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Dresdner Nachrichten : 11.04.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187504119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-04
- Tag1875-04-11
- Monat1875-04
- Jahr1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.04.1875
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^ »«,11« frü» » Uhr In der «i»tdM»n »»ttenllret, ,». »b,n. »«»«nrd»rel» »Inttltäitt. Hummern lüPt-e. »nstoge- 2700V «tdl. 8»r die Riick«abe elnge» sandlkr v!a»»lceiplk «acht Ilq die «kbaclt»» »Iqt »erdludlich. Snser,I,n.«nni»>m, au», eoärlt: U««»»u-t»iu in,« V»,I,e i„ Hamburg, «er. .... — ^,alel. nrankfuN a. M. . . . Uo— I» «erli», Let>>tia. Wien. Hamburg, Frankfurt «. M.. Mü„, qcn. — vaub» t (.». In Nrarkfurl a. M. — br. V«i»t in Cdeuint». — II». »dl.lmdtt«. »a»l,r t 0,. I» Pari«. «In. VRk», e vrelllu, gr - «,< dt°e Aalerale wrrdkn N«rtt-'> >.,rade 13 «ngennnime. dl» Ao. » Uur, Lounia,« »I« Mittag« I» Udr. In «rcuftadt: «rode Idloile». ,a>I, L bi» Nachm. « Ud». — Der Raum einer et«. Ipatttgen Pellijeil« lofte« 1,<s,v. ittngkiandt di» Zeile M Pige. vni. lparauiie sür da» „ach iilä gige lLrichei. «c» der Jnierale wird nicht gegeben. »u^wliriige kimioncen« Nuiiräge von un» uube» ka >ulcn Ailuien !I .d Per« ioueu tnililrcu mir nur geienPranumerand o» Zallluiia durch «rte>. Marien »der Doileiural- lung Reu» Eiiben Io>l.» >ü Piae. 7r»ie,ol, ru« die Montag« . Nummer Uder nach ruicm!1eii>ag« die Pclttgriie re» Pige. Rr. 101. Kwanziafter Jahrgang. Politisches. Abermals tauchen Kriegsgrrüchte aus. ES ist ein vielfach zu officiösen Fühlern benutztes Berliner Blatt, die „Post", das so weit zu gehen den traurigen Muth hat, auszuführen, daß, wenn im Aus lands die clrricalen Elemente die Oberhand gewannen, dann der Krieg sogar in naher Aussicht sei. Hat das Säbelgerassel eine» ernstlichen Grund? Wir glauben, bestimmt nicht. Selbst wenn im Auslands die clericalen Elemente die Oberhand gewännen, wozu, statt mit den Waffen des Geistes sie zu bekämpfen, mit dein Maujer- gewehre, Modell 71, und mit Krupp'schen Hinterladern dazwischen feuern? Haben wir denn schon vergessen, daß das Drei-Kaiser- Bündniß als eine Bürgschaft des europäischen Friedens wiederholt bezeichnet worden ist? daß keine Thronrede, auch die in Berlin nicht ausgenommen, gehalten wurde, die nicht von den guten Beziehungen der Mächte unter sich, von der Sicherheit der Erhaltung des Frie dens sprach? Was ist geschehen? Wozu der Lärm? Wir halten dafür, daß die Officiösen nur darum Befehl erhielten, ihre Spalten mit thörichtem Waffenlärme zu füllen, un, eine grobe Antwort der belgischen Negierung an Fürst Bismarck zu übertäuben. Der bel gische Minister des Aeußern, d'ASpremont-Linden, hat auf die Be schwerde BiSmarck'S wegen des belgischen Fanatikers Duchevne, der sich erboten hatte, gegen ein Stück Geld Bismarck zu ermordcn, eine Note geschrieben, die ungefähr — es liegt nur ein Auszug vor — Folgendes besagt. Belgiens Gesetze reichen vollständig^ aus und wir verspüren keine Neigung, BiSmarck'S Andeutungen zu befolgen, neue Gesetze zu machen, umsoweniger, da Bismarck seinerzeit dem belgischen Ea- binet für Das gedankt, was dasselbe in der Sache gethan hat. Auch würden die Untersuchungen noch sortgeführt. Die belgischen Gesetze reichten aus, alle Verbrechen zu unterdrücken; bloS beabsich tigte Verbrechen könnten aber nicht unterdrückt werden, kein Staat habe hierzu