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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-187902159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18790215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18790215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-15
- Monat1879-02
- Jahr1879
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.02.1879
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rs. 1879 1U. au. re». nft und lumtu- Kindes,. ker für !N Nt t t ung des au- ; für Confir- «den Betrag einer neuen e an der ahme serer nent- und- lestM ung weiterer je betr. bliche Uebec» s zu eine« herein abzu» »er- i-n, he» -rer rei ste» ach» und mit zur 79. ner. Theil- n und > treu- »ieger- er, ist liebm nigsten Ber- igsteu Diktatur ging es schließlich nicht weiter, weil der siegreiche Feind nur mit einer regelrechten Regierung verhandeln wollte. So wurde denn Thiers zum Präsidenten der Re publik gewählt und zwar mit einer Ausdehnung seiner Vollmachten, die ihm das persönliche Regiment von vorn herein sicherte. Man kann also mit Fug und Recht sagen: Frankreich ist seit der ersten Revolution von einer Hand in die andere gegangen. Trotz der dreimal proklamirten republikanischen Staatsform ist es immer nur auf kurze Momente im Be sitze einer parlamentarischen Volksregterung gewesen. Das war die Folge der zu weit getriebenen Zentralisation; das Land ist ganz und gar im Zentrum aufgegangen. Sowohl die Regierungsgewalt als auch die Volksfreiheit ist in Frankreich beständig hinfällig, weil der Zentralismus die natürlichen Gliederungen des Reiches aufgehoben, das Be wußtsein und Gefühl des freien Individualismus unter drückt hat. Ob Grevy, der neue Präsident, der ehrliche, demokratisch gesinnte Republikaner sich den Folgen dieser Verhältnisse wird entziehen können, ob er nicht auch ge- nöthlgt sein wird, ein persönliches Regiment zu beginnen, darüber dürfte die Zukunft wohl bald genug Aufschluß geben. schmnz- ch lieben ten. ). nilieu Ät. tag, den . Trauer» ng. den Er- htsgebäudes «er Sitzung), istische An» värterS a« Tarif-Wesens auf den deutschen Eisenbahnen beschließen und zu diesem Behufe zunächst einen Ausschuß berufen zu wollen, welcher bestehen soll aus einem Vertreter des Prä- idiumS und einer vom Bundesrath zu bestimmenden Zahl von Vertretern derjenigen Bundesstaaten, welche eine eigene Staatsbahn-Verwaltung besitzen. — Gerade die Etsen- bahnfrage war es, welche gestern auch im preußischen «schalt 187». ie Kirchen- , zu Nr. 4 rerung der ionen betr. einer neue» »er Knaben- ranzöfischen Krieges nach der Schlacht von Sedan kennt, wird wissen, daß es diesem republikanischen Diktator weder an Talent noch an gutem Willen, wohl aber an Gelegen heit fehlte, um in die Fußtapfen früherer Selbstherrscher zu treten. Er stampfte mit seinen Dekreten Heere aus dir Erde, aber er wollte auch die Bewegungen dieser Heere und die Schlachten lenken. Dadurch verdarb er, was er als Organisator gut gemacht. Die besten Generale legten seinetwegen ihre Kommandos nieder. Mit Gambettas lbgeordneten Haule eine wichtige Debatte veranlaßte. Der Handelsminister Maybach betonte ganz ausdrücklich, daß das Ministerium die Durchführung des Staats iahnen-Systems sich zur Aufgabe gestellt habe. Aller- rings sei daS Reichs-Eisenbahn-Gesetz zur Zeit als ge scheitert zu betrachten; aber einerseits dränge die Ent wickelung des Eisenbahnwesens in Preußen auf das Staats- bahnen-System als letztes Ziel hin, sodann habe der preußische Landtag selbst sich bereits früher für dasselbe prinzipiell ausgesprochen und durch Genehmigung der Linie Berlin-Wetzlar und anderer Linien engagtrt. In Bezug auf die Förderung des Baues von S-kundärbahnen er- erklärte der Herr Minister die Bereitwilligkeit der Ltaats- regierung, sowohl selbst solche zu bauen, als auch private Unternehmer beim Bau zu subventioniren; er führte aber gleichzeitig aus, daß eine wirksame Förderung der Setundäc- bahnen nicht denkbar sei ohne gleichzeitige Konsolwirung des Staatsbahnnetzes, da die Privatbahnen fast durchweg nicht in der Lage seien, zum Bau von Sekundärbahnen Gelder zu beschaffen, und wies des Ferneren nach, daß der Bau von Sekundärbahnen, deren Wichtigkeit er wieder holt betont, fast ausschließlich auf Staatshilfe angewiesen sei. Abg. Lasker erklärt sich persönlich für das System der