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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.01.1920
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19200107026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1920010702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19200107
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1920010702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-01
- Tag1920-01-07
- Monat1920-01
- Jahr1920
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.01.1920
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A4. Hahraan-« 7. Mittwoch- 7. Tanuar 1920« A«nlpr»<y»«.Si»nm»ln»»»l»r »»»«», «» Pr »»««. I ÜreiEtz- ch/ «Xakao. LekokolaSe. ^sonfitür-en. 2uekenvai'ett. k^iems gegr. 1838. * IS mul prsmiisrt'.. «w« u. B»ch>, IXM Mrplch » «-«chor», kl Dr««d«. Dezugs-Gebühr «! I Anzeigen-Preise. Zn. Dachdruck mir mit deutlicher Quellenangabe (.Dresdner Dachr.*) zulSsfin- - Unverlangte Schriftliche werden nicht ausdewahri. Die Pariser Verhandlungen Die Unierzeichnung. Berlin. 6. Jan. Der Text der vom Oberste» Nat ange- »ennnenen Formel, welche den Verhandlungen Über das von Deutschland zur Entschädigung für die Zerstörung der Flotte von Scapa Flow verlangte Material zugrunde liegt, wurde am Montag nachmittag dem Frethcrrn ». Lersner übergeben. Man hat sich mit der dcut schen Abordnung endgültig über die Formulierung geeinigt, so daß der Unterzeichnung des Rattsikations Protokolls des Fricdcnsvertrages nichts mehr im Wege steht. Die durch die Inkraftsetzung des Vertrages nötig Beworbenen Maßnahme» wurden im Grundsatz ins Auge gesoßt. Der Austausch der NatlftkationS- Urkunden wurde aus Sonnabend, den 10. Januar, »achmtttagS, festgesetzt. Basel. 0. Jan. Die „Nationalz>citu«g" meldet aus Waris: Die Festsetzung deö Friedensschlusses aus von nabend wird in der Pariser Porgcnpreffe lebhaft drgrlißt. „Hvmmc liHre" und „Demos" glaube» sedM, daß ^er Termin noch nicht der endgültige sei und daß immer noch mit der Möglichkeit seiner abermaligen Ver- «hicbilng zu vrelmen bleibt. Paris, 0. Jan. Die Pariser Morgenprcffe bestätigt, daß k« Seapa-Flow-Angelegenheit nttnmehr als e r- ledtgt anzusohrn sei. Saint Vrice schreibt im „Journal": Die Tonnage, die Deutschland als Ersatz für die zerstörten kchisfe abzuliefern hat. wird sich auf 25,0000 bis 800 000 können belaufen. Für die Lieferung der Donnage, die tNMO Tonnen übersteigt, bat Deutschland 80 Monate Frist erhalten. „Matin" sagt, die letzte Schwierigkeit, -ft Austausch der Ratifikationsurkunden behinderte, sei nun geschwunden. (W. T. B.) Sine neue Noie des Oberslqp Rales. Paris. 6. Jan. iHavaS.j Der Oberste Nat hat de» Wortlaut der letzte» Antwortnote auf die deutsche Note »egen -er Bestünde derallt irrten Bcsatzunas- Iruppen festgesetzt. Die Note mir- der deuiichen Jrlrbensdelegation heute abend übergeben. lW. T. V.j - Me Feststellung -es Äafenmalerials beendig!. Berlin. 