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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.02.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030227011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903022701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903022701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-02
- Tag1903-02-27
- Monat1903-02
- Jahr1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.02.1903
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verugsgedlldr: - ^Umgebung. h eigene Polen A». "dalA ^.. ^-gemogen. vte IN oder NkliNLl,« Iot,rn. ,, ,^,, ..liautdaben »»«>»1 un» ««r.r«« „laeftelU. i ack! druck all« Lnuei u. Original- >i>iir>Iuu,«u nur uni diuüickier Ou»U«nnii,ad«l,Drt'Sd Naüir. ) iulalm, Nacktttiali»« von» rar- anivrilckir dlribrn midri-iickiichtiat: unvkklouiti Mamiikrwle iveidru nickt auibewakn. Leleiramm-Ndrell«: «achetch«»» »,«»»« StgrSllLtl 1858. cknllvs veutlsr, »eiirlliiii, Valistr. IS vmpüoült in rr,tti»«r»er ^usvakl: »,»» ell lck»»» uuci Ilorcke, Ilaa»-, «üodeo-uoä P<I»^III^ III II^U ,„nSe«>t<,odnrt«-Vo,Lte. 1« Haupt-VelchSsttüellk: Marteuktr. SS. Mreigen.cstsf. »nnadm, von »uk»ndi,»»,tn »I» nachmilta«« » Udr. Kon», »ad Nein«,» nur viarirnllrad« « da» n dt» >/,r Udr. Die l ipaltige «rund- »itle in,. « ktldeni « vi». lla- wndioungk» »»s der Vnvatirtt« Seil« «Bia: diealvaltt,«-eile»I» .»in- aelandt" «der auf leitieite eo Bia. In Nummern nach Sonn- und keier- iaaen t> de« ri»alti,e Brund»eilm so. «o de«, «r und « Di, nach bk- ionderem Tarif. sluSwäritae Lui träge nur gegen voiauebejaliiuna. Beleablätter werden mit U>Dig. berechne». Verniprechanichlub: Amt I Sir. U und Nr. LÖSS. E« Äl^srs, 2!§LrrenLAvälM§ Z 3V Lüolgüdlllctlvr Stru»«« UV sck Nllsle Ser „vresSner kiLekrjeMell" »Lgüsdit «cd rar D Z L.llvoiun« von InsarLtvo uuü ^domiemavt« sür odixs 2oitunx. R SSÄE?r?LKrkE?r?rK-rrrM kr» KE?SMM n. ^r«88Uir»iii» NIÄMMLld^MU H>rls»uk ln vr<»,«I«»n: (kemaltreritratzKe L«, ^aI«en1i»o„tr»Rse k, Uel-,«»lLer»tr»-5« 41 <1 ln». ^trl^»ener»tr.), ln L.itt»t»i> Ke1«ul»tra»«e I.'l uit<l 1»c» H»!rin >lax 1t»um »un, Urcnüko «n ä^r ltreUdüniLsltlri'k» 8. für It locker ao«1 lüivirelmeov. »5 l 8 ksmlivurmmittel „l!«iili-»t»ei>iM". ß Sr H>r»nn«I nnel» nunHvttpt». fgbi'ill feine«' I.eüemsi'e«!. HVeXsxedenet»«« l« 8sdl'2U«:!i8- UNl! l.UXU§-l.8lj8i'«3i'8N. ««- «e1»e-4ottliel. 'MS Molk NLLsr <-Ioü««tv8 un,I »«ouedm«te>< I.8l!8M3l'8N-8p8r!3l-868ckläst LN I'razxvr 8toa»«e 20. ttr. 58. Die makedonische Rcfori»»ote. Genernlle»siiant Haderlanv t-, Slad>verorDncte»sitz>l»g. Fiicherc «verein, Deuti'chmnwnaler Handliii>gsgcbilfenve>band. Alkoholmißvcaiich. ..Eivier." Mutmaßliche Witterung: Warm, veränderlich. ^reitast, 27. Fcbl'ttnr Für -en Monat NLr» abonnieren die Leser in Dresden und dessen cinvcr- leibten Vororten bei -er Hauptgeschäftsstelle Marien straß« 28 und den allerwärts befindlichen Annahmestellen zum Preise von VO I?l^imlxvii. Bei den Aaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichsgebiete werden Bestellungen zu 1 !1lavk, in (Oesterreich-Ungarn zu ( Krone HZ Hellern angenommen StschSflsÜtllt -er,Mobiler jlachrilljlcll". Die makedonische Reformnote. Die von Oesterreich und Rußland de, Pforte überreichte Note über die Einführung von Reformen in