ausreichende Gesetze. Die Note schließt mit einer übri gens sehr wohlfeilen Selbstbewunderung des belgischen Volks charakters. Außerdem betont sie dreimal, daß Belgien ein neutraler und ein unabhängiger Staat sei. Die derbe Sprache scheint in Berlin verschnupft zu haben. Das kleine Belgien würde wohl nicht so vom Leder ziehen, wenn man nicht vermuthete, daß ei» oder mehrere Securüwnten hinter ihm ständen. Wir unsererseits begreifen die Aufregung BiSmarck'S, der, kaum von Kullmann insulttrt, vom Erzbischof von Paris den Brief Ducheöne'S eingeschickt bekommt, worin sich dieser Clericale zum Attentate erbietet. Selbst wenn — dieser Fall ist doch auch ,nöglich — das Ganze nur ein abgekartetes Spiel war, um BiS marck'S aufgeregte Nerven noch mehr zu stacheln, so ist das Drohen mit der Mordwaffe doch ein Unterfangen, mit dem nicht zu spaßen ist. Aber seinerzeit ist auf diplomatischen: Wege das Nöthige ge schehen. Was bewog Bismarck, ein halbes Jahr später wieder dar auf zurückzukommen? Der Versuch, eine internationale Polizei auSzuüben, ist «in übles Ding. Wir führten schon neulich aus, daß dabei wenig Freude zu holen ist. Der Versuch ist in Brüssel ge scheitert. Aber sollte dies ein Grund sein, deshalb mit einen: euro päischen Kriege zu drohen? Das heißt doch, von Seiten der Jour nalisten ein sehr verwegenes Spiel beginnen, mit den: Glücke und Wichle der beunruhigten Bevölkerung in nichtSwürdigem Leichtsinne umspringen. Nein! Wir halten den Frieden auf mehrere Jahre hinaus noch für gesichert. Schlimm genug, daß man nur von Zeitspannen gesicherten Friedens sprechen darf, aber diese wenigstens soll man uns nicht verkümmern. Selbst wenn der Versuch BiSmarck'S be standen hätte, ein gemeinsames Vorgehen der Mächte gegen den Va- tican zu organisiren und wenn dieser Versuch durch die Monarchen zusammenkunft in Venedig sich als unausführbar erwiesen hätte, wäre der Krieg nicht nahe. Wozu kommen die Kaiser und Könige zusammen, betoasten sich als oder« awis et t'ro.-es, wenn sie Puppen in der Hand der Jesuiten wären, die allerdings einen Weltbranö entzünden möchten? So viel hat sich als unzweifelhaft in Venedig herausgestellt, daß, wenn Oesterreich und Italien auch nicht die Wege Deutschlands wandeln, keinen Culturkampf in unserem Sinne und an unserer Seite führen wollen, sie doch sich der Gefahr bewußt sind, die sie liefen, wenn sie sich ihrer Souveränität begeben und den Papst in ihre staatlichen Angelegenheiten Hineinreden ließen. Oester reich und Italien wollen sich nicht dem deutschen Kirchenconflicte zu Liebe alarmiren lasten, aber eine katholische Liga gegen Deutschland bilden sie auch nicht. Ist dieses venetianische Resultat in Berlin eben so unangenehm empfunden worden, wie die Brüsseler Affaire, so ergiebt sich wenigstens für den logisch Denkenden, daß dann erst recht kein Krieg bald zu besorgen wäre. Dieses blöde Kriegsgeschrei paßt zn den schönen Reden von Völkerverbrüderungen, wie eine Dynamitfabrik in einen volkreichen Stadttheil. Freilich, Phrasen sind wohlfeil und beim Festgelage ein citeler Zierrath. Eben jetzt erlebt Europa ein an die Barbarei grenzendes Schauspiel. Ungarns dummer Fremdenhaß vertreibt die deutschen Eisenbahnbeamten, die nicht im Handumdrehen Magyarisch lernen. Lieber brechen diese schnurrbärtigen Attilaträger ihren Hals, wenn nur ungarische Beamte denZug ungeschickt oder nachlässig leite ten, als daß sie sicher die Endstation erreichten, geführt