6. Jan. Die Entcntekommtsslon zur Feststellung des deutschen Hgfenmcrtertaks h>,t «ach Besichtigung fämtlielrrr deutschen Ost- und Nordsoehäsrn gestern ihre Arbeit beendigt. Die deutsch-polnischen Verhandlungen in Paris haben zn einer Einigung über die Frage der Verwaltung geführt. Die Verhand- langen über militärische und Transport-, sowie über Wirt- kchaftsfragen sind gestern wieder ausgenommen worden. Bonar beglet- Kadineltsrak i« London. Paris, 0. Jan. HavaS meldet aus London: Lloyd George leitet. den ersten der Kabinct t s rät«, die diese Woche ftattsindcn werden zur Beschlußfassung für die Hal tung. die England zu den Fragt» einnchmen wird, die ans »er Friedenskonferenz noch der Lösung harren. Unter »lesen Fragen befinden sich die Frtedcnsbedingungcn mit »er Türkei, sowie die Fragen betreffend den Sudan, Aegypten und Kvnstantinopcl, wie auch die Fragen be treffend Bulgarien, Ungarn und die Adria. Die Anwesen heit Lord Mvntagues in Paris, der Lloyd George begleitet, ist notwendig, weil bei der Lösung der türkischen Frage »ie indischen Interessen berücksichtigt werden sollen. Law wird den britischen Premier ebenfalls le«. tW. T. B.i Lloyd Georges Reise nach Paris. Paris, 0. Jan. Nach einer Londoner Meldung des „Matin" wird Lloyd George am 12. Januar in Be- Sleltung Sir George Niddells nach Paris reisen. tW.T.B.j Amsterdam, 0. Jan. Der „Telegraas" melde! aus Lou- »an, die Haupivcrkrcter Englands auf -er Pariser Kon ferenz werde» Lloyd George, Bonar Law, Cur- <»« und Mon tag u sein. Die ungarische Delegalivn in Paris. Paris, 6. Jan. lHavaS.» Die ungarische Frie» »ensdelcgation, insgesamt 85 Personen, ist hentc in GarlS elngctrvssen. tW. T. B.i Die Sieinwürfe von Versailles. Berlin, tt. Jan. Auf die Anfrage der weiblichen Mitglieder der Nationalversammlung wegen »es Zwischenfalls bei der Abreise der deut schen Friedcnsdetegation hat das Auswärtige Ami folgende Antwort erteilt: ..Das Auswärtige Amt iiat erst längere Zeit nach dem Zwischenfall in Versailles davon Kenntnis erhallen, das, «rau Dornblüth anscheinend eine dauernde Schä digung ihrer Gesundheit erlitten'hat. Solange angenommen werden konnte, -aß es sich mir um eine vor übergehende K ra n k he Ilse rsche i nun gehandelte, ist aus äll- gemctnen Gründen davon abgesehen morde», in der An gelegenheit bei -er französischen Regierung noch einmal vorstellig z<u werden, zumal, Sa der französische Minister präsident in einer Note vom l7. Juni vokigen Jahres sei nem Bedauern über die Vorkommnisse in Versailles AuS- druck gegeben hatte. Frau Dornbliich hat seit ihrer Er krankung fortlaufende reichliche Unterstützungen aus Ncichs- mitteln erhalten, aus denen die gesamten Kosten ihres Unter- Haltes und ihrer ärztlichen Behandlung bisher gedeckt wor den sind. Nach dem sich jetzt die weittragenden Folgen des Zwischenfalle» hera-uSgcstcllt laben und nunmehr auch der Zusammenhang zwischen diesen und der Krankheit ärzt licherseits durch rin Gutachten nachgewiese» ist, erscheint es geboten, die französische Negierung für den Schaden In vollem Umfange haftbar zu machen. Der Vorsitzende der deutschen FriedenSdelcgation in Paris ist mit den erforderlichen Weisungen versehen worden." Die Schließung -er Siemens Werke. Berlin, 6. Jan. Die Direktionen der Werke von Siemens L Halöke und Siemens-Schuckert haben sich gezwungen gesehen, ihren gesamten 85 000 Arbei tern in Siemensstadt und Gartcnfcldc heute morgen bc- kanntzugebeitz daß sie den Betrieb wegen vollständigen Kvhlenmangels schließen mttffen. Der Betrieb mußte heute mittag um 12 Uhr eingestellt werden und die Arbeiterschaft wurde entlassen. Diese Entlastung bedeutet vorläufig noch nicht die Kündigung der Arbeiter, da zu hoffen «st. daß der Kohleiimangcl in Kürze beseitigt wer den wird. Diese Hoffnung erscheint um so berechtigter, als mit dem Neichskohlenkommistar