Makedonien ist innerhalb dreier Tage vom Sultan glatt und ohne Vorbehalte angenommen worden. DaS ist vom diplomatischen Standvunlte aus betrachtet ein voller Erfolg, der auf zwei Gründen beruht, einmal auf der Stärke des osterreichiich-russiichen Einvernehmens, daS überdies die nachdrück liche Unterstützung aller übrigen Mächte einschließlich Englands gesunden hat. und zum anderen aus der loyalen Schonung der türkischen Souveränität, deren sich die Note befleißigt. Die Reformen, zu deren unverzüglicher Vornahme sich der Sultan durch seine widerspruchslose Zustimmung zu dem Verlangen der Mächte andebchig gemacht hat, beziehen sich ausschließlich auf die drei makedonischen Provinzen Salonichi, Kossowo und Monaslir und in ihrem Mittelpunkte steht vre Ernennung eines Gencralinsvektors mit besonderen Vollmachten. Von der Elfüllnng der makedonischen Lvlderung, dem Lande eine autonome, selbständige Verwaltung aus lauter einheimischen Elementen emzuränmen, ist ebenso ab gesehen worden, wie von einer fvnnlichen europäischen Oberaufsicht. Tie Souveränität des Sultans sollte eben nicht beeinträchtigt werden und die Note erklärt sich Deshalb mit der freien Auswavl des Generalinspektors aus der türkischen Beamtenschaft durch die Pforte einverstanden. Gleichwohl ist diese« neue Tupus keines wegs ein bloßes, von der Laune des Sultans abhängiges Schatren- wesen, sondern bildet eine ganz eigenartige völkerrechtliche Figur, die mit sehr wesentliche» selbständigen Befugnissen ausgerüstet ist Der Generalinspektor, der nicht notwendig ein Christ zu sein braucht, wird aus leinen Posten für eine im voraus zu bestimmende Reihe von Jahren berufen, während welcher er unabsetzhar ist, sofern nicht die Mächte ansnabmswelie zu einer früheren AmtS- entletzung ihre Einwilligung erteilen. Unter seinen Vorrechten ist insbesondere dasjenige von Wichtigkeit, daS ihm die alleinige Verfügung über die otlomanischen Truppen seines Bezirks verleiht, ohne daß er sich deswegen in jedem einzelnen Falle an die Zentral regiening zu wenden braucht. Außerdem soll dle gesamte türkische Beamtenschaft innerhalb des Bereiches der Zuständigkeit des Generaltnspektors streng gehalten sein, sich seinen Anweisungen zu fügen. In solcher Weile hat die russisch-österreichische Diplomatie nicht ohne Gelchick das Problem zu lösen gesucht, das in der Ver einigung der Souveränität des Sultans mit der notwendigen Un abhünglgkelt des Gcneralinspektois liegt. Der neugeschassene oberste Belwallnngsbeamte der makedonischen Provinzen empfängt zwar seine Bestallung vom Sultan und untersteht dessen ausschließlicher BefehlSgewalt, aber er ist trotzdem nicht, w>e die sonstigen türkischen Beamten, ein willenloser Sklave oes Sultans, sondem wird von dem Vertrauen der Mächte getragen und kann» wenn er diese? rechtserligr. zeitweilig iclbst gegen den Willen der Pforte aus seinem Posten erdalten werden. Vervoll ständigt wird das österreichisch-russische Nefoimprogramm durch die gleichzeitige Reorganisation der Polizei und Gendarmerie mit Hülfe auswärtiger Fachmänner und einige sonstige aut die Erzielung einer größeren Sicherbelt deS Lebens und Eigentums l» Make donien gerichtete Maßnahmen. Durch ihre konsularischen und diplomatischen Vertreter in der Türkei haben dle Mächte eS in der