von intelligenten und anständigen deutschen Eisenbahnern. Wie können die Eisen bahner bei ihrem harten Dienste Zett finden, in wenig Wochen das mongolische Sprachidiom der Ungarn zu lernen? Tausende braver, redlicher Beamter werden aus einem von Millionen deutschsprechen- dcr Menschen bewohnten Lande vertrieben werden. Da aber Ungarn der Intelligenz der Deutschen nicht entbehren kann, so werden nur Schwindler, Betrüger und Hungerleider dahin kommen. Es ist bei dieser Verbannung von Männern, deren einziges Verbrechen ist, deutsch zu sprechen, der schofelste Brotneid im Spiele. Aus Spanien bringen die Blätter allerhand eigenthümliche Nachrichten. Die Regierung glaubt, den TarliSmuS bis End« die- Mttrebacteur: vr. L«»II NI«»'«-', Für vav Feuilleton: I-nÄvel» ,'seS Monates niedergeworfen zu haben. Tie neue Aushebung hat bis jetzt 34,000 Mann geliefert, und in wenigen Tagen werden 70,000 Mann frischer Truppen unter den Fahnen stehen. Diese 70,000 Mann werden zur Aufrechterhaltung der Ruhe verwandt werden, so daß die ganze alte Armee gegen die Earlisten Vorgehen kann. Die Regierung glaubt jedoch nicht, daß es zu größeren Kämpfen kommen werde. Gewissen Andeutungen zufolge werden die Earlisten sich bald ergeben müssen, da die Provinzen, in welchen sie ihr Unwesen treiben, an Lebensmitteln und Geld vollständig er schöpft sind. Was die Finanzlage Spaniens betrifft, so lieferte vor einigen Tagen der „Jmparcial" den keineswegs erfreulichen Nach weis, daß die Staatsschuld auf die colossale Summe von 50 bis 53 Tausend Millionen Realen (530,000,000Pfund Sterling) gestiegen sei, daß das Land völlig außer Stande ist, diese Schuld mit drei Procent zu verzinsen, daß es höchstens ein Procent aufzubringen vermag, während die Einnahmen monatlich um Millionen sich ver ringern. Dazu verschluckt der Krieg immer neue Summen und die täglich an Personal wachsende Verwaltung vertheuert die Regie rung, denn die gegenwärtigen Machthaber müssen, wie alle Vor gänger, den Hunger der zahllosen Stellenjäger befriedigen, von denen gegenwärtig noch 34,000 auf der Puerta del Sol in Madrid herumlungern sollen, und für eben so viel entlassene Beamte muß die Regierung Pensionen schaffen. Wenn trotz alledem die Negie rung guten MuthcS ist und die Finanzen in entsprechender Ord nung findet, so ,nnß das jedem deutschen Leser mehr als spanisch Vorkommen. Neucfte Telegramme. Siche Seite ». Locales m«d Sächsisches. — Der Commandcur des 15. deutschen ArmeccorpS (Neichs- lande), General v. Fransccky, dem unser sechstes sächsisches In fanterie-Regiment Nr. 105 untersteht, feierte am 8. April c. in Straßburg Elsaß, sei» fünfzigjähriges Ticnstjubiläum. — Ter bisherige Professor am eidgenössischen Polytechnikum und an der Univcrsüät zu Zürich 4>r. zur. Böhmert, welcher zum Direktor des statistischen Bureaus des Ministeriums des Innern und Professor der Nationalökonomie und Statistik an der hiesigen polytechnischen Schule ernannt worden ist, hat den Titel uitd Rang eines Regierungsrathes erhalten. — Der Referendar Nitze von der hiesigen königlichen Polizei» Direktion ist zum Gendarmerie-Sccretair im Ministerium des In» nern ernannt worden und wird diese Stelle, die er schon eine zeit lang interimistisch bekleidet hat, nunmehr am 1. k. M. definitiv an- treten. Die dadurch bei der königlichen Polizei-Direction entstehende Vakanz ist, wie wir, hören, noch nicht wieder besetzt und soll dies für die genannte