bereits Verhandlungen wegen einer Notlicferung angcbahnt wordeu sind. In ähnlicher Lage wie die Siemens-Werke sind sämtliche G r o tz - B c r l i n c r industriellen Betriebe. Die Belieferung mit Kohle ist überall gleichmäßig schlecht. Die Werke haben KohlenbcstSnde, die die Ansrechterhaltung der Betriebs nur für wenige Tage ermöglichen. Bleiben Kohkcnladungen anch nur a» einem Tage aus, so ist damit' schon eine schwere Gefährdung der Betriebe verbunden. Die Fabrik Lud.wig Locwe, die am 80. Dezember ge schlossen werden mußte, liegt noch immer still. Die Leitung hofft allerdings, bis Donnerstag so viel Kohle er halten zu haben, daß die Arbeit wieder ausgenommen wer den kann. Die bayrische Industrie ohne Kohlen. sDrahtmelduna der „Dresdner Nachrlchir n".) München. 0. Jan. Die bayrische Großindustrie ist in roenigen Tagen ohne Kohlen. Im V--«ftlirSministrrium finden seit heute mittag Beratungen über die Kvblen- katastrophe in Bayern statt. Die Eiseribchnerbewegung. iDrahtvrrlduna a nsrer Berliner Dchrlftlcltvng.» Berlin. S. Jan. Heule sind die Verhandlungen über den Eisenbahnlohntarif an den eigentliä>eil Tarif gelangt. Die Regierungsvertreler erklärten, baß die beteiligten Mittlrer den größten Wert darauf lege», über die für die Eiscnbahnarbeiler nichtigste Frage fo bald als Irgend mög lich zu eitler Einigung zu kommen. Die lachlillie Beratung gelangte bereits in einem Punkte zu einem.Ergebnis. Als oberste Wirischaftskläffe wurde eine solche vereinbart, in der der Siunbrnlohn für Arbeiter von über 24 Jahren auf 8HV Mk. festgesetzt ist. Darüber hinaus soll jedoch eine Aus° nahmrklaste allein für Berlin gebildet werden, in der dieser Lohn S.vo Mk. betragen soll. Es steht zu hoffen, daß die Verhandlungen rüstig sortschreilcn. da auf beiden Seilen das Bestreben herrscht, positive Arbeit zu leisten und den überaus umfangreichen Stofs so bald als möglich z» meistern. » Bei den gestrigen Tarifverhandlungen mit den Eisenbahnern in Berlin ist die Arbeiterschaft mit erheblichen neuen Forderungen hcrvorgctretcn. namentlich verlangt sie eine Erhöhung der den Arbeitern auf den zu vereinbarenden Tarif bereits zugestandenen Abschlagszahlung. Aus dem Umstande, daß die Kohlenltcfc- rungen an die Eisenbahnen etwa UO des früheren Betrages ausmachen, wird aus uNwirtschafllichenBetrteb sowie auf große Schiebungen geschlossen. Das Vor kommen solcher Schiebungen kann nicht geleugnet werden. Die Verwaltung hat verfügt, daß, wenn solche Schiebungen scstgestrllt werden, die Schuldigen sofort entlassen »nd nicht wieder eingestellt werden sollen. Dagegen hat aber der Arbeitcrausschuft energisch Front gemacht und verlangt, daß solche Enilaffungen nur dann stattslndrn dürfen, wenn der Betreffende in drei Fällen des Diebstahls überführt ist. <I> Die Arbettsleiflurrgew in Frankfurt. Berit«, 6. Jan. Zur Eisenbahnrrbeivcgung erfahren wir äuS Frankfurt a. Mai», daß dort gestern von mittag ab die Arbeitsleistungen der E t se n ba h n werk st ä t t e n a rb r l te r sich wieder gehoben haben. Es ist deshalb anch vorläufig von einer Schließung der Werkstätten abgesehen Wörden. .Die Schließung soll aber erfolgen, wenn die passive Resistenz wieder aus- genommen wird. Infolge des im Elberselder Bezirke au»- gebröchencn Eiienbahnrrstrriks ruht dort der Betrieb zum Teil ganz, zum Teil wird er in notdürftiger Weise auf- rechterhalien. In Thüringen »nd Schlesien ist cS ruhig. Hannover» 0. Jan. Bon Eiscnbahnrröcrsammlungrn im Direktionsbezirk Elberfeld wurde heute die For derung nach einer 250 prozcntigen Erhöhung der Arbeitslöhne der Skaatsrisenbahnn gestellt. Die Forderungen sind dem Efsenbahstniinistc» in.Berlin tele graphisch llbermiitelt worden. Die Versammlungen nahmen zum Teil cirien'stttrlnischen Verlaus. NreSlan, ff. Jan. Heute stattgefunden« Versamm lungen von radikalen Etsenbahnrrn -er Breslauer Be- triebswcrkstätten beschlossen, sich dem Ultimatum der Kattowitzcr Etseubnhner an den Elsenbahnminister anzu- ichlicßcn, das dahin aeht. daß bis spätestens 10. Januar die Annahme der Tarisfvrderungen durch den Eisenbahn- minister zu erklären sei. SifeAvahnerausfiand in Düsseldorf. Düsseldorf, ff. Jan. Ein'Teil der Eisenbahner auf den Düsseldorfer Bahnhöfen trat heute in den Ausstand. In folgedessen mußte der. Güterverkehr vollständig stillgelegt werden. Die Streikende» beabsichtigen, «nr noch die Lebensmittelversorgung aufrecht zu erhalren. Der Prrsoncnzugvcrkehr ist bisher noch zum Teil durchgefShr» worden. sW. T. B.j > „Wo -leibt -as Aatsrechl?" In der Morgennummer des „Bert. Ta ge bl." von 6. d. M. beschäftigt sich der frühere Reichsschatzministe Gothcin unter der Ueberschrist „Statrechtliche Bedenken" mit der Amtsführung feines Nachfolgers im Reichsschatzan und deckt dabet allerhand erstaunliche Dinge auf Das Reichsschatzamt hat bekanntlich den Verkauf de Hceresguts. die Fortführung. Verpachtung oder den Ver kauf von Reichshetrieben in die Wege zu leiten: danebe.- die von der Nationalversammlung beschlossenen Sozial!- sicrungsmatznahmen durchzuführen. Dabei steht ihm ein sogenannter Vciratzur Seite, der aber nurberatendr Stimme hat. Alles liegt letzten Endes alleinin der Hau. des Ministers Dr. Mayer, eines Freundes Erzvergerl Gothein sagt darüber: „Die gewaltigen Pauschalsummen die ihm bewilligt werden — und unter einer halber Milliarde tat eS die Nationalversammlung weder bei der Sozialisierung der ElektrtzitätSwirtschast. noch bei der Umstellung von Milltärbrtrieben —, zeitigen einer MintsterialabsoluttsmuS. der seine schwc ren Bedenken hat. Das parlamentarische System Varl nicht darin bestehen, baß dem Parlament hinterher, wo es nur noch deklamieren und diskutieren, aber nicht beschließe» kann, gesagt wird, was geschehen «st." Das ist aber noch nicht das Schlimmste. Man hat die Ncichsbeiriebe nach Art der mit Unrecht so beliebten Kriegs- gcsellscha'fien organisiert — ohne die Nationalversammlung zu befragen. Eine sogenannte „Spitzengesellschaft" soll die einheitliche Leitung verbürgen. Diese Gesellschaft erhält auch, einen Aufsichtsrat. der aber nichts zu sagen hat. denn, sagt Gothein. „der Minister ist gewissermaßen Vorstand »er Akticngescllsclmst. aber er vertritt auch sämtliche Aktien und ernennt den AussichtSrat. Das ist k r a s s e r M i n t st e r t a i- absoluti SmuS: die Gesellschaftsform ist nnr eine Form zu feiner Verschleierung." Für die Wirkung dieser famosen Organisation - führt Gothein ein bezeichnendes Beispiel an. Zu den Reichs betrieben gehört u. a. daö Elektrizitätswerk Zschornewitz, auf das kürzlich eine Hypothek von »0 Millionen Mark ausgenommen wurde, „ohne daß die Zustimmung der Nationalversamm lung eingeholt worden wäre". Die „Generalver sammlung" der Elektrowerke. A.