Staatsbahnen, wünscht aber diese Fragen jetzt offen zu lasten und die Eisenbahnpolitik nur von der gegsn-värngen Finanzlage abhängig zu machen. Jedenfalls müsse über die Eisenbahnpolitik eine Verständigung der Regierung und der Landesvertretung stattftnden, bevor die Regierung ent scheidende Schritte thae. Abg. Richter (Hagen) erklärt sich gegen die Staatsbahnen, wie gegen die zentral siete Verwaltung; er meint, die Erwerbung der Piivatoaynen würde die Staatsschuld um sechs Milliarden vermehren. Die Fortsetzung der Berathung wurde auf heute Vormittag 10 Uhr vertagt. In der gestrigen Sitzung der Hamburger Bürgerschaft wurde der Antrag des Senates betreffend die Urberlragung der Konzession zum Bau und Betrieb der auf Hamburgischem Gebiete liegenden Strecke einer Eisenbahn von Hamburg nach Cuxhafen an eine unter dem Namen „Unter-Elbsiche Eisenbahn-Gesellschaft" neu zu begründende Eisenbahn-Ge sellschaft mit zwei von dem Ausschüsse gestellten Bedingungen definitiv genehmigt. In dem Bericht der Kommission für das braun- chweig'sche Regentschaftsgesetz wird auch darauf Bezug genommen, daß die Landesversammlung der Weigerung 'es Herzogs von Cumberland, die deutsche Bundesverfassung anzuerkennen, die Folge beilegte, daß sich damit der Herzog ür die Thronfolge in einem deutschen Bundesstaate un möglich gemacht habe. „Wenn nun" — heißt es in dem Berichte weiter — „auf eine so bestimmte Erklärung der Landesversammlung die Landesregierung den Gesetzentwurf voclegte, so finden wir in dieser Thatsache den völlig ge nügenden Beweis dafür, daß die Landesregierung mit der Landesversammlung über die erwähnte Folge jener Weigerung sich in Uebereinstimmung befindet, wenngleich rarüber ausdrücklich nichts gesagt ist. Die Landes-Ver- ammlung wird diese Schlußfolge bestens zu akzeptiren )aben." Ueber die eigentliche Erbfolgefrage enthält der Entwurf nichts, zumal bereits bei den früheren Verhand- ungen anerkannt worden, daß davon keine Rede fein olle, einmal weil es noch nicht an der Zeit sei, und dann, weil keinenfalls der Versammlung allein die Entscheidung ustehr — Die Verhandlung im Plenum des Landtages iber die Vorlage wird wahrscheinlich Sonnabend, 15. d., tattfinden. Die bairische Abgeordnetenkammer nahm gestern den Gesetzentwurf über die Erbschaftssteuer mit 127 gegen 1 Stimme an- Im Laufe der Debatte erklärte der Finanzmtnister, bezüglich der Reform der direkten Steuern olle in Baiern zunächst eine Revision der Einkommensteuer erfolgen, die übrigen direkten Steuern dagegen vorläufig unverändert bleiben. Der Minister ersuchte ferner die »airischen NiichStagsabgeordneten, im Reichstags das Projekt der Verrechnung dec Reichseinnahmen durch in- Äus dem Reichstage. Im Reichstag fand gestern die Präsidentenwahl statt. Abgegeben wurden 232 Stimmen, davon waren 14 unbe schrieben. Von den abgegebenen 218 giltigen Stimmen er hielt v. Forckenbeck 151, v. Seydewitz (deutsch-konserva tiv) 67 Stimmen, somit ist v. Forckenbeck zum Präsident n gewählt. Derselbe nahm die Wahl mit folgenden Worten an: „M. H. Indem ich Ihnen für das mir in der Wahl bewiesene Vertrauen meinen Dank sage, nehme ich das mir übertragene Amt des ersten Präsidenten des Reichstags an. Ich gebe das Versprechen, unsere Geschäftsordnung gerecht und unparteiisch zu handhaben. Wenn sich aber schon jetzt herausgestellt hat, daß dem Reichstage in seiner neuen Session nicht leichte Aufgaben zufallen, so richte ich an Sie die Bitte, mich in der Leitung der Geschäfte auf allen Seiten des Hauses kräftig und lebendig zu unterstützen. (Beifall.) Bei der Wahl des ersten Vizepräsidenten erhielten von 244 Stimmen v. Stauffenberg 90, v. Seydewitz 80 und v. Frankenstein (Zentrum) 72 Stimmen, somit wurde zwischen allen Dreien engere Wahl nothwendig, bei welcher v. Stauffenberg 90, v. Seydewitz 78 und v. Franken stein 75 Stimmen erhielt; es fand nunmehr engere Wahl zwischen v. Stauffenberg und v. Seydewitz statt. Von 168 abgegebenen giltigen Stimmen erhielt v. Stauffenberg 88, v. Seydewitz 80, und ist somit v. Stauffenberg ge wählt, welcher die Wahl annimmt. Die Wahl des zweiten Präsidenten wurde auf den Montag vertagt. Der Namens aufruf ergab nur 150 Anwesende, das Haus war somit nicht beschlußfähig. Die Vorlage über die Strafgewalt des Reichstages ist dem Reichstage zugegangen. Der Rüchstagsabgeordnete Stumm brachte wieder den