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Sächsische Elbzeitung : 06.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191908067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19190806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19190806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-06
- Monat1919-08
- Jahr1919
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 06.08.1919
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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Sächsische Schweiz WMM U -G MtDMt, K»»vtstkml, smic s»r St» Die „Sächsische Elbzcitunq" erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Die Ausgabe des Blattes erfolgt nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: vierteljährlich 3 Mk., monatlich 1 Mk., durch die Post vierteljährlich 3 Mk. (ohne Bestellgeld). Die einzelne Nummer kostet 12 Pfg, Alle Postanstnlten im Reiche und im Auslände, die Briefträger nnd die Geschäftsstelle, sowie die Zcitnngsbotcn nehmen jederzeit Bestellungen ans die „Sächs. Elbzeitung" an. Druck uud Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke. AMra! zu SAM» M St» TtÄWtÄml z« HoWti» Anzeigen sind bei der weiten Verbreitung der „Sächsischen Elbzeitung" mm gutem Erfolg. Auuahme derselben nur bis spätestens vormittags !) Uhr, größere Anzeigen am Tage vor dem Erscheinen erbeten. Ortspreis für dir 6 gespaltene Klcinschriftzeilc oder deren Naum 25 Pfg., für auswärtige Auf» traggcbcr 30 Pfg. (tabellarische uud schmierige Anzeigen nach Ucbcreinkunft), Reklame und Eingesandt die Zeile 60 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Verantwortlich: Konrad Nohrlapper, Bad Schandau. Fernruf Nr. 22. Telegramme: Elbzeitung. :: Postscheckkonto: Leipzig Nr. 34918. Gemeindeverbands-Girokonto Schandau 36. Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleinhennersdorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwih, Proffen, Rathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Nr. 145 Bad Schandau, Mittwoch, den 6. August W9 63. Jahrgang Abgabe von Nährmitteln und Milch r » auf ärztliche Verordnung. 1. Die unmittelbare Abgabe non Nährmitteln (Grieß, Haferpräparate) auf ärztliche Verordnung ist nur beim plötzlichen Auftreten oder plötzlicher Verschlechterung einer bereits bestehenden Erkrankung, die die Verordnung solcher Nährmittel unbedingt erfordert, zulässig. 2. Die ärztliche Verordnung darf nur höchstens auf ein halbes Pfund lauten. 3. In der ärztlichen Verordnung Ist die Erkrankung deutlich zu bezeichnen. 4. Wiederholte ärztliche Verordnungen für die gleiche Person innerhalb eines Monats sind nicht zulässig. 6. Im übrigen darf die Ausgabe von Nährmitteln an Kranke nur gegen eine von der Amtshauptmannschast ausgestellte Bescheinigung erfolgen, für deren Erlangung die Vorschriften der Bekanntmachung des Bezirksausschusses über Sonderzumeisungen von Nahrungsmitteln an Kranke vom 23. November 1S16 gelten; insbesondere sind hierzu ausschließlich die bei der Ortsbehörde des Wohnortes erhältlichen Vordrucke („Antrag aus Sondcrbewilligung von Nahrungsmitteln") zu benutzen. 6. Hinsichtlich der Zuweisung von Milch an Kranke gilt folgende Bestimmung: Wird vom Arzt die Bewilligung einer Milchmenge bis zu '/» Liter aus die Dauer von S Tagen für ausreichend gehalten, so kann die Ortsbehörde aus das Vordruck zeugnis des Arztes hin Milchkartcn auf die bescheinigte Zeit, jedoch nnr einmal (inner halb eines Vierteljahres), nicht wiederholt, verabreichen. Die ärztlichen Vordruck zeugnisse sind nachträglich zur Nachprüfung einzureichen. Erachtet es der Arzt für ge boten, daß eine grösiere Milchmenge verordnet oder daß der Milchbezug auf eine längere Zeit bewilligt wird, so bedarf es der Begutachtung durch den ärztlichen Vcr- traucnsausschusi der Amtshauptmannschast. Für diesen Fall ist das in Ziffer 5 dieser Bekanntmachung erwähnte Verfahren einzuhalten. Es wird ausdrücklich daraus aufmerksam gemacht, daß Milchkarten aus fremden Kommunalvcrbänden nicht beliefert werden dürfen. Die Bekanntmachung des Bezirks verbandes vom 29. November 1918 wird hiermit aufgehoben. 7. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen dieser Bekanntmachung werden nach § 17 der Bundesratsverordnung vom 25. September 1915 mit Geldstrafe bis zu 1500 Mk. oder mit Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft. Pirna, den 4. August 1919. Der Bezirksverbanb. Der bisherige Beaiütenanwärter beim Stadtrate zu Adorf, Herr Heinrich Penzel ist heute von uns als Kassenexpedient, sowie als Hilsskontrolleur bei der Stadt- und Sparkasse in Pflicht genommen worden. Schandau, am 5. August 1919. Der Stadtrat. Bekanntmachung. Der zweite Termin der Grundsteuer ist am 1. August d. I. fällig gewesen und mit 6 Psg. sür die Einheit bis spätestens den 15. Angust dieses Jahres an unsere Stadtstcuercinnahme zu entrichten. Schandau, am 5. August 1919. Der Stadtrat. Kinderoergnügen betr. Das Kinderoergnügen am nächsten Donnerstag, den 7. dss. Mts., beginnt nicht um 4, sondern erst um 1/2? Uhr im Kurgarten. Nichtinhaber von Kurkarten haben für jedes Kind 1 M. 50 Pfg. Eintrittsgeld zu zahlen. Kurkonzerte. Die planmäßig sür Freitag, den 8. d. Mts. und Dienstag, den 12. d. Mts. vor gesehenen Abend-Kurkonzerts fallen aus. Dafür finden an den Sonnabenden, den S. und 16. d. Mts., vormittags von '/2I I bis '/2I Uhr Kurkonzerte im Kurgarten statt. Schandau, am 6. August 1919. Die städt. Vadeverwaltung. Fleisch- und Kartoffel-Ersatznährmittel für Konsumvereinsmitglieder. Gemäß Verordnung des WIrtschastsministerlums — Landeslebensmittelamt — sind den Mitgliedern der Konsumvereine in Zukunft die als Ersatz für ausfallende Fleisch- und Kartoffelmengen auszugebenden Nährmittel nicht mehr vom Fleischer oder den Kartoffeloerkaufsstellen, sondern von den Verkaufsstellen der Konsumvereine zu verabfolgen. Diese haben die Nährmittel als Fleischersatz nur gegen die entsprechende Anzahl Fleischnwrken abzugeben. Für die Abgabe als Kartoffclersatz bleibt den Gemeinden die Kontrollregelung überlassen. 1085 X. N. I. Pirna, am 1. August 1919. Der Vezirksverband. Sonderausgabe von Auslandsfett. In den nächsten Tagen erhalten die Gemeinden eine Sonderausgabe von Aus- landsschwcineschmalz zugcwicsen. Die Verteilung hat auf Anordnung des Landes- lebensmittelamtcs nur an die Versorgungsberechtigten (nicht an Fcttselbstversorgcr) zu erfolgen, und zwar mit 100 Gramm aus den Kopf auf den Oelabschnitt für August der Landesfettkarte. Der Verkaufspreis wird den Ortssammelstellen von der Verteilungsstelle bei Zu sendung des Fettes mitgeteilt werden. 1174 X. N. ll. Pirna, am 2. August 1919. Die Amtshauptmannschast. Belieferung der Nährmittelkarten. Der als Sonderzuweisung auf den Abschnitt Hl der Nährmittelkartcn zur Verteilung kommende Reis ist zum Preise von »2,10 Mark für das Pfund an die Verbraucher abzugeben. X. N. I. Die Berechnung für die Gemeinden kann erst später erfolgen. Pirna, am 1. August 1919. Der Vezirksverband. Kleins Zeitung für eisige Leser. * Das Ncichsmariucamt führt in Zukunft die Amts bezeichnung Admiralität. * Polen beabsichtigt, den ehemals preußischen Gebietsteilen weitgehende Autonomie zu gewähren. * In der Provinz Posen sind unter den volnischcn Trupven schwere Unruhen ausgcbrochen. * Die svanische Negierung verweigert vorläufig nvch iede Einreiseerlaubnis. * Nach Berichten aus Paris ist die Möglichkeit gegeben, daß das besetzte Gebiet früher geräumt wird. * Der Generalstreik in der Schweiz ist völlig zmannneu- gebrochen und die Arbeit wurde wieder ausgenommen. * Auf dem Hunsrück hat inan grobe abbaufühige Erzlager entdeckt. Die Partei über Mes! Wie laug, ach gar lang ist es her, daß der Wahl spruch: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nnr noch Deutsche" als einmütiger Ausdruck der öffentlichen Meinung begeisterten Widerhall in allen Teilen des Reiches auslöste. Den Ausgang des Krieges erlebte das deutsche Volk in einer Zerrissenheit ohnegleichen, und heute kennen wir fast nnr noch Parteien im lieben deutschen Vater lande, keine Deutschen mehr. Mian konnte eine Zeitlang vielleicht annehmen, daß diese