Behörde mit Rücksicht auf die Bewältigung der Arbeitslast un: so fühlbarer seiir, als derselben in der nächsten Zeit zwei andere Referendare durch Abcommandirung als juristische Hilfsarbeiter zur Amtshauptmannschast Döbeln des Euren, und des Ändern Einberufung zu einer sechswöchigen Uebung beim Militair ebenfalls entzogen werden. — In der Sonntagsbeilage geben wir die Fortsetzung aus dem „Arbeiterspiegel" von den: bewährten Friedrich Harkort. Ter heutige Artikel behandelt im Wesentlichen die Frage der Asso ciationen. — Für die am königl. sächsischen Hofstaat als Hoftrompeter sungirenden Herren ist endlich eine neue Interims - Uniform gc schaffen: Schwarzer Hut, blauer UnisormSrvck, schwarzes, langes Beinkleid und Stoßdegen, welcher beim äußeren Dienst getragen wird. Die frühere etwas sehr antiquirte Form soll nur noch bei großen Galahoffesten angelegt werden. — Eine extra billige Eisenbahnsahrt wird von einem böh mischen Blatte erzählt: Der Zug, welcher früh um halb 6 Uhr von Leitmeritz nach Prag abgeht, stand am 1.Ostertage bereit ; die Paffa giere warteten mit Ungeduld auf den Moment der Cassen-Eröffnung, um ein Billet zu erhalten, mittelst dessen sie an das Ziel ihrer Wünsche gelangen könnten. Aber lange war dieses Warten ver gebens. Schon pfeift die Maschine in der Aussicht, leere Wagen nach sich ziehen zu müssen; da stürzt der Billeteur unter die aufge regte Menge vor der Lasse und ruft: „Meine Herrschaften, i bitt, fohrenS halt ohne Karten — i Hab' meine Schalterschlüssel verloren." — Repertoire der königlichen Hoftheater. Alt stadt: Sonntag: Amelia. — Montag: Aschenbrödel (MärchenV — Dienstag: Jphigenia in Tauris. — Mittwoch: Z. 1. M. Esther, Fragment in zwei Acten von Grillparzer; z. 1. M. Die geängsteten Diplomaten, komische Oper in einem Acte von Reichel. — Donners tag: Die Jüdin. (Anfang ft,7 Uhr). — Freitag: Dcborah. ^Er mäßigte Preise). — Sonnabend: Ter Wasserträger.— Neustadt: Sonntag: Lorbeerbaum und Bettelstab —Dienstag: Rosenmüller und Finke. — Donnerstag: Die Gouvernante; Der kleine Richelieu; Domestikenstreiche. — Sonnabe,ü>: Die Sirene; Ein Stündchen auf dem Comptoir. — Im Jahre 1848 erstieg bekanntlich der Schornsteiiffeaer Abratzky in" halsbrechender Weise die Festung Königstein durch eine Felsspalte, und es wurde letztere infolge dessen enveitert, um späte ren Versuchen vorzubeugen. Der Mann erlangte dadurch eine ge wisse Berühmtheit; er schlug daraus Capital und ließ sich als Er oberer der Jungfrau förmlich sehen. Abratzky tritt jetzt, einer Notiz des „Kamerad", daß er in elenden Verhältnissen gestorben sei, ganz entschieden entgegen und bemerkt, daß er in Zerbst lebe und sich red lich vom Ofensetzen und Anstreichen ernähre, und daß, wenn auch seine Verhältnisse nicht glänzend, doch dies seine von ihm gesetzten Ocfen seien. — Im großen Gehege, gegenüber von llcbigau, ist gestern Vormittag der Leichnam eine« unbekannten, dem Arbeitcrstande an- gehörigen Mannes, der mit einer blauen Latzschürze über seiner übrigen Kleidung bekleidet war, «»geschwommen und polizeilich auf gehoben morden — Ein Trödler in der Pirnaische» solle,ße ist gestern von der Polizei verhaftet worden, weil er sich nachgewiesener Meaßen mit Arbeitern eines hiesigen Fabrikanten eingelassen und von denselben in der Fabrik ihres Prinzipals gestohlene Gegenstände gekauft halte. Je strenger und nnnachsichtlichcr die Behörden gegen solche Leute Vorgehen, welche durch