-G., zu denen das Werk Zschornewitz gehört, „beschloß mit iämtlickten durch den Minister vertretenen Aktien, diese hypothekarische Anleihe ausz»nehmen". Glatt und einfach. ,Vie Konsegucnz ist," so fährt Gothein fort, „daß ohne Einwilligung der Nationalversammlung der ganze. 2t cichS besitz verpfändet werden kann. Die Sozialisierung der großen Kraftwerke und Starkstrom leitungen ist beschlossen. Der Neichsschatzministcr brauch: sich gar nicht in dem Nahmen der ihm durch den Etat be willigten Mittel zu halten: aus jedes erworbene Werk, auf jede ne» angelegte Starkstromleitung nimmt er eine Hypo- thekarische Anleihe — vielleicht in Zwei-Drittel-Höhe des Werkes — aus. Damit gewinnt er neben den bewilligten 500 Millionen Mark neue 388 Millionen. Die damit er wordenen neuen Werke belastet er mit 222 Millionen, er wirbt weitere, ans die er ISO Millionen ausnimmt. und io fort. So beschafft er sich zu den bewilligten 600 Million-::' Mark nach, und nach noch eine Milliarde hinzu. Da ' EtatS recht des Reichstags wirb illusorisch. Wie bei Beleihungen, so wird die Miiwirkung dc Nationalversammlung beim Erwerb von Grund stücken und bei der Errichtung von Gebäuden durch 5!. Bildung von Aktiengesellschaften aus Ncichsbesitz au- geschloffen. Die genannte» Elektrowerke haben vor einige:, Wochen dis Grundstücke M a t t h ä i k i r ch st ra ß e I und T i e r g a r t e n st r a ß c 7 für 1,7 Millionen Mark c - worben und' wollen darauf ein Verwaltungs gebäude von 280 Zimmern errichten: nicht ^lwa nur für sich, sondern- auch für die Hauptverwaltung der Neich-S» betriebe.... Ick» frage nur: Ist es angängig, daß solche Grundstücke erworben, solche Barrien errichtet und eingerichtet werden, ohne daß im Etat irgend etwas davon vermerkt wird, ohne daß die Nationalversammlung darüber Beschluß faßt? Man erinnere sich, welcher durchaus berechtigte Sturm -er Entrüstung im alten Reichstage ausbrach, als in der Viktoriastraße ein Grundstück erworben und daraus ein Bau für daS Militärkabinett errichtet wurde, ohne daß der Reichstag vorher seine- Genehmigung dazu gegeben hatte! Daö Ausgabcbewilligungsrecht. dieses heiligste Recht jeder 'Volksvertretung, war ausS gröblichste mißachtet worden. Der Ban durfte damals nicht zu Ende geführt werden. Man machte die Schuldigen verantwortlich. Schließlich hat es das Reich doch übernehmen müssen. Aber der Groll und die Empörung wirkten nach. Heute macht man das ganz, 'einwandfrei. Man schiebt einfach eine Aktiengesellschaft dazwischen, deren Aktien sämtlich in der Hand des Reiches sind, und es ist alles in schönster Ordnung? Aber wo bleiot das Eiatsrccht?" Wir haben diesen Worten des Demokraten Gothcin nur so viel htnzuzufügen. daß das Ganze Geist vom Geiste Erz- bcrgers ist und unsere heutigen Regtcnmgszustände recht gut kennzeichnet. » Warenverschiebungen nach Dänemark. Schleswig, ff. Jan. Zu den Meldungen deutscher Blätter über unkontrollierte Warcnverichiebungen a»S Tcuischland nach Dänemark, di« aus der däuischcn Presse übernommen sind, wird von zuständiger Stelle mit geteilt. daß diese Berichte zum Teil stark übertrieben sind. Auch hat weder der Siaatökommissar noch die Negie rung von Schleswig den Auftrag gegeben, an Soldaten oder Beamte des Grenzschutzes ml« Gelbangeboten heran-- zutreten. Tatsache ist ledoch. daß der traurige Stand der deutschen Valuta dänische Aufkäufer veranlaßt bat.
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