Hand, sich von dem Stande der Dinge jederzeit zu überzeugen und die praktische Verwirklichung der Reformen, die den springen den Punkt der Angelegenheit bildet, zu überwachen. Bei der Abmessung deS Grades von Wahrscheinlichkeit, den die Hoffnung aus einen möglichst durchgreifenden praktischen Er folg deS jetzigen Vorgehens der Mächte für sich bat, muß man die Hemmungen berücksichtigen, die dem gedeihlichen Fortgänge der Aktion sowohl von türkischer wie von bulgarisch - makedonischer Seile entgegensteben. Bei den Türken liegt der Kern des UebelS in der mit der mohammedanischen Religionsauffassung zusammen hängenden Ueoerzeugung, daß unter dem Halbmond nur der .Moslem" Recht hat und jeder „Giaur", d. h. Fremde, ohne Unter- schied der Nationalität und deS Bekenntnisses, dem Muselmann al» rechtloser Sklave unterworfen ist. Gegen diese unhaltbare Weltanschauung machen zwar die Reform- oder Jungtürken energisch Front, im SultanSpalast aber übt sie offenbar noch starke Geltung aus. und je mehr das der Fall ist, desto tvcniger dars man sich aus den ernstlichen Willen der leitenden türkischen Kreise, dem neuen Gcneralinspektor sein schwieriges Amt möglichst zu er leichtern und eine mit westeuropäischen Begrifsen ausgestattetc Persönlichkeit dazu auszuwählen, Rechnung machen. Aus der ande ren Seite wäre es freilich ein gröblicher Irrtum, wollte man bei den Bulgaren, die sich jetzt als die „Befreier" Makedoniens auf- spieien, wirkliche humanitäre Beweggründe voransietzen und von ihrer Herrschaft cm tatkräftiges reformatorischcs Vorgehen an Stelle der Lässigkeit der türkischen Negierung erwarten. Nach der Ansicht berufener unparteiischer Beobachter hat die augenblick liche Agitation nichts mit der übrigens vielfach geflissentlich über triebenen türkischen Mißwirtschaft »u tun, sondern >st größtenteils künstliches Machwerk, dessen Ziel die Vergröberung Bulgariens ist, nicht aber die Herbeiführung von Reformen zur Verbesse rung des Loses der unter türkischer Herrschaft befindlichen Völker schaften. Der von den revolutionären Komitees ausgeübtc blutige Terrorismus beweist zur Genüge, daß es den Agitatoren um nichts weiter zu tun ist als darum, an die Stelle des türkischen den bulgarischen Despotismus zu setzen Dabei haben die Bulgaren noch nicht einmal einen unanfechtbaren nationalen Rcchtstitel ans ihre gegenüber Makedonien geltend gemachten Herrschaftsansprüche, wie aus einem Blick auf die makedonischen Beoölkcrungsverhält- nisse erhellt. Makedonien zählt zur Zeit etwa 1'/2 Millionen Seelen; davon sind 410000 christliche und 46000 mohammeda- nische Bulgaren, 350000 Albanesen, 280000 Türken, 145000 Griechen, 120000 Serben, 95000 Zinzaren leine Abart der Rumänen! und 40000 spanische Juden. Die Bulgaren bilden also noch nicht einmal den dritten Teil der Gesamtbevolkerung und würde» ihre Herrschaft in Mekadonien, selbst wenn die Mächte ihnen das Land zusprechen wollten, kaum dauernd behaupten können. Auch heute noch ist in Makedonien eine nicht unbeträchtliche Partei vorhanden, die mit der Fortdauer der türkischen Oberhoheit im Falle der Durchführung der notwendigen Reformen wohl zu frieden wäre und der selbst ein schlechtes türkisches Regiment immer noch lieber ist als der bulgarische Terrorismus. Diese Richtung vermag aber