bewußten vder nur leichtsinnigen Anlauf von gestohlenem Gute sich zu bereichern iuchur, desto erfolgreicher wird der Ueberhandnahme cer Eigciithumsverbrechen überhaupt entgegengearbeitet werden. — Meteorologische Notizen und Andeu tungen deö Witterung Sgangeö. Wenn ini Verlaufe des Tages Veränderungen in tcn Richtungen der niederen und Volieren Luftströmungen und in dem elektrischen Zustand der Atmosphäre nicht stattfinde», so bleibt bis auf die segenanme tägliche Schwankung der Barometerstand unverändert und die Witterung ändert stch nur nach dem Verlaute dcr Tages- wärme, so z. B. wen» am Morgen Nebelwelkcn verhaute» Und, Io werden dieselben am Mittage durch die Wärme in durchsichtigen Wassertampf vcrwandclt.am Nachmittage, bciAbnahme terWärme. verdichtet sich derselbe wieder zn Nebel oder zu Wo ken; oder wenn die Oberfläche der Erde sehr leucht ist. so sührt am Vor mittage die zuncbmcnde Wärme ailmällg größere Mengen Wasser- dunst in die Atmospbäre; dieser Wassercunst kan» wohl bei der Mittagöwärmc noch durchsichtig bleiben, verdichtet sich aber am Nachmittage, bei der Wärme-Abiighme altmälig zur Undurch sichtigkeit. Die am Barometer zu beobachtende tägliche Schwankung ist i» unserer gcograobische» Breite sehr gering: etwa Linie, und daher nur an Barometern meßbar, deren Skalen Nonien Haben, an gewöhnlichen Barometern kann tcr Gang dieser Schwankung nur an tcr Gestaltung der Oueck- siibcrkuppe beobachtet werden. Der Verlauf dieser Schwankung ist folgender: im Somincr irüb gegen 4 Ubr, un Winter gegen 5 Uhr bat das Barometer seine» twisten Stand tMoracn« Minimums; dann steigt cs tO.uccksübcrkupre in der Mitte crblbbN im Sommer biö gegen tilibr, im Winteröls gegen lolihrtVor- mittag-Ma'.iiim»i>: kann fällt cSiO.uceksiibcikuppe in tcrMitlevcr- ticits im Sommer d!S gegen 4 Uhr, im Winter bis gegen Uhr iNachinittag-Minimuln ; dann slcigt es wieder im Sommer b S gegen kt) Ubr, Im Winter bis gegen Uhr lAbent-Marimunu: und dann fällt cS wieder bis zum Morgen-Minimum. Der Grund von dieser Erscheinung liegt tu der Zunahme und Abnahme tcr Tageöwärme. in der Einwirkung derselben sowchl auf die trockene Lust, als auch aui tcn Waiierdunst in der Atmosphäre. - In dieser Woche wird zunächst großentheils bewölkter Himmel vorherrschend icm; hicraui wirb zeitweilig größere Klärung des Himmctö mit wärmerer Temveratur statthaben. Lsrouwtrrus. — Die kür den Geldverlebr so wobltbätigc Einrichtung der Postanweisungcn reicht jetzt auch bis Ostindic n. ES körne» Zahlungen b s 10 Pfd. Sterling 1205 Mark, nach alle» Orten in Vordcr-Jndici: — emschlilßlia, bcr nicht Britischen Be sitzungen, dagegen mitAueschlußvonEchlo» — fernernamBirma im Wege der Postanweisung vermittelt weiden. Der Betrag ist vom Absender in englischer Wäor»ng ans de» Postanweisungen anzugcbcn. Die Gebühr beträgt: bei einem Betrage bis 75 Mark --- 1 Mark; über 75—150 Mark ^ 2 Mark und über 150Mark -- ll Mark. - Sehr genau ist cs mit dcr Atrehe zu nehmen. Die Postanweisung mutz den Zunamen tco Empfängers und mindestens den Anfangsbuchstaben eines Von namens desselben enthalten. Ist tcr Empiängcr ein Indier, so muß nicht nur der Name, sondern auch der Stamm oder die Kaste und der Slawe seincö Vaters genannt sein. Natürlich muh auch der Absenter aus dem Abschnitt tcr Postanwciiung aui taS Genaueste bezeich net sei». — A u s a l t er Z e i t. In Dresden wrude erst im Jahre 1705 vermöge betonterer lantcSbeiriicher Genebmigung