Antrag auf Vorlegung eines Gesetzentwurfs ein, betreffend die Einführung obligatorischer nach Muster der Knappschaftsvereint einzurichtender Alters- versorgungs-Jnvalidenkaffen für alle Fabrikarbeiter. Vas persönliche Regiment in Frankreich. Wer die politischen Krisen Frankreichs betrachtet, wird finden, daß es sich dabei immer nur um einen Kampf f ü r oder gegen das persönliche Regiment gehandelt hat. Gegen das persönliche Regiment erhob sich das französische Volk in der großen Revolution von 1789 ; aus jener Revolution entwickelte sich das persönliche Regiment des ersten Napoleon ; nach dem Sturz desselben kam die Restauration und diese führte abermals zu einer Revolution, weil dem Volke das persönliche Regiment Karls X. unerträglich wurde. Auf Karl X. folgte Ludwig Philipp, der wieder durch sein per sönliches Regiment die Revolution heraufbeschwor. Idealisten vom Schlage Lamartine's glaubten damals, es sei nun für Frankreich auf alle Zeiten die Republik gesichert, indessen bewies ihnen der dritte Napoleon das Gegentheil. Als nun auch dieser gestürzt und die Republik zum dritten Male prvklamirt war, da begannen die Präsidenten Thiers und dann Mac Mahon sich im persönlichen Regiment zu gefallen und wurden deshalb schließlich beide zum Rücktritt genöthigt. In diesem scharfen Hervortreten des persönliche«: Regi ments im politischen Leben der Franzosen zeigt sich, daß das Polk, welches sich mit besonderer Vorliebe rühmt, durc das Jahr 1789 der modernen Staaten-Entwickelung Bahn gebrochen zu haben, noch immer der Gefahr eines Rückfalles in den Absolutismus nicht ganz überhoben ist. Es liegt diesan dem Centralismus, der dort herrscht. Frankreich ist das Muster einer vollständigen Centralisation; durch dieselbe war es seiner Zeit auch das Musterland des Ab solutismus geworden und Jahrhunderte hindurch geblieben. Seit Ludwig XI. strebten die französischen Könige mit allen möglichen Mitteln der List und der Gewalt nach Centralisation und dadurch nach Alleinherrschaft. Sie erreichten das doppelte Ziel so vollkommen, daß unter Ludwig XIV. Volk und Staat in der Person des Königs ganz aufzugehen schienen. Sein bekanntes Wort: „Der Tagesschau. Freiberg, 14. Februar. Dem Bundesrath ist ein Präsidial-Antrag zugegangen: die AusarbeUung eines Gesetzes zur Regelung des Güter- Staat bin ich", kennzeichnet dies Verhältniß in treffendster Weise. Die große Revolution von 1789 stieß diese königliche Alleinherrschaft um, aber sie setzte die Centralisations- Politik der Könige fort, ja überbot dieselbe sogar, indem sie alle historischen Gliederungen Frankreichs über den Haufen warf und in falscher Anwendung des Gleichheits- prinzipes alle berechtigten Eigenthümlichkeiten einzelner Ge- bietStheile gewaltsam zu unterdrücken suchte. Nur die Girondisten erkannten den verderblichen Charakter dieses ge steigerten Centralismus und waren deshalb Föderalisten. Der despotische Centralismus siegte, das absolute persön liche Regiment kam zunächst in dem Advokaten Robespierre zur Geltung. In einem föderativen, ja auch in jedem weniger centralistischen Staate wäre ein Robespierre absolut unmöglich gewesen und ebenso unmöglich ein Napoleon I. Weil aber das ganze Staatswesen in einem Punkte kon- zentrirt war, brauchte sich der glückliche und kühne Soldat nur dieses einen Punktos zu bemächtigen und er beherrschte Frankreich. Louis Napoleon hat die konstitutionelle Maske niemals von sich geworfen, aber durch seine Handlungen sagte er täglich: „Frankreich bin ich!" Von diesem persönlichen Regiment wurden die Franzosen durch die deutschen Truppen auf den Schlachtfeldern des Jahres 1870 befreit. Darauf proklamirte man in Paris die Republik und sofort war das zentralisirte Land dem Namen nach republikanisch. Doch die Angewöhnung an ein persönliches Regiment er wies sich stärker als der republikanische Sinn. Man brauchte einen Herrn uud er fand sich rasch genug: Gam betta wurde Diktator. Wer die Geschichte des deutsch- Jnserate werden bi» Vormittag» 11 Uhr angenom- men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile oder deren Raum 1b Pfennige. md Tageblatt. Amtsblatt für dir königlichen nab städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. Berautvortlicher Redakteur Iuliu« Brau« iu Freiberg. »LLM I Sonnabend, dm 15. Februar
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