gegen die Schreckens- und Gewaltherrschaft der makedonisch-bulgarischen Revolutionäre nicht auszukommen, und so ist denn zunächst wenig begründete Aussicht vorhanden, daß die aufreizende Agitation in ein ruhigeres Fahr wasser einlenkt. Selbst das anscheinend so energische Vor gehen der bulgarischen Regierung gegen die makedonischen Komitees bietet für die Befestigung der Lage keine zuverlässige Gewähr, weil es sich nicht übersehen läßt, ab es wirklich ernst gemeint ist oder nur ein Scheinmanöver darstcllt. Wie die revolutionären Komitees selbst die Sache anffassen, geht daraus hervor, daß die Führer der Bewegung nach wie vor in ihrer hcrausfordemden Haltung gegen die Türkei beharren und sich in ihrem Treiben nicht stören lassen. Die makedonischen Unruhestifter lassen sich offenbar von der verhängnisvollen lieber,eugung leiten, daß sie bloß durch irgend ein gewaltsames Vorgehen eine vollendete Tat sache zu schaffen brauchten, um das österreichisch-russische Einver nehmen zu sprengen und Rußland zu gunsten der Balkanstaaten auf den Plan zu rufen. Hierauf ist cs denn auch wohl zurück- zuführen, daß die Gerüchte über russisch-österreichische Mobil machungspläne nicht verstummen wollen, wenngleich es nicht zweisel- haft sein kann, daß diejenigen sich schwer täuschen, die auf einen Konflikt zwischen den beiden führenden Orientmächten spekulieren; es kann sich höchstens um die Vorbereitung einer gemeinsamen militärischen Aktion für unvorhergesehene Fälle handeln, und zwar lediglich zur Aufrechterhaltung des stutus quo auf dem Balkan, auf den sich die österreichisch-russische Politik erst neuerding- wieder in der feierlichsten und bündigsten Form verpflichtet hat. Alle sonstigen Unterstellungen, wie, daß Rußland aus Konstantinopcl marschieren uiid Oesterreich Albanien besetzen wolle, sind in das Reich der Fabel zu verweisen. Die allgemeine Zuversicht, daß sämtliche Mächte, die den Berliner Vertrag unterzeichnet haben, fest entschlossen sind, die bulgarischen Ruhestörer ihrem Schick sal zu überlassen, wenn sie ihre Tollköpfigkeit trotz aller Warnungen dennoch so weit treiben sollten, einen bewaffneten Konflikt mit der Türkei vom Zaune zu brechen, hol durch die Bekanntgabe des Inhalts der makedonischen Reformnote mit ihrer weitgehen den Rücksicht auf den Sultan eine neue Bekräftigung erhalten, die mit dafür bürgt, daß der Frieden Europas um der Bulgaren willen nicht gestört werden wird. In demselben durchaus fried- lichen Geiste ist auch daS soeben veröffentlichte Petersburger Communiguo gehalten, in dem eS heißt, daß „Rußland nicht einen Tropfen BluteS seiner Söhne opfern wird, wenn die slawischen Staaten entgegen rechtzeitig erteilten und besonnenen Ratschlägen durch revolutionäre und gewaltsame Mittel eine Aenderung der bestehenden Ordnung auf der Balkanhalbinsel anzustreben sich ent schließen sollten". Soweit insbesondere die deutsche Reichsregierung in Frage kommt, kann erfreulicherweise festgestellt werden, daß diese ganz entschieden auf dem Standpunkte des Fürsten Bismarck steht, der auf der Balkanhalbinsel keinerlei politische Interessen Deutschlands anerkannte, die irgend eine folgenschwere Initiative des Reiches im europäischen Orient zu rechtfertigen vermochten. Die ganze Balkanfrage ist nicht die Knochen eine-, einzigen pommcrschcn Grenadiers wert: diesem Grundsätze hei das Verhallen unseres Auswärtigen Amlcs in allen Eni- wicklungssiadien der bulgarisch-makedonischen Frage cnlsprocheu. Neueste Dralitmeldnnqen vom 20. Februar (Nachts cingcliende Tcvcschcn befinden sich Seite 4). Berlin. lPriv.