen haben zwar dieses schwierige Hinder nis trefflich überwunden, das gegen das innere Rußland führende Schienennetz ist reichlichst ausgestattet. Zurückge blieben hingegen ist die Entwicklung des Straßen- und Weg netzes. In dieser Hinsicht ist das im polnischen Geländeraum versammelte russische Heer tatsächlich nur auf zwei, langge zogenen Landzungen vergleichbare Streifen Landes ange wiesen, die die Verbindung mit dem Inneren des Reiches „übers Land" zulassen. Diese Landverbindungen weichen dem großen Hindernis in der Mitte aus und führen nördlich oder südlich um das Hindernis herum. Von der ostgalizi schen Nordgrenze am Bug kommt nur etwa ejp Landstreifen von 60 Kilometer Tiefe in Bettacht, der auf russischem Bo den Marschbewegungen größerer Körper aus dem Zentral raume gegen Südrußland gestattet. Dieser Streifen ist so gut wie abgefperrk. Wollen die Russen nach dem Inneren Rußlands abmarfchieren, so müssen sie sich hier entweder durchschlagen oder den Weg nördlich des Polesie wählen. Aus diesem Raume Brest—Litowsk—Bjelystok führen meh rere gute Straßen nach Nordosten gegen Minsk und Wilna. Aber selbst diese Straßen werden wiederholt durch Wald
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