oder Anordnung eine nächtliche Vcleuchlung der Stadt cingeiührt unb zunächst mit einige» Laternen aut tc> Lchloßgassc der Aniang gemacht. Daö Beispiel erweckte Nachestcriiiig: der Ralb zn Zwickau begann im Iah:e >720 mit einem allerdings schwachen Versuche: cr ließ allabendlich zwei Nael tiaicincn am Ratbhanie anziindc» und verspürte davon, wie cr in: Jahre >728 anzugle, „einen gar guten Sinken, daß manche Dieberei und llwerstgleir unterblieben". Er bemerkte zugleich, „die zcilbcrige Mclhbdc, bei auö-biechentem Feuer die Gaste» durch angczündctc Fcucr- pkanncn zu cr euchtcn, sei bei Wind nicht zu praiticiren." Dcr Rath wollte daher noch mehrere Laternen annnancn. sogar Ui Stück ans einmal, au! den Markt und an die Thorc! Dl: drei Nachtwächter, welche die Stadt damals dielt, sollten „zu ihren: Wochcnlobne noeb zwei bis drei Groschen bekomme» und dast'ir die Laternen abwarten." Zu dicicn Maßregel» ward die Ge nehmigung der Landesregierung erbeten, weiche diese aber ohne Weiteres zu crtbcilcn Bedenken trug, indem sic eunächsl dem Stinte antgad, die Bürgerschatt zu betragen. ob und was sie da gegen ciiouwenten habe unb dann gutachMeben Bericht z» er statten. Da nun, wie ein Jeder sich heutigen Tages zu über zeugen die Gelegenheit haben kann, dermalen insZwickau Stra ßenbeleuchtung eingeii'ibrt ist. so müssen wohl die Schnürigkeiten beseitigt worden sein, und eS ist nur zu bedauern, daß der gut achtliche Bericht nicht b>S aui uns gelangt ist. — Daö große Interesse, welches dem Körner-Museum mit Recht von alle» Seiten gezollt wird, bat eS wünschcnswerth gemacht, daß die so reichhaltige Sammlung, deren Werth allseitig anerkannt wird, von jetzt an auch Sonntags Nachmittags bis 5 Uhr zur Besichtigung geöffnet ist. Zugleich hören wir. daß Herr k)r. Pcschel von nächster Woche an die zur uiicntgcldlichcn Be sichtigung keS Museums angcicrti.stcn Eintrittsmarkcn veriheilen wirb und zwar soll dies insofern geschehen, als jede Woche diele 50 Freimarken an eine tcr hiesigen Lehranstalten übergeben wer den. damit solche im Lame von 8 Tagen zu benutzen sind, um aiStann weiter gegeben werten zu können. Diese practiichc Idee, wodurch dcr Eharactcr des Museums zur vollen Bedeutung ge langt. da durch die Besichtigung dcr Sammlung besonders der studirenden und lernenden Jugend eine große Zeit und bedentcnde Männer zur Kenntniß und Nacheiscrnng vor die Seele geführt werde», ist ganz anerkennenswert», klebrigcns soll vom l. Mai an (besonders der Schulen wegen) auch »och Mittwochs und Sonnabends Nachmittags bis 5 Uhr das Museum geöffnet sein. — Je allgemeiner die Klage über Mangel an gute» Kinder mädchen ist, desto lebhafter begrüßen wir taS Vorgehen des all gemeinen ErzlehungSvercinS zu Dresden, welcher von Ostcrn an einen sechöinonatllchcn Lehrcnrsnö iür Kindermädchen eröffnet hat. die sich durch den beinahe nnentgelllichen Besuch desselben zu Ihren: Berus eigentlich erst ausbilde» wolle» und — ioliien! Denn eS Ist nicht zn leugnen, daß unsere Mütter und auch die Vater noch kminer viel z» leichtfertig in der Wahl Ihrer Kinder Mädchen sind, und kaum fragen: ob denn das anziinehmendc Mädchen zu ihrem Dienst auch wirklich geeignet ist. DieBilUg- kest der Lohnamprücbe gicbt meistens den Ausschlag — billig ist aber theuer, denn ein odnebln nicht besonders gewecktes Kinder mädchen wird auch ihre Pflegebefohlenen lange nicht so er-
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