-Tel.j Reichstag. Auf der Tagesordnung LcS sehr schwach besetzten Hauses stehen zunächst Petitionen, lieber eine Petition der Handelskammer zu Mülheim a. Nh., be!>. das Verlangen nach Erlaß eines Gesetzes über den Verkehr mit Honig, wird zur Tagesordnung übergegangen. Eine Petition, betr. Verhütung von Milzbrand-Vergiftung, wird dem Reichs kanzler als Material, und eine solche um Abänderung der Vor schriften über Vorbildung zum Studium der Zahrcheilkunde zur Berücksichtigung überwiesen. — Dann wird die Beratung des Etats deS Reichs amts des Innern beim Kapitel Reichs versichern n gsamt fortgesetzt. — Abg. Hoch jSoz.j hält bei der Uebcrlastung des Reichsversicherungsamls, nament- sich auf dem Gebiete der Unfallversicherung, die in dem Etat slattsindend: Erweiterung des Personals um einen Senatsvor- sikenden und einen Beisitzer für unzureichend und beschwert sich über zu häufige ungerechtfertigte Unsallrentenherabsetzungen, sowie darüber, daß bei den Verhandlungen vor den Schiedsgerichten den Arbeitern eine Reise-Entschädigung jetzt in der Regel nur noch gezahlt werde, wenn sie nachwicsen, daß ihr persönliches Erscheinen vor dem Schiedsgerichte durchaus nötig sei, obwohl sehr oft gegen die Betreffenden entschieden werde mit »er Mo tivierung, sie hätten es nicht einmal für notwendig gehalten, persönlich zu erscheinen. Endlich beklagt sich Redner darüber, daß das Neichsvcrsicherungsamt bei Unternehmer-Kongressen und Berufsgenossenschastssachen durch seinen Präsidenten und andere vertreten sei, während zu den Arbeitern niemand komme. — Abg. Gamp iReichsp.j weist die gestrigen Angriffe Nösickes auf die Rechte, betreffs deren Verhaltens zur sozialen Gesetzgebung zurück. Die Freisinnigen hätten gegen die Vcrsichcrnngsgesetzgebuna ge- stimmt. Die Landwirtschaft habe genau so viel und vielleicht noch inehr Interesse an der Verringerung der Unfälle, wie die Industrie Herr Rösicke möge sich gesalligst einmal darüber bei seinem Bruder erkundigen oder zu ihm aufs Land kommen, dann werde er sich überzeugen, wie recht Manteuffel gehabt, als er einmal sagte: „Diese normalen UnsaUverhütungsvorschristen für die Landwirtschaft wird niemand für normal Hallen." — Abg. v. Jadzewsky lPolej tadelt, daß bei der Diakonissinnenanstalt in Posen die Schwellern meist nicht des Polnischen mächtig seien. — Abg. Crüger ffreis. Bolksp.j: Wenn die Konservativen be hauptet hätten, Träger der sozialpolitischen Gesetzgebung gewesen zu sein, so könne man nur sagen, daß sie nur sehr unfreiwillige Träger gewesen sind. <Abg. Gamp: Wer hat denn diele Gesetzgebung gemacht?! Redner wirst dann der schlesischen Versichernngsanstalr vor, daß sie, im Gegensatz zu den anderen Anstalten, der Wob- nungsfragc ganz ablehnend gegenüberstebe, und bekämpft den Vor schlag einer sozialen Fachzeitung, die Versicherungsanstalten zu Trägern des Sparwesens zu machen. — Abg. Schräder (frei'. Vereinig.! erklärt, seine Freunde hätten seinerzeit die Versicherung-- gesetze im Prinzip