überhitzte Verblendung bald wieder ruhigerer Einkehr weichen werde; aber auch heute noch, wo die Kinderkrankheiten der Umstnrzbeweguug doch eigentlich schon überwunden sein könnten, sind keinerlei Anzeichen einer nahenden Besserung zu erkennen — im Gegenteil müssen wir fetzt sogar erleben, daß selbst die Frage der Befreiung unserer Kriegsgefangenen unter aus- l gesprochen parteipolitischen Gesichtspunkten in der Offeut- > lichtest behandelt wird. Wie diese Wahrnehmung die Sehnsucht unserer Söhne und Brüder in den englisch- französischen Gefangenenlagern nach endlicher Rückkehr in die Heimat steigern und beflügeln wird! Nein, mir sind unverbesserlich; dieles Schuldbekenntnis dürfen ivir ruhig ablegen. Da kommen in Bromberg die Vertreter der deutschen Bollsräte für Posen und g Westpreußen zusammen nnd beschließen die Gründung einer deutschen Partei für tue au Polen abzntretenden Teile dieser beiden Provinzen. Rian wird in dem umen Polenstaat eine Minderheit bilden und will und muß sich deshalb ans bestimmte nationale Hauptforderungen be schränken: Erhaltung des Deutschtums, seiner Sprache nnd Schule, seiner Sitten nnd Gebräuche, seiner keruhasten Wesenhaftigkeit, seines gesunden Lebenswillens. Den Lnxns fünf- oder zehnfach geteilter Partcizersplitteruug darf man anS der Vergangenheit nicht in die neue Staatlichkeit mit hinübernehmen — die Polen sind mit eigenen Parteien hinreichend versehen, in dieser Beziehung brauchen sie von uns nichts mehr zu-ulerneu. Aber die Gegensätze, die unsere Ostmärker bisher in verschiedene feindliche Lager spalteten, versinken hinter dem Torweg, der sich in Bälde für sie schließen wird, sie werden ihre Augen fortan statt nach Berlin uud Weimar nach Posen und Warschau zu richten haben, nnd wenn sie dort auch nur einiges Gehör finden wollen mit ihren deutschen Forderungen und Wünschen, dann müssen sie einig sein nick bleiben, wie eS die Polen in den jetzt von ihnen überstandenen Kämpfen gewesen sind. So mahnt denn auch der Aufruf an die Ostmärker, der in diesen Tagen veröffentlicht wurde, abzulassen von dem Kampf gegen und untereinander nnd alles, was deutsch ist, zusammenzuschließen zn einer großen deutschen Partei, die von der polnischen Negierung alle die Zugeständnisse erstreilen soll, ans die eine io hoch stehende Kulturuatiou wie die unsrige auch im Nahmen eines fremden Staates unbedingt'Anspruch erheben muß. Die deutsckmationale und die deutsche Voltsvartei traten mit ihren Organisationen der neuen deutschen Sammlungs partei bereits bei und erklären sich auch bereit, ihre Werbungsarbeit zu urterstützen. Die Demokraten und die Sozialisten konnten sich dazu nicht entschließen, sie be tonen, die Gründung der neuen Partei ginge von den rechtsstehenden Kreisen der Ostmark aus, sie scheinen eigene Wege gehen zu wollen. Sollte sich nicht ein Weg finden lassen, diese Gegensätze zu überbrücken? Gehen hier Demokraten nnd Sozialisten Hand in Hand, so trauen sie sich an anderer Stelle doch wieder nicht. Eben wieder hält der ehemalige Reichsminister Gothein den Sozialdemokraten ein artiges Sünden register vor: ivie sie sich über das feierlich vereinbarte Negierungsprogramm in zahlreichen Fällen unbedenklich hinwcggesetzt haben, ja wie sie gegen die Vorlagen ihrer eigenen Genossen in der Negiernng, in der Parteipresse und in den Ausschüssen der Nationalversammlung lebhafte Opposition machen und dabei die Haltung der verbündeten Demokraten bekämpfen. Wie sie namentlich bei der Be ratung der Steuergesetze ihre Parteiiuteresscn über das Neichswohl stellten, anscheinend, weil sie die Demokratie und Zentrum sür gut genug dazu hielten, sich nnt allen Mitteln für die Heilung der Fiuanznot des Reiches ein- zusetzen. Mit solchen sonderbaren Mitkämpfern wünscht Herr Gothein nicht an einem Regiernugstisch zu speisen, der Wiedereintritt der Demokraten in das Neichskabinett hat also wohl noch gute Wege. Erst die Partei und dann die übrige Welt — anders machen wir es nun einmal nickt in Deutschland. O/-.
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