durchaus gewollt, wenn auch in anderer Form Die Arbeiterschutzaesetzaebung sei ursprünglich aus den Widerstand nicht nur des Fürsten Bismarck, sondern auch gerade der Freunde Gamps gestoßen. — Abg. Stadthagen lSoz.I beurteilt die Arbeiterversickerungsgesetzaebung abfällig. Soweit sie eine» verständigen Gedanken enthalte, seien die Sozialdemokraten die Väter desselben sLochen rechts!; nur die Verschlechterungen der sozialpolitsichen Gesetze stammten von den bürgerlichen Parteien. Es habe eine grauenvolle Vermehrung der Unfälle stattgefundev. Die Unfälle müßten zum vollen Betrage des Lohnes entschädigt werden. — Abg. Rösicke- Dessau sfreis. Vereinig.! wirft wieder holt den landwirtschaftlichen Bcrufsgenossenschaftcn vor, daß sie die Jnnchaltung der Unfallverhütungsoorschrisien nicht genugsam überwachten, und verlangt, daß sie das Reichsversichcrungsaml dazu zwinge. Redner tritt schließlich dafür ein, daß die Kranken- versichcrungsnovelle unter allen Umständen noch in dieser Session durchberaten werde. — Abg. Gamp sNeichsp.I konstatiert Schröder gegenüber, daß die Linke sich seinerzeit zu der ganzen sozialen Gesetzgebung manchcsterlich ablehnend verhalten habe, und weist die Angriffe aus die landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften zurück. — Staatssekretär Graf Posadowsky hält den Vor schlag einer Verbindung deS Spariasscnwescns mit den Jnvaliden- versichernngsanstalten angesichts der schon früher hier im Hanse gegen eine Konzentration des Sparkassenwescns in Form von Reichssparkassen erhobenen Bedenken für aussichtslos. Es handle sich dabei auch um nichts weniger als ein offizielle« Projekt. Dem Gedanken, auch Unfälle aus dem Wege zur Arbeit ver sicherungspflichtig resp. entschädigungsberechtigt zu machen, stün den große Bedenken entgegen. — Das Kapitel „Versicherunas- amt" wird genehmigt, ebenso die Kapitel „Physikalisch-technische Reichsanstalt" und .Lanalamt". — Beim Kapitel „Äufsichts- amtfürvrivateBersicherungen" erwidert auf Anregung des Abg. Müller-Mciningen Staatssekretär Gras Posadowsky: Ich werde mich mit dem AufsichtSamt in Verbindung setzen, um zu veranlassen, daß daS Amt alljährlich den Tätigkeitsbericht herausgibt. Einstweilen kann ich feststcllen, daß von den Beschwerden Versicherter gegen m- und auÄändische Versicherungsgesellschaften sich die meisten als nicht begründet herausgestellt haben, ja sogar von den Beschwerden gegen die inländischen Gesellschaften keme einzige. — DaS Kapitel wird genehmigt: ebmso der Rest des ' » auf die noch in der Kom- Etats des Reichsamts deS Innern, b Mission befindlichen einmaligen Äusaabetitel. — Schluß der Sitzung VVr Uhr. — Morgen 1 Uhr: Petitionen, dann erste Lesung der Krankenversicherungsnovclle, endlich Postulat. Berlin. lPriv.-Tel.j DaS Abgeordnetenhaus setzte die Beratung des Eisenbahn - Etat S fort. Für Besserstellung verschiedener Beamtenkateaorien traten Redner aller Parteien ein. — Minister Budde sagte wohlwollende Prüfung aller oor- ebrachten Wünsch« zu. Er konstatierte unter anderem, daß sich die srauen durch Pflichttreue und Bescheidenheit überall m der Eifen- ahnverivaltung ausgezeichnet und sich gut bewährt hätten. Die Arbeiterlöhne hätten sich ni der Sisenbahnverwammg. i»
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